Die schönsten Jazz-Soli

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  • #10414189  | PERMALINK

    vorgarten

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    ein ort für den rampensau-moment im jazz, wann immer ihr euch an sowas erinnert oder es euch beim hören begegnet. es gibt natürlich tolle sachen, die nicht nach solo-logik funktionieren, und man kann auch gerne etwas gegen das sportliche angebertum haben, für das das jazz-solo sich hervorragend eignet, aber ich würde hier gerne ganz klassische stücke sammeln (& dikutieren?), in denen sich personalisierbaren gänsehaut-momente einstellen. bedingung: es muss nachvollziehbar sein, d.h. als audio- oder videodokument hier zur verfügung stehen.

    es gibt natürlich sammlungen wie hier oder hier und einzelanalysen wie sowas hier, außerdem sogar einen eigenen grammy dafür. aber toll wäre es einfach, das video einzustellen, den beginn des solos zu markieren und vielleicht kurz zu schreiben, warum das so gefällt.

    ganz klassisch würde mir z.b. joe hendersons solo über „song for my father“ einfallen:

    ab 3’55: es gibt kein perfekteres beispiel dafür, wie henderson solch eine steilvorlage nutzt und sich vom bereits großartigen solo davor (von silver) absetzt, um die ganze aufnahme aus dem stand noch mal auf ein neues niveau zu bringen. ein flow of ideas, in dem jede etwas neues einbringt, und dann geht das seinen klassischen weg zur klimax und erschöpfung, in noch nicht mal 2 minuten.

    aber richtig toll finde ich auch das hier:

    ab 9’00 übernimmt alan shorter nach einem auch schon unfassbar schönen solo von marion brown. der groove ist ganz entspannt, eigentlich hat das nur einen akkord, und shorter nutzt das für seinen ihm völlig eigenen idiosynkratischen ansatz, der immer etwas trauriges und bissiges zugleich hat und am ende nur noch am töne anrauen hängen bleibt. ganz zum schluss ist schön zu hören, wie rashied ali das aufgreift und den groove kurz instabil werden lässt, um ihm direkt anschließend wieder einzufangen. (es folgen noch solos von beiden bassisten und von ali mit paukenschlägeln.) es gibt einige grandiose shorter-solos, aber das hier ist das tollste.

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    #10414243  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Schöne Threadidee …. sofort fiel mir dies ein (hab es sicherlich schon mal erwähnt) …. :

    Jasper Van’t Hof unternimmt mit seinem Eingangssolo ein Auftürmen von riesigen Eisschollen und auf der Spitze angelangt (ca bei 2.20) verfälllt in einen düsteren Fluss in welchen Archie Shepp bei 2:45 mit einem klagenden Ton hineintorkelt, diesen wiederholt und dann in in elegischen Bögen wehklagend ein unglaubliches Solo strukturiert …. hat mich beim ersten Hören anno 1982 umgehauen und das Gänsehautgefühlt stellt sich auch nach mehr als 35 Jahren sofort wieder ein …. Teil der Steeplechase LP/CD Archie Shepp & Jasper Van`t HofMama Rose“ …

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10414253  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Johnny Griffin – The Congregation:

    das zweite, das mir spontan einfällt, finde ich in der Tube nicht – „Funkaroma“, der Opener von Eddie Harris’s „Listen Here!“ (Enja, 1993) – gibt es vermutlich bald mal auf StoneFM …

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10414255  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    und natürlich Lester Young … als erstes fällt mir da „Lady Be Good“ aus der Jones-Smith Inc Session von 1936 ein

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10414327  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Jimmy Giuffre Trio „The Train And The River“  …. immer wieder begeisternd der Einstieg und das Folgesolo von Jimmy Giuffre ab Minute 1.54 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10414377  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windund natürlich Lester Young … als erstes fällt mir da „Lady Be Good“ aus der Jones-Smith Inc Session von 1936 ein

    das wäre dann das hier?:

    shepp & van’t hof: ja, da bin ich sofort dabei. vor allem der kontrast zwischen shepps webster-hauch-ton und den fiesen synths, ich fass das bis heute nicht, warum das bei den beiden so gut funktioniert hat. aber klar, gänsehaut beim einstieg, sofort.

