ECM Records

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  • #7266577  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    @Gnu High : kann hier mit dem (Nicht)empfinden einhergehen …. wer/was hier der emotionale Showstopper ist lässt sich schwer herausfiltern …. das „clever money“ würde mglw gegen Jarrett setzen – jedenfalls interessant, daß Wheeler + Holland + DeJohnette mit Tonmalerei von Towner bzw Abercrombie auf „Deer Wan“ (IMO) genau dieser hier monierte Zauber gelingt ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
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    #7266579  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1071
    tomasz stanko: balladyna

    obwohl dieses cover fast nirgends auftaucht, scheint es das originalcover zu sein. es ist zwar eines dieser naiven, gamalten, aber von abstraktem grau ist die musik weiter weg als von dieser pastoralen ansicht. denn die musik ist, auch in ihren sehr dezidierten explosiven ausbrüchen, sehr bei sich und – wenn man so will – bescheiden.

    so viel horizont war wohl nicht für einen polnischen jazztrompeter in den 70ern. stanko hatte viel ornette coleman gehört (auch wenn sein spiel von cherry wirklich weit weg ist), aber bei der realisierung eines eigenen wegs ist er zunächst über polen nicht hinausgekommen. eine erste horizonterweiterung brachte seine zusammenarbeit mit kristof komeda, der später mit polanski nach hollywood ging und dort unter sehr merkwürdigen umständen ums leben kam (der deutsche wikipedia-artikel über ihn gehört eindeutig in die kuriositäten-ecke). nach dem stankos eigene polnische band (mit seifert) auseinander ging, gab es eine weitere internationalisierung des zugangs, in zusammenarbeit mit dem finnen vesala und dem britten peter warren. aber stanko fand es immer sehr schwierig, mit solchen musikern kontakt zu halten, wegen der beschränkten reisemöglichkeiten und der sprachlichen grenzen.

    über vesala dürfte es zur zusammenarbeit mit eicher gekommen sein, zum studiotermin in ludwigsburg, mit dave holland als garant für den zusammenhalt des schnell entwickelten materials. saxofonist szukalski und vesala waren teil des vorigen quartetts. nach BALLADYNA reiste stanko immerhin nach indien, für eine soloaufnahme an mythischen orten, aber seine nächste aufnahme für ecm fand erst wieder 1995 statt (MATKA JOANNA).

    die themen auf dem album haben tatsächlich einen interessanten vergleichspunkt zur musik ornette colemans. die volksliedhaften (so wirken sie zumindest) motive legen sich gesanglich frei im raum ab, während hollands bass ständig eigene harmonien dazu erfindet (eine ziemlich tolle leistung). aber ganz anders als coleman spielt stanko nicht in langen bögen und schnellen notenketten darüber, sondern setzt abgehackte, sehr entschieden formulierte ideen ein, die ihre wirkung aus der spannung zur stille, zu den pausen entwickeln, die ansonsten in seinem spiel stehen bleiben dürfen.
    sein ton ist dabei gewöhnungsbedürftig (und hat sich später auch verändert, wenn ich das richtig im ohr habe) – grundsätzlich presst er ihn, setzt ihn unter druck, hat wenig interesse an einem von selbst schwingenden sound (was besonders interessant in den balladen ist, wo man merkt: eigentlich könnte er das). szukalski spielt wie eine 1:1-kopie des frühen garbarek, mit großem sinn für aufbau und struktur, aber vom ton her ist diese ähnlichkeit ziemlich eigenartig. holland leistet hier großtaten mit der geste, als sei das alles gar nichts. er hält alles zusammen, dominiert es oft, bewegt sich mit einer freiheit zwischen den komponierten kürzeln, als sei das alles so für ihn geschrieben. und vesala gefällt mir auch ausgesprochen gut hier, er soliert nach oxley-manier permanent auf einem kit mit vielen sounds und kleinen effekten, es gibt aber nicht einen einzigen moment, in dem sein spiel die spannung verliert.

    toll läuft das im letzten stück zusammen, das eigentlich ein langes vesala-solo ist, in das immer wieder komponierte bläsermotive eindringen, die melancholisch gegen das verstummen gesetzt sind. man hört dem album erst nach und nach an, wie kunstvoll es arrangiert ist. die einfachheit ist trügerisch, die bescheidenheit vielleicht auch.

