Die Gitarre im Jazz

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  • #5140337  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, auch schon länger, hab ich aber auch noch immer Mühe damit… werd ich auch mal gelegentlich wieder anhören müssen (hab mir die Anniversary Edition gekauft aber noch nie gewagt, reinzuhören).

    Übrigens hat mich „80/81“ auch nie restlos überzeugt, schon damals vor 15 Jahren nicht, als ich „Question and Answer“ schon mochte. Ist zwar immer schön, Dewey Redman zu hören, aber insgesamt klang das für mich ein wenig wie der angestrengte Versuch, „ernste“ Musik zu machen.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #5140339  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Und von den ECMs hab ich die folgenden (alle LPs aus dem Antiquariat, siehe ECM-Thread):

    Watercolors (1977 – mit Mays, Weber, Gottlieb)
    New Chautauqua (1978 – solo)
    American Garage (1979 – Mays, Egan, Gottlieb)
    Offramp (1981 – Mays, Rodby, Gottlieb, Vasconcelos)

    Die letztgenannte hab ich noch nie gehört, mindestens das erste Album mit Jaco will ich gelegentlich noch. Und von „Day Trip“ hab ich noch die 3LP/2CD Ausgabe, vor ein paar Monaten mal günstig erstanden aber noch nicht reingehört bisher. Will ja nichts überstürzen. In ca. 14 oder 15 Stunden werd ich dann die „Missouri Sky“ auflegen als Nachtmusik… der Charme des Duos mit Haden hat auch dazu beigetragen, Metheny neu zu hören – ich kenne die CD allerdings noch nicht lange, habe zuerst in paar Sachen am TV gesehen, im schönen Dok-Film über Haden etwa.

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    #5140341  | PERMALINK

    nail75

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    Song X ist auch keines meiner Lieblingsalben, aber bemerkenswert finde ich es schon. Ich habe mich mit Metheny ansonsten noch nicht so intensiv beschäftigt, kenne nur eine handvoll Alben.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5140343  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Mehldau/Metheny – kam 2006 raus, acht der zehn Stücke wurden im Duo eingespielt, auf zwei schnelleren Titeln stösst die Rhythmusgruppe von Mehldau (Larry Grenadier und Jeff Ballard) dazu. Metheny lässt den Gitarrensynthie bis auf ein Stück weg, spielt dafür zweimal akustische Gitarre (einmal davon eine Baritongitarre). Sein Spiel ist viel „klassischer“ als ich’s mir gewohnt bin, ein klarerer Ton, weniger „candy“ – erinnert nicht nur wegen dem Setting stark an Jim Hall. Gefällt mir sehr gut!

    Ein Jahr später entstand das zweite Album, nun zum grossen Teil im Quartett mit Grenadier und Ballard (vier der elf Stücke sind Duos). Metheny klingt mehr, wie man ihn kennt, mehr Effekte im Sound (auch zweimal Gitarrensynthi hier), auch diese kleinen rockigen Eingenheiten, die meiner Meinung nach z.B. in „Fear and Trembling“ eher deplaziert wirken. Insgesamt gefällt mir wohl das Duo-Album deutlich besser, manches auf dem Quartett-Album wirkt etwas beliebig und mir gefällt das einfach nicht, wenn zu einem akustischen Piano-Trio solche Gitarrensounds gespielt werden (bin da nicht grundsätzlich dagegeben, aber dann lieber in Bands wie z.B. John Scofield sie leitet).

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    #5140345  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hänge jetzt noch „Wish“ von Joshua Redman an… die gehört zu den CDs, die ich damals toll fand (ich wollte ja neben all dem Miles, Coltrane Mingus und Monk auch noch was neues haben), mir heute wohl nicht mehr kaufen würde… aber sie ist doch ganz schön! Metheny trägt viel zum Erfolg des Albums bei, dazu gibt’s die Traum-Rhythmusgruppe Charlie Haden/Billy Higgins. Der Schwachpunkt ist dann Redman, der halt eben nicht sehr individuell klingt… er macht seine Sache gut, fraglos, aber er war halt einfach einer unter vielen jungen Tenorsaxern, die alle irgendwie recht ähnlich waren.