    griffins solo ist wahnsinnig gewichtig, ich kann das auch nachvollziehen, obwohl ich es nicht wirklich überraschend finde.

    giuffre dagegen wäre für mich so ein beispiel, wo es überhaupt nicht um die solos, sondern um das interplay, das verzahnen von verschiedenen stimmen geht. wenn es solistisch wird, sind aber alle drei auf den punkt gut, keine frage.

    habe ich heute gehört:

    das ist von anfang an unglaublich, nur kurz vom konventionellen klavier und dem 16-jährigen bassisten unterbrochen. für mich – auch für ayler-verhältnisse – eines der ergreifendsten solos, die ich kenne.

    --

    #10414399  | PERMALINK

    soulpope
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    vorgarten. giuffre dagegen wäre für mich so ein beispiel, wo es überhaupt nicht um die solos, sondern um das interplay, das verzahnen von verschiedenen stimmen geht. wenn es solistisch wird, sind aber alle drei auf den punkt gut, keine frage.

    Ich stimme Dir zu – zum genannten Zeitpunkt übernimmt Giuffre den Lead im Ensemblespiel und da geht für mich situativ jedes mal die Sonne auf ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10414557  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Im Juni 1980 landete Art Pepper für eine Woche im Londoner Ronnie Scotts Club und damals standen die Sterne günstig (oder war die Medikatur „richtig“ ….) und es reihte sich ein famoses Set an das nächste …. Pianist war das slawische Schlitzohr Micho Leviev, der sich mit Pepper – und vice versa – überhaupt nicht ausstehen konnte, doch gleichzeitig trieben sich die beiden Hähne zu himmelstürmerischen Höchstleistungen …. ein Beispiel ? Sie wählten den alte Gordon Jenkins Heuler „Goodbye“ und schon Art Peppers zerbrochen schwebendes Solo ist famos, aber bei 4.16 beginnt Leviev seine Dissektion, zuerst feinfühlig fast beiläufig, dann beschwörend um schließlich bei 6.25 dann alle aufgestaute Energie ausbrechen zu lassen – und ab 7.00 wieder begleitend lange Schatten zu werfen …. knappe 3 Minuten grosses Kino des Jazzpianos …. P.S an alle werten Mitleser: Die (fast) kompletten Auftritte der Ronnie Scott`s Auftritte von Pepper + Kapelle gibts in einer schmucken 4 CD Box

    und ist sehr, sehr empfehlenswert ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10419301  | PERMALINK

    friedrich

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    Schöner thread, da muss man mal richtig hinhören.

    Wahrscheinlich nicht besonders originell und ich weiß auch nicht, ob das Solo selbst besonders gut ist. Vielleicht geht es hier auch mehr um das sich Aneinanderreiben und die Dramaturgie des Stücks als um den glänzenden Soloauftritt:

    Dave Brubeck Quartet – Take Five (1959)

    Ab ca. 1:50 setzt Paul Desmond aus, Piano und Bass wiederholen nur noch ein kurzes Riff und drummer Joe Morello hakt sich da mit einem dramatischen solo ein. Am Ende ist man fast etwas erleichtert, wenn sich die Spannung löst. Das Solo nimmt fast die Hälfte der 5:20 Spielzeit ein und wurde aus der 3-minütigen Hitsingle fast vollständig editiert. Irgendwie verbindet man mit Take Five auch zuvorderst das mitpfeifbare Thema und nicht das drum solo.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10419335  | PERMALINK

    vorgarten

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    friedrich
    Wahrscheinlich nicht besonders originell und ich weiß auch nicht, ob das Solo selbst besonders gut ist. Vielleicht geht es hier auch mehr um das sich Aneinanderreiben und die Dramaturgie des Stücks als um den glänzenden Soloauftritt:
    Dave Brubeck Quartet – Take Five (1959)

    das ist eins der solos, an die ich sofort beim erstellen des threads gedacht habe. ich finde es nicht nur dramaturgisch toll, aber es ist natürlich großartig, wie sehr morello hier die möglichkeiten seines instruments ins spiel bringt, vor allem in einem stück, in dem es vor allem um das weiterlaufen eines komplizierten metrums geht. das tolle finde ich, dass er im solo gänzlich auf die becken verzichtet und so sein spiel auch von sich selbst abgrenzt.