    Tomasz Stanko trumpet
    Tomasz Szukalski tenor and soprano saxophones
    Dave Holland bass
    Edward Vesala drums
    Recorded December 1975, Tonstudio Bauer, Ludwigsburg
    Engineer: Martin Wieland
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266581  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    ecm 1073
    pat metheny: bright size life

    mit den bands von pat metheny kommt tatsächlich noch mal etwas völlig neues zu ecm, eine schlüssige, wenngleich sich heute ungemein fremd anhörende, verbindung von jazz und einem rock, der seine wurzeln im country & western hat. methenys seine eigene musikalische persona ist dabei für viele zugänglich, für andere unerträglich – ein ziemlich unbändiger glaube an die naivität des ausdrucks verbindet sich da mit einer immensen virtuosität, die sich sehr gefräßig ständig neue herausforderungen einverleibt, weswegen es neben der kommerziellen geradelinigkeit bei metheny auch immer einen drive ins experimentelle, ausufernde, ohrenbetäubende gibt.

    hier, in dieser frühphase, überrascht seine coleman-affinität, die sich ja durchaus später sehr überzeugend auch in einer gemeinsamen zusammenarbeit niederschlagen wird. „round trip“, ein coleman-original, steht so mitten im metheny-originalmaterial herum, aber auch vorher schon glaubt man, colemans wiederum eigenen zugang zu ländlicher folkore einsickern zu hören.

    die band, hier ein trio mit dem frühen, „singenden“, jaco pastorius und bob moses, mit dem metheny ja auch bei gary burton zusammenspielt, hält das experiment in straffen zügeln, metheny ist in voller breite (merhdeutig zu verstehen) dominierend, mit overdubbs und fettem sound, aber in den coleman-momenten eben doch mit sich überschlagendem single-note-spiel, einem deutlichen „jazz“-sound und großer ideenjagd unterwegs. die produktion ordnet sich unter: moses klingt flach und druckvoll wie ein rock-drummer und pastorious hat hier mehr zeittypischen popstaub angesetzt als ein eberhard weber, der seinen singenden 70er sound ja auch in kongshaugsche fjordtiefen absinken lassen konnte.

    diese metheny-bands und -sounds entwickeln sich in ihrer experimentierlust später stark zurück und passen irgendwann auch tatsächlich nicht mehr ins ecm-portfolio. aber hier ist stehen noch alle wege offen, auch wenn der sound schon keine weite mehr zulässt.

    Pat Metheny guitars
    Jaco Pastorius bass
    Bob Moses drums
    Recorded December 1975, Tonstudio Bauer, Ludwigsburg
    Engineer: Martin Wieland
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266583  | PERMALINK

    jimmydean

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    vorgartenECM 1069
    kenny wheeler: gnu high

    das album mit seinen beiden suitenhaften stücken und dem kürzeren filler „smatter“ gilt als klassiker, mir bleibt es allerdings emotional ziemlich verschlossen.

    mein lieblingsalbum von wheeler… vielleicht ist es gerade dieser coole, unemotionale ton, mir gefällt das…

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    i don't care about the girls, i don't wanna see the world, i don't care if i'm all alone, as long as i can listen to the Ramones (the dubrovniks)
    #7266585  | PERMALINK

    vorgarten

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    ich kann das total gut verstehen und freue mich sogar darüber, dass das jemand anders hört. mir sind alle vier sehr wichtig und ich glaube eigentlich auch nicht, dass ich da richtig liege ;-)

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    #7266587  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Ich wollte schon am Wochende was zu „Gnu High“ sagen – denn Dein pointierter Post, vorgarten, hat mir wohl vor Augen geführt, was ich eigentlich längst wusste aber nicht eingestehen wollte: Ich höre das Album heute wohl ganz ähnlich wie Du es beschreibst. Habe es früher aber geliebt – Wheeler als kühler Melomane, Jarrett als überschwänglicher und durchaus tonangebender Begleiter (das störte mich damals nicht, heute hätte ich viel lieber John Taylor am Klavier – mit den Azymuth-Alben bin ich aber noch recht kühl, die Tripel-CD liegt seit einigen Wochen nach Taylors Tod hier herum, es gab aber erst einen kompletten Hörgang). Anyway, ich muss die Alben (zudem auch Rava mit Abercrombie et al.) bald mal wiederhören bzw. werde mich hier einfach wieder melden, wann immer ich dazu komme.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7266589  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1074
    jack dejohnette’s directions: untitled

