Volksmusik

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  • #367453  | PERMALINK

    hank-williams

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    Originally posted by espresso@17 Jun 2004, 16:10
    In den 70ern ist ja auch in Deutschland einiges an alter Musik wieder von den Folkies ausgegraben und neu eingespielt worden, ich erinnere mich an ein, zwei Platten, die nicht im Geringsten an das erinnerten, was heute als Deutsche Volksmusik gilt, aber da ich eben relativ unbeleckt von dem Thema bin, kann ich auch weder Namen nennen noch Empfehlungen aussprechen.

    Im Zweifelsfall waren's immer Zupfgeigenhansel… ;)
    (So ein paar Empfehlungen habe ich schon mal gegeben, das ist aber lange, lange her und ist auf Seite 4 dieses Threads zu finden.)

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
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    #367455  | PERMALINK

    hank-williams

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    Originally posted by Aimee@18 Jun 2004, 01:08
    Durch diesen Thread ist mir sogar eines wieder eingefallen, das ich als Kind besonders mochte („Es führt über den Main eine Brücke aus Stein“.. falls das noch wer kennt).

    Ja, ich kenne das. Eine schöne Version von „Es führt über den Main“ ist auf „Grüner Zweig 50“, erschienen als Rerelease im letzten Jahr auf dem Sireena-Label – zu beziehen u.a. über Glitterhouse. Wer vor nichts zurückschreckt: Ich kenne auch noch eine Version vom Orden der Wandalen im Nerother Wandervogel (die heißen wirklich so!) auf der CD „Auf der Straße nach Kasan“, wo sie neben viel eigenkomponiertem Lieder-der-Fahrt-Schmonzes auch das ein oder andere Volkslied anstimmen – eben auch „Es führt über den Main“. Ist aber, wie gesagt, nicht jedermanns Geschmack…
    Aber das Lied an sich ist wirklich schön, da hast du recht.

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
    #367457  | PERMALINK

    latho
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    Originally posted by dougsahm+17 Jun 2004, 23:08–>

    QUOTE (dougsahm @ 17 Jun 2004, 23:08)
    Nochmal meine unbedeutende Meinung:

    1. Wir dürfen nicht Volkslieder mit Volksmusik gleichsetzen. Volkslieder sind mE nur eine Teilmenge von Volksmusik. So wie Schlager eine Teilmenge der populären Musik sind.

    Deine Meinung ist gar nicht so unbedeutend, denn sie deckt sich mit meiner. :P :D Nur schöner formuliert.

    Originally posted by dougsahm@17 Jun 2004, 23:08

    2. Ich bleibe dabei, wenn ich an Missbrauch von Kultur durch die Nazis denke, fallen mit alles erstes Sport und dann Film und Fotografie ein. Mit Abstand vielleicht sogenannte Volkslieder, aber keinesfalls die ganze Bandbreite der Volksmusik und der einzige Interpret, der mir beim 3. Nachdenken weiterhin geläufig ist in diesem Dunstkreis ist der Weiss Ferdl. Mag sein, dass ich hier falsch liege. Will aber auch keine Energie in Nachforschungen investieren. Ist es mir nicht wert.

    Die Mittel der Propaganda waren vor allem die, die Goebbels für massenwirksam hielt (oder die er persönlich mochte, zB. Film – wegen der ganzen Schauspielerinnen). Da war Volksmusik vielleicht ein bereits zu unbedeutendes Feld. Und die Lieder gab es ja schon – die Texte umzudichten hätte wohl in einem eher konservativen Umfeld (die traditionellen Milieus haben sich ja besser vom Nationalsozialismus abschotten können) einen Aufsatnd verursacht oder doch zumindest keine Wirkung gehabt.

    Originally posted by dougsahm@17 Jun 2004, 23:08

    3. Die Schweiz dürfte hinsichtlich Nationalsozialismus ziemlich bedenkenfrei sein. Kann aber nicht erkennen, dass in der Schweiz die Volksmusik einen höheren Stellenwert hat, als in z.B. in Süddeutschland.(insofern folge ich grösstenteils der Argumentation von otis).

    In punkto Nationalsozialismus schon, aber faschistoide, reaktionäre Denkweisen gibt es überall, die nennen sich nur jeweils anders. Aber es stimmt schon – in Deutschland steht „Volkstümliches“ unter Generalverdacht. Und der Verdacht ist eben nur manchmal berechtigt.

