Some Velvet Morning

Startseite Foren Das Radio-Forum Radio, Radio, Radio Some Velvet Morning

Ansicht von 15 Beiträgen - 496 bis 510 (von insgesamt 1,291)
  • Autor
    Beiträge
  • #6435679  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Vielen Dank beetlejuice und vega4 für die Kommentare im erwähnten Thread.

    Als ich heute Eure Kommentare laß, war ich fast ein wenig gerührt.
    Ihr versteht SVM, dass diese Sendung Euch genauso gehört wie mir. Ohne Euch hätte SVM keinen Sinn. Wenn es Niemanden gibt, der SVM versteht, dann würde ich sofort aufhören. Aber solange es eine(n) Hörer(-in) gibt, der es verstanden hat, werde ich weitermachen.

    Na, und aus dem einen Hörer sind eben ein paar mehr SVMler geworden. Ich bin doch selbst Fan von SVM! Wäre es nicht meine Sendung, wäre ich sehr glücklich über diese Einläutung des Wochenendes. Jede Woche werden die besten neuen Artists vorgestellt und zeitgleich wandeln wir durch die Popgeschichte bis zu den Anfängen des Pop (Swing, RocknRoll).

    Das mit dem „Musikverrückten“ ist interessant. Sobald ich im Studio bin, verwandle ich mich. Wenn ich schlechtgelaunt den Raum betrete, mache ich teilweise die besten Sendungen. SVM bin ich einerseits zu 100 Prozent authentisch, da die Musikauswahl etc. bei mir wohl sehr persönlich ist, aber ich kann SVM genauso von außen betrachten, als ob die Sendung ein Eigenleben hat, wo ich einfach nur der Moderator bin.

    SVM ist für mich genau das Gegenteil vom Standardradio. Eben sehr persönlich und so verstehe ich das „Erbe John Peels“: Einfach ein Mensch zu sein im Radio. Die meisten Moderatoren sind für mich wie Roboter. Sie sagen nichts aus. Es ist alles von der Musikredaktion vorbereitet. Teilweise merkt man oft, dass sie kein Musikwissen haben und deshalb bleiben sie ja moderat in ihren Texten. Bloß keine Extreme, keine Persönlichkeit. Vielleicht ist es auch typisch deutsch. An John Peel habe ich geschätzt, dass er Sheila zwischendurch gefragt hat, ob sie ihm Wein bringt, die Single in der falschen Geschwindigkeit abfährt und man bei ihm wirklich gemerkt hat, dass er von Musik besessen war.
    Heutzutage hätte John Peel nirgendwo eine Einstellung im deutschen Radio gefunden, da die Stationen in zu vorgefassten Schablonen denken, wo individuelle Persönlichkeiten nicht die Luft zum Atmen bleibt.

    Der Begriff Formatradio stammt ja aus den USA und wurde in Deutschland einfach falsch verstanden, indem man Radio für jedermann versucht zu machen (die größten Hits aller Zeiten, gute Laune…), was aber das Formatradio in den USA gar nicht besagt. Dort gibt es Channels für bestimmte Musikrichtungen. Indiekanäle, Countrychannels, etc…. Was macht es denn für einen Sinn, wenn überall die gleiche Musik läuft.

    Um heute eine gute Radiosendung zu machen, muss man idealistisch sein. Mit SVM gegen den Rest der Welt. Ja und ich glaube an SVM, da ich mich mein ganzes Leben mit fast nichts Anderem beschäftigt habe als diesem völlig unwichtigem Musikwissen und ich manchmal nicht weiß, wohin ich damit soll.