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    #5140347  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Wurde zu einem richtigen Metheny-Tag… jetzt läuft „Day Trip“, bin an der zweiten LP-Seite, die ist besser, bei der ersten gab’s extrem viele Nebengeräusche, sogar ein paar Stellen, die klingen als würde die Nadel springen (tut sie aber nicht, die Pressung sieht supersauber aus). Schade… aber hab ja auch CDs drin und bin ja kein Vinylist ;-)
    Die Musik allerdings gefällt mir sehr gut! McBride/Sanchez grooven und Metheny klingt streckenweise fast ein wenig nach Grant Green, dieser singende Anschlag (oder wie nennt man das bei Gitarristen?). Toll!

    Vorhin hab ich noch eine DVD geschaut von CBC, ein Zusammenschnitt diverser Konzerte, die Metheny im Juli 2005 am Festival International de Jazz de Montreal gab, u.a. mit Enrico Rava, Dewey Redman, Meshell Ndegeocello (unglaublicher Groove!), Gary Burton, Charlie Haden, und der damaligen PMG (u.a. mit Grégoire Maret, Cuong Vu und natürlich Lyle Mays). Schade, dass da manchmal Stücke überblendet wurden. Muss demnächst mal noch die DVDs mit Haden anschauen (habe Aufnahmen von Burghausen 2003 und Vitoria-Gasteiz 2009). Aber zuerst hör ich jetzt mal „Day Trip“ fertig und morgen noch die „Tokyo Day Trip Live“!

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    #5140349  | PERMALINK

    icculus66

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    gypsy tail wind

    Mehldau/Metheny – kam 2006 raus, acht der zehn Stücke wurden im Duo eingespielt, auf zwei schnelleren Titeln stösst die Rhythmusgruppe von Mehldau (Larry Grenadier und Jeff Ballard) dazu. …

    Ein Jahr später entstand das zweite Album, nun zum grossen Teil im Quartett mit Grenadier und Ballard (vier der elf Stücke sind Duos). …

    Beide Alben entstanden im Dezember 2005 in den Right Track Recording Studios in NYC.

    Gypsy, von den ECM-Alben solltest du dir unbedingt auch das „weiße“
    Album („Pat Metheny Group“) besorgen … und „Travels“ gleich mit!

    Habe die PMG (Metheny/Mays/Rodby/Sanchez) am 08. Juli 2010 seit über zwanzig Jahren mal wieder live gesehen und gehört (im Rosengarten MA).
    Die „brennen“ immer noch ganz schön! Einer der Höhepunkte: „To The End Of The World“. Und „Phase Dance“ ist immer noch fester Bestandteil der Show
    (gleich zu Beginn).

    --

    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    #5140351  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hm, die weisse PMG CD hab ich neulich irgendwo gesehen, in einem Second Hand Laden. Komme dort aber erst nächste Woche wieder hin, wenn überhaupt, mal sehen ob sie noch dort ist.

    Hatte nicht recht nachgeschaut wegen den Sessions mit Mehldau – das vorüberwiegend mit Quartett-Stücken besetzte Album kam jedenfalls erst 2007 raus. Was hältst Du denn von den beiden? Kannst Du nachvollziehen, dass mir das Duo-Album besser gefällt? Oder ist das für Dich als Metheny-Fan (der Du doch bist, oder?) schwieriger nachzuvollziehen?
    Was mir bei Metheny auf jeden Fall gefällt – und das habe ich gestern im DVD-Zusammenschnitt von den Montreal-Konzerten erst so richtig gesehen, auf CD hör ich das weniger – ist seine Spielfreude, die fast unbändig und kindlich im besten Sinne wirkt. Er kann mit allen, will auch immer, und ist stets mit grösstem Engagement und leuchtenden Augen dabei. Das ist schon toll, ganz egal ob ich am Ende alles, was rauskommt mag!

