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AutorBeiträge
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Lese immer wieder gern mit, Otis. Aus der bisherigen Liste kann ich 13 Stücke entdecken, die ich regelmäßig bei meinen Abenden auflege, immerhin. Eine Frage…heißt der Chuck Berry Song jetzt „School Day“ oder „School Days“? Auf allen möglichen Platten wird das unterschiedlich abgedruckt. Ich bin bisher immer von „School Days“ ausgegangen, wie auf den meisten Chuck Berry Platten die ich habe auch vermerkt war. Ansonsten: Weiter so.
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WerbungWas Du zu Oasis sagst, Otis, kann ich fast 100%ig unterschreiben.
Auch mit den Lovin' Spoonful geht es mir ähnlich wie Dir. Aber Summer In The City war schon immer ein Favourite von mir.
Ja und die Geschichte vom Löwen, der heut nacht schläft, ist in der Tat eine sehr lange und komplizierte. Der Song war schon Ende der 20er Jahre als Wimoweh im südlichen Afrika ein Hit. Durch die Aktivitäten eines britischstämmigen Musikverlegers gelangte der Titel als Schellackplatte auch in die USA. In den späten 40er Jahren, glaube ich. Dort nahm sich Pete Seeger des Songs an und schrieb den uns heute bekannten englischen Text.
Durch bewusste Unterlassung diverser beteiligter Musikverleger geriet der afrikanische Ursprung in Vergessenheit. Die Familie des ursprünglichen Komponisten erhält erst seit den 80er Jahren gelegentlich bescheidene Tantiemenschecks.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Originally posted by otis@27 Dec 2004, 15:35
@mover
Wie bitte soll ich Dead End Street sonst verstehen? Wäre an einer anderen Lesart sehr interessiert.Protest gegen die Zweiklassengesellschaft und gegen die damals schon wieder steigende Arbeitslosigkeit. Absolut pro Working Class also. Den Fade kannst Du als Aufruf lesen sich nicht unterkriegen zu lassen.
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"I know a few groovy middle-aged people, but not many." Keith Richards 1966Originally posted by otis@27 Dec 2004, 15:40
[…] Einzig vielleicht die von Nancy Griffith finde ich gelungen. Oder gibt es noch mehr gute? […]
Ich würde nie etwas gegen Nanci Griffith sagen (wenn ich nicht auf ihre letzten Alben angesprochen werde … ), aber ihre Version fand ich, nun ja, auch nicht prickelnd.
Und für Emmylou Harris sollte ich Dir bei Gelegenheit ein Bier spendieren…Danke an Mikko für die Infos zum Songs.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Originally posted by otis@27 Dec 2004, 15:40
The Tokens: The Lion Sleeps Tonight / Dry Your Eyes 1961 D-RCA[…]
Zum Cover muss ich doch nichts sagen, oder? ;)
… außer vielleicht: UNGLAUBLICH!
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Klar, mover, das sah ich schon auch so. Aber solche „Proteste“, die im Grunde nirgendwo hinzielen, nur beschreiben, nichts einfordern, außer ein mächtiges „yeah, dead end stret, yeah„. Ich weiß nicht, was das wert ist, das ist mir zu wenig und schon ein wenig zynisch.
Gestern abend habe ich Dead End Street noch mal mit unbedingt mögen-wollenden Ohren gehört und da habe ich die Posaune als die eigentliche Wärme in dem Song gehört, und da kam er mir dann nicht mehr ganz so vor. Und eine solche leichte Ambivalenz kann ja dann auch wieder ein Zeichen großer Musik sein. Vielleicht sollte ich sie nachträglich doch noch höher einordnen. Mal sehen.Latho, ich finde Griffith´ Version auf Grund ihrer Seltsamkeit wirklich recht gelungen, verstehe nicht, warum du sie als Fan nicht mal magst. Es ist kein großes Werk, sicher nicht, aber es ist doch ein netter Ansatz.
Pete, das mit „School day/days“ hatte ich vorher zu eruieren gesucht, da mir beide Varianten auch geläufig waren, neigte dann aber zu der singularen. So findet sich der Titel auch auf den Original-Platten, wenn meine Quellen stimmen.
Tops, weißt du was anderes?--
FAVOURITESOriginally posted by otis@29 Dec 2004, 14:11
Latho, ich finde Griffith´ Version auf Grund ihrer Seltsamkeit wirklich recht gelungen, verstehe nicht, warum du sie als Fan nicht mal magst. Es ist kein großes Werk, sicher nicht, aber es ist doch ein netter Ansatz.Sicherlich, aber „nett“ kommt bei Griffith etwas zu oft vor, im Sinne von harmlos. Stammt auch aus einer Zeit, die ich schon als Abstieg empfinde (so ab Other Voices). Mein Fan-Sein bezieht sich eher auf die früheren Platten.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Faves #11
Percy Sledge: True Love travels on a gravel road / Faithful And True 1969 D-AtlanticPercy Sledge? Ja klar, When A Man Loves A Woman und vielleicht noch My Special Prayer. Diese beiden Superhits sind derart dominant, dass der Rest gern überhört wird. Ersterer ist natürlich große Klasse, aber mag in Zusammenhang mit dem zweiten etwas den Blick dafür verstellen, dass Percy Sledge mit seiner Musik wirklich ernst genommen wird.
Nun ist er sicherlich nicht einer, der die Soulmusik in irgendeiner Form maßgeblich beeinflusst hätte. Er ist wirklich der Prototyp des Sängers, der nicht Noten lesen, kaum den Ton halten kann und auch ansonsten wenig Ahnung von Musik hat. Aber es funktioniert bei ihm, da er bei Atlantic immer die richtigen Leute hinter sich hatte. Und halt eine unvergleichliche, samtene Stimme.
Mit dieser hat er also noch ein paar mehr großartige Platten gemacht als nur die erste When A Man… Und diese ist eine davon.
Im gleichen Jahr erschienen wie die Elvis-Version auf From Elvis To Memphis ist es ein wunderbar arrangiertes Stück Soulmusik. Anrührend, ohne aufdringlich zu sein, tiefgehend, ohne sinnig zu sein. Einfach ein toller Song in einer hundertprozentig stimmigen Aufnahme. Ziehe sie der Elvis-Version allemal vor.
Auch die Rückseite ist überaus geschmackvoll instrumentiert, wenn auch der Song ein klein wenig eindimensionaler daherkommt als True Love…
Insgesamt eine großartige Soulsingle!
Bob Dylan: Positively 4th Street / From A Buick 1965 D-CBSEine Dylan-Single, wie sie kaum intensiver sein kann. Deshalb auch nur als Single möglich.
Wie oben schon mal gesagt, veröffentlichte Columbia/CBS Mitte der 60´s drei non-LP-Dylan-Singles, die es in sich hatten. Diese hier besonders, und zwar wg. des fantastischen Titel-Songs. Eine mittelbittere Auseinandersetzung mit der Liebsten. Gleichzeitig stark und verletzt des Sängers Ego. Wunderbar ausgeführt in Text und Musik. Vor allem musikalisch. Immer die gleichen melodischen Wendungen, kaum Abwechslung, ein steter gestreckter Zeigefinger. You! Aber das Arrangement hebt das ganze aus der persönlichen Betroffenheit ins Allgemeinere. Beobachtend, erzählend, gar kommentierend und alles relativ leidenschaftslos. Die Malaise ist halt so, wie sie ist.
Die Flip ist ebenso großartig. Einer jener Bluesrocker, die ich früher eher weniger gemocht habe, von denen ich heute aber meine, dass sie Dylan erst so richtig groß machen. Hört man sich bluesorientierte, weiße Songs von anderen aus der Zeit an, fällt kaum etwas ein, das seinen Songs bzgl. Individualität und Originalität das Wasser reichen könnte. Und so empfinde ich diese Sachen mehr und mehr als ein weiteres großartiges Vermächtnis des Song- and Danceman´s. From A Buick 6 z.B. ist für mich zwingender und prägnanter als das meiste von Time Out Of Mind.
Dylan in seiner allerbesten Zeit.
Ein Satz noch zu meinen Dylan-7“s. Ich hatte Anfang der 80er eine der besten Dylan-7“-Sammlungen in Deutschland. Habe sie aus diversen Gründen (nicht nur des Geldes wegen) wieder verkauft. Dass ich von dieser oben nur das Label abbilde, hat natürlich damit zu tun.
Joe Tex: Hold What You´ve Got / Fresh Of Tears 1964 D-AtlanticDiese Single scheint recht selten, jedenfalls habe ich sehr lange nach der dt. Ausgabe gesucht, enthält sie für mich doch den schönsten Joe Tex-Song. Er predigt das, was der Titel einfordert. An einer Beziehung festzuhalten, sie lebendig bleiben zu lassen und darin zu investieren, sonst käme mir nichts dir nichts jemand anderes daher und wüsste sich schon den Partner zu nehmen.
Das Ganze wird von Joe Tex mit seiner warmen Soulstimme in einer entwaffnenden Direktheit vorgetragen, so dass der Zeigefinger schon wieder ein Schmunzeln bekommt. Irgendwo und irgendwann steht man ja selber auch mal auf der Nehmerseite.
Auch musikalisch weiß die Platte überaus zu überzeugen. Toller Song-Aufbau, klasse Dramaturgie. Feinstes Songwriting eben.
