Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

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ah-um

Registriert seit: 24.02.2006

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Mikko Otis hat es in einem entsprechenden Thread mal sehr schön erklärt, was die Vinysingle zu etwas Besonderem macht. Da spielt Pop Historie, Zeitzeugenschaft, gesellschaftliche Entwicklung, technische Entwicklung, u.v.m. eine Rolle.

Sicher, aber das trifft auf jeden Gegenstand schlechthin zu. Insofern ist alles und nichts „besonders“. Das Entscheidende ist ein – nicht verallgemeinerbarer – Willensakt des Enzelnen, die Sache für eine „Besondere“ zu halten. Du deutest es ja im Folgenden selbst an:

Nicht zuletzt natürlich auch ein persönlicher Bezug und eine persönliche Biografie. Ein schnöder MP3 Track wird ganz unabhängig davon, ob mir die von ihm hörbar gemachte Musik gefällt, für mich nie so eine Bedeutung erlangen können wie eine Vinylsingle.

Es liegt mir ja auch völlig fern, irgendjemandem die Freude an Vinylsingles madig machen zu wollen. Ich wende mich allerdings gegen Verabsolutierungstendenzen, die den einzig richtigen Zugang von der Benützung bestimmter Formate anhängig machen. Nicht weil ich so furchtbar locker und permissiv wäre, sondern weil solches sich grundsätzlich mit meinem Verständnis von Popmusik beißt.
Mp3s sind für mich übrigens auch völlig reizlos und uninteressant. Aber ich bin nicht stolz darauf. Ich bin eben Fetischist.

Ich behaupte einfach mal, das zum Verständnis vieler Singles und der Musik, die auf ihnen zu hören ist, das Format (mit seinen Konnotationen) zwingend dazugehört.

Okay, man sollte wissen, was eine Single ist/war. Und es ist natürlich interessant zu erfahren, ob ein bestimmter Track einstmals auch als Single veröffentlicht wurde. Aber deshalb muss ich nicht notwendig das Vinylteil selbst auflegen. Soviel Abstraktionsvermögen sollte schon sein.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)