    Es klingt pathetisch, aber ich vermisse John Peel jeden Tag und wenn nicht endlich ein Umdenken stattfindet, dann wird kein Mensch mehr Radio hören. Gute Radiosendungen sind so wichtig, gerade bei der heutigen Auswahl an Bands. Bei myspace wird man doch als Normalsterblicher verrückt, wenn man vorhat alle guten neuen Artists dort entdecken zu wollen.
    Trenne die Spreu vom Weizen und wem die Auswahl nicht gefälllt, kann doch andere Radiosendungen hören.
    Some Velvet Morning hat sich durch die Jahre und vielleicht durch meine Vorerfahrungen erst zu dem entwickelt, was es jetzt ist.
    Es ist wie eine eigene Welt mit einem schwer zu fassenden Fokus. Vielleicht bin ich das Bindeglied zwischen den verschiedenen Songs. Neben der Entwicklung von SVM habe ich seit 2000 Radiosendungen im Lokalradio produziert und Fehler zuhauf gemacht. Ein Jahr war SVM fast rein elektronisch, weil ich dachte, ich müsste mich dahingehend spezialisieren bzw. habe viele Beats in der Zeit gehört. Vor SVM habe ich 80s Sendungen produziert und sogar eine wavige Abendsendung gehabt, bis ich irgendwann in mich gegangen bin und mich gefragt habe, was ich eigentlich will und ich habe aus den Fehlern gelernt. Natürlich gab es Stimmen, die gesagt haben, dass es nicht passt, wenn man alles durcheinander spielt. Ja, John Peel hat das gemacht, aber du bist nicht John Peel und so konzentriere Dich doch auf eine Richtung.
    Im März 2005 bin ich mit SVM gestartet und da merkte ich, als ich mir alte Sendungen angehört hatte: das ist es. Da bist du so, wie du bist und du spielst die Musik, die Dir gefällt ohne Kompromisse. Letztenlich ist SVM dann vor 1,5 Jahren zu seinen Wurzeln zurückgekehrt.

    Vielleicht ist der Untertitel ja wirklich irreführend, da ich mich bestimmt nicht mit dem Meister vergleichen oder messen will. John Peel hatte mir einfach nur gezeigt, dass es einen dritten Weg der Moderation und der Auswahl gibt.
    Ich denke schon, dass ich ziemlich meinen eigenen Stil bei SVM verfolge, da ich nicht vorhabe eine Kopie von John Peel zu sein, was bei diesem Genius wirklich anmaßend wäre. SVM hat verschiedene Übergänge, manchmal leicht melancholische Songs, dann wird es wieder uplifting. Ich versuche die zwei Stunden abwechslungsreich zu gestalten bzw. manchmal konzentriere ich mich auch auf einen bestimmten Mood. Wie ich Stücke zusammensetze und dass ich eine Stimmung aufbauen kann, habe ich wohl meiner DJ Tätigkeit zu verdanken, weil dort habe ich das Handwerk dafür gelernt. Das Schöne am Radio ist nur, dass man eben nicht gucken muss, ob auch jemand tanzt. Es ist viel seriöser und die Musik steht im Vordergrund.

    Was mich immer wundert ist, dass ich trotz Nichtbezahlung (den bürgerlichen Beruf gibt es) noch immer Lust habe zeitintensiv zu recherchieren und mich über jede Sendung im Nachhinein freue. Es ist die Suche nach der perfekten Sendung, der Ehrgeiz immer weiter zu gehen und nach Möglichkeit das Niveau zu halten.
    Letztendlich lässt sich das aber alles nicht planen. Ich gehe nie mit einer genauen Playlist ins Studio, sondern es ist eher eine Art Live- DJing, weil mir der gängige Weg zu unkreativ erscheint. So habe ich mehr Spaß dabei. Lediglich bei den Specials bin ich strukurierter in der Vorbereitung. Nur liebe ich es, wenn ich einen Song spiele und dann auf einmal denke: Ja, den Song kannst du danach spielen. Das passt doch. Die Spontanitaet ist mir wichtig, damit es lebendig bleibt.