    wir sind schon im jahr 1976. wenn man sich den jazz-output insgesamt ansieht, ist in diesem jahr nicht viel los. miles macht pause, return to forever räumt mit ROMANTIC WARRIOR ab, von weather report erscheint BLACK MARKET, vom mahavishnu orchestra das relativ nebensächliche INNER WOLRDS. die kreativste fusion kann man wahrscheinlich auf ornettes DANCING IN YOUR HEAD hören. auf ecm allerdings einiges neues von jarrett, garbarek, weber, rypdal, gismonti und abercrombie/towners SARGASSO SEA.

    schließlich wechselt in diesem jahr auch jack dejohnette mit seiner ersten eigenen band zum label. von den directions gab es schon COSMIC CHICKEN auf prestige, im quartett mit alex foster, peter warren und john abercrombie. auf UNTITLED ist mike richmond neu am bass und zusätzlich gibt es einen mann für diverse tasteninstrumente und für weiche impressionistische flächen, warren bernhardt. innere welten für romantische krieger, getanzt wird woanders. titel wie „flying spirits“, „morning star“ und „the vikings are coming“ gehen wohl in die gleiche richtung.

    aber neben den verquasten rocksphären (ich sehe männer mit stirnbändern vor augen) bietet UNTITLED auch eine ziemlich frische jam-atmosphäre, die nur einmal schief geht (2 minuten hand drum und irgendwie auf asiatische sounds gestimmte gitarre ohne thema und idee), ansonsten: dejohnette swingt los (mindestens 3 rhytmusebenen) und dann jagen sich foster und abercrombie im freien dialog hindurch („fantastic“, „struttin'“). abercrombie wechselt großartig zwischen kommentierender begleitung (oft nur hineinschießende akzente) und schönen soli, foster spielt dagegen ein ziemlich generisches macho-post-coltrane-tenor, was dann auf sopran auch mal etwas softiehafter werden darf, irgendwas zwischen liebman (stirnband!) und brecker (umgekrempelte sakkoärmel), makel- und emotionslos, aber effizient.

    tatsächlich ist UNTITLED ein ziemlich schönes album, das eben spielwitz und zeitgemäßen pop ziemlich angenehm verbindet und dabei sehr unangestrengt viele farben aus der orientierungslosigkeit zwischen schweiß und yogi-tee herausholt. es ist vor allem die feinheit des schlagzeugspiels, das immer ins offene will, keine probenraum- oder clubbegrenzung kennt und sich wohlzufühlen scheint im hier und jetzt. und dem einiges dazu einfällt: dejohnette und abercrombie spielen bei der gelegenheit auch schon mal das material zu PICTURES ein.

    p.s. 1976 gründen sich schon the clash und joy division, lese ich gerade.

    Jack DeJohnette drums, tenor saxophone
    John Abercrombie electric and acoustic guitars
    Alex Foster tenor and soprano saxophones
    Mike Richmond bass, electric bass
    Warren Bernhardt piano, electric piano, clavinet, cowbell
    Recorded February, 1976 at Talent Studios, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266591  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Jan Garbarek – Bob Stenson Quartet „Dansere“ ECM 1075



    Jan Garbarek saxophones
    Bobo Stenson piano
    Palle Danielsson bass
    Jon Christensen drums

    Recorded November 1975 at Talent Studio, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

    Der erste Hinweis auf die Geschehnisse ist hier wohl die plakatierte Leaderverantwortung aka Jan Garbarek – Bobo Stenson Quartet und dies äussert sich von Anbeginn an in der pastoralen „de facto Suite“ mit dem titelgebenden Namen. Garbarek spielt widerholte, lange Bögen und Stenson entwickelt schrittweise die Grundstimmung, schwebend und rhythmisch anfangs fast unbemerkt von Jon Christensen (welcher rundum einen vorzüglichen Tag erwischt ….) betrieben und durch Palle Danielsson schichtweise verfestigt. Der geschaffene Schwebezustand bewirkt für den Hörer (aka zumindest für mich) eine immer stärkere Sensibilisierung für Details und Tempowechsel. Garbarek muss hier evidenterweise nicht meht beweisen welch toller Bursche er ist und Stenson nimmt den Freiraum ohne diesen von Haus aus zu fordern. Hab ich in den frühe(re)n Hörgängen den tendenziell agileren Arild Andersen am Bass moniert, so verstehe ich mittlerweile die Rolle und deren perfekte Umsetzung von Danielsson ziemlich gut.