    Die „Day Trip“ könnte übrigens neben „Question and Answer“ zu meiner Lieblingsscheibe von ihm werden. Ich hab von diesem Trio auch mal (2003 oder 2004?) eine „On Stage“ Sendung auf Ö1 gehört, volle 90 Minuten, schon da fand ich die Musik toll (viel, viel besser als ich damals von Metheny je zu erwarten gehofft hatte, damals mocht ich ihn noch gar nicht).
    Auf den Montreal-Stücken allerdings fand ich Sanchez manchmal etwas overbearing – allerdings war Matt Wilson (der zur Gruppe von Dewey Redman gehörte und mit diesem und Redmans Bassisten John Menegon auf zwei Stücken mit Metheny zu sehen ist) genauso laut, da war wohl bis zu einem gewissen Grad die unglückliche Abmischung schuld.
    Eine Metheny-Reihe im Stil der Haden-CDs von 1989 würde ich sehr begrüssen – da war, soweit ich das sehe:
    – PMG (Cuong Vu, Grégoire Maret, Lyle Mays, Steve Rodby, Antonio Sanchez und noch wer an der Gitarre)
    – Enrico Rava (mit Scott Colley, David & Antonio Sanchez)
    – Dewey Redman (mit John Menegon und Matt Wilson)
    – Meshell Ndegeocello, Michael Cain, Ron Blake, Chris Dave
    – Charlie Haden (Duo)
    – Mick Goodrick (davon hab ich nur ein Duo gesehen, keine Ahnung ob noch andere Stücke mit Band gespielt wurden)
    – Gary Burton, Steve Swallow, Antonio Sanchez

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    #5140353  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

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    gypsy tail windHm, die weisse PMG CD hab ich neulich irgendwo gesehen, in einem Second Hand Laden. Komme dort aber erst nächste Woche wieder hin, wenn überhaupt, mal sehen ob sie noch dort ist.

    Hatte nicht recht nachgeschaut wegen den Sessions mit Mehldau – das vorüberwiegend mit Quartett-Stücken besetzte Album kam jedenfalls erst 2007 raus. Was hältst Du denn von den beiden? Kannst Du nachvollziehen, dass mir das Duo-Album besser gefällt? Oder ist das für Dich als Metheny-Fan (der Du doch bist, oder?) schwieriger nachzuvollziehen?
    Was mir bei Metheny auf jeden Fall gefällt – und das habe ich gestern im DVD-Zusammenschnitt von den Montreal-Konzerten erst so richtig gesehen, auf CD hör ich das weniger – ist seine Spielfreude, die fast unbändig und kindlich im besten Sinne wirkt. Er kann mit allen, will auch immer, und ist stets mit grösstem Engagement und leuchtenden Augen dabei. Das ist schon toll, ganz egal ob ich am Ende alles, was rauskommt mag!

    Die „Day Trip“ könnte übrigens neben „Question and Answer“ zu meiner Lieblingsscheibe von ihm werden. Ich hab von diesem Trio auch mal (2003 oder 2004?) eine „On Stage“ Sendung auf Ö1 gehört, volle 90 Minuten, schon da fand ich die Musik toll (viel, viel besser als ich damals von Metheny je zu erwarten gehofft hatte, damals mocht ich ihn noch gar nicht).
    Auf den Montreal-Stücken allerdings fand ich Sanchez manchmal etwas overbearing – allerdings war Matt Wilson (der zur Gruppe von Dewey Redman gehörte und mit diesem und Redmans Bassisten John Menegon auf zwei Stücken mit Metheny zu sehen ist) genauso laut, da war wohl bis zu einem gewissen Grad die unglückliche Abmischung schuld.
    Eine Metheny-Reihe im Stil der Haden-CDs von 1989 würde ich sehr begrüssen – da war, soweit ich das sehe:
    – PMG (Cuong Vu, Grégoire Maret, Lyle Mays, Steve Rodby, Antonio Sanchez und noch wer an der Gitarre)
    – Enrico Rava (mit Scott Colley, David & Antonio Sanchez)
    – Dewey Redman (mit John Menegon und Matt Wilson)
    – Meshell Ndegeocello, Michael Cain, Ron Blake, Chris Dave
    – Charlie Haden (Duo)
    – Mick Goodrick (davon hab ich nur ein Duo gesehen, keine Ahnung ob noch andere Stücke mit Band gespielt wurden)
    – Gary Burton, Steve Swallow, Antonio Sanchez

