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AutorBeiträge
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…bitte keine Industrial/Ebm/Powerelectronics/Aggrotech/Futurepop/weißdergeierwas-istkeinEBM-Diskussionen…
ich werfe einfach mal etwas in den Raum:
Front 242 – Headhunter
Nitzer Ebb – Let your body learn
And One – Deutschmaschine
Grendel – hate this (X-Fusion Remix)
P-A-L – Gelöbnis (ok, schon sehr industriell…)
[Sitd] – Snuff Machinery (Club Mix)
C-Drone-Defect – Psycho2Viii
Das ich – Destillat (VNV Nation remix)
X marks the pedwalk – Abattoir
Pankow – Kunst und Wahnsinn--
"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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WerbungFonque…bitte keine Industrial/Ebm/Powerelectronics/Aggrotech/Futurepop/weißdergeierwas-istkeinEBM-Diskussionen…
Gerade eine solche Diskussion wäre allerdings vonnöten, da in diesem Forum gefühlt einmal gerade fünf User wissen, für welche Art Musik „E.B.M.“ überhaupt steht – und von diesen gefühlten fünf Usern möglicherweise drei Personen E.B.M. schon vor langer Zeit die Freundschaft kündigten.
Wie auch immer, wie alle „extremeren“ Musikstile war auch E.B.M. ohnedies einer sich rasch selbst verzehrenden und überholenden Prägung ausgesetzt. So daß nach wenigen Jahren in dem Genre alles gesagt und getan wurde, was stilistisch gesagt und getan werden konnte – auch hier analog zu allen anderen allzu eng abgesteckten Sparten und Szenen. Allerspätestens ab der zweiten E.B.M.-Welle (eher ein läppisches Schwappen) in den Neunzigern kopierte man nur noch altbekannte Gesten.
Für mich daher lediglich bis ca. 1990 interessant – danach langweilten mich die zahlreichen E.B.M.-Klone nur noch.
Eine Top 30 – 40 dürfte ich trotzdem zusammenbekommen – wenn ich die mir verbliebenen (und noch für hörenswert befundenen Alben und 12″) dahingehend sichte. Ganz oben dürften natürlich Front 242, Nitzer Ebb, F.L.A., The Klinik, Portion Control, Skinny Puppy, Severed Heads, a; grumh…, Cassandra Complex, Click Click, Pankow, Neon Judgement und die mittleren Ministry rangieren.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadoh mann oh mann.
ich denke dass es hier sicherlich mehr als 5 user gibt die mit EBM oder EBM-affiner Musik etwas anfangen können – die gucken aber nie in solche threads, weil sie – sorry – Kommentare wie deiner nur abschrecken:
„Früher war alles besser, alles schon dagewesen, und außerdem weiß eh nur ich was zu diesem Genre gehört“
Sehr motivierend, um etwas beizutragen.
Auf deine Top-irgendwas wäre ich trotzdem gespannt.
Für mich als jemand, der immer nur am Rande mit der Musik, und mit der „Szene“ fast gar nichts zu tun hatte, spielt es keine Rolle ob eine platte 1986 oder 2006 aufgenommen wurde. Es kamen ja durchaus neue Facetten hinzu, Trance-Elemente, Techno-Elemente, dann wieder Industrial- oder Noise-Anleihen, oft gar in Richtung Stromgitarre gehend, etc. pp.
Vielleicht habe ich den threadtitel auch etwas zu engmaschig formuliert.
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Fonqueoh mann oh mann.
ich denke dass es hier sicherlich mehr als 5 user gibt die mit EBM oder EBM-affiner Musik etwas anfangen können – die gucken aber nie in solche threads, weil sie – sorry – Kommentare wie deiner nur abschrecken:
„Früher war alles besser, alles schon dagewesen, und außerdem weiß eh nur ich was zu diesem Genre gehört“
Sehr motivierend, um etwas beizutragen.
Wenn Du Dich schon bemühst zu zitieren, dann zitiere bitte auch nur, was ich tatsächlich mitteilte – alles andere ist Deine reine Spekulation. Ansonsten wäre eine allgemeine Recherche meiner Posts hier im Forum recht hilfreich gewesen. Dann würdest Du recht rasch erkennen, daß Du mir Unrecht tust. Übrigens, meine (nur ansatzweise vorgebrachte) Kritik an der späteren E.B.M.-Kultur ist – rein logisch betrachtet – genau das Gegenteil von Aussagen wie „früher war alles besser“, da die späteren E.B.M.-Künstler sich nicht vollständig von Stereotypen loseisen konnten – und gerade daraus eine Art Nostalgie-Nummer machten – während die innovativeren Strömungen der elektronischen Musik woanders stattfanden.