    Originally posted by dougsahm@17 Jun 2004, 23:08

    4. Ein Lied wie „der Mond ist aufgegangen“ mit einem (wie soll ich sagen ???) „Titel“ wie Irish Rover zu vergleichen ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Nimm statt „der Mond ist aufgegangen“ z.B. „Der Wirt vom Stoa“ (z.B. in den Versionen von G.Rag =Pogues oder Dellnhauser Musikanten = Dubliners), dann ist der Unterschied schon nicht mehr so gegeben.

    Ich finde die Analogie auch besser – ist „Der Mond ist aufgegangen“ nicht eher ein Kunstlied (also eher von klassisch geschulten, eher aus der bürgerlichen Schicht stammenden Menschen komponiert/getextet)?

    Originally posted by dougsahm@17 Jun 2004, 23:08

    5. Provokante These: Die 90er mit ihren Samstagabendsch*** volkstümlichen Getümmel haben der authentischen Volkmusik genauso viel oder wenig geschadet wie ggfs. der Missbrauch des Volkslieds in den 30ern und 40ern. Um richtig verstanden zu werden: ich heisse beides nicht gut. Und das schlimmere Vergehen hat sicher in der Vergangenheit stattgefunden.

    Kann man glaube ich nicht vergleichen. Ich erinnere mich aber an einen traditionellen Volksmusiker, der diese Vermarktung à la Nashville auch heruntergemacht hat. Zu recht natürlich.

    #367459  | PERMALINK

    hank-williams

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    Beiträge: 3,150

    Da hier seit Längerem Schweigen eingekehrt ist, wäre es mir ein Anliegen, diesen Thread mal wieder dem ein oder anderen in Erinnerung zu rufen. Laßt uns doch vielleicht mal ein wenig von der Drittes-Reich-Diskussion wegkommen… und zu den „ästhetischen“ Gesichtspunkten der deutschen Volksmusik übergehen.
    Was ich z.B. thematisch ungeheuer interessant finde, ist die Häufung von „Todesliedern“, also Songs, wo der/die Angebetete das Zeitliche segnet und das dann zur Sprache kommt… gibt es heute in der Populärmusik so gut wie gar nicht mehr. (Bei Virginia Jetzt! oder Wir sind Helden wird einfach nicht gestorben in den Songs, das ist einfach mal ein Fakt.) Natürlich werden die Leute heutzutage viel älter als noch um 1700 rum, so daß der Tod heute nicht mehr so allgegenwärtig ist im Alltag – aber so weit es mich betrifft, erinnert mich das irgendwie ein wenig an die amerikanischen „Traditionals“, wo es auch häufig so ein eher unverkrampftes Verhältnis zum Tod gibt.
    So, vielleicht springt ja jemand von Euch auf meinen Diskussionsvorschlag an… :)

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
    #367461  | PERMALINK

    dougsahm
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    Hank, ich kann nicht nachvollziehen, was Deine Intention ist ?

    Ästhetische Gesichtspunkte der deutschen Volksmusik, am Beispiel Tod ?

    Klar, ist die Lebenserwartung in sämtlich westlichen Gesellschaften höher als vor 300 Jahren. Und ?

    Was ist deine konkrete These ? Dann kann man zustimmen, verändern oder Gegenrede bringen.

    --

    #367463  | PERMALINK

    mikko
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    Hank, ich denke das liegt auch daran, dass unsere Gesellschaft ein anderes Verhältnis zum Tod hat als frühere. Tod ist heute weitgehend tabu. Wenn er in der Massen- bzw. Pop-Kultur vorkommt, dann als Horror Spektakel zum Gruseln.
    Für das 19. Jahrhundert kann man sicherlich auch so eine Art romantische Todessehnsucht konstatieren.

    --

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    latho
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    Originally posted by Mikko@28 Aug 2004, 16:05
    Für das 19. Jahrhundert kann man sicherlich auch so eine Art romantische Todessehnsucht konstatieren.

    Nicht für's ganze, nicht für Alle.
    Ich bin eher im US-Folk bewandert, aber da sind die Themen ja eher hart: Tod, Hunger, Krieg (also außerhalb des Themenkomplexes Liebe und was dabei schiefgehen kann). „Darcy Farrow“ fällt mir da ein.
    Gibt's ähnliches (von den Themen und vielleicht auch nach der Häufigkeit) auch in der deutschsprachigen Volksmusik?