    Mir gefallen eigentlich beide Alben mit Mehldau sehr gut.

    Die PMG hat einen ganz speziellen „Sound“. Metheny/Mays, das erkennt man sofort. Sehr „raffiniert“.
    Manchmal etwas zu dick aufgetragen (z. B. die „Voices“ – Aznar, Marcal, Blamires, Ledford und wie
    sie alle heißen …), aber im Ganzen immer spannend.

    Und du hast natürlich recht. Spielfreude! Ich würde ergänzen: Passion!

    Wegen Montreal musste ich eben erst mal schauen, was du meinst.
    2005 hatte Metheny die „Wildcard“, vgl. hier (unter „Past Concerts“).
    „Artist in Residence“ wie Charlie Haden 1989 (von letzterem habe ich ECM 1746 mit Gismonti).

    Sehr interessant scheint auch die Kollaboration 1997 mit Derek Bailey zu sein.
    Mal sehen, wo man das finden kann …
    Offiziell ist das hier erschienen: http://www.discogs.com/Derek-Bailey-Pat-Metheny-Gregg-Bendian-Paul-Wertico-The-Sign-Of-4/release/1182303
    Mag wohl nicht jeder: http://freakytrigger.co.uk/hate/2000/07/pat-metheny-derek-bailey-george-bendian-paul-wertiico-sign-of-four/

    --

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    #5140355  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    icculus66Die PMG hat einen ganz speziellen „Sound“. Metheny/Mays, das erkennt man sofort. Sehr „raffiniert“.
    Manchmal etwas zu dick aufgetragen (z. B. die „Voices“ – Aznar, Marcal, Blamires, Ledford und wie
    sie alle heißen …), aber im Ganzen immer spannend.

    Und du hast natürlich recht. Spielfreude! Ich würde ergänzen: Passion!

    Das raffinierte ist’s wohl, was mich bei der PMG eher abstösst denn einlädt, mit Ausnahme der frühen Alben. Manches vom wenigen, was ich von neueren PMG-Alben gehört habe schien mir irgendwie eher überzuckerte Pop-Musik mit sehr raffinierten Arrangements und Voicings zu sein, da fehlt mir irgendiwe einiges, was für mich Jazz toll macht, Spontaneität im Spiel Methenys gibt’s wohl schon, aber der Freiraum scheint mir sehr eng (eben im Rahmen der „raffinierten“ Arrangements).
    Entschuldige, dass ich auf dem Wort „raffiniert“ so rumreite, aber es passt für mich sehr gut, wenn auch in einem anderen und ungleich negativeren Sinn als Du es gemeint hast!

    icculus66Wegen Montreal musste ich eben erst mal schauen, was du meinst.
    2005 hatte Metheny die „Wildcard“, vgl. hier (unter „Past Concerts“).
    „Artist in Residence“ wie Charlie Haden 1989 (von letzterem habe ich ECM 1746 mit Gismonti).