    mir fiel dazu das zeitgleich aufgenommene erste „freie“ (also nicht dem metrum des stücks folgende) drumsolo ein. von pete la roca, ab 5:02 hier:

    da kommen die becken auch erst zum schluss ins spiel. für mich völlig unbegreiflich, wie ein drummer in einem solch virtuos-gehetzten bopstück darauf kommen kann, im solo einfach was völlig anderes zu machen.

    --

    #10419579  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    @vorgarten: Genau, das ist das Stück mit dem unsterblichen Solo von Lester Young … es gibt wohl bessere Überspielungen als die, aber ich konnte auf die Schnelle gar keine raussuchen.

    Dass Johnny Griffin nicht überraschend ist finde ich ein etwas schwieriges Statement … klar, aus heutiger Sicht nicht, aber damals kannte ihn wohl noch kaum jemand (1956 war immer noch das Jahr seines Debuts, glaube ich, oder das Jahr direkt danach – davor war er im R & B-Zirkus oder mit Lionel Hampton unterwegs).

    Albert Ayler, „Summertime“, ist für mich eins der ganz grossen Soli – ich erinnere mich noch, wie es mir im Plattenladen vor vielen Jahren vorgespielt wurde. Wahnsinn! (Ich hatte es ja neulich auch bei StoneFM drin, beim Coltrane-Abschluss.)

    Was Jimmy Giuffre betrifft, ist es interessant: als Solist bei Jam-Sessions, in Big Bands, als Sideman (z.B. bei Shorty Rogers) lässt er es – er spielt da ja fast nur Tenorsax – schon ordentlich knallen, honkt usw. (Lester Young ist ja der Ur-Honker und von da kommt Giuffre, auch wenn sein Tenorsound bei solchen Sessions das manchmal fast vergessen lässt.)

    Die Schlagzeugsoli von Joe Morello und Pete La Roca sind super, keine Frage! Ich habe mir grad überlegt, ob ich ein „klassisches“ Solo von Elvin Jones in die Runde werfen kann, aber es gibt wohl nicht das eine, das mich umhaute, es war eher das ganze bzw. ganz viele Momente, auch welche in Intros, in der Begleitung usw. – aber „The Drum Thing“ und „Africa“ (alle Versionen, seine Soli unterscheiden sich recht stark) wären Möglichkeiten.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10419595  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    vorgarten

    friedrich
    Wahrscheinlich nicht besonders originell und ich weiß auch nicht, ob das Solo selbst besonders gut ist. Vielleicht geht es hier auch mehr um das sich Aneinanderreiben und die Dramaturgie des Stücks als um den glänzenden Soloauftritt:
    Dave Brubeck Quartet – Take Five (1959)

    (…) ich finde es nicht nur dramaturgisch toll, aber es ist natürlich großartig, wie sehr morello hier die möglichkeiten seines instruments ins spiel bringt, vor allem in einem stück, in dem es vor allem um das weiterlaufen eines komplizierten metrums geht. das tolle finde ich, dass er im solo gänzlich auf die becken verzichtet und so sein spiel auch von sich selbst abgrenzt.
    mir fiel dazu das zeitgleich aufgenommene erste „freie“ (also nicht dem metrum des stücks folgende) drumsolo ein. von pete la roca, (…)
    da kommen die becken auch erst zum schluss ins spiel. für mich völlig unbegreiflich, wie ein drummer in einem solch virtuos-gehetzten bopstück darauf kommen kann, im solo einfach was völlig anderes zu machen.

