bft#21 – wahr

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  • #10171607  | PERMALINK

    brandstand3000

    Registriert seit: 29.12.2016

    Beiträge: 244

    Ich höre den letzten (#20) mittlerweile sehr gerne im Auto.

    das freut mich natürlich!
    :)

    --

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    #10171615  | PERMALINK

    brandstand3000

    Registriert seit: 29.12.2016

    Beiträge: 244

    @wahr
    nachdem ich die anderen jetzt gelesen habe, liege ich oft wohl herrlich daneben. vor allem auf die auflösung von #7 freue ich mich. echt eine super nummer!
    und es stimmt: dadurch, wie du die tracks gereiht hast, entstehen echt interessante effekte!

    --

    #10171627  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    brandstand3000@wahr
    nachdem ich die anderen jetzt gelesen habe, liege ich oft wohl herrlich daneben. vor allem auf die auflösung von #7 freue ich mich. echt eine super nummer!
    und es stimmt: dadurch, wie du die tracks gereiht hast, entstehen echt interessante effekte!

    Puh, da bin ich aber erleichtert, dass mein hint bei #07 nicht zu deutlich war! Eigenartig, dass der Urheber sich selbst gar nicht als Jazzmusiker verstand, sondern sich in ganz anderem Kontext verortete. Aber vielleicht nimmt man diese Musik auch ganz unterschiedlich wahr, je nachdem in welchem Kontext sie auftaucht – hier zwischen bluesigen Jazzrock und elektronischem Swing.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10171777  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    @brandstand3000
    wundervolle kommentare! ich bin sehr erleichtert, dass dir die zusammenstellung gefällt. ich wollte heute eigentlich noch vorm schlafengehen was dazu schreiben, aber jetzt ist es doch zu spät dafür. wird nachgeholt.

    #10171833  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    brandstand3000schöner mix, den ich heute mit interesse und freude ein paar mal durchgehört habe.
    erkannt habe ich nur 3 stücke, und bei einigen bin ich mir sicher, dass ich sie kenne, aber komme ums verrecken nicht drauf oder bin auf der völlig falschen fährte! und mit gitarre in jazz und umfeld kenne ich mich nicht aus. da und bei vielem anderen bin ich sehr auf die auflösung gespannt!
    #1
    hab ich zuerst nicht erkannt. die melodie ist natürlich bekannt, aber ich dachte: keine ahnung, was das für ein klavier trio ist. (obwohl man die musiker natürlich auch so erkennen müsste.) als dann bei 3:13 der chef dazu kam, konnte ich mir zusammenreimen, welches quartett das ist, wo es aufgenommen wurde und von welchem album das ist.
    also: hammer-nummer. mit welcher dringlichkeit da von anfang an geswingt wird. und wie der ganze laden dann in der zweiten hälfte abhebt. die 6:39 vergehen im flug. ganz toll. der song ist übrigens von 1928, hab ich jetzt mal nachgeschaut.
    #2
    sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. schöner wechsel zwischen gitarren-swing und mandolinen-folk. als nichtkenner denke ich da gleich an mclaughlin/di meola/de lucia. also keine ahnung wer das ist. wenn ich so was oberflächlich höre, ist mir das zu dudelig. wenn ich mich darauf einlasse, ist da natürlich viel könnerschaft und einiger geschmack am werk. kann spaß machen.
    #3
    schöner klassischer easy listening. toll ist der nicht überladene anfang. die melodie ist natürlich auch bekannt. aber ich komme wieder nicht drauf (arrrrgh). der swing schön dumpf im hintergrund, das wunderschöne wurlitzer ganz vorn. insgesamt gefällt mit die zurückhaltung. da sind die ausbrüche ab 1:15 fast schade, aber irgendwie auch geil. und die mundharmonika (?) wieder sehr schön. tja, wer ist das? bert kaempfert? ich bin sehr gespannt.
    #4
    das einzige stück, dass ich ab dem ersten schlag erkannt habe, wie wahrscheinlich alle. der sound ist einfach einmalig. wie bass und beat pulsieren und sich reiben. wie die bassklarinette von der seitenlinie nudelt. und die e-pianos rödeln. und der chef so majestätisch über allem. der fade-out ist dann auch ok. kennen wir. aber schön, daran erinnert zu werden, wie super das ist.
    #5
    frickel-funk. steve coleman? irgendwie fehlt mir da was in der bass-abteilung, da der bass auch so höhenlasting angezerrt gniedelt. das konzept mag ich schon. einfaches schlagzeug, auf zwei spuren charmant gegeneinander holpernd. der durchgehende funk. und darüber klassisch-melancholische saxofon-linien. die gitarren unterstützen im wechsel und machen kaputt. ich finde es gut, aber auch zickig.
    #6
    und ab in den proberaum. recht trashig aufgenommen. und wieder keine ahnung, wer das ist. schön lärmiger sound. alles schön kaputt. auch wieder zickig. ein bisschen zu jammig für mich. dann wieder gut. wer ist es? james blood ulmer? marc ribot? no clue.
    #7
    ganz tolle swing-nummer. im alten dschungel-stil. toll, dass es eigentlich weder ein richtiges thema noch soli gibt. eigentlich ein proto-techno-track. schichtungen. verzahnungen. drums und perc hauen wagemutig gegeneinander. ganz, ganz toll! bin seeehr gespannt, wer das ist. früher ellington? (die höhere melodielinie ab 0:55 erinnert mich lustigerweise an „eleanor rigby“.)
    #8
    und dann kommt ein englischer elektroniker und meint, cool, ich dekonstruiere das mal. mochte ich damals. seine damalige frau singt auch schön. aber irgendwie kann ich es heute nicht mehr so gut hören. irgendwie lahm und statisch. aber politisch natürlich auf der richtigen seite.
    #9
    kenn ich. hab ich bestimmt. und komme wieder ums verrecken nicht drauf.
    zuerst denke ich bei jazz-punk immer an rip, rig & panic. dann james chance. dann sst, mecolodics, flying luttenbachers…
    ist das aus den 90ern? cooler lärm. gut in der kürze. bin gespannt.
    #10
    das müsste ich auch kennen, aber erkenne es nicht. zum verrückt werden. ist das john zorn? oder neuer?
    ich mag keine schlagzeug-soli. aber das ist ganz gut. dann der gestrichene bass und das dreckig gespielte saxofon. unangenehm. gut. wird bei 2:45 dann richtig schmerzhaft. sehr gut. dann free-jazz mit krimi-touch. könnte sehr new york sein oder was ganz anderes. anstrengend. der ausklang ist dann wieder sehr toll. bin gespannt.
    #11
    und wieder: ich kenne das, nicht zum aushalten. dachte zuerst aus den 70ern, aber da foppt mich vielleicht das vinyl-knistern. die hohen halltöne ab 1:20 klingen schon sehr modern. aber wer weiß. auf jeden fall sehr schöne psychedelia bzw. neo-psychedelia. toller effekt auf der stimme. die gesangsmelodie ein klassischer blues à la hendrix – if 6 was 9. toller fluss. guter bass. guter bongosound. sehr schön abgehangenes gniedliges gitarrensolo. die strenge setzung der klavierakkorde am ende dünkt mich auch modern. flaming lips? vielleicht zu schräg gedacht. bin sehr gespannt.
    #12
    es bleibt schräg abghangen. novelty-musik. 80er dub-schlagzeug und synthies. komischer akzent des sängers. deutsch? indisch?? witzige textzeilen. kompetentes vibraphon-solo. ich würde der musik vorwerfen, dass sie sich für witziger und hipper hält, als ich das tue. aber ich kann natürlich falsch liegen und die meinen das ernst. bin gespannt.
    #13
    und ein outro-gag. 50er filmmusik mit störgeräusch. ein experiment. da fallen mir viele ein, die so was machen könnten. hier als outro finde ich es gut. grundsätzlich entsteht für mich aber kein mehrwert. so was macht man halt am computer, weil es sich anbietet. ich bleibe gespannt.
    vielen dank @wahr. ich fühle mich hervorragend unterhalten und bin jetzt wirklich extrem gespannt, sowohl auf die auflösung als auch darauf, was die anderen verzapft haben. super bft!