    Von Hadens Konzerten (ohne Gismonti und Metheny, ersteres landete ja bei ECM, letzteres bleibt unveröffentlicht) gibt’s ja mittlerweile eine Box, die ist bei amazon.de äusserst erschwinglich! Ich hab mir die einzelnen CDs zusammengesucht und für einige einiges berappen müssen – am schönsten find ich: Trio mit Bley, Trio mit Rubalcaba, Liberation Music Orchestra, dann Trio mit Cherry, Trio mit Allen, und zuletzt die etwas enttäuschende und auch schon Jahre später nachgereichte Trio mit Joe Henderson. Die ECM-CD mit Gismonti folgte glaub ich als allerletzte, wie ist die denn? Gismonti kenn ich ja sowieso noch nicht gut!

    icculus66Sehr interessant scheint auch die Kollaboration 1997 mit Derek Bailey zu sein.
    Mal sehen, wo man das finden kann …
    Offiziell ist das hier erschienen: http://www.discogs.com/Derek-Bailey-Pat-Metheny-Gregg-Bendian-Paul-Wertico-The-Sign-Of-4/release/1182303
    Mag wohl nicht jeder: http://freakytrigger.co.uk/hate/2000/07/pat-metheny-derek-bailey-george-bendian-paul-wertiico-sign-of-four/

    Bailey mag ich sehr, aber ich kann’s mir beim besten Willen nicht vorstellen, ihn und Metheny zusammen zu hören! Allerdings hab ich ja oben selbst gesagt: Metheny kann mit allen… wenn Du die mal findest, berichte doch bitte! Hab selber nur irgendwo (im Penguin Guide wohl) mal was drüber gelesen.

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    gypsy-tail-wind
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    Kenny Burrell… mal wieder. Als Jazz für mich noch neu war gehörte er zu meinen absoluten Lieblingsmusikern. Zuerst gehört hab ich ihn wohl auf Jimmy Smiths „Back at the Chicken Shack“ und kurz danach auf „The Cats“ an der Seite von John Coltrane, Tommy Flanagan und Idrees Sulieman, sowie auf Paul Chambers‘ „Whims of Chambers“.

    Mit der Zeit sank er ein wenig in meiner Gunst, gehört zu den Leuten, die ich immer noch gerne höre, die aber wenn ich grad nicht am Hören bin etwas an Reiz verlieren. Habe mir schon vor einer Weile vorgenommen, mal wieder die tollen Live-Aufnahme von 1978 anzuhören… und jetzt bin ich dabei. Im sparsam instrumentierten Trio mit Larry Gales und Sherman Ferguson nahm Burrell am 15. Dezember im Village Vanguard zwei Trio-Alben für Muse auf, die zum allerbesten gehören, was ich von ihm kenne. Die Stücke reichen von Standards wie „In the Still of the Night“ oder „Makin‘ Whoopee“ über Bebop-Klassiker wie „Woody’n You“, „Bags‘ Groove“, „Pent-Up House“ (aka „Tenor Madness“) und „Second Balcony Jump“, einem kurzen Ellington-Medley und einem Burrell-Original zu Nat Adderleys Soul-Klassiker „Work Song“. Gales/Ferguson begleiten sparsam aber swingend, Burrell blüht auf, sein Sound ist von Malcolm Addey wunderbar warm eingefangen.

    Lohnt sich auf jeden Fall, diese spätere Aufnahme mal anzuhören! Ich habe mich ja viel zu lange auch auf die 50er und 60er beschränkt und wollte aus den späteren Dekaden jeweils vorwiedend das „Neue“ hören und nicht die alten Säcke, die immer noch da waren… der übliche Fortschrittsglaube eben.

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    gypsy-tail-wind
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    Kennt sich hier jemand mit Lenny Breau aus?
    Ein Kollege hat mir zwei seltsame CDs ausgeliehen, die eine läuft jetzt grad „Five O’Clock Bells & Mo‘ Breau“, zwei Solo-Alben von 1977/78 auf einer CD. Ich kann zwar die technische Begabung sofort hören, aber irgendwie ist akustische Gitarre Solo wohl eher nichts für mich… Die andere CD ist dann im Duo mit dem Klarinettisten Brad Terry, „The Complete Living Room Tapes“ – die Penguin-Guides meinen, „one feels like an eavesdropper much of the time“… hab mich noch nicht überwinden können, reinzuhören, obwohl mein Kollege ganz begeistert ist…

