Sex und Gender in der populären Musik

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Sex und Gender in der populären Musik

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 53)
  • Autor
    Beiträge
  • #5018719  | PERMALINK

    faspotun

    Registriert seit: 22.04.2005

    Beiträge: 3,301

    Mikko
    Ich zumindest erwarte von einer Frau, die wie Janis Joplin oder etwa Grace Slick singt, gar nicht, dass sie wie Rossis Avatar aussieht.

    wenn es aber trotzdem so ist, hast du jedoch auch nichts dagegen, oder? ;-)

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #5018721  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Ein irgendwie musikspezifisches Geschlechterproblem sehe ich nicht. D.h. für die Musik gilt in dieser frage nichts anderes als für die Gesellschaft insgesamt.

    Popmusik im Besonderen ist Teil des Show-Business, also leichte Muse, die man sich reinzieht, wenn man keine Lust auf was Ernsthaftes hat. Und sexuell attraktiven Menschen zuzusehen macht einfach mehr Spaß. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen; niemand will einen James Bond mit Bierbauch.
    Popmusik ist ein Hauptbestandteil dieser Kultur des schönen Scheins und des Jugendwahns, aber nicht ihr Auslöser.

    Allerdings gibt es zahlreiche Nischen, in denen diese Regeln geradezu auf den Kopf gestellt werden. So liegt zB manchmal der Gedanke nicht fern, dass körperliche Gebrechen für eine Karriere als Blues-Sänger eher hilfreich als hinderlich sind.

    Je mehr es um Musik statt Show geht, desto weniger spielen solche Äußerlichkeiten eine Rolle. Wenn man überhaupt die Unterscheidung zwischen E und U aufrechterhalten will, dann wäre dies ein wichtiges Kriterium.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5018723  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,823

    MikkoDas liegt wahrscheinlich daran, dass viele Frauen hässliche Männer sexy finden. Mick Jagger z.B. ist nun wirklich kein schöner Mann. Trotzdem himmeln ihn viele Frauen an.

    Mick Jagger ist nun wirklich nicht hässlich. Sexy auf jeden Fall. Und er zieht sich gut an. Also, ich finde, das ist kein gutes Beispiel. Meine Frage war auch eher scherzhaft gemeint. :-)

    Immerhin gibt es jede Menge Rockstars, denen ziemlich egal ist, wie sie aussehen. Von Frauen erwartet man halt generell, dass sie darauf achten. Der Mann glänzt oft allein durch seine – ähem – Männlichkeit, – da fängt es doch schon mal an. Es geht wohl nicht so sehr darum, ob jemand schön ist oder nicht, sondern um das Erscheinungsbild. (gepflegt, nicht zu dick, insgesamt sympathisch wirkend)

    MikkoAber in dem Zusammenhang müsste man erstmal klären, was eigentliche gängige Schönheitsideale sind.
    Ich zumindest erwarte von einer Frau, die wie Janis Joplin oder etwa Grace Slick singt, gar nicht, dass sie wie Rossis Avatar aussieht.

    (Rossis Avatar-Foto ist gut, die dazugehörige Frau fällt mir mehr durch vorlautes Wesen und Schnippigkeit auf und schön finde ich sie in natura auch nicht.)

    Grace Slick war wirklich eine sehr schöne Frau, findest du nicht? (Man sieht die Geschmäcker sind verschieden.)

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5018725  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Mistadobalina
    Grace Slick war wirklich eine sehr schöne Frau, findest du nicht? (Man sieht die Geschmäcker sind verschieden.)

    Grace Slick ist für meine Begriffe eine schöne Frau, aber keine gute Sängerin.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5018727  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,823

    Ah UmGrace Slick ist für meine Begriffe eine schöne Frau, aber keine gute Sängerin.

    Eine meiner absoluten Lieblingssängerinnen mit einer Stimme, die hohen Wiedererkennungswert und immense Ausdrucksformen hat. Und einen spürbaren Sex-Faktor in der Stimme. (Entsprechend viele Männer hat sie damals ja wohl auch flach gelegt :-)) Eine der besten Rock-Sängerinnen überhaupt. Aber ehe ich mich überschlage und völlig ot werde: Hier werden wir uns wohl nicht einig!
    :fencing:

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5018729  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    MistadobalinaMick Jagger ist nun wirklich nicht hässlich. Sexy auf jeden Fall. Und er zieht sich gut an. Also, ich finde, das ist kein gutes Beispiel. Meine Frage war auch eher scherzhaft gemeint. :-)

    Meine Antwort tendenziell auch. Aber schön ist Mick Jagger ja nun auch nicht gerade mit seinem Pferdegebiss und dem breiten Mund.

