Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.
-
AutorBeiträge
-
FlashDarüber wurde schon mehrfach und teilweise sehr aufschlussreich in diversen Threads diskutiert. Schau z.B. mal im Philosophicum im Thread „CD vs. Vinyl“.
Edit: Sehe gerade, dass Mikko mir zuvorgekommen ist.
Hab fast alles gelesen. Bin ich dadurch schlauer geworden? Wohl kaum.
Diskutiert würde ich das wohl auch nicht nennen. Kam mir eher so vor, als ob sich die verschiedenen Interessengruppen gegenseitig ihre „Argumente“ gegen die Köpfe geschlagen haben.
M.E. gibt es hier auch keine richtige oder falsche Sichtweise.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Highlights von Rolling-Stone.deWelches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
So lief das erste Konzert der Rolling Stones 1962 im Marquee in London
WerbungOnkel Tom
Diskutiert würde ich das wohl auch nicht nennen. Kam mir eher so vor, als ob sich die verschiedenen Interessengruppen gegenseitig ihre „Argumente“ gegen die Köpfe geschlagen haben.das kann ich mir bildlich vorstellen….
--
Mikko Otis hat es in einem entsprechenden Thread mal sehr schön erklärt, was die Vinysingle zu etwas Besonderem macht. Da spielt Pop Historie, Zeitzeugenschaft, gesellschaftliche Entwicklung, technische Entwicklung, u.v.m. eine Rolle.
Sicher, aber das trifft auf jeden Gegenstand schlechthin zu. Insofern ist alles und nichts „besonders“. Das Entscheidende ist ein – nicht verallgemeinerbarer – Willensakt des Enzelnen, die Sache für eine „Besondere“ zu halten. Du deutest es ja im Folgenden selbst an:
Nicht zuletzt natürlich auch ein persönlicher Bezug und eine persönliche Biografie. Ein schnöder MP3 Track wird ganz unabhängig davon, ob mir die von ihm hörbar gemachte Musik gefällt, für mich nie so eine Bedeutung erlangen können wie eine Vinylsingle.
Es liegt mir ja auch völlig fern, irgendjemandem die Freude an Vinylsingles madig machen zu wollen. Ich wende mich allerdings gegen Verabsolutierungstendenzen, die den einzig richtigen Zugang von der Benützung bestimmter Formate anhängig machen. Nicht weil ich so furchtbar locker und permissiv wäre, sondern weil solches sich grundsätzlich mit meinem Verständnis von Popmusik beißt.
Mp3s sind für mich übrigens auch völlig reizlos und uninteressant. Aber ich bin nicht stolz darauf. Ich bin eben Fetischist.Ich behaupte einfach mal, das zum Verständnis vieler Singles und der Musik, die auf ihnen zu hören ist, das Format (mit seinen Konnotationen) zwingend dazugehört.
Okay, man sollte wissen, was eine Single ist/war. Und es ist natürlich interessant zu erfahren, ob ein bestimmter Track einstmals auch als Single veröffentlicht wurde. Aber deshalb muss ich nicht notwendig das Vinylteil selbst auflegen. Soviel Abstraktionsvermögen sollte schon sein.
--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)MikkoIgnorant!
Analoge Singles ignoriere ich gern. :lol:
Mikko
Die gibt es durchaus. Die 7″ Version unterscheidet sich zumindest in der Länge von der Albumversion. Und dann gibt es noch diverse Live Versionen.Ok, das schon. Aber kaum Remixes oder Coverversions !
Ein Rockfan mag jetzt sagen, ich will den Song nur vom Originalinterpreten hören. Das wäre imho aber etwas scheuklappenmäßig, denn so manch ein Track gewinnt durch Neuinterpretation vollkommen neue Seiten.
Etwas das es aber im Rockbereich leider so nicht gibt.Man stelle sich vor „Another One Bites The Dust“ in der Version von AC/DC !