Übrigens, die Resonanz auf diesen Thread war eine Woche lang vollkommen auf dem Nullpunkt – und das, obwohl ich in dieser Zeit nichts dazu schrieb, oder? Soweit zum Vorwurf „abschrecken“…
Auf deine Top-irgendwas wäre ich trotzdem gespannt.
Nun ja, „trotzdem“… – ich werde Dich nicht enttäuschen.
Für mich als jemand, der immer nur am Rande mit der Musik, und mit der „Szene“ fast gar nichts zu tun hatte, spielt es keine Rolle ob eine platte 1986 oder 2006 aufgenommen wurde.
Siehst Du – da liegt uns bereits eine mögliche Erklärung dafür vor, daß Du dem Ganzen möglicherweise etwas unkritischer gegenüber stehst. Allerdings fordere ich genauso Verständnis für meine Sichtweise ein!
Vielleicht habe ich den threadtitel auch etwas zu engmaschig formuliert.
Vielleicht! Deine einleitenden Worte allerdings ganz bestimmt zu unreflektiert und oberflächlich!
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezWenn Du Dich schon bemühst zu zitieren, dann zitiere bitte auch nur, was ich tatsächlich mitteilte – alles andere ist Deine reine Spekulation. Ansonsten wäre eine allgemeine Recherche meiner Posts hier im Forum recht hilfreich gewesen.
Dazu fehlt mir die Zeit in Relation zum Nutzen. ich wollte dich keinesfalls persönlich angreifen, lediglich die Art deines postings unter Berücksichtigung des Eröffnungspostings in Frage stellen.Bender Rodriguez
meine (nur ansatzweise vorgebrachte) Kritik an der späteren E.B.M.-Kultur ist – rein logisch betrachtet – genau das Gegenteil von Aussagen wie „früher war alles besser“, da die späteren E.B.M.-Künstler sich nicht vollständig von Stereotypen loseisen konnten – und gerade daraus eine Art Nostalgie-Nummer machten – während die innovativeren Strömungen der elektronischen Musik woanders stattfanden.
„innovativ“ ist da imho vollkommen subjektiv – v.a. wenn man sich die verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik ansieht.Bender Rodriguez
Übrigens, die Resonanz auf diesen Thread war eine Woche lang vollkommen auf dem Nullpunkt – und das, obwohl ich in dieser Zeit nichts dazu schrieb, oder? Soweit zum Vorwurf „abschrecken“…
Mag sein dass ich den Anteil an nicht-Style-Prinzipienreitern hierzuforum unterschätzt habe – mea culpaSiehst Du – da liegt uns bereits eine mögliche Erklärung dafür vor, daß Du dem Ganzen möglicherweise etwas unkritischer gegenüber stehst. Allerdings fordere ich genauso Verständnis für meine Sichtweise ein!
Für deine Sichtweise von EBM ja, Genrediskussionen macht sie trotzdem nicht notwendig.
Deine einleitenden Worte allerdings ganz bestimmt zu unreflektiert und oberflächlich!
für dich ganz offenbar, ja.Ich finde es immer wieder erstaunlich wie schwer es hier ist, einen thread zu eröffnen, ohne Grundsatzdiskussionen, persönliche Animositäten etc auszulösen – jedenfalls alles andere als das was man eigentlich hören möchte – einen idelogiefreien Austausch über grob umrissene Genres abseits des RocknPop-mainstreams.
Man meint ja oft geradezu, sich dafür entschuldigen zu müssen, wenn man ein en genrebezogenen thread eröffnet.
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Fonque
„innovativ“ ist da imho vollkommen subjektiv – v.a. wenn man sich die verschiedenen Spielarten der elektronischen Musik ansieht.Dem kann ich nicht so ohne weiteres zustimmen. Qualitäts- und Innovationsgefälle existieren sehr wohl, wenn man die verschiedenen (Sub-)Genres auf Gehalt hin vergleicht. Bereits innerhalb der Stilsparten sind objektive (!) Beobachtungen und Wertungen bezüglich der gebotenen Qualität zu machen. Dies betrifft natürlich nicht nur das weite Spielfeld der elektronischen Musikgenres – aber gerade in diesen werden diese Diskrepanzen (und ihre Schwächen und Talentlosigkeiten – nicht jeder ist ein „genialer Dilettant“…) eklatant überdeutlich!