    Ob es mein Traum ist Radiomoderator zu sein? Ja und ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Radiosender, der mich einstellen würde und mich nicht völlig verändern möchte, sondern vielleicht eine Abendsendung gibt, eine sehr erfolgreiche Sendung im Programm hätte.
    Das klingt für manche Leser nun völlig anmaßend, aber es ist so, wie es ist: Von SVM bin ich überzeugt und die wachsende Resonanz zeigt mir, dass ich so verkehrt nicht liegen kann und zu warten, dass man entdeckt wird, macht keinen Sinn.
    E Mails an Byte.fm… blieben einfach unbeantwortet. Sie geben Dir das Gefühl, dass sie über Dich lachen und Dich für unwichtig halten. Vielleicht bin ich das ja und wirklich übergeschnappt mit meinem Anspruch ans Radio, aber ich weiß, dass ich besser bin als so Mancher von Ihnen oder wie der Radiokollege von „Popscene“ zu sagen pflegt:
    „The wrong people at the right places“

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #6435681  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Nun auch mal wieder mein mustard zur Sache (ich habe die letzten vier Sendungen en bloc gehört und war dann zu bräsig, all meine Eindrücke zu posten …):

    Momentan scheinst du dir hier Grundsätzliches von der Seele zu schreiben, und die weiter unten stehende Diskussion um einen von dir gewünschten Beitrag im RS verläuft ja sicher nicht in deinem Sinne. Allerdings muss ich gestehen, dass ich die Einwände einiger Forumsmitglieder ganz gut nachvollziehen kann; anderes wiederum scheint mir deine Intention und dein Selbstverständnis nicht zu treffen, was aber wiederum an deiner in der Tat etwas vollmundigen und präsenten Eigenwerbung oder an deinem Auftreten hier im Forum liegen wird.

    Wenn man deine Sendung öfter hört und dich zudem auch persönlich kennengelernt hat, weiß man, wie sehr es dir (bei allen Eitelkeiten, die man bei einem solchen Job sicher auch hat) um die Gute Sache geht. Du lebst wirklich für Musik und willst deine Entdeckungen und Urteile einem möglichst großen Publikum zugänglich machen. Nach dem Vorbild John Peels versuchst du, stets offen zu bleiben für neue musikalische Entwicklungen (und da der Titel „das“ und nicht „der Erbe John Peels“ lautet, kann ich daran nichts allzu Großkotziges entdecken, es steht doch lediglich für eine Tradition, in der du dich siehst). Das ist das, was ich an deiner Sendung wirklich schätze: Ich mache zig neue Entdeckungen, auch in Abteilungen, die mir eher fremd waren (in der letzten Sendung hat mir Mark Lee Allen am besten gefallen, wer staunt mit?).

    Nicht zur Debatte stehen für mich also dein Talent, wunderbare Stücke auszuwählen, Bezüge herzustellen und deine Hörer mitzureißen. Nun meine ich aber aus deinen Beiträgen herauszulesen, dass du deine Sendung lieber in einem etwas größeren Rahmen präsentieren würdest. Dazu fällt mir zweierlei ein: Zum einen trifft es Declan im Thread unten genau, wenn er konstatiert, dass Sendungen dieser Art eben nur Nischenpublikum erreichen können. In dem Rahmen, der dir momentan zur Verfügung steht, ist die Sendung erfolgreicher geworden, als du dir erhofft hattest, eben weil du europaweit deine Anhänger hast. Doch wenn du dir vor Augen führst, wie die Radiolandschaft hierzulande aussieht, weißt du doch selbst, dass du da, wo es auf Quoten ankommt, kaum Chancen hast. Wenn selbst eine hochgelobte Sendung wie „Der Ball ist rund“ abgesetzt wird, ist doch klar, dass es illusorisch ist, für SVM eine gut dotierte Stelle als Radio-DJ zu ergattern.