    Es bleiben aber Spielphasen welche die Individualität stärker zum Vorschein bringen, so der Sax/Bass Part von Garbarek/Danielsson auf dem Improptu “Skrik & Hyl”, das berauschende Bersten von Stenson auf „Lokk“ oder das fast schon im Uptempo gleitende „Bris“ mit eindringlichen Skizzen von Garbarek und Stenson. Doch auch dies scheint minutiös in das Gesamtkunstwerk integriert und die sich intensivierenden und oft sich überraschend wieder verflüchtigenden Farben und Ausleuchtungen diversifizieren die Ursprünge und deren Wirkungen noch stärker.

    Und falls sich – nicht zuletzt nur durch den alternativ mit Keith Jarrett besetzten Pianistenhocker – Vergleiche mit „Belonging“ aufdrängen, so meine ich das auf letzterer Scheibe Garbarek gegen Jarrett spielen muss, um bestehen zu können (was durchaus auch seinen Reiz hat) aber für mich dem Gesamterlebnisz von „Dansere“ mit Stensons den Hörer fast unmerklich infiltrierenden Tastenspiel grössere Nachhaltigkeit innewohnt …. sicherlich kein vordergründiges Wahnsinserlebniss aber die Möglichkeit einer erfüllenden Wiederkehr ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266593  | PERMALINK

    vorgarten

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    ECM 1071-1080

    ECM 1071 Tomasz Stanko Balladyna (Dec 1975)
    ECM 1072 Gary Burton Quintet Dreams So Real (Dec 1975)
    ECM 1073 Pat Metheny Bright Size Life (Dec 1975)
    ECM 1074 Jack DeJohnette’s Directions Untitled (Feb 1976)
    ECM 1075 Jan Garbarek Dansere (Nov 1975)
    ECM 1076 Barre Phillips Mountainscapes (Mar 1976)
    ECM 1077 Edward Vesala Nan Madol (Apr 1974)
    ECM 1078 Enrico Rava The Plot (Aug 1976)
    ECM 1079 Jack DeJohnette Pictures (Feb 1976)
    ECM 1080 John Abercrombie/Ralph Towner Sargasso Sea (May 1976)

    mit dank an soulpope für die DANSERE-besprechung hier nur ein kleiner überblick über die 70er nummern, von denen ich – auch da nur halb enthusiastisch – wenigstens stanko, metheny und die erste der beiden dejohnettes ausführlicher vorstellen mochte.

    vielleicht ein bisschen müdigkeit von meiner seite, oder zuviel aktuelle konkurrenz, an mir ist ja auch wahrlich kein buchhalter verloren gegangen und schweizer bin ich halt auch nicht ;-)
    dünnes eis, auf jeden fall, soulpope hängt an DANSERE, asdfghjklö an NAN MADOL, nur mich haut hier einfach wenig vom hocker.

    uninteressant ist kein einziges dieser alben. burtons verbeugung vor carla bley ist durchaus liebevoll, rava hat ein etwas jam-hafteres, aber ziemlich tightes album hinbekommen, dejohnettes drum-etüden sind zwar wieder ziemlich selbstverliebt, aber in der exekution nicht uninteressant, NAN MADOL ist natürlich zwischen china-gongs und marianos nasenflöte (oder was immer er da spielt) und sonstigen gespenstertänzen ziemlich irre, auch MOUNTAINSCAPES (mit dem ersten ecm-auftritt von john surman) ist ein verrücktes teil, mit dem österreichischen elektronikpionier dieter feichtner aufgenommen (dessen synthesizer-sounds trotzdem nicht gerade aufregend ausfallen), auf ganzen fünf von diesen zehn alben spielt abercrombie mit, sein eigenes album mit freund towner zusammen (ja, ja, diese texturen…) nutzt dann endlich mal die chance, sich versponnen und introvertiert zu zeigen, wo er sonst überall eingesetzt wird, wenn es heiß werden soll. DANSERE ist für mich ein besonderer problemkandidat – ich höre, was hier toll funktioniert, wo christensen und danielsson aus dem stegreif in einen groove finden, wie zupackend dieses offene dahinseufzen immer wieder werden kann – trotzdem ziehe ich hier irgendwie für mich einen strich, ich mag dieses jammersaxofon nicht, die unscharfen harmonien von stenson, die humorlosigkeit und schwere. es ist sehr viel kontemplation und schönklang und weltflucht gerade hier am werk, und das kommt aber leider auch an sich nicht auf den punkt – es entstehen allenfalls besonders sorgfältig produzierte und liebevoll mehrfach überarbeitete fusionjazzgeschichten.

