Antwort auf: Gil Evans

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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gypsy-tail-windDas mit dem „leider ohne Reaktion“ kommt mir irgendwie seit Jahren und tausenden Posts bekannt vor

Das ist ein Elend, das hier wohl viele erleiden. :-( Den Solo-Thread fand ich aber bislang recht kommunikativ, denn selbst wenn nicht direkt auf einen Post eingegangen wurde, so regte ein post offenbar auch mal einen anderen post an. Und eine gezielte Nachfrage kann auch helfen.

Ansonsten war mein Einstieg die Box mit den gesamten MD/Evans-Aufnahmen, damals von meinem Taschengeld abgespart, ich kannte davor schon „Sketches of Spain“, aber mit der Box hat das dann so richtig gezündet. (…)

Die Aufnahmen mit Miles sind natürlich Klassiker. Gil Evans‘ Aufnahmen unter eigenem Namen ohne Miles scheinen dagegen oft etwas im Schatten zu stehen. Zu Unrecht, finde ich. Da ist der Fokus aber ein anderer, eben nicht auf den Starsolisten, sondern mehr in die Breite oder Tiefe eingestellt, auf die vielschichtigen Klangfarben des Orchesters und verschiedene Solisten wie Steve Lacy und Jimmy Cleveland auf Gil Evans & Ten, wo sie sehr schön miteinander kontrastieren und den Arrangements außergewöhnliche farbliche Akzente hinzufügen.

soulpope „Gil Evans – Manteca“ Auch so übel nicht …. und Cannonball Adderley tanzt akrobatisch über den orchestralen Wogen ….

Das hätte man auch gut im Solo-Thread posten können.

Ich kenne das Old Wine-Album nicht und bekenne, dass ich den Fetenhit ( ;-) ) Manteca niemals mit Gil Evans in Verbindung gebracht hätte. Klar, eine Neigung zu Latin ist bei Gil Evans offensichtlich, teils programmatisch, aber eher nicht zur extrovertierten tänzerischen Seite, sondern eher zur melodramatischen melancholischen Seite. Ohne das bewerten zu wollen: Manteca scheint mir in Evans‘ Werk eher etwas untypisch zu sein. Und der Wonneproppen Cannonball als Solist scheint mir auch eher eine ungewöhnliche Wahl. Umso interessanter.

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)