Für „echte“ Rock-Aficionados, wäre das jetzt ein Grauen, stimmts ? :lol:--
Zu der Diskussion zwischen Mikko und AH Um zwei kleine unwichtige Anmerkungen:
1.) Es ist schon etwas fundamental anderes ob ich eine Single oder ein Album höre: Ersteres steht für sich bei zweitem höre ich einen Popsong im Kontext zu dem Vorhergegangenen und dem Nachfolgenden (ihr wißt schon „mehr als die Summe der Einzelteile“…..). Dies sage ich als Albenhörer-, bzw. sammelfetischist.
2.) Musik hat schon etwas mit Zeitorganisation/zeitlichem Rahmen zu tun- auch hier ist es ein Unterschied ob ich 3 Minuten, 30 Minuten oder 70 Minuten organisiere.
Das spricht nicht gegen Best Of…(denn nail75 meint nicht zu unrecht, daß es keine endgültige Wahrheit für die Reihenfolge/Zusammenstellung auf einem Album gibt) wohl aber gegen schlecht gemachte Best Of…--
Staggerlee
1.) Es ist schon etwas fundamental anderes ob ich eine Single oder ein Album höre: Ersteres steht für sich bei zweitem höre ich einen Popsong im Kontext zu dem Vorhergegangenen und dem Nachfolgenden (ihr wißt schon „mehr als die Summe der Einzelteile“…..). Dies sage ich als Albenhörer-, bzw. sammelfetischist.
2.) Musik hat schon etwas mit Zeitorganisation/zeitlichem Rahmen zu tun- auch hier ist es ein Unterschied ob ich 3 Minuten, 30 Minuten oder 70 Minuten organisiere.Offensichtlich ist es ein Unterschied, ob man eine Single oder ein Album hört: Das Album ist länger und, ja, es gibt einen gewissen Kontext. Wobei die Kontextualität von Popsongs üblicherweise jedoch sehr gering ist. „Fundamental“ würde ich den Unterschied keineswegs nennen.
In keinem Fall hindert einen aber jemand, ein Album aufzulegen, und davon nur einen einzelnen Track anzuhören – möglicherweise einen solchen, der auch als Single erschienen ist. Die Vertreter der reinen Lehre halten wohl schon das für unzulässig.
Und dies sage ich übrigens auch als Albenhörer. Ich höre die Dinger immer von Anfang bis Ende durch. Und wenn’s eine Best-Of-CD mit 80 Minuten Spielzeit ist. Ist mehr so eine Marotte.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Selbstverständlich besteht die Möglichkeit die Skiptaste zu benutzen, nur tue ich das eher selten und nicht nur aus reiner Marotte (das natürlich auch), sondern da ich das Album als Ganzes warnehme (und selbst wenn ich die Skiptaste benutze, habei ich den Gesamteindruck des Albums/den Kontext des Tracks ebenso im Hinterkopf, selbst bei „Best of“…). Das heißt nicht, daß ich ein Vertreter der reinen Lehre bin (wie ich an anderer Stelle beschrieben habe hängt dies auch mit meiner Sozialisation zusammen, bzw. welche Musik mir als Jugendlcher wichtig war- aber eben nicht nur).
Zustimmen kann ich zu der Aussage, daß die Kontextualisierung bei Popmusik in der Regel geringer ist als z.B. in der Klassik- dies ändert aber nichts daran, daß es häufig sehr wohl eine äußerst bewußte Entscheidung ist welche Tracks auf ein Album kommen oder nicht (zum Beispiel ob sie zu dem Kontext passen oder nicht), in welcher Reihenfolge sie auf der Platte/CD erscheinen……….
--
Onkel TomDa ich dich als „echten“ Musikfan und nicht als verbiesterten Ideologen einschätze (das sollte ein Kompliment werden:-))
Der Adressat war Mikko.
Ich beziehe mich jetzt mal auf „verbiesterte Ideologen“ (ganz sachlich).
Ich würde gern wissen, wer und was das ist.
Bin ich z.B. ein solcher? Was macht den aus?Ich verstehe die Diskussion nicht ganz, auch nicht die um Fetischismus oder nicht.
Die ganzen Musikstücke, um die es geht, sind existent. Sie liegen vor. Zunächst auf Bändern (oder wie auch immer), dann auch als Daten (komprimiert oder nicht) oder auf Vinyl.
Das ist so, das ist außerhalb von mir.