    vesala (selbst produziert und jahre später von eicher „aufgekauft“) muss man da wohl ausnehmen, das erzählt schon seine eigene geschichte. aber es ist nicht meine.

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    #7266595  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    ECM 1085
    keith jarrett: the survivor’s suite

    wie ein roter faden durch die ecm-diskografie ziehen sich suitenhaft zusammenhängende, großdimensionierte werke, die entweder in die sinfonische oder weltmusikalische richtung neigen. jarretts amerikanisches quartett, diese merkwürdig disfunktionale familie aus vier querköpfigen individualisten, war ebenfalls, spätestens seit DEATH AND THE FLOWER, in großen einheiten unterwegs, die jarrett nach eigenen aussagen nur möglich machen konnte, weil er die sonderwünsche der kollegen in die kompositionen einschrieb – keine vamps für charlie, keine chord changes für dewey. das prinzip war aber schon lang erprobt, wie man u.a. in der ndr-aufnahme des trios jarret/haden/motion hören kann – ausgreifende, organisch verbundene melodien, die in vielfarbigen texturen (viel percussion, fliegende instrumentenwechsel des leaders) eingebettet waren. auch dewey redman schaut in solchen gebilden nicht nur zum solo vorbei, sondern wechselt zu exotischen blasinstrumenten oder percussion, um jarretts soli zu verdichten.

    im letztem jahr des bestehens der band, bevor haden und redman old and new dreams gründen und motian verstärkt daran angeht, sein eigener leader zu werden, rafft sie sich noch einmal zu unglaublichen höhen auf. manfred eicher kriegt sie auf der europatournee zu fassen, für die jarrett zwei größere kompositionen geschrieben hat, „the survivor’s suite“ und „eyes of the heart“, aus denen teile immer wieder neu zusammen gesetzt zum einsatz kommen und mit dem material der impulse sessions verbunden werden. beides wird aufgenommen – die suite im ludwigsburger studio, mit sorgfältigen postproduktiven eingriffen, EYES OF THE HEART schließlich in einem schwanenliedhaftem, auseinanderfliegendem liveauftritt voller lücken, aussteiger und einer stummen plattenseite).

    jarrett ist parallel dazu solo unterwegs, nimmt filmmusik für michèle rosiers feministischen arthousefilm MON COEUR EST ROUGE auf (eicher produziert, als abfallprodukt – weil der flügel so gut war – entsteht noch STAIRCASE), setzt sich an eine orgel in ottobeuren (HYMNS/SPHERES), bevor er ein letztes mal mit dem quartett für impulse ins studio geht (BYABLUE / BOP-BE) und schließlich im november zu seiner solo-tour nach japan aufbricht (SUN BEAR CONCERTS).

    jarretts starköpfigste und genialischste band befriedigt die großorchestralen sehrsüchte in ludwigsburg sozusagen aus dem handgelenk. jarretts unfassbar eingängige, doch niemals plakative melodien fließen ohne anstrengung zusammen, werden durch overdubs verdichtet, die eigentlich so wirken, als wären die zusätzlichen stimmen (eine bassblockflöte, eine celesta, gestimmte holzblöcke, ein gestrichener bass) schon live im raum anwesend gewesen. eine prozessionale exotische weise wird zu einem stolpernden 5/4-rhythmus, eine popmelodie, in der jeder ton einen neuen akkord mitbringt, seufzt sanft in eine kleine bass/celesta-improvisation aus, als würde eine kleine brise kurz durch einen musikinstrumentenladen wehen; ein ornette-haft drängendes, hymnisches thema befreit redman und schließlich motian schließlich von akkorden und rhythmen, wozu jarrett ekstatisch aufjuchzt, dann eine entspannte latin-entwicklung anbietet. die eingängigsten themen kommen am ende nochmal, im letzten aufschwung, bevor die band entspannt ausläuft. kein schichtwerk, eher ein polyphoner fluss, ein völlig selbstverständliches aufeinanderbezogen sein in jedem moment. auch, wenn haden am anfang einen überlangen vamp bedienen und redman über höllische komplizierte chord changes hetzen müssen, entsteht in diesem fluss kein strudel. wie man diese vier dazu bringt, sich derartig zusammenzufügen, overdubs hin oder her, ist ein rätsel oder magie.