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #367467  | PERMALINK

    hank-williams

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    Ich habe mal ein paar eher unbekannte Liedtexte zum Thema Tod im deutschen Volkslied rausgesucht („Es waren zwei Königskinder“ dürfte ja Jedem ein Begriff sein, oder?), hier ist der Erste – das Lied heißt „Der tote Gast“:

    Es pochet ein Knabe leise
    an Feinsliebchens Fensterlein:
    „Feinslieb sag, bist du darinnnen?
    Steh auf und laß mich ein!“

    „Ich kann mit dir wohl sprechen,
    Doch dich einlassen nicht;
    Ich bin mit Jemand versprochen,
    Einen Zweiten mag ich nicht!“

    „Mit dem so du versprochen,
    Feinsliebchen, der bin ich;
    Reich mir dein Händelein weiße,
    Vielleicht erkennst du mich.“

    „Du riechest gar nach Erde,
    Sag, Liebster, bist du tot?“ –
    „Soll ich nach Erde nicht riechen,
    Da ich in dem Grab geruht?

    Weck Vater auf und Mutter,
    Weck deine Freund all auf.
    Grün Kränzelein sollst du tragen
    Mit mir in den Himmel hinauf.“

    --

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    #367469  | PERMALINK

    hank-williams

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    Textbeispiel Nr. 2 (nach der Moritat vom toten Gast – solche Geschichten, daß der Tote, vom Krieg meistens, nach Hause zurückkehrt und seine Liebste mit sich ins Verderben stürzt, gibt's ja desöfteren, das war ein beliebter, immer wiederkehrender Topos – vgl. hierzu auch die schönste deutsche Ballade überhaupt, Bürgers „Lenore“), stellvertretend für eine weitere Art des Totenliedes: Das „Kinderlied“. Stammt aus „Des Knaben Wunderhorn“ von Clemens Brentano & Achim von Arnim und wurde, nach eigener Aussage der Beiden, auf dem Grabstein eines Kindes in einem Kirchhof im Odenwald entdeckt:

    Liebe Eltern gute Nacht!
    Ich soll wieder von euch scheiden,
    Kaum war ich zur Welt gebracht,
    Hab genossen keine Freuden,
    Ich das kleinste eurer Glieder,
    Geh schon fort, doch nicht allein,
    Eltern, Schwestern, und die Brüder,
    Werden auch bald bei mir seyn,
    Weil sie wünschen, bitten, weinen,
    Daß ihr Tag mag bald erscheinen.

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
    #367471  | PERMALINK

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    das erinnert mich an die schottische ballade „the house carpenter“, in der es wahlweise um einen toten ehemann, der als geist seiner frau erscheint, um „lebe wohl“ zu sagen oder um eine frau, die mann und kind verlässt, um mit einem anderen mann wegzuschiffen und ihre entscheidung bedauert, als das schiff sinkt, geht.

    --

    #367473  | PERMALINK

    hank-williams

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    Originally posted by jimmyjazz@29 Aug 2004, 18:11
    das erinnert mich an die schottische ballade „the house carpenter“, in der es wahlweise um einen toten ehemann, der als geist seiner frau erscheint, um „lebe wohl“ zu sagen oder um eine frau, die mann und kind verlässt, um mit einem anderen mann wegzuschiffen und ihre entscheidung bedauert, als das schiff sinkt, geht.

    Es ist auf jeden Fall dieselbe Thematik, ja. Sowieso soll es ja Einiges an Verbindungen zwischen dem traditionellen Liedgut „von der Insel“ und dem aus dem deutschsprachigen Raum geben – so hat etwa das bekannte Volkslied „Lang, lang ist's her“ die gleiche Melodie wie eine irische Weise. Genaueres zum Thema deutsch-britische Verbindungen kann ich hier nun aber auch nicht zum Besten geben, weil ich kein ausgewiesener Experte dafür bin, sondern nur interessierter Laie – deshalb erst mal nur das, weil ich mich gerade daran erinnere, mal so was gehört zu haben.

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
    #367475  | PERMALINK

    hank-williams

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    Originally posted by dougsahm@28 Aug 2004, 16:57
    Was ist deine konkrete These ? Dann kann man zustimmen, verändern oder Gegenrede bringen.