    Mistadobalina
    (Rossis Avatar-Foto ist gut, die dazugehörige Frau fällt mir mehr durch vorlautes Wesen und Schnippigkeit auf und schön finde ich sie in natura auch nicht.)

    Dazu kann ich nix sagen, weil ich die Dame nicht kenne. Das Avatar Bild finde ich jedoch schön.

    Mistadobalina
    Grace Slick war wirklich eine sehr schöne Frau, findest du nicht? (Man sieht die Geschmäcker sind verschieden.)

    Oh, natürlich fand ich Grace Slick immer schön. Aber bei ihrer Stimme hätte ich sie sogar schön gefunden, wenn sie ein bisschen hässlicher wäre. Hätte dann eben mit geschlossenen Augen zugehört. ;-)

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5018731  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    @mikko: ist dir aber schon klar, dass es hier nicht um sammelpunkte für das bestätigen sämtlicher hetero-klischees geht, oder?

    --

    #5018733  | PERMALINK

    big-hat-no-cattle

    Registriert seit: 18.07.2005

    Beiträge: 156

    @ Anne Pohl (EDIT: und natürlich MitchRyder):
    Na, da hast Du mich aber ein bisschen humorlos abgewatscht. Meine Aussage war vermeintlich erkennbar ironisch angefärbt, aber ok. Nichts für ungut. Eine einigermassen gehaltvolle Diskussion möchte ich ebenso wenig torpedieren, wie ich Quoten befürworten könnte.

    Gender-Diskussionen führen nach meiner Erfahrung meistens in eine ähnliche Richtung:
    a) Die Diskussionsteilnehmer einigen sich irgendwann – quasi im Sinne eines kleinsten gemeinsamen Nenners – auf die Feststellung, dass so etwas wie Diskriminierung durchaus existiere. In vielen Fällen fehlt dann freilich ein sauberer Beleg für die Richtigkeit der Konsensmeinung.
    b) Nachdem alle einig sind, dass irgendwas nicht so ist, wie’s sein sollte, geht’s darum, Lösungsansätze zur Behebung des Missstands zu finden. Dann zeigt sich in der Regel, dass politische Lösungsansätze (Quoten u.ä.) vollkommen untauglich sind. In der Folge verwässert die Diskussion, und man einigt sich auf die diffuse und zur Beliebigkeit einladenden Feststellung, dass man es mit einer „gesellschaftlichen Problematik“ zu tun habe – was zweifelsohne zutrifft, aber so was von einem Gemeinplatz ist.

    --

    #5018735  | PERMALINK

    big-hat-no-cattle

    Registriert seit: 18.07.2005

    Beiträge: 156

    Nochmals @ Anne resp. @ MitchRyder
    Wie sehe ich es nun mit der Genderproblematik im Musikbusiness?
    Ich finde auch, dass in meiner Plattensammlung zuwenig Alben mit weiblicher Leadstimme zu finden sind. Aimee, Emmylou, Aretha – wie gerne hätte ich derselben mehr. Aber m.E. ist die Gefahr gross, dass allfällige Diskriminierungsaspekte überbetont werden. Letztlich produzieren die Firmen, was die Gesellschaft will. Und die besteht immerhin zu über 50% aus Frauen. Dass es so wenige Aimees gibt, ist ein Problem einer Randgruppe bestehend aus Dir und mir und anderen Forumsteilnehmern. Gerade in seichteren musikalischen Gewässern sind die Frauen doch nicht so schlecht vertreten, oder?

    Glaub mir, ich habe schon viele sog. wissenschaftliche Gender-Studien gelesen – auch wenn die nur selten was mit Musik zu tun hatten. Bezüglich der Frage, warum vergleichsweise wenige Frauen in Chefsesseln Platz nehmen, scheint sich z.B. eine Einsicht immer wieder zu bestätigen: Es handelt sich NICHT in erster Linie um bewusste oder unbewusste Diskriminierung seitens der sich in Machtpositionen befindenden Männerwelt, sondern hat viel mit unterschiedlicher Risikobereitschaft der Geschlechter zu tun: Männer neigen offenbar eher dazu, beruflich alles auf eine Karte zu setzen (und gewinnen dann oder verlieren halt), während „die repräsentative Frau“ oft den sicheren Mittelweg wählt. (Ich wäre diesbezüglich eine Frau.) Das eigentliche gesellschaftliche Thema wären dann die unterschiedlichen Risikoneigungen. Da bin ich wiederum überfragt (veraltete Erziehungsmethoden? Gene?)

    Dass der Risiko-Aspekt aber gerade auch in Sachen Musikbusiness eine wichtige Rolle spielen dürfte, scheint mir ziemlich plausibel.