    die produktion dieses albums ist aber nicht nur wegen des makel- und fugenlosen zusammenbaus bemerkenswert. alle instrumente haben hier einen eigenen raum, eine unangetastete individualität – redmans leicht verhallte aura steht ein bisschen daneben und darüber, die dunkle flöte und die helle celesta erklingen wie von selbst, und hadens bass ist dagegen so hyperreal präsent, dass man die saiten im bund kratzen, die finger über die saiten wischen, das holz knacken, den raum die resonanz verschlucken hört. die musik wird irgendwie gespeichert und steht da rum. wo sie herkommt, versteht man nicht so ganz. wären nicht drei von den vier beteiligten nicht schon skandalöserweise für immer verstummt, würde ich sie gerne getrennt befragen, wie sie diese aufnahme erlebt haben (und wahrscheinlich vier völlig verschiedene berichte bekommen.)

    Keith Jarrett piano, soprano saxophone, bass recorder, celeste, osi drums
    Dewey Redman tenor saxophone, percussion
    Charlie Haden bass
    Paul Motian drums, percussion
    Recorded April 1976 at Talent Studio, Oslo
    Engineer: Martin Wieland
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266597  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgartenECM 1085
    keith jarrett: the survivor’s suite

    wie ein roter faden durch die ecm-diskografie ziehen sich suitenhaft zusammenhängende, großdimensionierte werke, die entweder in die sinfonische oder weltmusikalische richtung neigen. jarretts amerikanisches quartett, diese merkwürdig disfunktionale familie aus vier querköpfigen individualisten, war ebenfalls, spätestens seit DEATH AND THE FLOWER, in großen einheiten unterwegs ….

    …. Hadens bass ist dagegen so hyperreal präsent, dass man die saiten im bund kratzen, die finger über die saiten wischen, das holz knacken, den raum die resonanz verschlucken hört. die musik wird irgendwie gespeichert und steht da rum. wo sie herkommt, versteht man nicht so ganz. wären nicht drei von den vier beteiligten nicht schon skandalöserweise für immer verstummt, würde ich sie gerne getrennt befragen, wie sie diese aufnahme erlebt haben (und wahrscheinlich vier völlig verschiedene berichte bekommen.)

    Schöne Rezension, da gibt`s nicht mehr viel zu sagen …. das zum Thema bzw Effekt der Aufnahme von Hadens Bass(spiel) kann ich vollinhaltlich bestätigen – ein bedrohlich vereinnahmender Genuss ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #7266599  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    ECM 1098
    julian priester and marine intrusion: polarization

    das ist jetzt für einen priester-fan ein fetisch-album. hatte er seinen ziemlich unvergleichlichen ton auf LOVE, LOVE noch weitgehend im weltraumgroove versteckt, ist hier alles um ihn herum gebaut. martin wieland besorgt ihm einen klangraum aus kleinen akzenten zwischen langen solo- und duo-passagen, die priester per overdub mit sich selbst bestreitet. die kleinen akzente sind minimalistische grooves aus sehr leise gestelltem e-bass und einem drum-kit, das wie in einen teppich eingerollt klingt. dennoch funktioniert das, die musik kommt leicht ins rollen, findet zu einfachen, oft schönen, kitschnahen, zeittypischen melodien bzw. themen, ein wenig charimatisches tenorsax schwingt sich mal kurz drüber, ganz am ende auch mal eine rockgitarre, doch beide haben sich vorher auf zehenspitzen bewegt, um die weiträumigen, luftigen priesterexkursion oder -intrusionen nicht zu begrenzen. das fundament wird hier vom pianisten curtis clark gelegt, ein kluges, aber auch sehr zeittypisches impressionistisches klavier, das aber deutlichen jazzwissen hat und pflegt.

    die band ist von der westküste und man spürt das auratische rollen des pazifik in jedem moment. schön auch die suitenform, die sich so nicht nennt, aber ein hohes bewusstsein von organischen flüssen und bewegungen transportiert. eicher und wieland haben diese band wohl wieder auf einer euroatournee zu fassen bekommen – und dann wieder konzentrierte bedingungen geschaffen, damit sie zu sich selbst kommt.