Genrediskussionen macht sie trotzdem nicht notwendig.
Natürlich wäre eine einleitende Diskussion wünschenswert. Wir reden hier nicht über allseits bekannte und tausendmal durchgehechelte Forums-Genrefavoriten wie z.B. Progrock, Americana, Bluesrock, etc. In Punkto elektronischer Musik besteht Nachholbedarf und gerade die (Sub-)Sparten E.B.M. und Industrial stellen hier weiße Flächen auf der Musiklandkarte dar. Da nutzt es nichts, einfach eine unkommentierte Top X in den Raum zu schleudern – und sich dann zu wundern, wenn nichts zurück kommt. Dies ist auch ein Diskussionsforum – und kein Archiv von gesammelten zusammengewürfelten Listen verschiedener Tracks.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie schwer es hier ist, einen thread zu eröffnen, ohne Grundsatzdiskussionen, persönliche Animositäten etc auszulösen – jedenfalls alles andere als das was man eigentlich hören möchte – einen idelogiefreien Austausch über grob umrissene Genres abseits des RocknPop-mainstreams.
Die Mühe des Näherbringens (inkl. einleitender Worte) eines Genres, das nicht dem „RocknPop-mainstream“ (oder wie man dies auch immer bezeichnen mag…) zugehörig ist, sollte man allerdings auf sich nehmen, um zumindest ansatzweise verstanden zu werden. Aber dies hatte ich bereits angeführt.
Man meint ja oft geradezu, sich dafür entschuldigen zu müssen, wenn man ein en genrebezogenen thread eröffnet.
Dies nicht, aber: siehe meine bisherigen Ausführungen! Sollte es Dir allerdings nur an einer (weiteren – das Forum kennt wohl Hunderte dieser Art) wahllosen Auflistung von Songs ohne Background gehen, so fühle Dich frei… Allerdings wirst Du hier in Punkto E.B.M. kaum auf weitere Resonanz stossen. Eine weitere Möglichkeit wären die „Sterne“-Threads. Bewerte so viele Alben und Songs aus dem E.B.M.-Genre wie möglich, ohne den Gedankenaustausch mit anderen Mitforumaniern zu suchen. Versuche es, beginne z.B. mit Nitzer Ebbs „That Total Age“. Wäre interessant zu sehen, ob es weitere Besternungen zu diesem Album als Resonanz gäbe. Und wie befriedigend dies im Endeffekt für Dich wäre…
So – und morgen Abend mache ich mich an meine E.B.M.-Top X (vielleicht sind ja im Endeffekt einige Anregungen für Dich dabei…)
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadTop 50:
1. Front 242 – Masterhit
2. Front 242 – Headhunter
3. Skinny Puppy – Assimilate
4. The Klinik – World Domination
5. The Klinik – Moving Hands
6. Nitzer Ebb – Isn’t It Funny How Your Body Works
7. a; grumh… – Drama In The Subway
8. Front Line Assembly – Mindphaser
9. Portion Control – The Great Divide
10. Informatics – Accidents In Paradise (Proximity Switch)
11. Front 242 – No Shuffle
12. Skinny Puppy – Smothered Hope
13. Nitzer Ebb – Join In The Chant
14. Nitzer Ebb – Let Your Body Learn
15. Pankow – Sickness Takin‘ Over
16. Ministry – Over The Shoulder
17. A Split Second – Rigor Mortis
18. Cassandra Complex – One Millionth Happy Customer
19. Click Click – The Sack
20. Dive – Killing Time
21. Pankow – Kunst Und Wahnsinn
22. a; grumh… – Ha People
23. The Neon Judgement – The Fashion Party
24. The Klinik – Sick In Your Mind
25. Front 242 – Quite Unusual
26. Borghesia – No Hope, No Fear
27. Die Krupps/Nitzer Ebb – Machineries Of Joy
28. The Invincible Spirit – Push
29. Tilt! – Merciless
30. Dance Or Die – Dance Or Die
31. Skinny Puppy – Tin Omen
32. Severed Heads – Dead Eyes Opened
33. Force Dimension – Fiebertranz
34. A Split Second – Flesh
35. Nitzer Ebb – Murderous
36. In Sotto Voce – In Sotto Voce
37. Portion Control – Havoc Man
38. Revolting Cocks – No Devotion
39. Incubated Sounds – War Is Just A Game
40. Tommi Stumpff – Massaker
41. Front Line Assembly – No Limit
42. Cat Rapes Dog – Schizophrenia
43. Clock DVA – The Hacker
44. Will – Crowning Glory
45. Chris & Cosey – Exotika
46. Signal Aout 42 – Pleasure And Crime
47. The Neon Judgement – I Wish I Could
48. The Invincible Spirit – Devil Dance
49. The Weathermen – Poison
50. The Fair Sex – Divine ServiceDie „Proto-E.B.M.“-Sounds von D.A.F. liess ich aussen vor. Ebenso berücksichtigte ich keine E.B.M.-ähnlichen Nummern von Bands aus dem Industrial-Sektor (z.B. von Hunting Lodge, S.P.K., Controlled Bleeding, In Slaughter Natives oder P.A.L.).
