Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw. › Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.
Ich kann eure Schwärmerei nachvollziehen, so wie man sowas als Außenstehender eben nachvollziehen kann. Teilen kann ich sie nicht.
Wenn dann von „Einheit von Musik und äußerer Erscheinungsform“ die Rede ist, bestätigt das eigentlich nur meinen Esoterik-Verdacht.
Du schilderst das alles, wie mir scheint, aus sehr sammlertypischer Perspektive. Jedes bedruckte Sleeve wird zur „wundervollen Bildhülle“. Überall Bäume mit feinsten Verästelungen und allerliebsten Differenzierungen, aber kein Wald.
Aber wie bereits gesagt: Ich halte das für vollkommen harmlos, eher sogar liebenswert. Ich habe wirklich keinerlei Problem damit.
Sehr skeptisch werde ich allerdings dann, wenn behauptet wird, nur in Gestalt der ursprünglichen VÖ-Form könne man die Musik richtig würdigen. Ich habe das ebenfalls schon weiter oben gesagt: Selbstverständlich haben die Umstände der Original-VÖ eine gewisse Bedeutung (die man allerdings auch nicht überschätzen sollte). Wenn ich eine Compilation höre, weiß ich idR ziemlich genau, wo das Stück eigentlich herstammt. Aber dazu benötige ich nicht 100%ige Anfass-Authentizität für das „Ganzheitsgefühl“. Der Best-Of-Hörer muss vielleicht manchmal etwas abstrahieren.
--
There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)