Gil Evans

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    friedrich

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    Ich hieve das zum 30. Todestag von Gil Evans mal hier rüber.

    friedrichR.I.P. Ian Ernest Gilmore „Gil“ Evans (born Green; May 13, 1912 – March 20, 1988)

    gypsy-tail-windRippen wir jetzt schon Tote?
    Schönes Album bzw. schöne zwei Alben, ist heutzutage ja wohl der CD-Twofer, der läuft? Mit dem Debut werde ich ingegen nur so halbwegs war, und so richtig grossartig wird es dann – neben den Sachen mit MD – ein paar Jahre später auf Impulse! und Verve.

    Wie gesagt, der Anlass ist der 30. Todestag von Gil Evans – und da kann man ihm ruhig auch weiterhin friedliche Ruhe wünschen.

    Das Great Jazz Standards-Album war eins meiner ersten Jazzalben überhaupt, für maximal DM 4,99 bei Zweitausendeins gekauft. Damals verstand ich diese Musik überhaupt nicht. Konnte keine klaren Umrisse erkennen, das wirkte auf mich formlos, altmodisch, bieder, kam mir un-funky und un-cool vor. Aber ich hörte das auch aus der Perspektive eines Pop-Fans. Und ich habe die Platte dennoch behalten.

    Heute höre ich das ganz anders. Die transluzent übereinander geschichteten Klangflächen, die irritierenden Harmonien, der dramatische Aufbau, die herausstechenden Soli. Ganz bestimmt nicht funky, aber cool wie nur was!

    Eigentlich war es eine zufällige (?) Verkettung von Ereignissen, die mich aktuell auf Gil Evans brachte. Im Die schönsten Jazz-Soli-Thread hatte ich das Stück Remember von Gil Evans & Ten mit einem sehr schön herausstechenden Solo von Steve Lacy gepostet – leider ohne Reaktion. Und wenige Tage später stelle ich fest, dass sich der Todestag von Gil Evans zum 30. mal jährt.

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    #10432773  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das mit dem „leider ohne Reaktion“ kommt mir irgendwie seit Jahren und tausenden Posts bekannt vor  :whistle: (Sorry trotzdem für die Tippfehler heute morgen im Bureau … hier ist ein H und hier ein M.)

    Ansonsten war mein Einstieg die Box mit den gesamten MD/Evans-Aufnahmen, damals von meinem Taschengeld abgespart, ich kannte davor schon „Sketches of Spain“, aber mit der Box hat das dann so richtig gezündet. Sie ist voller alternativer Versionen (da wurde schon oft im Studio was zusammengebastelt und auf den Mono/Stereo-Ausgaben der LPs gab es teils andere Edits und Ähnliches), Rehearsals etc. und fasziniert mich auch nach über 20 Jahren noch ungemein.

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    soulpope
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    Auch so übel nicht …. und Cannonball Adderley tanzt akrobatisch über den orchestralen Wogen ….

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    #10432993  | PERMALINK

    h8g7f6

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    Ich mag das besonders gern !

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    #10433935  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy-tail-windDas mit dem „leider ohne Reaktion“ kommt mir irgendwie seit Jahren und tausenden Posts bekannt vor

    Das ist ein Elend, das hier wohl viele erleiden. :-( Den Solo-Thread fand ich aber bislang recht kommunikativ, denn selbst wenn nicht direkt auf einen Post eingegangen wurde, so regte ein post offenbar auch mal einen anderen post an. Und eine gezielte Nachfrage kann auch helfen.

    Ansonsten war mein Einstieg die Box mit den gesamten MD/Evans-Aufnahmen, damals von meinem Taschengeld abgespart, ich kannte davor schon „Sketches of Spain“, aber mit der Box hat das dann so richtig gezündet. (…)

    Die Aufnahmen mit Miles sind natürlich Klassiker. Gil Evans‘ Aufnahmen unter eigenem Namen ohne Miles scheinen dagegen oft etwas im Schatten zu stehen. Zu Unrecht, finde ich. Da ist der Fokus aber ein anderer, eben nicht auf den Starsolisten, sondern mehr in die Breite oder Tiefe eingestellt, auf die vielschichtigen Klangfarben des Orchesters und verschiedene Solisten wie Steve Lacy und Jimmy Cleveland auf Gil Evans & Ten, wo sie sehr schön miteinander kontrastieren und den Arrangements außergewöhnliche farbliche Akzente hinzufügen.

    soulpope „Gil Evans – Manteca“ Auch so übel nicht …. und Cannonball Adderley tanzt akrobatisch über den orchestralen Wogen ….