    Der zweite Punkt ist der, den Mistadobalina im unten stehenden Thread angeführt hat: Dein Moderationsstil ist eben sehr eigen und nicht jedermanns Sache. Je länger man deine Sendung kennt, desto eher findet man das oft etwas Chaotische charmant bzw. hört darüber hinweg, weil die Musik so klasse ist. Ich höre gern, was du erzählst, für mich ist diese sehr persönlichkeits- und wortlastige Moderation ok. Allerdings spricht Mista noch etwas an, was einer Etablierung im „öffentlicheren“ Raum doch im Wege steht: Es unterlaufen dir in der Tat relativ viele Fehler (z.B. heißt das Album von E. Torrini „Me and Armini“, nicht „Armani“). Mir persönlich ist das nicht wichtig, zudem weiß ich ja, dass du stets mehr Material dabei hast, als du spielen kannst und somit die Recherche vielleicht manchmal nicht so gründlich ausfallen kann. Um in einem etwas anderem Rahmen punkten zu können, müsstest du aber solche kleinen Lapsus (Lapsusse? Lapsi? Scheißlatein) sicher eliminieren bzw. ein gestriegelteres Konzept erarbeiten. Willst du das denn?

    Nimm mir bitte die Kritik nicht übel, schließlich höre ich SVM sehr gern und bewerbe die Sendung ständig bei Freunden. Dennoch finde ich, du kannst sehr zufrieden sein mit dem, was schon aus deiner Sendung geworden ist und vielleicht im vorhandenen Rahmen daran arbeiten, sie noch besser zu machen.

    Einen Beitrag über gute Radiosendungen im RS unter Erwähnung von SVM (schon, weil das Forum ja tatsächlich ein Publikum erschlossen hat) unterstütze ich natürlich.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #6435683  | PERMALINK

    beetlejuice

    Registriert seit: 15.01.2008

    Beiträge: 7,606

    Ich stimme Carrot weitgehendst zu: Auch ich profitiere aus Deinem Fundus sehr. Viele Anregungen kamen von Dir.

    --

    [/SIZE][/FONT]A Supposedly Fun Thing I'll Never Do Again.[/B]
    #6435685  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Immerhin ist eine Diskussion übers Radio wieder entfacht worden, was im besten Falle zu einem Artikel führen würde. Wir werden sehen.

    --

    #6435687  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    Einmal zu John Peel: Es wird ja von einigen Forumianer als anmassend empfunden, wenn man sich, zugegebenerweise stark, mit ihm vergleicht.

    Zum nachdenken:
    1. Sollten wie Jan schon oben geschrieben hat, viel mehr Peel’s Erbe antreten. Kein anderer DJ hatte so ein großes Musikuniversum. Er kannte keine Berührungsängste.

    2. Will Jan ja gar nicht John Peel sein. Er ist nur von seiner Ideologie fasziniert. Zu recht!
    Außerdem ist Jan vor allem Jan und dieser Umstand reicht vollkommen aus…

    P.s.: Auch wenn ich die Kritik teilweise nachvollziehen kann, möchte ich schon einmal anmerken, dass mir einige Forumianer eher mit „nörgeln“ als mit Inhalte auffallen…

    --

    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #6435689  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Aus dem anderen Thread:

    Ein letzter Satz zu John Peel: Bei Kleinem habe ich das Gefühl, dass man mich missverstehen will. In diesem Thread habe ich sooft immer wieder betont, dass ich ein „Fan“ bin und immer wieder wurde mein Untertitel uminterpretiert. Seltsam, dass in dem damaligen Zeitartikel, der sich „die Erben John Peels“ betitelte alles, was alternativ im deutschen Radio ist, unter diese Bezeichnung getan hat, kein solcher Aufruhr entwickelt hat. Da fragte ich mich wirklich, was einzelne Sendungen oder Sender jetzt mit John Peel zu tun haben.