Hat übrigens Spaß gemacht, die Liste zusammenzustellen. Und nach der Lektüre des gesammelten Irrsinns, der heute Abend in einem bestimmten Thread hier im Forum verzapft wurde, wünschte ich mir fast einen 20 Jahre zurückliegenden Freitagabend herbei (und 10 Kilo weniger auf den Hüften), um mir meine Stahlkappen-Doc Martens anzuziehen, den Nacken zu rasieren und mit Schmackes zu den deftigsten Tracks aus meiner Liste Electro-Pogo tanzen zu gehen…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadschöne Liste, dankesehr!
edit: z.B. das 12 Minuten Massakker liegt für mich auch nicht weiter entfernt von Industrial als „Gelöbnis“ von P-A-L. Das ist eben der Punkt an dem dann diese sinnlosen, völlig subjektiven Genrezuordnungsdiskussionen anfangen.
Ansonsten gestehe ich, dass ich schlicht und ergreifend nicht genug theoriebewandert bin, um mir aus schwarzer elektronischer Musik gezielt die EBM-Tracks rauszupicken.
Welche Kriterien gibt es denn da? Mal ganz unbedarft gefragt: Muss es eher „plopp“ als „clonk“ machen? ;)
edit 2:
Natürlich wäre eine einleitende Diskussion wünschenswert. Wir reden hier nicht über allseits bekannte und tausendmal durchgehechelte Forums-Genrefavoriten wie z.B. Progrock, Americana, Bluesrock, etc. In Punkto elektronischer Musik besteht Nachholbedarf und gerade die (Sub-)Sparten E.B.M. und Industrial stellen hier weiße Flächen auf der Musiklandkarte dar. Da nutzt es nichts, einfach eine unkommentierte Top X in den Raum zu schleudern – und sich dann zu wundern, wenn nichts zurück kommt. Dies ist auch ein Diskussionsforum – und kein Archiv von gesammelten zusammengewürfelten Listen verschiedener Tracks.
…damit hast du nicht ganz Unrecht, also fang mal an… Was grenzt denn einen EBM Track gegenüber anderer tanzbarer Electronica ab?d
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Ich hoffe, Du konntest mit diversen Nennungen etwas anfangen (?)
Ich hatte zwar vor einiger Zeit bereits Beiträge zur Geschichte der Genres Industrial und E.B.M. hier im Forum verfasst – aber werde gerne in diesem Thread nochmals eine Zusammenfassung abliefern. Ein wenig Geduld bitte, aber übers WE nehme ich mir die Zeit dafür.
Eine Frage noch: Du erwähntest „schwarze elektronische Musik“ – um daraus gezielt EBM-Tracks „herauszupicken“ (…)
Erläutere doch bitte näher, was Du unter „schwarzer elektronischer Musik“ verstehst, um Mißverständnisse auszuschliessen. Mir ist kein einziges Projekt farbiger Musiker bekannt, die sich gezielt E.B.M. widmeten…Oder meinst Du damit womöglich elektronische Musik mit einem „Dark Wave“-Touch?
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadhaha…
also leider (!!) verläuft in Clubs wo getanzt wird mittlerweile eine fast 99% scharfe Grenze zwischen tracks die „schwarz“ sind und Tracks die „Techno“ sind.
Ein Mix findet nicht statt. Wenn doch wirst du mindestens blöd angemacht, wenn nicht weggebuht. Ich habe 8 Jahre lang in „technoclubs“ Platten aufgelegt, ich weiß wie das ist.
Ja, kann man in Einzelpunkten alles widerlegen (Fixmer & McCarthy, „Electroclash“ vor ca. 7 Jahren, diverse technoide Nitzer Ebb remixe, DJ Hells „New Deutsch“ Compilations, etc.).
Trotzdem, nochmal: Bei einem tanzbaren elektronischen track kannst du in 99% aller Fälle sagen, ob er auf einer Veranstaltung der „schwarzen Szene“ gespielt wird, oder in Technoclubs. Konsenshits gibt es kaum bis überhaupt nicht. Früher war das ja mal ganz anders, in gewissen Gegenden Deutschlands hatte die Technoszene gar schwarze Wurzeln, oder umgekehrt.
Vielleicht fehlt mir da ja aber letztlich auch das absolute Fachwissen was Industrial&EBM-Clubs angeht, ich war bis jetzt eher selten in welchen.
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"I find that I am a person who can take on the guises of different people that I meet. I can switch accents in seconds of meeting someone... I've always found that I collect. I'm a collector, and I've always just seemed to collect personalities and ideas." (David Bowie, 1973)Bender, ich bin immer wieder überrascht, was Du so alles hervorholst. In Deiner Liste ist ja eigentlich alles von Rang und Namen aus der EBM-Szene vertreten. Hut ab, Deine Sammlung aus 80er Schätzen scheint unbegrenzt zu sein.
Meine großen Favoriten aus diesem Bereich sind Nitzer Ebb und die sind ja ganz ordentlich in Deiner Liste vertreten. Allerdings mag ich „That Total Age“ nicht mehr so gerne, obwohl da zweifellos einige EBM- bzw. Nitzer EBB -Klassiker enthalten sind. Wenn Frühwerk, dann die „Warsaw Ghetto“ 12″. Meine Favoriten (und die mag ich auch heute noch) sind „Belief“ und „Showtime“. „Belief“ habe ich mir gar vor nicht allzu langer Zeit nochmal auf Vinyl nachgekauft. Grossartiges Album!
Front 242 mochte ich auch immer ganz gerne, ich habe mir allerdings nie ein Album zugelegt. Mit Skinny Puppy habe ich es versucht, hat aber nicht sollen sein. Vom Rest Deiner Liste kenne ich noch einige Namen, aber keine Musik.
Ich bin dann eher in die 2. Industrialwelle oder meinetwegen auch Elektronikwelle oder Was-auch-immer-Welle mit Ministry (1988 – 1996), Revolting Cocks, KMFDM, Pigface, Nine Inch Nails und vor allem den Young Gods eingetaucht.--
So, dann wollen wir mal:
Der Genrebegriff „Electronic Body Music“ wurde 1984 von der belgischen Band Front 242 als Beschreibung für die Musik die sie aufnahm, ins Leben gerufen. Front 242 verstanden ihre Musik als körperbetonte, harte elektronische Tanzmusik. Sucht man nach den Wurzeln und Vorbildern von Front 242, so wird man in der Industrialculture, dem Postpunk und New Wave, als auch bei den alten deutschen Elektronikern gleichermassen fündig (also von Kraftwerk über Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire, The Normal, Pop Group hin zu Joy Division und D.A.F.). Daß bei der „Erfindung“ von E.B.M. selbstverständlich auch Disco mit einmontiert wurde, fiel bei vielen (späteren) Protagonisten und sonstigen an dem Genre Beteiligten, Mitstreitern, Epigonen und Fans fast vollkommen unter den Tisch. E.B.M. wurde von vielen damaligen Zeitgenossen als krasser Gegenentwurf zur schwarzamerikanischen Dance-Culture verstanden („weisse“ Tanzmusik für den „modernen“ zukunftszugewandten Europäer der Achtziger… – sic!). Der manchmal aufs Trapez gebrachte Begriff „Electro-Funk“, mit dem die in den Achtzigern veröffentlichten – der E.B.M. nicht unähnlichen – Platten von z.B. Cabaret Voltaire bedacht wurden, wurde fast vollkommen ignoriert. Dabei bauen nicht wenige Tracks von F242, Nitzer Ebb, Portion Control und vielen anderen „typischen“ E.B.M.-Formationen auf einem tatsächlichen Electro-Funk-Gerüst auf.
Natürlich gab es bereits auch vor 1984 Bands und Künstler, die harte, minimalistische elektronische Tanzmusik produzierten. Natürlich fällt einem dazu sofort D.A.F. ein, die bereits ein paar Jährchen früher ihren Sound als „Körpermusik“ bezeichneten. Wenn man z.B. D.A.F.’s „Alle gegen alle“ mit der ersten Nitzer Ebb-EP vergleicht, so verortet man sofort Künstler, die das gleiche Feld beackern.
