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thelonicaMir gefällt auch, dass er die Musik insgesamt mehr atmen lässt, elegisch wäre auch ein passendes Wort für bestimmte Parts. Die Skills des Arrangierens nutzte er für „& Ten“ nicht bis zum Maximum, obwohl es auf „Great Jazz Standards“ schon mal etwas lauter wird (allerdings nicht so extrem wie bei Kenton z.b.). Interessant sind jedenfalls auch diese Änderungen oder Wechsel beim Tempo innerhalb eines Stückes, das macht es schon etwas anspruchsvoller/interessanter, Bernstein und Ellington (bei seinen Suiten) hatten es ja ganz ähnlich gemacht. Bei „Great Jazz Standards“ werden auch unterschiedlich Stimmen gefeatured (z.B. Chuck Wayne, Johnny Coles…). Hörenswert ist dort z.B. die Version von „Django“, man brauchte die 8 Minuten für richtige Orchestermusik. (Und Elvin Jones zeigte bei „Great Jazz Standards“, dass er eigentlich schon bereit für „Africa Brass“ gewesen wäre.)
Stellt sich die Frage, über welche „Skills des Arrangierens“ Gil Evans und insbesondere Gil Evans verfügt. Ich höre einen sehr sensiblen und originellen Umgang mit Klangfarben, den raffinierten Aufbau von Spannung im zeitlichen Verlauf und den geschickten Einsatz von Solisten als Akzent. Great Jazz Standards ist tatsächlich nicht so getragen und elegisch wie Gil Evans & Ten, dafür dynamischer, zupackender und „etwas lauter“. Stan Kenton kenne ich kaum.
Great Jazz Standards steht bei mir als nächstes auf dem Hörplan. Werde da mal auch auf Elvin Jones achten.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)