    Es ist wirklich ein seltsamer Umgang mit Peel hier in Deutschland. Die Tradition, wie er seine Sendung gemacht hat, wird nicht fortgesetzt, aber trotzdem wird er ehrfürchtig behandelt, wie man eben berühmte Tote sieht.
    Genau, vega4, ich würde mir wünschen, dass es viele Sendungen im deutschen Radio geben würde, die die Tradition weiterleben. Ersetzbar ist er dann mitnichten, aber Ansätze wie aus England (www.dandelionradio.com) sind sinnvoll und respektabel.
    Für mich war er eine große Inspirationsquelle gewesen, was ja Wolfgang Doebeling, Mikko und andere Forumsmitglieder ähnlich empfinden.

    Jetzt wieder der hiesige Thread:

    Zur Kritik: Peel hat ständig „Äh“ gesagt, falsche Geschwindigkeiten angespielt und das machte ihn für mich menschlich. Es ist keine deutsche, korrekte Art der Moderation, aber das war für mich gerade das Sympathische.
    Und ich finde es nicht schlimm, dass ich „Me And Armani“ die ganze Zeit gesagt habe. Es ist doch eher witzig ;-)
    Was ist denn aber nun mit dem Wort „Maxi“? Ich kann daran nichts Verwerfliches finden.

    --

    #6435691  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Jan, der Begriff „Maxi“ im Zusammenhang mit Schallplatten ist zumindest umstritten. Schau doch mal in diesen alten Thread.

    Aber um es kurz zu machen: Der international orientierte Vinyl-Freund spricht von 12″ Singles. Maxi ist eine Erfindung deutscher Marketing Strategen der 70er Jahre. Und für den Connaisseur vom Schlage eines Wolfgang Doebeling steht Maxi für tiefste deutsche Provinz und die Diktatur der Ahnungslosen.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #6435693  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Wollte gerade dasselbe schreiben wie Mikko. :-)

    Ergänzend: Von mir aus kann jeder eine 12″ „Maxi“ nennen. Im Radio, aus dem Munde eines DJs, klingt es aber unprofessionell. Jedenfalls in meinen Ohren.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #6435695  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Ich habe gerade mal in den Thread reingeschaut.
    Anno 2004:

    MistadobalinaIn Deutschland sagte man nun mal meistens Maxi-Single (oder auch „Super-Sound-Single“, was ich wesentlich stranger finde) und nicht „Twelve Inch Single“. Ich finde den Begriff gar nicht so schlecht, ähnlich griffig wie „Handy“ ;-) Als Synonym für eine EP habe ich „Maxi Single“ aber noch nie gehört.

    Ich werde es überdenken, aber der Begriff Maxi ist für mich völlig normal. Auf den ganzen Maxis der 80er steht doch drauf: Super- Maxi- Single, Extended Maxi Version, ….
    Ich müsste somit ein mir bekanntes Wort der Vergangenheit streichen, was mir nicht leicht fällt.
    Eine Fußnote: In meinem gestrigen Riesenaufsatz über SVM sprach ich von einer 80s Sendung, die ich früher beim OK gemacht habe. Es war Dienstag vormittags von 9-11 Uhr mit einem Radiokollegen zusammen und nannte sich „Maximum 80s“. Gegen den Titel streubte selbst ich mich, aber der besagte Kollege war sehr begeistert von Maxis der 80er und wollte unbedingt diesen Titel haben. Ich gab also nach. Seine Begeisterung für 80s Maxis konnte ich nie ganz nachvollziehen. Es gibt dort richtigen unnötig, langgezogenen Mist und eben richtige Perlen, wo man dann die Spreu vom Weizen trennen muss.
    Als Jugendlicher habe ich Maxis aufgrund des zu hohen Preises für drei Titel immer etwas argwöhnisch betrachtet und die 7inch Version war meistens die Bessere. Somit griff ich entweder zur LP oder zur Single. Singles sind viel besser als Maxis. An sich schade, dass das 7inch Format so ausgestorben ist.
    Für Elekronikhörer ist die Maxi zum Mixen natürlich von Vorteil.