    Julian Priester trombone, string ensemble
    Ron Stallings tenor and soprano saxophones
    Ray Obiedo electric and acoustic guitars
    Curtis Clark piano
    Heshima Mark Williams electric bass
    Augusta Lee Collins drums
    Recorded January 1977 at Tonstudio Bauer, Ludwigsburg
    Engineer: Martin Wieland
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266601  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    ECM 1099
    john taylor / norma winstone / kenny wheeler: azimuth

    noch mehr wasser. das ozeanische als grundhaltung, freier fluss, in sich beweglich strukturiert, aber kein groove mehr, kein gerüst, (fast) sprachloser gesang, mäanderndes klavier, synthesizer-loops. und dann stellt sich ein trompetenton da rein, der alles gegen sich anbranden lässt. taylors impressionistisches trio hat sich von allem befreit, was man landläufig jazz nennt und ist keineswegs dabei baden gegangen. winstones gesäusel muss man mögen, sie findet ihren eigenen ausdruck darin, der aber auch durchaus technisch ist, nicht vom charakter ihrer stimme lebt. und wheelers immer noch kühle gegenstimme springt nur rein, wenn die wassertemperatur stimmt. am schönsten funktioniert das im titelstück, das nicht nur das album, sondern bald auch das trio als band bezeichnet (immerhin bis 2000). selbstverloren strudelt der synthie-strom, mehrstimmig angehaucht, schließlich von wheeler selbstbewusst durchschwommen. nach diesen mehr als 12 minuten mag man keinen festen boden mehr unter den füßen haben.

    John Taylor piano, organ, synthesizer
    Norma Winstone voice
    Kenny Wheeler trumpet, fluegelhorn
    Recorded March 1977 at Talent Studio, Oslo
    Engineer: Jan Erik Kongshaug
    Produced by Manfred Eicher

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    #7266603  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,579

    ECM 1100
    keith jarrett: sun bear concerts

    ein narzisstisches projekt natürlich, wenn man einfach mal 10 lps solo vollspielt und denkt, das hört sich tatsächlich jemand an. andererseits: warum nicht, der umgang damit ist ja nicht vorgegeben. als ich die SUN BEAR CONCERTS zuerst entdeckt habe, standen sie bei einem freund herum, bei dem ich ca. 1 woche gewohnt habe. ich habe immer wieder eine andere seite aufgelegt, was mir gefiel auch mal zwei mal hintereinander, beim kochen, zähneputzen, lesen, manchmal zog mich die musik tatsächlich vor die boxen, dann und wann habe ich sie auch genervt abgebrochen.
    natürlich hätte es gereicht, sternstunden wie „kyoto I“ oder „sapporo I“ herauszutrennen und einzeln zu veröffentlichen, aber das war eben nicht das projekt, und das projekt ist hier auch ein bisschen die botschaft.

    jarrett auf asien-tournee, nach der auflösung des amerikanischen quartetts, mit sich allein. er hat offensichtlich tausend ideen, was er aus sich selbst heraus noch entwickeln kann, und ecm bemüht sich redlich, das alles zu ermöglichen. auf dieser tour, kann man sich vorstellen, fließt alles in die puristische situation konzert, flügel, aufnahme. jarrett hat sich befreit, atmet auf und ist auf reisen. kyoto, osaka, nagoya, tokyo, sapporo. zwei sets, eine zugabe.

    warum man das alles zusammen herausbringen kann, ist, um zu zeigen, wie konstant da jemand ideen und impulse in musik umwandelt. es gibt kein schlechtes set darunter. auch kaum leerlauf. gegenüber bremen/lausanne und köln fällt die ungehetztheit auf, das bleibenkönnen im gefunden, das entspannte weitergehen, nicht: 100 ideen in 40 minuten. deshalb bleibt man selbst oft hängen und driftet auch mal ab, ohne viel zu verpassen. manche ostinati sind aber auch so toll, dass man einfach möchte, dass sie anhalten. in der mitte aber, zwischen osaka und tokyo, wird es manchmal schon arg schwülstig, voll, dominant, zerfahren auch; dann kommen die vamps wie kleine rettungsanker („tokyo I“). aber „kyoto I“ ist dagegen von beispielloser stringenz, entwickelt sich organisch in ca. 5 einzelnen, in sich tollen, sätzen (die man halt so gar nicht komponieren kann, sondern finden muss), es gibt rhythmische etüden darin, zarte balladen, ein dissonantes ausfasern, ein popsong, eine hymne. ganz grundsätzlich toll: wie das zweite set immer grundsätzlich was anderes will als das erste, mit frischen ideen alles neuformulieren will, um sich selbst nicht zu langweilen.

    am ende, die drei zugaben: drei völlig unterschiedliche einstiege, die auf drei völlig unterschiedliche dinge hinauslaufen. die letzte, aus nagoya, baut in vier minuten ein versetztes rhythmusmuster um einen einzelnen ton herum, wird kurz in der akkordbegleitung entwickelt, erfindet eine kleine melodie dazu, bricht dann aber ab und setzt nur noch akkorde im pianissimo, mit sekundenlangen pausen dazwischen. ein kleines ritual des leerspielens und leergespieltseins, auch das ein statement über das verfertigen von musik, auch das natürlich dokumentationswürdig.

    Keith Jarrett piano
    Recorded November 1976 in Japan
    Engineers: Okihiko Sugano and Shinji Ohtsuka
    Produced by Manfred Eicher

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    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    ECM 1051-1100, kleines resümee.

    konsolidierungsphase. es zahlt sich aus, bei jarrett am ball zu bleiben, das köln concert rechtfertigt sowieso alles. return to forever ist weg, dafür kann eicher die frühphase von metheny erfolgreich dokumentieren. oft ist der katalog jetzt von den immergleichen bestimmt, rypdal, garbarek, jarrett, towner, weber, burton; die neuen sind wheeler, rava, stanko, kuhn, gismonti. an der gitarre fast immer abercrombie, die verbindung zum afroamerikanischen jazz hält in dieser zeit nur jack dejohnette. wirkliche stilistische ausbrecher gibt es kaum, julian priesters zweites album ist anders, auch schafft eicher es, rahmenbedingungen für den höhepunkt des amerikanischen jarrett-quartetts zu schaffen. das kratzbürstige ist weg, auch die freie improvisation. NAN MADOL von vesala ist auf andere weise irre, wenn ich es auch nicht mag. und faszinierend auf jeden fall auch art landes RUBISA PATROL, über das sich in einem ecm-programm von 2016 niemand wundern würde – d.h. der sound dieser phase, der tatsächlich 40 jahre überdauern wird, ist tatsächlich der von mark isham.

    ganz subjektiv würde meine empfehlungsliste so ausfallen:

    MUSS

    ECM 1060 Ralph Towner Solstice (Dec 1974)
    ECM 1061 Abercrombie/Holland/DeJohnette Gateway (Mar 1975)
    ECM 1062 Collin Walcott Cloud Dance (Mar 1975)
    ECM 1085 Keith Jarrett The Survivors’ Suite (Apr 1976)
    ECM 1098 Julian Priester and Marine Intrusion Polarization (Jan 1977)
    ECM 1100 Keith Jarrett Sun Bear Concerts (Nov 1976)

    KANN

    ECM 1057 Bill Connors Theme To The Guardian (Nov 1974)
    ECM 1058 Steve Kuhn ECSTASY (Nov 1974)
    ECM 1063 Enrico Rava The Pilgrim And The Stars (Jun 1975)
    ECM 1064/65 Keith Jarrett The Köln Concert (Jan 1975)
    ECM 1069 Kenny Wheeler Gnu High (Jun 1975)
    ECM 1071 Tomasz Stanko Balladyna (Dec 1975)
    ECM 1074 Jack DeJohnette’s Directions Untitled (Feb 1976)
    ECM 1075 Jan Garbarek Dansere (Nov 1975)
    ECM 1077 Edward Vesala Nan Madol (Apr 1974)
    ECM 1099 Taylor/Winstone/Wheeler Azimuth (Mar 1977)

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