    Eine konkrete These habe ich nicht, ich will hier ja auch gar nicht allzu wissenschaftlich werden, sondern es ist vielmehr ein unbestimmtes Gefühl, das ich habe, daß uns durch die (weit verbreitete) Ignoranz den deutschen Volksliedern gegenüber eine Menge an altem Wissen und interessanten (Denk-)Ansätzen immer mehr und mehr verlorengeht.
    Als zwei Beispiele, die mich auch persönlich interessieren, wollte ich auf das Verhältnis in Volksliedern zum Tod (der heute komplett verdrängt wird aus dem Alltag der „modernen“ Deutschen) und zur Liebe (sehnsuchtsvolle Entsagung etc.) hinweisen. Da werden bzw. wurden Konzepte aufgestellt, die uns heutigen Menschen auf den ersten Blick oftmals völlig fremd erscheinen (Akzeptanz des Todes, Einbeziehen des Sterbens in die Alltagswirklichkeit usw.). Und das interessiert mich einfach.

    --

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    #367477  | PERMALINK

    hank-williams

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    Hier als drittes Beispiel, mal ein Exempel für ein deutsches Kirchenlied, welches den Tod ins Zentrum der Betrachtung stellt. Ein deutscher Gospel, wenn Ihr so wollt…

    Es ist ein Schnitter, der heißt Tod

    Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
    Hat Gewalt vom höchsten Gott,
    Heut wetzt er das Messer,
    Es schneid't schon viel besser,
    Bald wird er drein schneiden,
    Wir müssen's nur leiden.
    Hüte dich schöns Blümelein!

    Was heut noch grün und frisch da steht,
    Wird morgen schon hinweggemäht:
    Die edlen Narzissen,
    Die Zierden der Wiesen,
    Viel schön' Hyazinthen,
    Die türkischen Binden.
    Hüte dich schöns Blümelein!

    Viel hundert tausend ungezählt,
    Das nur unter die Sichel fällt,
    Ihr Rosen, ihr Lilien,
    Euch wird er austilgen,
    Auch die Kaiser-Kronen,
    Wird er nicht verschonen.
    Hüte dich schöns Blümelein!

    Das himmelfarbne Ehrenpreiß,
    Die Tulpanen gelb und weiß,
    Die silbernen Glocken,
    Die goldenen Flocken,
    Senkt alles zur Erden,
    Was wird daraus werden?
    Hüte dich schöns Blümelein!

    Ihr hübsch Lavendel, Roßmarein,
    Ihr vielfärbige Röselein.
    Ihr stolze Schwertlilien,
    Ihr krause Basilien,
    Ihr zarte Violen,
    Man wird euch bald holen.
    Hüte dich schöns Blümelein!

    Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
    Trotz, eil daher in einem Schritt.
    Werd ich nur verletzet,
    So werd ich versetzet
    In den himmlischen Garten,
    Auf den alle wir warten.
    Freu' dich, schönes Blümelein.

    --

    „Kreuzberg ist so hart, dass sogar die Steine sagen: Wir sind zu weich für die Strasse. So hart ist Kreuzberg.“ (Catee)
    #367479  | PERMALINK

    hank-williams

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    Und wo wir gerade beim „House Carpenter“ und den schottisch-irischen Bezügen waren, ist mir noch ein Beispiel dafür eingefallen:
    Ich habe den Frühling gesehen (bei dessen Melodie es sich um eine schottische Volksweise handelt)

    Ich habe den Frühling gesehen,
    Ich habe die Blumen begrüßt,
    Der Nachtigall Lieder gelauschet,
    Ein himmlisches Mädchen geküßt.

    Der liebliche Lenz ist entflohen,
    Verblühet die Blumen all',
    Das Mädchen ins Grab ist gesunken,
    Verstummet die Nachtigall.

    Dort liegt sie mit Erde bedecket,
    Und Blumen ihr blühn auf dem Grab.
    Ach, könnt ich sie wieder erwecken,
    Die einstens die Rose mir gab!

    Doch kehret der Frühling einst wieder,
    Die Blumen blühn auf zum Licht,
    Die Nachtigall singt ihre Lieder,
    Das Mädchen, das finde ich nicht.

    Was ist doch der Mensch hier auf Erden,
    Wie eine Blume so fällt er ab,
    Da kommt ein rauher Wind gezogen
    Und stürzt uns alle in das Grab.

    —–

    So, das sollte jetzt erst mal als Anschauungsmaterial reichen. Ich bitte um Stellungnahmen jedweder Art.

    --

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    Anonym
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    mir gefallen die letzten beiden sehr. ich kann auch deinen denkansatz oben nachvollziehen. gibt es zum thema eigentlich auch empfehlenswerte literatur (falls die hier schon gepostet wurde und ichs einfach übersehen haben sollte: sorry)?

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