    Ich habe deine Kommentare mit großem Vergnügen gelesen. Hier ein paar Anmerkungen:

    1: Für mich sowas wie ein Türöffner-Track, den ich jemandem vorspielen würde, um ihn vom Saxofonspieler zu überzeugen. Irre, mit welchem Sog er plötzlich einsetzt und die ganze Truppe mitzieht.

    3: Bert Kaempfert ist es nicht. Es ist jemand, der meist exzentrischer arrangiert, vielleicht habe ich damit aber auch schon zuviel verraten.

    5: Sehr gut beschrieben: Ich finde auch, der Track ist charmant, macht aber gleichzeitig gerne mal dezent sich selber kaputt. Ich habe es schon zu @friedrich geschrieben: Ich mag die etwas steife Distanz, die sich in die Musik legt. Die Theorie vor der Praxis.

    6: Weder Ulmer noch Ribot. Eine Band, die nur ganz am Rande im Forum mal Erwähnung findet. Dem Track liegt eine hübsche Idee zugrunde: Er entwickelt sich nur aus Enden.

    7: Mittlerweile weißt du sicher, wer das ist. : )

    8: Ja, aus der guten alten Zeit, als noch ehrlich dekonstruiert wurde. Ich habe die Platte bei Erscheinen gekauft und sie ist eigentlich nie richtig an mich rangekommen. Bis zum bft, da klappte das plötzlich ganz gut. Ich empfinde es aber trotzdem auch so wie du: Ist schon ein bisschen dated.

    9: Kennst du bestimmt jetzt auch. Friedrich hat die Vorarbeit geleistet. Ich habe lange überlegt, ob der Übergang nicht etwas hart und laut klingt nach Track 8, ich habe daher sogar die ersten beiden Sekunden eingefadet, damit das etwas weniger heftig kommt. Ich fand keinen geeigneter Platz im Mix, wollte den freudigen Anarcho-Freejazz aber unbedingt rein haben. Die Band macht nach eigener Aussage nur zwei Arten von Songs: Monstersongs und Liebessongs. Dies hier ist ein Liebessong.

    10: Nicht John Zorn, nicht New York, dafür neuer. : )

    11: Die Flaming Lips können einem wirklich in den Sinn kommen. Die Produktion und das Arrangement klingen erstaunlich heutig, auch von den Effekten her. Ist aber um einiges älter. Daher auch das Knistern.

    12: Ja, da liegt eine gewisse Hipness in dem Track. Am Gesang gefällt mir besonders der Akzent. Ich habe da so die Fantasie, dass ein Freejazzer hier singt und sich nicht darum schert, ob er von gebürtig englisch sprechenden Hörern überhaupt verstanden wird. Toll und echter Höhepunkt ist das Vibraphon. @lotterlotta hat da schon die entscheidenden Hinweise gegeben.

    13: Ich sehe das auch so wie bisher eigentlich alle, die was dazu geschrieben haben: Die Elektronikspielereien sind überflüssig und addieren nichts hinzu. Mir kommt es auch nur auf das Sample an: Für mich eines der schönsten Stücke Musik, die ich je gehört habe. Filmmusik in einem (oder mehrerer?) der Filme eines bekannten Horror- und SciFi-Regisseur der 1950er und 60er. Ich kannte es nur aus diesem Zusammenhang und war völlig überrascht, es auf dieser Tüftlerplatte wiederzufinden.