Als Hörer muss ich aus dem Angebot auswählen. Alles will und kann ich aber nicht besitzen, was für mich interessant sein könnte. Da brauche ich mich gar nicht zu bemühen, da reichen weder meine Zeit, noch mein Portemonnaie, noch mein Überblick über das, was existent ist.
Ich muss also eine Auswahl treffen über das, was ich besitzen möchte. Dass das das für mich beste und interessanteste ist aus dem, was ich überblicke, ist mein Anspruch. Ich stelle mir doch um der Menge willen keinen Schrott hin.Und dass ich nun für mich besondere (ausgewählte) Musik in für mich bestmöglicher Form besitzen möchte, halte ich nicht für Fetischismus oder Ideologie. Und schon gar nicht für verbiestert. Ich muss nicht alles haben. Mein Lebensglück hängt nicht davon ab, ob ich z.B. The Drift besitze oder nicht. Es ist ohne mich da, hat seine Bedeutung in der Welt (welche auch immer). In einer schlechten Variante aber möchte ich es nicht besitzen.
Eine Single verkörpert für mich nun (neben vielem anderen pophistorisch Bedingtem) eine ganz besondere Musik/Medium Beziehung, da sie dem einzelnen Stück eine hervorragende Bedeutung beimisst.
Ja, ein Album hat für mich musikalisch nicht die umfassende Bedeutung wie für andere hier. Mit so manch typischen Alben-Bands habe ich es vielleicht auch deshalb nicht so.--
FAVOURITESotis
Ich verstehe die Diskussion nicht ganz, auch nicht die um Fetischismus oder nicht.Das Stichwort „Fetischismus“ habe wohl ich angeführt, für „verbiesterte Ideologen“ bin ich nicht zuständig.
Also: Ich bezweifle sehr, dass irgendjemand über tausend Exemplare des gleichen Gegenstands ansammeln kann und dabei frei von jeglicher fetischistischer Tendenz ist. Wie gesagt: Ich selbst gehöre da auch dazu.
Noch deutlicher wird das dann, wenn wie so oft von der Haptik oder dem Aussehen einer Platte geschwärmt wird oder dem erhabenen Gefühl beim Auflegen derselben. An der Musik kann dies alles nicht liegen, denn Musik hat weder Anfassqualitäten noch ein Aussehen. Hier wird offensichtlich ein Gegenstand durch den Benutzer mit Emotion und Bedeutung aufgeladen. Die Wahl des Fetischs ist dabei weitgehend beliebig. Sicher nichts Schlimmes, doch bestimmt auch kein Ausweis verfeinerter Kultur.
Der eigentliche „Sündenfall“ liegt natürlich schon in der Verfügbarmachung der Musik durch Tonaufnahme und -träger. War Musik zuvor flüchtig und ganz abstrakt, so hat man seither einen körperlichen Gegenstand, den man anfassen und beherrschen kann. Ein geradezu klassischer Fetisch.Ich muss nicht alles haben. Mein Lebensglück hängt nicht davon ab, ob ich z.B. The Drift besitze oder nicht. (…) In einer schlechten Variante aber möchte ich es nicht besitzen.
Das klingt vernünftig.
(Ich unterstelle jetzt mal, dass du „The Drift“ für ein essentielles Meisterwerk hälst. Das tue ich nicht. Vielleicht können wir uns auf „Exile On Main St“ einigen.)
Aber: Lieber gar kein „Exile“ als ein schlechtes? Lieber gar keine Stereo-Anlage als eine, die schlecht klingt? Das dann doch nicht für mich.Eine Single verkörpert für mich nun (neben vielem anderen pophistorisch Bedingtem) eine ganz besondere Musik/Medium Beziehung, da sie dem einzelnen Stück eine hervorragende Bedeutung beimisst.
Jein. Zunächst einmal ist – oder war – die Single eine millionenfach industriell hergestellte Sache. Ein Ware, von Idealismus nichts zu sehen. Schon deshalb macht mich die ständige Betonung des „Besonderen“ stutzig.