Und auch das optische Erscheinungsbild vieler Protagonisten und gerade Fans gemahnte an D.A.F. und diverse bereits etablierte Industrial-Acts: zackiger Kurzhaarschnitt, stromlinienförmiges (zumeist schwarzes) Outfit, das an Militär, totalitäre Systeme oder Ausdauersport denken liess – aber auch an die Schwulenszene. Dabei setzte sich die E.B.M.-„Szene“ vorwiegend aus weißen, meist heterosexuellen männlichen Mittelstand-Teens/Twens zusammen, die trotz eines martialischen Aussehens und Kokettierens mit totalitärer Symbolik sich unpolitisch und friedfertig gab. Ausserdem gehörte es dazu, viel Geld für Platten, Mode, Discobesuche und Lifestyle-Artikel auszugeben. Wem jetzt sofort die Gothicszene vor dem geistigen Auge erscheint, hat zwar nicht ganz Unrecht – aber Vorsicht: der typische E.B.M.-ler der Achtziger grenzte sich glasklar von der (damals) eher feminin-verspielt wirkenden Gothicszene ab. Was nicht zuletzt auch an den typischen (seltsam kargen, abgehackten, kurz und knappen) E.B.M.-Lyrics lag. Zwar war in diesen die Welt, die gesamte Existenz und das Leben auch kein Ponyhof, aber sie blieben nüchtern und klar – oftmals parolenhaft – auf jedes Wort zuviel verzichtend. Und wurden somit klar dem hämmernden Sound (der ausserdem durch Mengen von Samples und Sprachfetzen angereichert wurde) angepasst. Wobei viele der führenden Bands nicht unintelligent waren und sich durchaus sozial- und gesellschaftskritisch gaben. So outeten sich z.B. Front 242, Chris & Cosey und gerade Skinny Puppy als Tierschützer. The Klinik z.B. gaben geradezu das Paradebeispiel von pessimistischen Zukunfts- und Technologieskeptikern ab – was gerade mit elektronischen Maschinensounds am besten funktioniert (man werte dies als eine Message an alle Akustikklampfen-Feld-und-Wiesen-Protestklimperer und deren Anhänger…). Also, nicht nur lauschig düstere Endzeit-Fun in höllisch lauten, anonym und kalt wirkenden Discos und Konzertsälen war an der Tagesordnung – und nicht jeder E.B.M.-Fan ein tumber Golf-GTI-Bauer mit heckscheibenfüllendem „2 fast 4 you 2“-Aufkleber. Eine Vielzahl der E.B.M.-Szenegänger interessierten sich stark für die Inhalte und Philosophien ihrer „Lieblinge“ und identifizierten sich mit diesen (und nicht nur optisch).Alles schön und gut werden sich jetzt vereinzelt diverse Leser meiner Zeilen denken – aber wie steht das Ganze in Relation zu anderen Musikstilen der elektronischen Musik, bzw. zur Gegenwart.
Natürlich zehrten die (ursprünglichen) E.B.M.-Formationen stark von der Industrialculture und die Überschneidungen waren sehr zahlreich. Nicht wenige Künstler aus beiden Lagern gingen auch den identischen Weg bei einer zu einem späteren Zeitpunkt einsetzenden musikalischen Neuorientierung in Richtung Techno/Trance/House oder sonstigen Stilen. Daher möchte ich nur ein paar grobe (rein musikalische) Unterscheidungsmerkmale (bzw. „Faustregeln“) anführen: Während die Industrialsounds oftmals zwar durch Distortions extrem maschinenhaft verzerrt wahrgenommen werden, wohnt ihnen allerdings seltsamerweise eine Vielschichtigkeit inne, die analytisch betrachtet komplexer ausfällt als die doch verhältnismässig klareren E.B.M.-Rhythmen. Weiterhin ist die (Pop-)Strukturen auflösende experimentelle Noisezentriertheit ein typisches Merkmal des Industrial, das der dem Tanzboden verbandelten E.B.M. nur wenig förderlich ist – und nur in diversen Fällen als ein begleitendes Element eingesetzt wurde/wird. Industrialkünstler verbinden oft verschiedenste Musikstile mit ihrem Sound, so entpuppen sich z.B. manche Tracks als eine Art bösartig verzerrter Jazz oder mutierte E-Musik oder Ambient. Dies ist aufgrund der erforderlichen Eingängigkeit der E.B.M. dort keinesfalls möglich. Auf diverse theoretische Hintergründe und Bandphilosophien möchte ich nun an dieser Stelle nicht eingehen, alleine die der Formation S.P.K. würde an dieser Stelle diesen Thread sprengen…Zur zweiten E.B.M.-„Welle“ der Neunziger möchte ich nicht allzu viele Worte verlieren, da ich bereits eine fehlende Substanz, bzw. den Anachronismus dieser hier beschrieb. Aber diese zweite „Welle“ wurde fast vollständig von der Gothic-Szene der heutigen Prägung eingemeindet – und wäre ohne diese nicht mehr eigenständig denkbar.
Zu guter letzt möchte ich nochmals explizit darauf hinweisen, daß mir persönlich die im Laufe der Jahre aufgebaute Aversion der betreffenden verschiedenen Szenegänger- und Hörerschaften gegeneinander schon immer suspekt war. Zwar mochte und möchte ich die unterschiedlichen Genres und Subgenres in ihrer Ausprägung nicht missen, d.h. eine Unterscheidung sollte vorgenommen werden und von Fall zu Fall spürbar existent sein – aber ein Stilmix (gerade in Clubs – wenn auch nur in wenigen…) empfand ich schon immer als erfrischend. Und wenn ich mir meine betreffenden C90-Tapes aus jenen Tagen ansehe, so fristeten auf diesen z.B. Acid House neben Throbbing Gristle, Front 242, Depeche Mode, Ministry, Kraftwerk und Afrika Bambaataa oder 808 State und Coldcut eine friedliche Koexistenz.
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadfoeBender, ich bin immer wieder überrascht, was Du so alles hervorholst. In Deiner Liste ist ja eigentlich alles von Rang und Namen aus der EBM-Szene vertreten. Hut ab, Deine Sammlung aus 80er Schätzen scheint unbegrenzt zu sein.
Nun, ich war selbst überascht, was noch alles da ist…
Locker hätte ich auch eine Top 200 ausarbeiten können, aber bei diesem Exoten-Thread diese Mühe?Schön, daß Du die Young Gods erwähntest. Neben dem Debut ist „L’eau Rouge“ formvollendet!
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezSo, dann wollen wir mal: …
@bender: Ich bin bis jetzt kein großer Fan elektronischer Musik der 80er gewesen. So informative und hervorragend geschriebene Beiträge wie dieser oder auch Deine Postings in anderen Threads machen mich jedoch zumindest neugierig, zumal ich gerade Reynolds‘ Buch über Postpunk lese.
Was könntest Du denn einem potentiellen Einsteiger empfehlen?
(Falls Du das irgendwo schon geschrieben hast, langt auch gerne ein Hinweis auf den entsprechenden Thread. Oder mach doch einen auf, z.B. „Bender empfiehlt die 80ies“, wäre doch ein schöner Kontrast zu den Singles-Faves-Threads und das ewige 60ies/70ies-waren-so-toll-Mantra.)
Falls das relevant sein sollte, hier ein paar Hinweise darauf, was ich in/aus den 80ern so gehört habe:
The Jam
The Style Council (ca. bis 1986)
C86 (Chesterfields, Soup Dragons, Flatmates, Groove Farm etc.)
They Might Be Giants
Dinosaur Jr
(frühe) Dexys Midnight Runners
Specials/2 Tone
Hüsker Dü (teilweise)
Kraftwerk (wenig)
Inspiral Carpets, Charlatansedit: Ich kenne einige Stücke von Ministry, Revolting Cocks, The Jesus and Mary Chain, Atari Teenage Riot, (frühe) Depeche Mode etc., kann das aber alles nicht so richtig ein ordnen.
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"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMMarBeck@Bender: Ich bin bis jetzt kein großer Fan elektronischer Musik der 80er gewesen. So informative und hervorragend geschriebene Beiträge wie dieser oder auch Deine Postings in anderen Threads machen mich jedoch zumindest neugierig, zumal ich gerade Reynolds‘ Buch über Postpunk lese.
Vielen Dank zunächst einmal für das Kompliment.
In der Tat ist Simon Reynolds „Rip it up and start again“ quasi die „Postpunk-Bibel“ schlechthin. Ein gut recherchiertes und ausführliches Werk, in dem man die wahre Liebe des Autoren zur Materie nicht nur erkennen kann – und ihn darüberhinaus auch einfach überschwänglich dafür loben muß! Selbst mir waren einige Details und Histörchen bislang unbekannt – und manches davon versetzte mich in Erstaunen.
Wenn sich Neueinsteiger in die Materie aufgrund der zahlreichen Anregungen aus diesem Buch eine wohlüberlegte „Einkaufsliste“ erstellen, so tun sie in der Tat gut daran.Was könntest Du denn einem potentiellen Einsteiger empfehlen?
Um einmal bei der schieren Aufgabenstellung dieses Threads zu bleiben: Als absoluter Neuling in Punkto „80s Electro“ wäre ein beherzter Griff gleich in den Knüppel-E.B.M.-Sack ein zu rapider Sprung ins kalte Wasser. Wie bei der Erkundung aller anderen Genres rate ich zur schrittweisen und behutsamen Vorgehensweise. Primär die größeren und bekannteren Namen auf Gehalt abklopfen, danach chronologisch vorgehen. D.h., wenn man sich mit Kraftwerk anfreunden kann, so gerät man über Synthpop und elektronischen New Wave langsam aber sicher auch in härtere, experimentellere und unkonventionellere Electro-Gefilde. Tipps: Die Chris & Cosey-Alben der Achtziger bieten z.B. recht harmonischen Electro-Pop mit Indiecharme. The Neon Judgement rangieren musikalisch irgendwo zwischen The Cure, Sisters Of Mercy, Killing Joke, New Order, Kraftwerk, Suicide, D.A.F. und Front 242. Einfach mal antesten. Auf keinen Fall sollte man die gewachsene Historie der elektronischen Popmusik dabei übersehen. Über die einzelnen Stationen Silver Apples – Kraftwerk – Tangerine Dream – Neu! – Cluster – Throbbing Gristle – J.M. Jarre – G. Moroder – Devo – Suicide – The Normal – Cabaret Voltaire – Thomas Leer – The Human League – Gary Numan – Fad Gadget – New Order – Soft Cell – Depeche Mode – D.A.F. (u.v.a.) gelangt man ganz automatisch hin zu E.B.M., Industrial und allen späteren (natürlich auch technoiden) Stilen der elektronischen Musik. Und bitte die US-Strömungen, bzw. elektronischen Pioniertaten diverser Black Music-Vertreter dabei nicht übersehen! Und Herbie Hancocks „Rockit“ ist näher an Industrial dran als sich manch einer hier vorstellen mag…
Oder mach doch einen auf, z.B. „Bender empfiehlt die 80ies“, wäre doch ein schöner Kontrast zu den Singles-Faves-Threads und das ewige 60ies/70ies-waren-so-toll-Mantra.)
In der Tat eine schöne Idee. Ich denke mal ernsthaft darüber nach.
Falls das relevant sein sollte, hier ein paar Hinweise darauf, was ich in/aus den 80ern so gehört habe:
The Jam
The Style Council (ca. bis 1986)
C86 (Chesterfields, Soup Dragons, Flatmates, Groove Farm etc.)
They Might Be Giants
Dinosaur Jr
(frühe) Dexys Midnight Runners
Specials/2 Tone
Hüsker Dü (teilweise)
Kraftwerk (wenig)
Inspiral Carpets, Charlatansedit: Ich kenne einige Stücke von Ministry, Revolting Cocks, The Jesus and Mary Chain, Atari Teenage Riot, (frühe) Depeche Mode etc., kann das aber alles nicht so richtig ein ordnen.
Nun, da gehören einige der Genannten sicherlich nicht explizit in einen E.B.M.-Thread, aber bis auf diverse C86-Bands und Dexys Midnight Runners findet man den Rest auch ausnahmslos in meinen Regalen wieder. Während Depeche Mode zwar (logischerweise) keine E.B.M.-Formation ist, erfreute sich die Band auch grösster Beliebtheit in diesen Kreisen. Ministry und die Revolting Cocks konnte man zu ihren Anfangstagen wohl zum E.B.M.-Movement hinzurechnen, entwickelten sich Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger allerdings hin zum Industrial amerikanischer Prägung, d.h. durch deren verstärkten Einsatz von Gitarren und ein Schritt hin zu Metal-Gefilden. Atari Teenage Riot setzten auf eine explosive Mischung aus Punk und Industrial auf der einen Seite und hartem Techno und Breakbeats auf der anderen – und waren wohl eine Zeitlang ziemlich einzigartig. Nun ja, J.A.M.C. hatten mit elektronischer Musik nie wirklich was am Hut – bis auf vereinzelte Gast(sänger)spiele bei weniger als einer Handvoll Electroformationen (z.B. Death In Vegas).
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad -
Schlagwörter: Electronic Body Music, Elektro, Front 242, Nitzer Ebb, Portion Control
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