    #10172953  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    noch nichts gelesen, sehr schöner mix.

    1. kenne ich natürlich. kurze muskelübung im swing, während der meister kurz verschnauft vor dem nächsten 20-minuten-solo, und der gaststar kommt erst gar nicht raus. ungewöhnliche nummer für diese band. aber von anfang an nichts zum cocktailschlürfen, dafür intensiviert das klavier zu sehr. rampensauiger einstieg des leiters und der zug fährt ab. nix mit softly. und die sonne kommt noch lange nicht raus.

    2. hier kenne ich mich nicht aus. für django klingt es zu aktuell. die bongos sind ungewöhnlich, deutet für mich auf einen postmodernen pastiche-zugang hin (manches ist sehr europäisch, dann gibt es aber auch so country&western-floskeln von der zweiten gitarre, dazu latin in der percussion). swingt natürlich alles sehr, ist mir aber zu lauschig, das solospiel überrascht nicht, sondern genügt sich im skalen-rauf-und-runter. die abwechslung liegt in der struktur, aber die ist mir zu augenzwinkernd. würde ich bei aller hübschheit privat nicht hören.

    3. das ist wirklich hübsch. bass & drums in verschiedenen metren, dazu geraspel, e-piano, frauenchor, streicher, bläser, space-orgel. ¾-takt. könnte aus einem film sein. akkordeon auch noch, oder mundharmonika. wer macht sowas? hip shit à la lalo schifrin vielleicht?

    4. einer der vielen magischen anfänge dieses albums. es gibt erstmal einen puls, dann kommt der druck, dann die verzierung. und dann die stimme, die allem einen sinn gibt. ich mag jeden einzelnen akzent, die fantastische rhythmusgitarre, das modernistische e-piano, die weltraumklarinette. und die darauf sich räkelnde hauptfigur. und dann wird ausgefaded, lange bevor mein eigentlicher held seinen senf abgeben darf…

    5. toller übergang, wieder zwei schlagzeuger, wieder ein leicht verschleppter groove, ein darübersegelnder hauptdarsteller. hier hält es aber der e-bass zusammen, auf ziemlich unnachahmliche art. auf die gitarristen könnte ich verzichten, aber das dichte durcheinander ist konzept. ich weiß natürlich, wer das ist, aber ich kenne das stück nicht. ich wundere mich immer noch, dass und wie solch ein groove funktioniert, so knapp vorm auseinanderfliegen.

    6. meine einzige banderfahrung war in einem solchen trio, gleiche besetzung, es klang auch so. der gitarrist ist allerdings besser als ich. klingt trotzdem nach probenraum. ich mag das dreckige und nicht-perfekte, vor allem des drummers, nur die stop&go-struktur nervt mich auf dauer etwas. der gitarrist müsste etwas cooler oder wenigstens schlechter sein, dann wäre das ein richtig tolles stück. der übergang ist insofern etwas gemein, die band aus #5 kriegt so eine schöne unregelmäßigkeit im schlaf hin, weil sie perfektion langweilt.

    7. das klingt auch nach probenkeller. der war nicht zufällig vor 1961 in chicago oder nach 1961 in new york? obwohl – dann müsste ich das kennen. moondog wäre auch noch eine idee. sehr schön auf jeden fall die bariton- (und bass-?)saxes.

    8. das kenne ich auch. hat mich mal sehr interessiert, dann sehr schnell nicht mehr. seine technoproduktionen sind ähnlich unswingend und halsstarrig, aber oft auch toll. die sounds sind schön, die dekonstruktionen irgendwie frech, aber die sängerin ist für alle interessanten ansätze zu blass (ihre eigenen sachen mag ich ganz gerne), und goodbye swingtime lässt die frage offen, was dann von sowas übrig bleibt. nichts zum neuverlieben, aber nach wie vor interessant.

    9. wieder eine orgie des nichtperfekten. gefällt mir gut, kenne ich nicht. weiße downtownszene, 80er? jemand wie james chance vielleicht? kenne mich da nicht wirklich aus. effekt und aufwand stehen jedenfalls im guten verhältnis.
    10. konzeptioneller freier jazz, mit thema. klingt sehr vertraut & europäisch, drummer könnte hemingway sein. oder lovens? tenorsax auch schön, aber ich weiß nicht, ob ich den spieler (die spielerin?) kenne. altsax klingt vertrauter, nach skandinavischer loftmusik-übernahme. ja, tippe auf skandinavien, aus den letzten 5 jahren. mag ich ganz gerne, aber davon gibt es sehr, sehr viel, vor dessen folie ich nicht wüsste, was so besonders hieran sein könnte. die coda verstehe ich nicht.

    11. das mag ich sehr. wie heißt der filter, durch den die stimme da durchgeht, so dass sie resonanzen wie eine orgel bekommt? toll. es ist aber auch allgemein toll gesungen. die sounds liebe ich alle, auch das verhuschte, kanalwandernde e-piano mit den ringmodulator-effekten. würde ich jetzt original in die frühen 70er platzieren, und wenn ich jetzt nach textbausteinen wie „silver starlight“ googeln würde (bin gerade im zug ohne w-lan), hätte ich es wohl auch ganz schnell. extralob für das gitarrensolo, das nirgendwohin prescht, sondern sehr der trance einiger weniger figuren vertraut.

    12. elektronische drums, sprung in die 80er. ist mir fremd, nullachtfünfzehn-abwärtsbasslauf, unironisch dräuend, aber der gesang dazu ist echt speziell. ein vibrafonsolo hätte ich danach erst mal nicht erwartet. ist auch nicht so gut gelungen, zu lang vor allem. aber deswegen ist das stück wahrscheinlich im bft gelandet. ich warte die ganze zeit, dass wieder gesungen wird. oder was auch immer der da macht. akzent ist – deutsch? französisch? sis is oll häppening?