    --

    #6435697  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,732

    MikkoUnd für den Connaisseur vom Schlage eines Wolfgang Doebeling steht Maxi für tiefste deutsche Provinz und die Diktatur der Ahnungslosen.

    den kann man ja wegen seines ständigen (und völlig überzogenen) Gegeifers auch nicht mehr ernstnehmen

    --

    out of the blue
    #6435699  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Jan Rose An sich schade, dass das 7inch Format so ausgestorben ist.

    Ach, ist es das?

    --

    FAVOURITES
    #6435701  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Na ausgestorben ist die 7″ mitnichten. Im Gegenteil, sie erlebt seit einiger Zeit eine – wenn auch bescheidene – Renaissance.

    Und 12″ Singles sind vor allem wegen ihres überlegenen Klangs durchaus hörenswert. Allerdings gebe ich Dir recht Jan, es gab da sehr viel Schrott in den 80ern; unnötig aufgeblasene Remixes u.a.

    Ich persönlich ziehe fast immer die 7″ Version vor, wenn ich die Wahl habe.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #6435703  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    The Imposterden kann man ja wegen seines ständigen (und völlig überzogenen) Gegeifers auch nicht mehr ernstnehmen

    Mußt Du ja nicht. Ich tu’s.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #6435705  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Sagen wir nahezu ausgestorben. Die Mannifaltigkeit der Singles hat doch stark abgenommen mit den Jahren. Während die 12inch praktisch durch Techno/House ein Revival erfahren hat, ist dieses Vergnügen der Single nicht zuteil geworden.

    Wenn wir schon bei Vinyl en generalle sind: Da finde ich es witzig, dass ausgerechnet die House/Techno Fraktion diesem alten Medium Tribut gezollt hat und bestimmt nicht unerheblich zum Überleben dieses Mediums beigetragen hat. CDs lassen sich eben schwerer mixen und trotz entsprechender Player, Traktor, Final Scratch etc. gehört die Schallplatte zum Techno wie das Amen in der Kirche. Nicht zuletzt wegen ihres Klangs. Ein gewisser Coolheitsfaktor, wenn der DJ am „Spinnen“ ist, lässt sich wohl zudem nicht absprechen. Es sieht jedenfalls besser aus, als ein DJ, der die ganze Zeit auf sein Laptop angestrengt starrt.

    Im Rock/Pop/Independent Sektor hat die Schallplatte ja zudem ebenso eine Renaissance erfahren. Die Schallplattenabteilungen von beispielsweise WOM wurden wieder größer und irgendwo las ich, dass die CD Käufe zurückgehen, während es mit dem Vinyl aufwärts geht.
    Eine schöne Entwicklung. Den Plattenspieler gibt es bei Saturn etc. wieder zu kaufen
    und es war von Anbeginn so: ich hasse CDs.

    --

    #6435707  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Jan RoseIch habe gerade mal in den Thread reingeschaut.
    Anno 2004:

    Ich werde es überdenken, aber der Begriff Maxi ist für mich völlig normal. Auf den ganzen Maxis der 80er steht doch drauf: Super- Maxi- Single, Extended Maxi Version, ….
    Ich müsste somit ein mir bekanntes Wort der Vergangenheit streichen, was mir nicht leicht fällt.

    Muss ja auch nicht sein. Natürlich ist es ein gängiger Ausdruck, geht aber eben doch an der Sache ziemlich vorbei, weil es rein auf den deutschen Sprachraum beschränkt ist. Es ist in der Tat eine Schöpfung deutscher Marketingstrategen, die den richtigen Begriff 12″ wohl zu kompliziert für bundesdeutsche Normalhirne fanden. Daran ist ja auch was Wahres. Wer wusste schon Ende der 70er, was diese beiden kleinen Striche da bedeuten. Mittlerweile fänd ich es aber angebracht, in öffentlichen Zusammenhängen wie z.B. dem Rundfunk, den richtigen Ausdruck zu benutzen.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
Ansicht von 15 Beiträgen - 496 bis 510 (von insgesamt 1,291)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.