Die Bedeutung ist dabei natürlich auch genreabhängig. In weiten Bereichen der Popmusik ist die Single eher der kommerzielle Appetithappen für die radiohörenden Massen, die richtigen Fans hören das Album. Ganz anders natürlich z.B. beim Sixties-Soul, der unzweifelhaft ein Singles-Geschäft war. Doch auch hier würde ich auf der obigen Unterscheidung bestehen: Die Single war der Vertriebsweg der Wahl, aber das wirklich Entscheidende ist nicht die Single selbst, sondern das darauf enthaltene Stück Musik. Und deshalb habe ich kein Bedürfnis nach einer Original-Single, sondern bin vollauf zufrieden, wenn ich den Track auf einer Compilation hören kann. Und ich glaube nicht, dass dies irgendwie dem Geist dieser Musik widerspricht oder von mangeldem Verständnis derselben zeugt.
Im Gegenteil. Denn es ist Popmusik, gemacht um aus Millionen Lautsprechern zu plärren. Die Wahl des Mediums folgte ohnehin stärker wirtschaftlichen als künstlerischen Erwägungen. Als Gegenstand vefeinerter bildungsbürgerlicher Exegese und ehrfürchtiger Gelehrsamkeit war das Ganze schwerlich gedacht.
Wie schon früher gesagt, sehe ich dies keineswegs als Nachteil. Und ich selbst muss mich wohl kaum zu den Verweigerern der Pop-Exegese zählen lassen. Aber ich bin sehr wohl der Ansicht, dass hier oftmals die Form der Original-VÖ, das Track-Listing auf einem Album etc. deutlich zu wichtig genommen werden. Hier wird dem Pop ein Podest errichtet, der dieser Musik nicht gemäß ist, der ihr ihren Charme zu nehmen droht, gegen den sie teilweise sogar ausdrücklich rebelliert.--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Ah Um, hast Du Dir mal die Mühe gemacht, in den 7″ Faves Threads zu lesen?
Vielleicht bekommst Du ja doch eine Ahnung davon, was für uns (otis, mich und die anderen Singles Liebhaber) so eine Vinylsingle bedeutet. Und auch warum es eben nicht losgelöst vom Format funktioniert dieses Ganzheitsgefühl, das eine bestimmte Single auslösen kann.
Natürlich waren Singles für die Industrie Mittel zum Zweck. Die Wandlung vom Gebrauchswert zum Kultobjekt findet in den Köpfen der Sammler und Liebhaber statt. Aber sie gründet eben auf der Einheit von Musik und äußerer Erscheinungsform als kleine schwarze Scheibe mit einem Loch in der Mitte, bunten Etiketten, wundervollen Bildhüllen, die ganz nebenbei auch noch eine Geschichte erzählen von der Zeit, in der sie entstanden.
Abgesehen davon gab und gibt es immer wieder Bands, Musiker, die nur einen oder zwei großartige Tracks in petto haben. Die eine Single veröffentlich(t)en, um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Eine Compilation, die verschiedene solcher Kleinode aus ihrem originalen Zusammenhang reisst und willkürlich aneinanderfügt, ist doch nur schnöder Ersatz. Eigentlich nicht mal das; eher sogar verfälschend und Unterschiede bzw. Feinheiten verwischend.
Kannst Du mir folgen? – Oder ist es Dir egal, wie Musik ursprünglich veröffentlicht wurde, mit welcher Intention, in welcher Form?--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoOder ist es Dir egal, wie Musik ursprünglich veröffentlicht wurde, mit welcher Intention, in welcher Form?
Du sprichst hier von einer Intention von der du vorher selbst gesagt hast, dass sie lediglich in den Köpfen der Sammler entstanden ist. Ich glaube nicht, dass es im allgemeinen eine vom Künstler ausgehende Intention gibt, die unmittelbar mit dem Veröffentlichungsformat zusammenhängt – es wird einfach das jeweils aktuelle genutzt. (Seltene) Ausnahmen bestätigen auch hier vermutlich die Regel, aber auf solche scheinst du dich hier ja nicht zu beziehen.
Nichtsdestotrotz kann ich auf einer anderen Ebene nachvollziehen, warum dir dieses Format soviel über die eigentlich Musik heraus bedeutet. Nur verhält sich das bei mir ganz anders, da meine musikalische Sozialisation ganz anders abgelaufen ist/abläuft.--
Ich kann eure Schwärmerei nachvollziehen, so wie man sowas als Außenstehender eben nachvollziehen kann. Teilen kann ich sie nicht.