    13. huch, attack from outer space. das trompeten-thema kenne ich, aber ich komme nicht drauf. sehr merkwürdige effekte auf einem atomabfallhaufen – ein mechanisches klavier? naheliegenderweise denke ich wieder an filmsoundtracks, aber vielleicht kenne ich nur deine plattensammlung nicht. tolles ding, könnte natürlich auch so in arkestra-repertoire wandern. aber was ist das gefrickel am ende? einer von mehreren bedeutungsschwangeren codi, die es eigentlich nicht braucht.

    hat großen spaß gemacht, ist mir irgendwie zu schnell vorbei, bin sehr auf die auflösung gespannt. #5 ist wohl mein höhepunkt, neben den beiden klassikern. hat auf jeden fall einen schönen flow, der mix, obwohl es ganz verschiedene sachen sind. der jazzanteil ist schon hoch, aber aus ziemlich origineller perpektive eingespielt. danke!

    --

    #10173581  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    vorgartennoch nichts gelesen, sehr schöner mix.
    1. kenne ich natürlich. kurze muskelübung im swing, während der meister kurz verschnauft vor dem nächsten 20-minuten-solo, und der gaststar kommt erst gar nicht raus. ungewöhnliche nummer für diese band. aber von anfang an nichts zum cocktailschlürfen, dafür intensiviert das klavier zu sehr. rampensauiger einstieg des leiters und der zug fährt ab. nix mit softly. und die sonne kommt noch lange nicht raus.
    2. hier kenne ich mich nicht aus. für django klingt es zu aktuell. die bongos sind ungewöhnlich, deutet für mich auf einen postmodernen pastiche-zugang hin (manches ist sehr europäisch, dann gibt es aber auch so country&western-floskeln von der zweiten gitarre, dazu latin in der percussion). swingt natürlich alles sehr, ist mir aber zu lauschig, das solospiel überrascht nicht, sondern genügt sich im skalen-rauf-und-runter. die abwechslung liegt in der struktur, aber die ist mir zu augenzwinkernd. würde ich bei aller hübschheit privat nicht hören.
    3. das ist wirklich hübsch. bass & drums in verschiedenen metren, dazu geraspel, e-piano, frauenchor, streicher, bläser, space-orgel. ¾-takt. könnte aus einem film sein. akkordeon auch noch, oder mundharmonika. wer macht sowas? hip shit à la lalo schifrin vielleicht?
    4. einer der vielen magischen anfänge dieses albums. es gibt erstmal einen puls, dann kommt der druck, dann die verzierung. und dann die stimme, die allem einen sinn gibt. ich mag jeden einzelnen akzent, die fantastische rhythmusgitarre, das modernistische e-piano, die weltraumklarinette. und die darauf sich räkelnde hauptfigur. und dann wird ausgefaded, lange bevor mein eigentlicher held seinen senf abgeben darf…
    5. toller übergang, wieder zwei schlagzeuger, wieder ein leicht verschleppter groove, ein darübersegelnder hauptdarsteller. hier hält es aber der e-bass zusammen, auf ziemlich unnachahmliche art. auf die gitarristen könnte ich verzichten, aber das dichte durcheinander ist konzept. ich weiß natürlich, wer das ist, aber ich kenne das stück nicht. ich wundere mich immer noch, dass und wie solch ein groove funktioniert, so knapp vorm auseinanderfliegen.
    6. meine einzige banderfahrung war in einem solchen trio, gleiche besetzung, es klang auch so. der gitarrist ist allerdings besser als ich. klingt trotzdem nach probenraum. ich mag das dreckige und nicht-perfekte, vor allem des drummers, nur die stop&go-struktur nervt mich auf dauer etwas. der gitarrist müsste etwas cooler oder wenigstens schlechter sein, dann wäre das ein richtig tolles stück. der übergang ist insofern etwas gemein, die band aus #5 kriegt so eine schöne unregelmäßigkeit im schlaf hin, weil sie perfektion langweilt.
    7. das klingt auch nach probenkeller. der war nicht zufällig vor 1961 in chicago oder nach 1961 in new york? obwohl – dann müsste ich das kennen. moondog wäre auch noch eine idee. sehr schön auf jeden fall die bariton- (und bass-?)saxes.
    8. das kenne ich auch. hat mich mal sehr interessiert, dann sehr schnell nicht mehr. seine technoproduktionen sind ähnlich unswingend und halsstarrig, aber oft auch toll. die sounds sind schön, die dekonstruktionen irgendwie frech, aber die sängerin ist für alle interessanten ansätze zu blass (ihre eigenen sachen mag ich ganz gerne), und goodbye swingtime lässt die frage offen, was dann von sowas übrig bleibt. nichts zum neuverlieben, aber nach wie vor interessant.
    9. wieder eine orgie des nichtperfekten. gefällt mir gut, kenne ich nicht. weiße downtownszene, 80er? jemand wie james chance vielleicht? kenne mich da nicht wirklich aus. effekt und aufwand stehen jedenfalls im guten verhältnis.
    10. konzeptioneller freier jazz, mit thema. klingt sehr vertraut & europäisch, drummer könnte hemingway sein. oder lovens? tenorsax auch schön, aber ich weiß nicht, ob ich den spieler (die spielerin?) kenne. altsax klingt vertrauter, nach skandinavischer loftmusik-übernahme. ja, tippe auf skandinavien, aus den letzten 5 jahren. mag ich ganz gerne, aber davon gibt es sehr, sehr viel, vor dessen folie ich nicht wüsste, was so besonders hieran sein könnte. die coda verstehe ich nicht.
    11. das mag ich sehr. wie heißt der filter, durch den die stimme da durchgeht, so dass sie resonanzen wie eine orgel bekommt? toll. es ist aber auch allgemein toll gesungen. die sounds liebe ich alle, auch das verhuschte, kanalwandernde e-piano mit den ringmodulator-effekten. würde ich jetzt original in die frühen 70er platzieren, und wenn ich jetzt nach textbausteinen wie „silver starlight“ googeln würde (bin gerade im zug ohne w-lan), hätte ich es wohl auch ganz schnell. extralob für das gitarrensolo, das nirgendwohin prescht, sondern sehr der trance einiger weniger figuren vertraut.
    12. elektronische drums, sprung in die 80er. ist mir fremd, nullachtfünfzehn-abwärtsbasslauf, unironisch dräuend, aber der gesang dazu ist echt speziell. ein vibrafonsolo hätte ich danach erst mal nicht erwartet. ist auch nicht so gut gelungen, zu lang vor allem. aber deswegen ist das stück wahrscheinlich im bft gelandet. ich warte die ganze zeit, dass wieder gesungen wird. oder was auch immer der da macht. akzent ist – deutsch? französisch? sis is oll häppening?
    13. huch, attack from outer space. das trompeten-thema kenne ich, aber ich komme nicht drauf. sehr merkwürdige effekte auf einem atomabfallhaufen – ein mechanisches klavier? naheliegenderweise denke ich wieder an filmsoundtracks, aber vielleicht kenne ich nur deine plattensammlung nicht. tolles ding, könnte natürlich auch so in arkestra-repertoire wandern. aber was ist das gefrickel am ende? einer von mehreren bedeutungsschwangeren codi, die es eigentlich nicht braucht.
    hat großen spaß gemacht, ist mir irgendwie zu schnell vorbei, bin sehr auf die auflösung gespannt. #5 ist wohl mein höhepunkt, neben den beiden klassikern. hat auf jeden fall einen schönen flow, der mix, obwohl es ganz verschiedene sachen sind. der jazzanteil ist schon hoch, aber aus ziemlich origineller perpektive eingespielt. danke!

