Re: ECM Records

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vorgarten

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ECM 1071-1080

ECM 1071 Tomasz Stanko Balladyna (Dec 1975)
ECM 1072 Gary Burton Quintet Dreams So Real (Dec 1975)
ECM 1073 Pat Metheny Bright Size Life (Dec 1975)
ECM 1074 Jack DeJohnette’s Directions Untitled (Feb 1976)
ECM 1075 Jan Garbarek Dansere (Nov 1975)
ECM 1076 Barre Phillips Mountainscapes (Mar 1976)
ECM 1077 Edward Vesala Nan Madol (Apr 1974)
ECM 1078 Enrico Rava The Plot (Aug 1976)
ECM 1079 Jack DeJohnette Pictures (Feb 1976)
ECM 1080 John Abercrombie/Ralph Towner Sargasso Sea (May 1976)

mit dank an soulpope für die DANSERE-besprechung hier nur ein kleiner überblick über die 70er nummern, von denen ich – auch da nur halb enthusiastisch – wenigstens stanko, metheny und die erste der beiden dejohnettes ausführlicher vorstellen mochte.

vielleicht ein bisschen müdigkeit von meiner seite, oder zuviel aktuelle konkurrenz, an mir ist ja auch wahrlich kein buchhalter verloren gegangen und schweizer bin ich halt auch nicht ;-)
dünnes eis, auf jeden fall, soulpope hängt an DANSERE, asdfghjklö an NAN MADOL, nur mich haut hier einfach wenig vom hocker.

uninteressant ist kein einziges dieser alben. burtons verbeugung vor carla bley ist durchaus liebevoll, rava hat ein etwas jam-hafteres, aber ziemlich tightes album hinbekommen, dejohnettes drum-etüden sind zwar wieder ziemlich selbstverliebt, aber in der exekution nicht uninteressant, NAN MADOL ist natürlich zwischen china-gongs und marianos nasenflöte (oder was immer er da spielt) und sonstigen gespenstertänzen ziemlich irre, auch MOUNTAINSCAPES (mit dem ersten ecm-auftritt von john surman) ist ein verrücktes teil, mit dem österreichischen elektronikpionier dieter feichtner aufgenommen (dessen synthesizer-sounds trotzdem nicht gerade aufregend ausfallen), auf ganzen fünf von diesen zehn alben spielt abercrombie mit, sein eigenes album mit freund towner zusammen (ja, ja, diese texturen…) nutzt dann endlich mal die chance, sich versponnen und introvertiert zu zeigen, wo er sonst überall eingesetzt wird, wenn es heiß werden soll. DANSERE ist für mich ein besonderer problemkandidat – ich höre, was hier toll funktioniert, wo christensen und danielsson aus dem stegreif in einen groove finden, wie zupackend dieses offene dahinseufzen immer wieder werden kann – trotzdem ziehe ich hier irgendwie für mich einen strich, ich mag dieses jammersaxofon nicht, die unscharfen harmonien von stenson, die humorlosigkeit und schwere. es ist sehr viel kontemplation und schönklang und weltflucht gerade hier am werk, und das kommt aber leider auch an sich nicht auf den punkt – es entstehen allenfalls besonders sorgfältig produzierte und liebevoll mehrfach überarbeitete fusionjazzgeschichten.

vesala (selbst produziert und jahre später von eicher „aufgekauft“) muss man da wohl ausnehmen, das erzählt schon seine eigene geschichte. aber es ist nicht meine.

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