    Das hätte man auch gut im Solo-Thread posten können.

    Ich kenne das Old Wine-Album nicht und bekenne, dass ich den Fetenhit ( ;-) ) Manteca niemals mit Gil Evans in Verbindung gebracht hätte. Klar, eine Neigung zu Latin ist bei Gil Evans offensichtlich, teils programmatisch, aber eher nicht zur extrovertierten tänzerischen Seite, sondern eher zur melodramatischen melancholischen Seite. Ohne das bewerten zu wollen: Manteca scheint mir in Evans‘ Werk eher etwas untypisch zu sein. Und der Wonneproppen Cannonball als Solist scheint mir auch eher eine ungewöhnliche Wahl. Umso interessanter.

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    #10434991  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    friedrich
    Die Aufnahmen mit Miles sind natürlich Klassiker. Gil Evans‘ Aufnahmen unter eigenem Namen ohne Miles scheinen dagegen oft etwas im Schatten zu stehen. Zu Unrecht, finde ich. Da ist der Fokus aber ein anderer, eben nicht auf den Starsolisten, sondern mehr in die Breite oder Tiefe eingestellt, auf die vielschichtigen Klangfarben des Orchesters und verschiedene Solisten wie Steve Lacy und Jimmy Cleveland auf Gil Evans & Ten, wo sie sehr schön miteinander kontrastieren und den Arrangements außergewöhnliche farbliche Akzente hinzufügen.

    Das stimmt schon, aber gerade das Debut mag bei mir einfach nicht so richtig zünden. Die Pacific-Alben schon eher (ich habe sie auf dem Capitol/EMI/Blue Note Twofer), jedenfalls möchte ich sie auf keinen Fall missen!

    Richtig grossartig finde ich dann allerdings diese zwei hier:


    Von letzterer gab es zwar nur eine hier zu kriegende CD-Auflage (in Japan mag das anders aussehen) (was wohl auch ein Zeichen von Erfolg ist: war halt in all den Jahren nie vergriffen), die hat es aber durchaus in sich, denn sie enthält 35 Minuten, die nicht Teil der LP waren.

    Danach, wenn es elektrisch wird, vor Jimi und anderen der Hut gezogen wird, tue ich mich wieder etwas schwerer, doch uninteressant ist nichts, was ich von Evans hörte … und ich bleibe dran :-)

    --

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    #10435047  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy-tail-wind

    Danach, wenn es elektrisch wird, vor Jimi und anderen der Hut gezogen wird, tue ich mich wieder etwas schwerer, doch uninteressant ist nichts, was ich von Evans hörte … und ich bleibe dran

    Der „elektrische“ Gil Evans ist wahrlich ein Monolith und für mich eigentlich nur aufgrund einiger Konzerterlebnisse aus den 80ern greifbar …. aber auch hier ein permanenter Kompromiss zwischen superben Arrangements von Evans, tollen Solisten wie George Adams, Hannibal Marvin Peterson & Lew Soloff  und dem nahezu unerträglichen Lärm vom Hiram Bullock ….

    Edit : Ich habe eine Herzensangelegenheit aus dem „Public Theatre“ Mitschnitt in den „Schönste Soli ….“ Thread eingestellt …..

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    #10437101  | PERMALINK

    friedrich

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    @gypsy-tail-windDas stimmt schon, aber gerade das Debut mag bei mir einfach nicht so richtig zünden. Die Pacific-Alben schon eher (ich habe sie auf dem Capitol/EMI/Blue Note Twofer), jedenfalls möchte ich sie auf keinen Fall missen!
    Richtig grossartig finde ich dann allerdings diese zwei hier:


    Von letzterer gab es zwar nur eine hier zu kriegende CD-Auflage (in Japan mag das anders aussehen) (was wohl auch ein Zeichen von Erfolg ist: war halt in all den Jahren nie vergriffen), die hat es aber durchaus in sich, denn sie enthält 35 Minuten, die nicht Teil der LP waren. (…)

    Klaro, Out Of The Cool und The Individualism sind großartig und darauf sollte man beizeiten mal genauer eingehen. Aber dann denke ich auch – angefangen hat das ja noch viel früher, mit Birth Of Of The Cool (und btw klingt + Ten auch noch ganz schön cool), eigentlich ja noch viel früher, in einer geheimnisvollen, fast schon prähistorischen Zeit, mit einer beinahe der Vergessenheit anheim gefallenen Gestalt: Claude Thornhill.

    Oder hier, getragener und romantisch gefärbt:

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