    Exzellente Kommentare, @vorgarten! Man merkt, dass du ein sehr, sehr feines Gespür für Musikstrukturen hast und extrem gut Jazz „lesen“ kannst, selbst bei unbekannten Stücken fast schon beängstigend gut liegst. Du solltest professionell über Musik schreiben. Ich würde es kaufen. Mich freut natürlich, dass dir der Mix gefällt. Die „originelle Perspektive“ des Mixes ist eben dem Umstand geschuldet, dass ich mich im Jazz nur sehr sehr wenig auskenne und schon deswegen ganz automatisch anders herangehe und nur begrenzte Quellen zur Verfügung habe.

    Ein paar Kommentare zu den Tracks:

    2: Der Country & Western- Einschlag, den du spürst, bringt dich auf die richtige Spur: Es sind Amerikaner, die hier spielen. „Postmoderner Pastiche-Zugang“ ist nachvollziehbar, da die Musik eben verschiedene Elemente verbindet und in postmodernen Zeiten Anfang der 1990er aufgenommen wurde. Der Gitarrist (und auch der Mandolinist) hat seine Roots aber eigentlich in der Old Time Music, wurde aber in einer anderen Band bekannt, die ich aber nicht so schätze.

    3: „wer macht sowas? hip shit à la lalo schifrin vielleicht?“ Vielleicht. Aber nee, doch nicht. : )

    4. Ich denke, da sind sich bisher alle Beteiligten einig: Fantastisches Stück, enorm spannend auf Makro- und Mikroebene. Von dir absolut großartig beschrieben! Der Track wird übrigens nicht von mir ausgeblendet, falls das jemand vermutet, sondern fadet „offiziell“ nach 2:50 min aus. Es ist ein Single-Edit. Wobei Edit übertrieben ist: Es ist nichts verändert worden und wird einfach nur ausgeblendet. Auf der anderen Seite der Single ist ebenfalls ein Track vom gleichen Album enthalten. Auch der wird nach 2:50 min ausgeblendet. Total stumpfe Herangehensweise. Wahrscheinlich wurde 2:50 als die radiokompatibelste Länge von irgendwelchen CBS/Columbia-Statistikern ausgerechnet. Trotzdem verändert sich die Wahrnehmung der Musik, wenn man sie kürzt. Ich habe vorher nie so intensiv und konzentriert auf den Groove gehört. Wahrscheinlich, weil ich mich unbewusst bei den originalen 17 Minuten auf eine längere Reise mit anderen Entwicklungsverläufen einstelle.

    5. Genau: Das hält irgendwie nur knapp zusammen und ist trotzdem in einer kaum nachzuvollziehenden Balance.

    6. „Recorded Live to Cassette … in magnificent MONO Sound (November/December 1984 Phoenix Arizona“). Probenraum stimmt. Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, besteht der Track aus lauter typischen Endsequenzen. Den Anfang macht immer der Bass, dann gehen Drums und Gitare drauf, alle improvisieren ein bisschen, dann geht’s wieder dem Ende zu. Ich finde, sie machen das sehr unterhaltsam. Vor der finalen Endsequenz merkt man dem Gitarristen an, dass er eigentlich schon Schluss machen will, der Bassist aber entlässt ihn nicht und läutet nochmal eine Runde ein, die der Gitarrist dann nach kurzem Schweigen etwas lustlos zuende spielt, dann aber zum echten Ende hin – vielleicht als er merkt, dass nun wirklich Schluss ist – spielt er erleichtert nochmal ganz kurz inspiriert auf und bringt eine klitzekleine arabische Notenfolge ein. Die ist vielleicht auch der Reisefreudigkeit des Gitarristen geschuldet, mit späteren längeren Aufenthalten in Ägypten, Marokko oder Indonesien …

    7. Absolut richtige Fährte. Sogar die Jahreszahl könnte hinkommen. Muss ich mal recherchieren.

    9. 80er? Ja. James Chance? Nein. Dafür klingt es auch zu euphorisch und zu unkaputt. Aber beim Nachlesen wird ja eh klar, um wen es sich hier handelt. NoFi-Helden.