Wenn dann von „Einheit von Musik und äußerer Erscheinungsform“ die Rede ist, bestätigt das eigentlich nur meinen Esoterik-Verdacht.
Du schilderst das alles, wie mir scheint, aus sehr sammlertypischer Perspektive. Jedes bedruckte Sleeve wird zur „wundervollen Bildhülle“. Überall Bäume mit feinsten Verästelungen und allerliebsten Differenzierungen, aber kein Wald.
Aber wie bereits gesagt: Ich halte das für vollkommen harmlos, eher sogar liebenswert. Ich habe wirklich keinerlei Problem damit.Sehr skeptisch werde ich allerdings dann, wenn behauptet wird, nur in Gestalt der ursprünglichen VÖ-Form könne man die Musik richtig würdigen. Ich habe das ebenfalls schon weiter oben gesagt: Selbstverständlich haben die Umstände der Original-VÖ eine gewisse Bedeutung (die man allerdings auch nicht überschätzen sollte). Wenn ich eine Compilation höre, weiß ich idR ziemlich genau, wo das Stück eigentlich herstammt. Aber dazu benötige ich nicht 100%ige Anfass-Authentizität für das „Ganzheitsgefühl“. Der Best-Of-Hörer muss vielleicht manchmal etwas abstrahieren.
--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)otisDer Adressat war Mikko.
Ich beziehe mich jetzt mal auf „verbiesterte Ideologen“ (ganz sachlich).
Ich würde gern wissen, wer und was das ist.
Bin ich z.B. ein solcher? Was macht den aus?Erstmal danke für die An- und Abführungszeichen. Hatte ich glatt vergessen.
Mit dem Begriff hatte ich Personen gemeint, denen das Medium, auf dem ein Song veröffentlicht wird/wurde, offenbar wichtiger oder zumindest genau so wichtig ist, wie der Song an sich. Ich kann einen Song, den ich liebe, sowohl von Vinyl (wenn´s nicht allzu arg knistert ;-))als auch von CD geniessen. Mit Singles hatte ich es noch nie so, wie ich weiter oben geschrieben habe. Ich kann den Kult um diesen Tonträger deshalb zwar nicht nachvollziehen, will aber niemandem den Spass daran verderben. Ärgerlich wird es für mich erst dann, wenn jemand behauptet, den speziellen Song „könne man nur von der Single hören“, ansonsten würde er seine Wirkung nicht entfalten.
Dass halte ich für Unsinn (genau wie die berühmt/berüchtigte Vinyl vs. CD Diskussion).Ob du ein solcher „Ideologe“ bist? Keine Ahnung, musst du wohl selber entscheiden.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel Tom
Ob du ein solcher „Ideologe“ bist? Keine Ahnung, musst du wohl selber entscheiden.Onkel Tom
Da ich dich als „echten“ Musikfan und nicht als verbiesterten Ideologen einschätzeMich berührt oder interessiert überhaupt nicht, ob ich ein solch „verbiesterter Ideologe“ bin oder nicht. Ich möchte nur wissen, ob ich es in deinen Augen bin, denn du hast dieses Kriterium in die Waagschale geworfen und du „schätzt ein“, wie du selbst sagst. Ich will nicht mal wissen, wie du zu einer solchen Einschätzung kommst.
Und die Redezeichen habe ich gesetzt, weil ich dich zitiert habe. Nicht etwa als Ersatzsmileys oder was auch immer.Ah Um, habe ich von Haptik, von Anfassqualität etc. geredet? Habe ich tausend Exemplare eines Tracks? Vereinzelt besitze ich zwei, höchstens drei Ausgaben, das hat dann aber Gründe, von banal bis stimmig (verschiedene Bildhüllen).