    Völlig gegen die übliche Erwartung gespielt. Und ja, beide Soli stehen zum übrigen Stück im Kontrast, das hebt sie heraus und erzeugt Spannung, denn man spürt ja, dass das eine absichtliche Abweichung von der Regel ist – und man irgendwie und irgendwann doch wieder zur Regel zurückkehren muss. Aber der Gegensatz und die Zeit, die bis dahin vergeht, das ist aufregend!

    Jimmy Giuffre gefällt mir auch gut. Und Albert Ayler über Summertime: Herzzerreißend!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10420303  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Dass Johnny Griffin nicht überraschend ist finde ich ein etwas schwieriges Statement … klar, aus heutiger Sicht nicht, aber damals kannte ihn wohl noch kaum jemand (1956 war immer noch das Jahr seines Debuts, glaube ich, oder das Jahr direkt danach – davor war er im R & B-Zirkus oder mit Lionel Hampton unterwegs).

    „nicht überraschend“ meinte ich die art und weise, wie er in seinem solo mit dem material umgeht. ich kann das aber natürlich nicht so im zeitkontext vergleichen wie du.

    gypsy-tail-wind
    Ich habe mir grad überlegt, ob ich ein „klassisches“ Solo von Elvin Jones in die Runde werfen kann, aber es gibt wohl nicht das eine, das mich umhaute, es war eher das ganze bzw. ganz viele Momente, auch welche in Intros, in der Begleitung usw. – aber „The Drum Thing“ und „Africa“ (alle Versionen, seine Soli unterscheiden sich recht stark) wären Möglichkeiten.

    ja, das ist wirklich schwer. die sachen bei coltrane, die du nennst, funktionieren ja ganz umfassend als elvin-features. solomomente von ihm fallen mir eher bei joe henderson (auf dem quartet-album) ein oder auch das auf pharoah sanders‘ „rejoice“. aber richtig spektakulär finde ich das hier:

    das ding hat einen marschrhythmus (was auch ein bisschen das fundament bei elvin ist, oder?), farrells piccolo-solo verlässt diesen weg aber. und dann kommt elvin, der sein solo (ab 2:06) doch wieder aus dem marsch heraus entwickelt, und wie. da laufen irgendwie 6 sachen parallel ab.

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    #10420379  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Charlie Rouse „Mercie Bon Dieu“ (LP „Bossa Nove Bacchanal“ Blue Note BLP 4119)         1963

    Ich bin bekennenderweise kein grosser Fan der Bossa Nova Einflüsse im Jazz (bzw als dessen Thema), aber diese kleine Perle von Charlie Rouse bewohnt schon lange ein Kammerl in meinem Herzen …. erwärmend wie Rouse nach dem Into ca ab 1.34 in sein Solo gleitet welches frei fliesst, jedoch niemals den fragilen rhytmischen Grundbezug verliert…..

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10420817  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpope
    Charlie Rouse „Mercie Bon Dieu“ (LP „Bossa Nove Bacchanal“ Blue Note BLP 4119) 1963

    das ist eine tolle aufnahme, das stück ist wie aus einem guss, da kann man als solist entweder drin baden oder baden gehen. rouse macht das wirklich super hier, ruht sich auch nicht nur auf seinem ton aus, sondern sorgt für bewegung.

    da wir es vorher mit drummern haben, muss ich auch rashied ali einbringen, den ich ja unter den schlagzeugern neben max roach und doug hammond für den größten solisten halte.

    diese band gibt es sonst nicht konserviert, leider. auch carlos wards auftritte mit coltrane gibt es nirgends. und was man da verpasst, begreift man, wenn man hört, wie perfekt er in die coltrane-komposition „leo“ passt. nach einem fantastischen solo von dave burrell mit einem irrlichternden finish übernimmt ab 3:09 aber der leader und spielt eines seiner quasi beckenlosen roll-solos, die einen großen reichtum der textur aufzeigen. da ich ali einmal live gesehen habe, weiß ich, dass er auf seinen kleinen kits hunderte verschiedener sounds erzeugen konnte. hier in a nutshell. und die wenigen herren an den karierten decken erholen sich bei einem zaghaften applaus.

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