    10. Was ist „ skandinavische loftmusik-übernahme“? Klingt großartig! Ansonsten absolut auf der richtigen Spur: Skandinavien. Coda (mir) unbekannt. Reine Frauenband, die die Attacke im Namen führt. Ich finde die Musik aber gar nicht attackierend, sondern sehr abwechslungsreich und lyrisch. Sie hat zwar einen festgelegten Rahmen, sitzt darin aber ganz locker. Wieder so ein Track, der ein guter Schlüssel sein kann, diesmal um freieren Jazz zu mögen, ihn eben nicht als ein chaotisches Durcheinander der Gleichzeitigkeit zu begreifen (und auszuführen). Das extrem ruhige Ende finde ich ebenfalls klasse. Ruhiger Freejazz, der so ähnlich klingt wie die letzten anderhalb Minuten: An weiteren Beispielen wäre ich sehr interessiert.

    11. Sehe ich alles genau so wie du: Stimme, Effekte, Solo sind sehr toll. Anfang der 70er stimmt.

    12. Deutscher Akzent. Lieblingsplatte. Eine Niedersachsen-Platte, siehe auch die Ausführungen von lotterlotta.

    13. Absolut richtig, das Gefrickel hät’s nicht gebraucht. Wäre aber sonst auch nicht auf der Platte der Frickler gelandet. Soundtrack stimmt auch.

    #10173649  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    danke für die kommentarkommentare, @wahr, und die neuen hinweise. habe alles gleich nochmal durchgehört.

    auf #2 komme ich trotzdem nicht, 90er-jahre-gitarristen sind bei mir aber auch sehr schwierig, weil ich da selbst gitarre gespielt habe und mich abgrenzen wollte ;) also ist das vielleicht jemand wie fred frith (oder kommt der später?) oder jemand virtuoseres… bin gespannt.

    #3 also sind schifrin und kaempfert ausgeschlossen. das engt es schon mal sehr ein ;)

    #4 dass es eine single gibt, wusste ich wirklich nicht. und das sowas dann noch funktioniert… aber wayne shorter fehlt mir hier trotzdem.

    #5 gypsy wird es (er)kennen und wahrscheinlich mich etwas in der wertschätzung unterstützen. das stück ist natürlich ganz große kunst, nix mit theorie vor der praxis, überambitioniert oder was auch immer hier geschrieben wird. es bringt einfach nur die stellen in der maschine besonders zum glänzen, die nicht funktionieren und ihr eigenes ding machen ;)

    #6 mhhh, weltreisende gitarristen, da klingelt was. da suche ich mal ein bisschen weiter.

    #7 alles klar, @friedrich hat es ja auch erkannt. ich hatte selbst mal ein stück von ihm in einem bft.

    #9 hier stehe ich immer noch auf dem schlauch, trotz all der hinweise.

    #10 ah, genau an die dachte ich, ich kenne das album ja, wenn auch nicht allzu gut. was ich mit skandinavischer loftjazz-übernahme meine, weiß ich selbst nicht so genau – in einigen szenen dort wird eben eher an die loftjazz-zeit (und den sound der aufnahmen) angeknüpft, ich mag das manchmal, manchmal finde ich es aber auch etwas pseudo. hiergegen ist nichts einzuwenden, ist alles inspiriert gespielt, aber mir fehlt der individuelle ausdruck (der eben auch sehr wichtig in der loftjazz-zeit war, vielleicht sogar das wichtigste – orte und aufnahmemöglichkeiten waren zwangsläufig sekundär).

    #11 das habe ich jetzt natürlich herausgefunden. spannend, hätte ich nie gedacht. und der vokaleffekt heißt „leslie speaker“. sollten heutige bands auch mal mehr mit arbeiten.

    #12 auch herausgefunden. den vibrafonisten kenne ich natürlich, aber alles andere, auch die offensichtlich aufregende historische niedersächsische szene ist mir nicht vertraut, von den kastrierten philosophen vielleicht abgesehen (die schon dazu gehören, oder?) ;)

    #13 ich glaube, ich kenne eher den film als die musiker oder die frickelbearbeitung. auch hier: bin gespannt!

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    #10173773  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,224