Wenn du Fetisch so weit fasst, dass der Begriff schwammig wird, mögen wir uns ja einigen können. Aber: ich sammle Musik. Pure Musik und nur Musik! Auf Tonträgern, die ihrer Wertigkeit (für mich) entspricht. Was soll das mit Industrieware zu tun haben? Natürlich ist Popmusik Industrieware, das macht sie ja gerade so spannend. Und natürlich ist jeder Tonträger tausendfach am Markt, und natürlich kann die Musik in Gestalt ihres Tonträgers für den einzelnen Hörer einzigartig bleiben.Thema Compilations: ihr mögt ja anders hören als ich. Aber wenn ich eine Compilation auflege, (ja, auch besitze welche, wenn es nicht anders geht), dann ertappe ich mich dabei, oft genug nicht genau genug hinzuhören. Da entgehen mir da und dort Qualitäten, die mir, den gleichen Track als Single gehört, (womöglich zweimal hintereinander, was keine schlechte Angewohnheit ist), kaum entgangen wären.
Ich habe vor Urzeiten hier mal den Tipp gegeben, bei Compilations jeden Track zweimal zu hören bzw. bewusst eine Pause zwischen zweien einzulegen.
Ich bekam von zwei Usern hier prompt per PN eine Mitteilung darüber, dass das nun tatsächlich neue Hörwelten, wie auch ein Verständnis fürs Singlehören eröffne. Muss nicht sein, keine Frage. Aber mir soll keiner erzählen, dass er auf einer CD mit 30 Tracks hintereinander (ob Stax oder Motown, ob Otis oder Tex Ritter) auf Anhieb jeden zu würdigen wüsste. Na, ihr könnte es vielleicht. Ich nicht.--
FAVOURITESotis
Thema Compilations: ihr mögt ja anders hören als ich. Aber wenn ich eine Compilation auflege, (ja, auch besitze welche, wenn es nicht anders geht), dann ertappe ich mich dabei, oft genug nicht genau genug hinzuhören. Da entgehen mir da und dort Qualitäten, die mir, den gleichen Track als Single gehört, (womöglich zweimal hintereinander, was keine schlechte Angewohnheit ist), kaum entgangen wären.
Ich habe vor Urzeiten hier mal den Tipp gegeben, bei Compilations jeden Track zweimal zu hören bzw. bewusst eine Pause zwischen zweien einzulegen.
Ich bekam von zwei Usern hier prompt per PN eine Mitteilung darüber, dass das nun tatsächlich neue Hörwelten, wie auch ein Verständnis fürs Singlehören eröffne. Muss nicht sein, keine Frage. Aber mir soll keiner erzählen, dass er auf einer CD mit 30 Tracks hintereinander (ob Stax oder Motown, ob Otis oder Tex Ritter) auf Anhieb jeden zu würdigen wüsste. Na, ihr könnte es vielleicht. Ich nicht.Jetzt setz ich mich vielleicht in die Nesseln. Aber wohlan !
Wie die mittelalten Forumsmenschen wissen, habe ich eine zeitlang den Blindtest (BT) hier veranstaltet. Ich habe den jeweiligen Song sehr bewusst ausgewählt und immer wenn ein Empfänger etwas dazu geschrieben hat aus Neugier dazu den Track noch mal gegenhört. So kam ich auf ca. 20 bewusste Hörvorgänge eines einzigen Tracks innerhalb von ca. 14 Tagen.
Ja otis, ich stimme zu – man versteht den Track dann „besser“, wie wenn er eingepackt in ein Album oder gar eine Compilation durchläuft.
Aber: Es waren schlampige MP3’s, die ich ansonsten gerne meide (mussten es ja sein – zum Versenden), und trotzdem war die „Tiefe“ des Hörens vergleichbar mit meinem Singles-Hören in den 70ern mit unendlicher Freizeit. Hat mich selbst überrascht, dass die persönliche Wertigkeit somit stärker von der isolierten Track-Hörsituation abhängt als von dem Vorhandensein des physischen Tonträgers. Es kommt wie Du am Ende richtig anmerktest auf die Hördisziplin an, Compilations nicht einfach durchrauschen zu lassen. Ich jedenfalls weiß für mich, dass ich in der Lage bin auch einzelne Tracks auf Compilations so zu hören als wären sie Singles – allein mir fehlt die Zeit.
--
-
Schlagwörter: Best Of, Compilation, Kopplung, Sampler
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.