    --

    #5018737  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Ok, dann also zum Thema.
    Das Musikbusiness ist eine Männer Domäne. Da wundert es also nicht, wenn die besagten Hetero Klischees allesamt bedient und präferiert werden.
    Aber natürlich gibt es – nicht erst seit den Riot-Girrls – auch Frauen, die sich durchsetzen sowohl musikalisch wie auch im Business. Dass sie immer noch eine Minderheit sind, wundert mich nicht so sehr. Warum sollte es in der Popmusik anders sein als in der Politik oder in der Wirtschaft?

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5018739  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,823

    Dass mit den Quoten in der Popmusik ist natürlich sowieso Unsinn.
    Tatsache ist, dass sich seit den 50er Jahren – wo z.B. Frauen, die E-Gitarre in einer Band spielen wollten, absolute Exoten waren – eine Menge geändert hat. Nicht zuletzt durch Frauen, die immer wieder Barrieren durchbrochen haben, z.B. Janis Joplin und Patti Smith.

    Ein Buch-Tipp in diesem Zusammenhang: Rebellinnen von Gillian G. Gear.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5018741  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Big Hat, No CattleGender-Diskussionen führen nach meiner Erfahrung meistens in eine ähnliche Richtung:
    a) Die Diskussionsteilnehmer einigen sich irgendwann – quasi im Sinne eines kleinsten gemeinsamen Nenners – auf die Feststellung, dass so etwas wie Diskriminierung durchaus existiere. In vielen Fällen fehlt dann freilich ein sauberer Beleg für die Richtigkeit der Konsensmeinung.
    b) Nachdem alle einig sind, dass irgendwas nicht so ist, wie’s sein sollte, geht’s darum, Lösungsansätze zur Behebung des Missstands zu finden. Dann zeigt sich in der Regel, dass politische Lösungsansätze (Quoten u.ä.) vollkommen untauglich sind. In der Folge verwässert die Diskussion, und man einigt sich auf die diffuse und zur Beliebigkeit einladenden Feststellung, dass man es mit einer „gesellschaftlichen Problematik“ zu tun habe – was zweifelsohne zutrifft, aber so was von einem Gemeinplatz ist.

    ja, das klingt normal.

    Nur könnte man auch einfach mal akzeptieren, dass es Männer und Frauen gibt und Gleichberechtigung nicht zwangsweise ein erstrebenswerter Zustand sein muss (ich wollte nie Tierärztin werden!)

    --

    #5018743  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    MikkoDas Musikbusiness ist eine Männer Domäne. Da wundert es also nicht, wenn die besagten Hetero Klischees allesamt bedient und präferiert werden.

    soso. aber etwas mehr journalistische sorgfalt beim ausloten des ganzen würde ich da dann doch ganz gerne erwarten. jedenfalls sind radebrechende absurditäten wie „bei ihrer stimme hätte ich sie sogar schön gefunden, wenn sie ein bisschen hässlicher wäre. hätte dann eben mit geschlossenen augen zugehört“ nicht gerade vorteilhaft, was ein nicht-bestätigen angeht. da macht man es sich gerne etwas zu einfach, finde ich.
    und ja, vor den riot grrrls gabs schon andere weibliche künstler, die das biz erfolgreich meistern konnten. carole king bspw, oder patti smith, joni mitchell oder kate bush.
    der letzte absatz („wundert mich nicht so sehr. Warum sollte es in der Popmusik anders sein als in der Politik oder in der Wirtschaft?“) ist ja wohl eher schulterzuckendes blabla.

    --

    #5018745  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    pinch, ich glaube schon, dass sich da in den letzten Jahren Manches verändert hat. Für junge Musikerinnen ist es heute absolut selbstverständlich, sowohl ihre weibliche Rolle bewusst einzusetzen und u.U. auch auszuspielen, als auch im Geschäft ganz selbstbewusst mitzureden und Dinge in die eigenen Hände zu nehmen. Ich habe bis vor knapp 10 Jahren mit den Lemonbabies eng zusammen gearbeitet und dabei ganz erstaunliche Erfahrungen gemacht. Immerhin eine Frauenband, die eigentlich auf den ersten Blick nicht so in das Schema der emanzipierten selbstbewussten Rockmusikerinnen zu passen scheint.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5018747  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    Big Hat, No Cattle@ Anne Pohl (EDIT: und natürlich MitchRyder):
    Na, da hast Du mich aber ein bisschen humorlos abgewatscht.

    Kein Problem – sag ich mal so mit meinen humorroten Lippen. Ich habe ja auch kein Klischee wie einen Bauklotz in den Raum geworfen und nur einen Teilsatz zitiert.

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 53)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.