    Mein Frage nun: wie sind denn die Trios? Das erste von 1961 ist ja mit Rick Danko und Levon Helm, die muss ich gelegentlich sowieso haben, schon rein aus Neugierde. Dann gibt derr Penguin für „Guitar Sounds of Lenny Breau“ (RCA, auf CD bei Wounded Bird) und „Live at Bourbon Street“ (Guitararchives) jeweils vier Sterne (ihre Maximalbewertung). Erster entstand im Trio, letztere im Duo mit einem Bassisten – das würde mich rein von der Besetzung her wesentlich mehr ansprechen als die zwei CDs, die ich hier habe. Ach ja, den „Hallmark Sessions“ mit Danko/Helm geben sie drei Sterne.

    Und wenn ich grad dabei bin, falls ich das was bestelle… kennt jemand die Gordon Beck Alben, die bei Art of Life greifbar sind? Falls ja gerne was dazu im Piano-Thread schreiben! Kriegen auch einige davon vier Sterne im Penguin Guide… und eine Joe Diorio Gitarren-Solo-CD gäb’s auch noch.

    Und ich muss es doch noch sagen… wenn man sich so die Katalog-Seite ansieht wundert man sich ja schon über die unendlichen Möglichkeiten, hässliche Layouts hinzukriegen…

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    gypsy-tail-wind
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    gypsy tail wind“Five O’Clock Bells & Mo‘ Breau“, zwei Solo-Alben von 1977/78

    Gegen Ende gibt’s dann noch ein wenig elektrische Gitarre, da kann ich sofort mehr damit anfangen!

    Und inspiriert davon hab ich jetzt grad meine einzige Joe Pass CD eingelegt, „Montreux ’77“ – die hab ich mal eher zufällit spottbillig aus dem Second-Hand-Laden mitgenommen und die gefiel mir auf Anhieb sehr gut – und gefällt auch jetzt sofort wieder! Pass mit Ella ist auch toll!

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    gypsy-tail-wind
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    Gabor Szabo’s „The Sorcerer“ gefällt mir immer besser! Live im Jazz Workshop in Boston aufgenommen an zwei Abenden im April 1967 mit Jimmy Stewart (g), Louis Kabok (b), Marty Morrell (d) und Hal Gordon (perc) geht hier echt die Post ab! Trotz einigem Zeitkolorit ist das Musik, die frisch geblieben ist und mitreisst. Schön auch, dass der zweite Gitarrist Stewart (mir ansonsten unbekannt) auch mal zu hören ist, etwa in rasanten Wechseln mit Szabo in „What Is This Thing Called Love“.
    Die CD von 1997 fügt dem Album noch ein halbes Bonus-Album hinzu, die Hälfte von „More Sorcery“, die auch an diesen Sessions in Boston entstand.
    Was mir sehr gefällt ist das offen-schwingende der Musik, dass die Gitarren manchmal fast wie Sitars klingen, dann wieder nach akustischem Zigeunerjazz (kein Wunder, Szabo stammt ja aus Ungarn, ebenso Bassist Kabok, den Szabo schon von daher kannte), dazu ein paar heftige Prisen Sixties (z.B. in „The Beat Goes On“ und „Stronger Than Us“ vom Soundtrack des Filmes Un homme et une femme). Offene, vibrierende, singende Musik.

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    redbeansandrice

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    ja, das ist ein tolles Album, vielleicht das tollste, einer tollen Band; die anderen Alben in dieser Besetzung sind aber auch sehr schön! (Dreams und Bacchanal); ist ja auch keine Musik, die zeitlos sein will, aber irgendwie, find ich, merkt man sehr deutlich, dass da viel hinter ist; blöd gesagt, dass ein Teil des östlichen, osteuropäischen Einflusses von Szabo persönlich erlebt und mitgebracht wurde … und irgendwie, klar kann man Zigeunerjazz sagen, aber ich find die Musik schmeckt schon anders als Reinhardt und Co, viel trauriger….

    --

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