    vorgartendanke für die kommentarkommentare, @wahr, und die neuen hinweise. habe alles gleich nochmal durchgehört. auf #2 komme ich trotzdem nicht, 90er-jahre-gitarristen sind bei mir aber auch sehr schwierig, weil ich da selbst gitarre gespielt habe und mich abgrenzen wollte ;) also ist das vielleicht jemand wie fred frith (oder kommt der später?) oder jemand virtuoseres… bin gespannt. #3 also sind schifrin und kaempfert ausgeschlossen. das engt es schon mal sehr ein ;) #4 dass es eine single gibt, wusste ich wirklich nicht. und das sowas dann noch funktioniert… aber wayne shorter fehlt mir hier trotzdem. #5 gypsy wird es (er)kennen und wahrscheinlich mich etwas in der wertschätzung unterstützen. das stück ist natürlich ganz große kunst, nix mit theorie vor der praxis, überambitioniert oder was auch immer hier geschrieben wird. es bringt einfach nur die stellen in der maschine besonders zum glänzen, die nicht funktionieren und ihr eigenes ding machen ;) #6 mhhh, weltreisende gitarristen, da klingelt was. da suche ich mal ein bisschen weiter. #7 alles klar, @friedrich hat es ja auch erkannt. ich hatte selbst mal ein stück von ihm in einem bft. #9 hier stehe ich immer noch auf dem schlauch, trotz all der hinweise. #10 ah, genau an die dachte ich, ich kenne das album ja, wenn auch nicht allzu gut. was ich mit skandinavischer loftjazz-übernahme meine, weiß ich selbst nicht so genau – in einigen szenen dort wird eben eher an die loftjazz-zeit (und den sound der aufnahmen) angeknüpft, ich mag das manchmal, manchmal finde ich es aber auch etwas pseudo. hiergegen ist nichts einzuwenden, ist alles inspiriert gespielt, aber mir fehlt der individuelle ausdruck (der eben auch sehr wichtig in der loftjazz-zeit war, vielleicht sogar das wichtigste – orte und aufnahmemöglichkeiten waren zwangsläufig sekundär). #11 das habe ich jetzt natürlich herausgefunden. spannend, hätte ich nie gedacht. und der vokaleffekt heißt „leslie speaker“. sollten heutige bands auch mal mehr mit arbeiten. #12 auch herausgefunden. den vibrafonisten kenne ich natürlich, aber alles andere, auch die offensichtlich aufregende historische niedersächsische szene ist mir nicht vertraut, von den kastrierten philosophen vielleicht abgesehen (die schon dazu gehören, oder?) ;) #13 ich glaube, ich kenne eher den film als die musiker oder die frickelbearbeitung. auch hier: bin gespannt!

    2: 90er jahre gitarrist trifft es auch nicht so ganz. bekannt wurde er mit seiner arbeit in den 60ern und 70ern. mitte der 90er leider an herzinfarkt verstorben. hat auch schon mit 5 zusammengespielt.

    6: weitreisend, dazu noch morricone-fans. die band hat eine große spannbreite. manchmal steht ihnen ihr eigener humor etwas im weg. der drummer starb vor 10 jahren unerwartet. die band löste sich danach auf.

    9: debütierten mit ihrem ersten longplayer gleich als triple-lp. was wohl ziemlich einmalig ist. zwei brüder waren die gründer, von dem der eine gerne mal kleine und amüsante musikmanifeste schreibt.

    11: „leslie speaker“-effekt? das wusste ich vorher nicht.

    12: ich kenne mich jetzt in der damaligen niedersachsen-szene nicht aus, falls es sie je gegeben hat. dass besagter vibrafonist aus süd-niedersachen stammt, weiß ich auch erst, seit lotterlotta es hier schrieb. jedenfalls sind teile der kastrierten philosophen beteiligt, ebenfalls die 39 clocks aus hannover und teile der galaxie dream band.

    13: soweit ich mich erinnern kann, kam die musik in einem film vor, wo außerirdische felsbrocken in der wüste landeten, sich vermehrten und größer wurden und auf eine typische kleinstadt im us-mittelwesten zukollerten. es gab im dritten tv-programm vor jahren mal eine reihe mit filmen des besagten regisseurs. nach dem film gab es immer einen ausschnitt aus einem interview mit ihm, wo er an seinem schreibtisch saß, umringt von ein paar monstren seiner filme in kleinformat, und etwas über die entstehungsgeschichte des jeweiligen films erzählte. der trailer dieser interviews (es war ein großes interview, dass dann entsprechend zusammengeschnitten wurde) wurde mit dieser Filmmusik untermalt. ganz wunderbar. ich werde das nie vergessen.

    #10173823  | PERMALINK

    cloudy

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    @wahr

     

    Also ich würde gerne auch mitmachen..! Wäre das für Euch in Ordnung, wenn ich mich dann aber trotzdem mit dem „Raten“ zurückhielte? Ich bin ja noch absoluter Jazz-Neuling und möchte gern mal auf diesem Wege in das ein oder andere reinhören, was Ihr euch so auf die Plattenteller legt. Ich denke, das hätte für mich dann auch einen gewissen Lerneffekt und könnte mir auch ein paar Anregungen liefern, wo ich meine Fühler mal genauer hin ausstrecken sollte. Wenn das für Euch okay wäre…?

    --

    schnief schnief di schneuf
    #10173831  | PERMALINK

    wahr

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    cloudy@wahr

    Also ich würde gerne auch mitmachen..! Wäre das für Euch in Ordnung, wenn ich mich dann aber trotzdem mit dem „Raten“ zurückhielte? Ich bin ja noch absoluter Jazz-Neuling und möchte gern mal auf diesem Wege in das ein oder andere reinhören, was Ihr euch so auf die Plattenteller legt. Ich denke, das hätte für mich dann auch einen gewissen Lerneffekt und könnte mir auch ein paar Anregungen liefern, wo ich meine Fühler mal genauer hin ausstrecken sollte. Wenn das für Euch okay wäre…?

    PN

    #10173997  | PERMALINK

    demon

    Registriert seit: 16.01.2010

    Beiträge: 66,870

    Sorry, dass ich erst heute die Muße gefunden habe, alles anzuhören. Die folgenden Bemerkungen sind live beim ersten Hören entstanden, und in diesen Thread habe ich vorher keinen einzigen Blick geworfen. Und – hurra – ich habe einen Track erkannt!

    01) Traditionell, hübsch, flott…

    02) KLASSE! Erstens mag ich Gitarre sowieso, zweitens sind das mal bisschen überraschende Harmonien und Rhythmen für eine Jazz-Gitarre. Aber, hmm… ist das überhaupt Jazz? Egal, es fetzt!

    03) Sowas dudelte in den 60ern und frühen 70s in Fernsehen oder Film. Der Sound hat für mich nostalgischen Wert, auch wenn er stellenweise etwas schmalzig ist. Ist es tatsächlich ein Soundtrack?

    04) Geiler Sound, aber musikalisch etwas wirr. Und eben als ich mich darauf einlassen wollte, war’s schon wieder zu Ende.

    05) Ist mir zu wirr!

    06) Ich fühle mich veralbert. Außerdem unterirdische Tonqualität.

    07) Ist das der Anfang von etwas Längerem? Alleine für sich macht dieser Track doch wenig Sinn, finde ich.

    08) Als eigenständiges Musikstück macht auch das für mich wenig Sinn. Kommt das aus einer Revue oder einen Film?

    09)

    10) Um das zu verstehen bin ich wohl zu dumm

    11) Ein Himmelskörper mit Wohnwagen! ;-)

    12) Klasse! Und stimmungsvoll. Späte 60s oder so? Müsste ich das (er)kennen? Canterbury Dingens…?

    13) Auch das scheint mir ein Ausschnitt aus einem größeren Werk zu sein. Für sich alleine genommen kann ich aber überhaupt nichts damit anfangen.

    zuletzt geändert von demon

    --

    Software ist die ultimative Bürokratie.
    #10174007  | PERMALINK

    demon

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    wahr
    11. 11 und 2 verbindet etwas.

    Ja, beide gefallen mir!

    lotterlotta
    zu 1. nicht den track nur die albuminfos tilgen bevor du deinen link weiter versendest

    Huh? Ich sehe da keine vergessenen Tags. Außer einer mir unverständlichen Zahlenfolge.

    brandstand3000
    #3
    … tja, wer ist das? bert kaempfert?

    Ok, wurde schon verneint. Hmmm… beim nochmaligen Anhören kommt mir eine Idee: könnte das von einem berühmten (dem berühmtesten?) deutschen Filmmusik-Komponisten stammen?

    zuletzt geändert von demon

    --

    Software ist die ultimative Bürokratie.
    #10174041  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

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    demonSorry, dass ich erst heute die Muße gefunden habe, alles anzuhören. Die folgenden Bemerkungen sind live beim ersten Hören entstanden, und in diesen Thread habe ich vorher keinen einzigen Blick geworfen. Und – hurra – ich habe einen Track erkannt!
    01) Traditionell, hübsch, flott…
    02) KLASSE! Erstens mag ich Gitarre sowieso, zweitens sind das mal bisschen überraschende Harmonien und Rhythmen für eine Jazz-Gitarre. Aber, hmm… ist das überhaupt Jazz? Egal, es fetzt!
    03) Sowas dudelte in den 60ern und frühen 70s in Fernsehen oder Film. Der Sound hat für mich nostalgischen Wert, auch wenn er stellenweise etwas schmalzig ist. Ist es tatsächlich ein Soundtrack?
    04) Geiler Sound, aber musikalisch etwas wirr. Und eben als ich mich darauf einlassen wollte, war’s schon wieder zu Ende.
    05) Ist mir zu wirr!
    06) Ich fühle mich veralbert. Außerdem unterirdische Tonqualität.
    07) Ist das der Anfang von etwas Längerem? Alleine für sich macht dieser Track doch wenig Sinn, finde ich.
    08) Als eigenständiges Musikstück macht auch das für mich wenig Sinn. Kommt das aus einer Revue oder einen Film?
    09)
    10) Um das zu verstehen bin ich wohl zu dumm
    11) Ein Himmelskörper mit Wohnwagen!
    12) Klasse! Und stimmungsvoll. Späte 60s oder so? Müsste ich das (er)kennen? Canterbury Dingens…?
    13) Auch das scheint mir ein Ausschnitt aus einem größeren Werk zu sein. Für sich alleine genommen kann ich aber überhaupt nichts damit anfangen.

    prima, vielen dank, demon! ein paar anmerkungen:

    4. in der originallänge von 17 minuten kannst du dich dann vollends einlassen. ich fand es aber auch ganz spannend, die kurze single-version zu spielen. zu 4 und 5 fällt mir noch ein, dass das wirre, das du darin hörst, vielleicht auch damit zusammenhängt, dass fusion- und funk-affine jazzstücke oft keine lineare geschichte erzählen – wie es viele pop/rock-songs tun, die nacheinander auf melodiefolgen, bridges und refrains aufgebaut und geordnet sind – sondern aus einen in sich beweglichen kern bestehen, der sich ausdehnt und ausbeult und wieder verdichten kann, der sich melodien und anderes einverleibt, abstößt und verändert wieder aufnehmen kann, ohne dass man das exakt voraussehen kann. der kern bleibt im großen und ganzen bestehen, ohne ganz greifbar zu sein, er bewegt sich nicht fort, sondern nur in sich. alles passiert gleichzeitig an diesem ort. vieleicht deswegen der wirre eindruck, weil sich dadurch vieles überlagert.

    muss ins bett. gute nacht.

    #10174047  | PERMALINK

    demon

    Registriert seit: 16.01.2010

    Beiträge: 66,870

    wahr
    4. in der originallänge von 17 minuten kannst du dich dann vollends einlassen.

    Das glaube ich unbesehen ungehört.

    zu 4 und 5 fällt mir noch ein, dass das wirre, das du darin hörst, vielleicht auch damit zusammenhängt, dass fusion- und funk-affine jazzstücke oft keine lineare geschichte erzählen – […]

    Schon klar! Aber als ungeübter Jazz-Hörer brauch ich wohl etwas länger als 3 Minuten, bevor die Idee eines Stücks mich begeistern kann, wenn ich dazu so ins kalte Wasser geworfen werde.

    --

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