Re: Die Gitarre im Jazz

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gypsy-tail-wind
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Gabor Szabo’s „The Sorcerer“ gefällt mir immer besser! Live im Jazz Workshop in Boston aufgenommen an zwei Abenden im April 1967 mit Jimmy Stewart (g), Louis Kabok (b), Marty Morrell (d) und Hal Gordon (perc) geht hier echt die Post ab! Trotz einigem Zeitkolorit ist das Musik, die frisch geblieben ist und mitreisst. Schön auch, dass der zweite Gitarrist Stewart (mir ansonsten unbekannt) auch mal zu hören ist, etwa in rasanten Wechseln mit Szabo in „What Is This Thing Called Love“.
Die CD von 1997 fügt dem Album noch ein halbes Bonus-Album hinzu, die Hälfte von „More Sorcery“, die auch an diesen Sessions in Boston entstand.
Was mir sehr gefällt ist das offen-schwingende der Musik, dass die Gitarren manchmal fast wie Sitars klingen, dann wieder nach akustischem Zigeunerjazz (kein Wunder, Szabo stammt ja aus Ungarn, ebenso Bassist Kabok, den Szabo schon von daher kannte), dazu ein paar heftige Prisen Sixties (z.B. in „The Beat Goes On“ und „Stronger Than Us“ vom Soundtrack des Filmes Un homme et une femme). Offene, vibrierende, singende Musik.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #152: Enja Records 1971-1973 – 14.05., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba