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Another Sky sind eine ziemlich neue Band aus London, bestehend aus 2 Frauen und 2 Männern. Sie machen auf ihrem Debutalbum I Slept On The Floor sowas wie stadiontauglichen Alternative Rock der manchmal an Coldplay, Radiohead und Arcade Fire erinnert. Bemerkenswert ist bei Another Sky die außergewöhnliche Stimme der Sängerin Catrin Vincent und das Gespür der Band für tolle Rockriffs die nicht nach schon hundertmal gehört klingen. Andreas Borcholte ist auf SPON jedenfalls schwer beeindruckt und gibt 9/10 Punkten. Und in der Tat, I Slept On The Floor setzt die Serie von überaus gelungenen Rockalben der letzten Zeit fort. Schöne Neuentdeckung und (neben Fontaines D.C.) heißer Kandidat für mein Album des Monats August.
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snowball-jacksonDas Shirley Collins Album gewinnt mit jedem Durchlauf etwas. Es sind schon ein paar gute Interpretationen der „Archäologin“ dabei besonders „Wondrous Love“ & „The Merry Golden Tree“.
„The Merry Golden Tree“ ist das Gegenteil einer guten Interpretation: ihr Vortrag und Ian Keareys Begleitung bringen nichts von dem Drama, den Gefühlen, dem Gehalt, der Härte dieses Songs heraus (und das meint doch „Interpretation“ – mit „Aufhübschen“ hat das nichts zu tun).
Gerade der Track ist doch in seiner Purheit so ergreifend. Und natürlich kann man einen Song auch in Hinblick auf Dramatik „aufhübschen“. In deiner Darstellung ging das ja schon vonstatten. Schätze, dass es Shirley Collins um was anderes ging: nicht der Sänger steht im Vordergrund sondern der Song spricht in Hinblick auf Thematik für sich selbst. Sie führt das ja auch konsequent durch.
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you can't win them alljester-d-2
gypsy-tail-wind
Sarah Willis – Mozart y MamboSehr schön!
In der Tat! Vielleicht lässt sich hier ja noch wer anstecken:
In meiner nächsten StoneFM-Sendung (am 27.8. um 22 Uhr) gibt es auf jeden Fall auch eine Kostprobe daraus!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbasnowball-jackson
go1
snowball-jacksonDas Shirley Collins Album gewinnt mit jedem Durchlauf etwas. Es sind schon ein paar gute Interpretationen der „Archäologin“ dabei besonders „Wondrous Love“ & „The Merry Golden Tree“.
„The Merry Golden Tree“ ist das Gegenteil einer guten Interpretation: ihr Vortrag und Ian Keareys Begleitung bringen nichts von dem Drama, den Gefühlen, dem Gehalt, der Härte dieses Songs heraus (und das meint doch „Interpretation“ – mit „Aufhübschen“ hat das nichts zu tun).
Gerade der Track ist doch in seiner Purheit so ergreifend. Und natürlich kann man einen Song auch in Hinblick auf Dramatik „aufhübschen“. (…). Schätze, dass es Shirley Collins um was anderes ging: nicht der Sänger steht im Vordergrund sondern der Song spricht in Hinblick auf Thematik für sich selbst. Sie führt das ja auch konsequent durch.
Bei diesem Track zeigt sie damit meines Erachtens nur, dass es so nicht funktioniert (das Singen von Balladen, von erzählenden Songs). Aus ihrer Darbietung (Gesang wie Begleitung) höre ich vor allem Freundlichkeit heraus, der Gestus, der Ausdruck ist: „Alles halb so schlimm“ – was so gar nicht zu dieser Geschichte passt. So kann man Lullabys oder Weihnachtslieder singen, aber keine Erzählung von Heldentum und Verrat zum Leben erwecken (was nun mal die Aufgabe eines Interpreten wäre, dafür ist „aufhübschen“ nicht das richtige Wort). Für mich ist das nicht ergreifend, sondern verharmlosend (und geradezu betulich). Hinzu kommt, dass Shirley Collins da kein selten gehörtes Lied „ausgräbt“, sondern sich an all den anderen Interpretationen messen lassen muss, die diese Geschichte schon vor ihr erzählt haben (meistens unter Titeln wie „The Golden Vanity“ oder „Old Virginia Lowlands“) – da reichen mir „pur“, „hübsch“ oder „freundlich“ als Qualitäten nicht aus, um ein Loblied auf eine weitere Version davon zu singen.
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To Hell with Povertytolles Video, Gypsy (Mozart y Mambo), feuchte Augen gekriegt bei so viel Lebensfreude
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out of the bluegypsy-tail-wind
jester-d-2
gypsy-tail-wind Sarah Willis – Mozart y Mambo
Sehr schön!
In der Tat! Vielleicht lässt sich hier ja noch wer anstecken: <iframe src=“https://www.youtube.com/embed/m1FSR3wKgrk?feature=oembed“ width=“500″ height=“281″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe> In meiner nächsten StoneFM-Sendung (am 27.8. um 22 Uhr) gibt es auf jeden Fall auch eine Kostprobe daraus!
Es war dieses Video, das mich zum Kauf angeregt hat. Herzerwärmend und lebensfroh. Ich hab die CD auch schon mehrfach mit viel Freude gehört.
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Pink Floyd? I didn't know she got a last name.go1
snowball-jackson
go1
snowball-jacksonDas Shirley Collins Album gewinnt mit jedem Durchlauf etwas. Es sind schon ein paar gute Interpretationen der „Archäologin“ dabei besonders „Wondrous Love“ & „The Merry Golden Tree“.
„The Merry Golden Tree“ ist das Gegenteil einer guten Interpretation: ihr Vortrag und Ian Keareys Begleitung bringen nichts von dem Drama, den Gefühlen, dem Gehalt, der Härte dieses Songs heraus (und das meint doch „Interpretation“ – mit „Aufhübschen“ hat das nichts zu tun).
Gerade der Track ist doch in seiner Purheit so ergreifend. Und natürlich kann man einen Song auch in Hinblick auf Dramatik „aufhübschen“. (…). Schätze, dass es Shirley Collins um was anderes ging: nicht der Sänger steht im Vordergrund sondern der Song spricht in Hinblick auf Thematik für sich selbst. Sie führt das ja auch konsequent durch.
Bei diesem Track zeigt sie damit meines Erachtens nur, dass es so nicht funktioniert (das Singen von Balladen, von erzählenden Songs). Aus ihrer Darbietung (Gesang wie Begleitung) höre ich vor allem Freundlichkeit heraus, der Gestus, der Ausdruck ist: „Alles halb so schlimm“ – was so gar nicht zu dieser Geschichte passt. So kann man Lullabys oder Weihnachtslieder singen, aber keine Erzählung von Heldentum und Verrat zum Leben erwecken (was nun mal die Aufgabe eines Interpreten wäre, dafür ist „aufhübschen“ nicht das richtige Wort). Für mich ist das nicht ergreifend, sondern verharmlosend (und geradezu betulich). Hinzu kommt, dass Shirley Collins da kein selten gehörtes Lied „ausgräbt“, sondern sich an all den anderen Interpretationen messen lassen muss, die diese Geschichte schon vor ihr erzählt haben (meistens unter Titeln wie „The Golden Vanity“ oder „Old Virginia Lowlands“) – da reichen mir „pur“, „hübsch“ oder „freundlich“ als Qualitäten nicht aus, um ein Loblied auf eine weitere Version davon zu singen.
Mir sind einige Versionen des Songs bekannt. Meist unter „The Golden Vanity“. Viele in jubilierend-wirkenden Darstellungen. Shirleys Version ist da schon sehr dezent und zurückhaltend weniger pathetisch. Ich mag das.
Aber ich mag auch die mit Pathos aufgeladenen Versionen, der Dramatik dienlichen etwas verkitschten Arrangements z.B. von John Townley and The Press Gang.Wenn man dann diese Version von Sam Kelly Trio hört, wirkt Shirley Version wie ein düsterer Monolith.
Gibt auch eine schöne 92er live Version von Dylan. Aber Shirleys Version gefällt mit schon sehr gut. Highlight und gestern in der Benennung meiner Faves sräflich unterschlagen ist „Locked In Ice“.
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you can't win them allewaldsghostAnother Sky sind eine ziemlich neue Band aus London, bestehend aus 2 Frauen und 2 Männern. Sie machen auf ihrem Debutalbum I Slept On The Floor sowas wie stadiontauglichen Alternative Rock der manchmal an Coldplay, Radiohead und Arcade Fire erinnert. Bemerkenswert ist bei Another Sky die außergewöhnliche Stimme der Sängerin Catrin Vincent und das Gespür der Band für tolle Rockriffs die nicht nach schon hundertmal gehört klingen. Andreas Borcholte ist auf SPON jedenfalls schwer beeindruckt und gibt 9/10 Punkten. Und in der Tat, I Slept On The Floor setzt die Serie von überaus gelungenen Rockalben der letzten Zeit fort. Schöne Neuentdeckung und (neben Fontaines D.C.) heißer Kandidat für mein Album des Monats August.
Danke für den Tipp, Ewald. Eigentlich geht das ziemlich genau in meine Richtung, aber mit der Stimme kann ich auch nachmehrmaligem Hören nichts anfangen. Irgendwas in mir sperrt sich da.
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How does it feel to be one of the beautiful people?clauDanke für den Tipp, Ewald. Eigentlich geht das ziemlich genau in meine Richtung, aber mit der Stimme kann ich auch nachmehrmaligem Hören nichts anfangen. Irgendwas in mir sperrt sich da.
Ja, die Stimme ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich finde sie klasse, kann aber auch sehr gut nachvollziehen wenn man ein Problem damit hat.
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snowball-jacksonMir sind einige Versionen des Songs bekannt. Meist unter „The Golden Vanity“. Viele in jubilierend-wirkenden Darstellungen. Shirleys Version ist da schon sehr dezent und zurückhaltend weniger pathetisch. Ich mag das.
Fortsetzung demnächst in einem anderen Thread? Hier Versionen zu vergleichen führt weg von den Neuerscheinungen des Jahres, denke ich. Ich habe den Song wohl durch Alasdair Roberts kennengelernt (der eine Variante mit leicht abweichendem Schluss singt). Ein paar der Attribute, die Du gebrauchst („pur“, „ergreifend“, „ein düsterer Monolith“) treffen für mein Empfinden eher auf die Version von Lankum zu (unter dem Titel „The Turkish Reveille“). Ich muss aber erstmal überlegen, welche Versionen ich sonst noch kenne.
ewaldsghostJa, die Stimme ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich finde sie klasse, kann aber auch sehr gut nachvollziehen wenn man ein Problem damit hat.
Art-Rock mit sehr eigenartigem Gesang… ich kann gar nicht beschreiben, was die Sängerin da anstellt. Mir geht es hier wie Clau, fürchte ich.
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To Hell with Povertygo1 Art-Rock mit sehr eigenartigem Gesang… ich kann gar nicht beschreiben, was die Sängerin da anstellt. Mir geht es hier wie Clau, fürchte ich.
Sie changiert jedenfalls erstaunlich souverän zwischen den Tönen hin- und her; dass ich richtig hingerissen wäre, kann ich nicht sagen, aber spannend ist das allemal. Mich erinnert ihr gesanglicher Ansatz ja etwas an Hannah Reid. Funktioniert für mich mit richigem Bandvideo auch etwas besser. Das ist z.B. schon sehr schön:
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Hold on Magnolia to that great highway moonirrlichtMich erinnert ihr gesanglicher Ansatz ja etwas an Hannah Reid.
Ja, aber Hannah Reid als Countertenor. Das ist verwirrend, aber hat seinen Reiz.
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go1Fortsetzung demnächst in einem anderen Thread? Hier Versionen zu vergleichen führt weg von den Neuerscheinungen des Jahres, denke ich. Ich habe den Song wohl durch Alasdair Roberts kennengelernt (der eine Variante mit leicht abweichendem Schluss singt). Ein paar der Attribute, die Du gebrauchst („pur“, „ergreifend“, „ein düsterer Monolith“) treffen für mein Empfinden eher auf die Version von Lankum zu (unter dem Titel „The Turkish Reveille“). Ich muss aber erstmal überlegen, welche Versionen ich sonst noch kenne.
Super Idee. Es gibt sogar ein Albumthread. Allerdings bisher nur zwei Einträge. Die Version von Lankum kenne ich auch von ihrem Debüt, hatte ich aber gerade nicht auf den Schirm, Alasdair Roberts muss ich nachhören.
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you can't win them all
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ewaldsghost
clauDanke für den Tipp, Ewald. Eigentlich geht das ziemlich genau in meine Richtung, aber mit der Stimme kann ich auch nachmehrmaligem Hören nichts anfangen. Irgendwas in mir sperrt sich da.
Ja, die Stimme ist schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich finde sie klasse, kann aber auch sehr gut nachvollziehen wenn man ein Problem damit hat.
Ich finde den Gesang bei Another Sky gar nicht so störend, auch wenn die Stimme ungewöhnlich klingt. Ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob mir die Musik zusagt. Muss mich noch weiter einhören.
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@themagneticfield
Ich antworte mal hier:themagneticfieldTolle Version @ go1. Kennst du zufällig Sierras 2020er Album und kannst was dazu sagen?
Ja, aber nicht besonders gut – ich habe 25 Trips ganz gern gehört, aber nicht so gern, dass ich es unbedingt haben wollte. Ich halte Sierra Hull für eine großartige Musikerin, aber in meiner Plattensammlung ist sie bisher dennoch nur als sidewoman vertreten. Das neue Album ist im ganzen eine ruhige, nachdenkliche Angelegenheit, stilistisch schwer einzuordnen (Singer-Songwriter, Folk, Country, Bluegrass – von allem etwas, aber es klingt nicht nach einem Gemischtwarenladen). Wenn man ein Gefühl für die Bandbreite bekommen möchte, vergleiche man einmal das instrumentale „The Last Minute„, ein mehr oder weniger live eingespieltes Newgrass-Stück, mit dem Song „Escape„, einer atmosphärischen Studio-Konstruktion mit elektrischen Instrumenten und Schlagzeug. Damit hat man auch gleich zwei der Höhepunkte des Albums gehört.
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To Hell with Poverty -
Schlagwörter: 2020, Erwartungen und erste Eindrücke
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