Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw. Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

#5954861  | PERMALINK

dougsahm
Moderator

Registriert seit: 26.08.2002

Beiträge: 17,863

otis
Thema Compilations: ihr mögt ja anders hören als ich. Aber wenn ich eine Compilation auflege, (ja, auch besitze welche, wenn es nicht anders geht), dann ertappe ich mich dabei, oft genug nicht genau genug hinzuhören. Da entgehen mir da und dort Qualitäten, die mir, den gleichen Track als Single gehört, (womöglich zweimal hintereinander, was keine schlechte Angewohnheit ist), kaum entgangen wären.
Ich habe vor Urzeiten hier mal den Tipp gegeben, bei Compilations jeden Track zweimal zu hören bzw. bewusst eine Pause zwischen zweien einzulegen.
Ich bekam von zwei Usern hier prompt per PN eine Mitteilung darüber, dass das nun tatsächlich neue Hörwelten, wie auch ein Verständnis fürs Singlehören eröffne. Muss nicht sein, keine Frage. Aber mir soll keiner erzählen, dass er auf einer CD mit 30 Tracks hintereinander (ob Stax oder Motown, ob Otis oder Tex Ritter) auf Anhieb jeden zu würdigen wüsste. Na, ihr könnte es vielleicht. Ich nicht.

Jetzt setz ich mich vielleicht in die Nesseln. Aber wohlan !

Wie die mittelalten Forumsmenschen wissen, habe ich eine zeitlang den Blindtest (BT) hier veranstaltet. Ich habe den jeweiligen Song sehr bewusst ausgewählt und immer wenn ein Empfänger etwas dazu geschrieben hat aus Neugier dazu den Track noch mal gegenhört. So kam ich auf ca. 20 bewusste Hörvorgänge eines einzigen Tracks innerhalb von ca. 14 Tagen.

Ja otis, ich stimme zu – man versteht den Track dann „besser“, wie wenn er eingepackt in ein Album oder gar eine Compilation durchläuft.

Aber: Es waren schlampige MP3’s, die ich ansonsten gerne meide (mussten es ja sein – zum Versenden), und trotzdem war die „Tiefe“ des Hörens vergleichbar mit meinem Singles-Hören in den 70ern mit unendlicher Freizeit. Hat mich selbst überrascht, dass die persönliche Wertigkeit somit stärker von der isolierten Track-Hörsituation abhängt als von dem Vorhandensein des physischen Tonträgers. Es kommt wie Du am Ende richtig anmerktest auf die Hördisziplin an, Compilations nicht einfach durchrauschen zu lassen. Ich jedenfalls weiß für mich, dass ich in der Lage bin auch einzelne Tracks auf Compilations so zu hören als wären sie Singles – allein mir fehlt die Zeit.

--