Die Flip zeigt den Joe wieder von seiner funkigeren Seite. Ein Floorshaker der Extra-Klasse!--
FAVOURITES
The Herd: Paradise Lost / Come On – Believe Me 1968 D-HansaHabe lange überlegt, ob ich sie mit hineinnehmen soll, und nun ist sie hier. Habe diese Single früher sehr geliebt. Dieses theatralisch Elaborierte, diese große Geste spätgeborener Mods. Mod goes Pop. Alles in allem very british, aber nach wie vor sehr schön.
Der nicht mal 18-jährige P. Frampton verdiente sich zusammen mit Andy Bown unter dem Namen The Herd Ende ´67 und Anfang ´68 unter den Fittichen des Erfolgsmanagements Ken Howard und Alan Blaikley (u.a. auch Dave Dee, Honeycombs u.a.) seine ersten Sporen. Von seiner Gitarre war noch wenig zu hören, dafür war alles viel zu orchestral. Und den Gesang teilte man sich.
Im Grunde war die Musik der Band also eine ziemliche Retortengeschichte des Managements, was wir auch damals so empfanden. Aber das Ganze hatte absolut Hand und Fuß und mit dem Abklingen der Psychedelia machten The Herd noch eine ganz eigene Form davon, völlig ohne Loops und dem ganzen sonstigen modernen technischen Schnickschnack von damals, nämlich klassisch orchestriert und arrangiert. Handmade Psych. Allein dafür haben sie großes Lob verdient.
Die Rückseite hingegen lässt erkennen, wie gut die Walker Brothers waren. Ein bandeigener Song mit Walkers-Bros.-Touch und versuchtem Scott-Bariton, aber er versackt irgendwo in sich selber. Habe mir daher bislang auch noch nie die The Herd-LP angehört. Kann nicht gut sein, denke ich. Sieht das jemand anders?
Und Tops, kannst du noch ein ganz klein bisschen über diese Howard/Blaikleys erzählen?
The Monkees: Alternate Title / Forget That Girl 1967 D-RCAI confess! Ich habe sie immer gemocht. Retorte pur, aber was für eine.
Habe es eben schon anklingen lassen bei The Herd: Auch in den naiveren 60´s hatten wir ein ziemliches Gespür für Retortenmusik und schon damals wurden Bands wie die Monkees von vielen deshalb abgrundtief verachtet. Die kritische Haltung war damals m.E. unter Jugendlichen noch weit mehr verbreitet als in späteren Zeiten bei ähnlichen Gelegenheiten.
Gegen The Herd waren die Monkees in meinen Ohren deutlich eigenständigere Musiker, auch wenn sie am langen Arm der Produzenten waren.
Sie hatten tolle Songs, einen umwerfenden Charme, eigene musikalische Klasse und gingen den Markt z.T. recht offensiv an. Das heißt, sie gingen nicht den sicheren Weg, bewährte Hitrezepte zu kopieren, sondern machten schon ihr ganz eigenes Ding.
Dafür ist Alternate Title ein tolles Beispiel. Ein unglaublicher Song, der auf Grund seiner seltsamen Struktur eigentlich gar keine Hitpotenzial hat und in den USA auch nicht als Single erschienen ist. Hier aber und andernorts ein Hit war.
Eingerahmt von Paukenwirbeln zu Beginn und am Ende, dann einer leicht atonal perlenden Piano-Figur, singt Autor Micky Dolenz seine böse Attacke darüber, wie ihm sein Mädchen weggeschnappt wurde. Immer wieder gewaltige musikalische Ausbrüche zwischendurch, bis wir über eine wunderbar leichtfüßige Scat-Passage, in der er über seine Wut nur vordergründig hinwegzusingen scheint, zum Höhepunkt des Songs kommen, fast in Lärm mündend (Wahnsinn diese Orgel und die polyphone Stimmführung!).
Der Song firmiert eigentlich unter dem Titel „Randy Scouse Git“, welcher in England und auch bei uns umgetitelt wurde in „Alternate Title“ ;) . Entstanden ist er wohl auf einer Englandtour nach einer durchzechten Nacht mit den Beatles. Haben die ihm seine Freundin ausgespannt? Weiß jemand mehr?
Ganz, ganz großartig jedenfalls.
Fairport Convention: Si tu dois Partir, Va-T’en / Genesis Hall 1969 D IslandIch habe hier im Forum schon einmal über diese Single geschrieben. Ich liebe sie sehr. Die A-Seite enthält das legendäre If You Gotta Go Go Now in einer frz. Textversion.
Legendär ist If You Gotta… allein deshalb, weil es weltweit von CBS nur in Holland als Dylan-Single veröffentlicht wurde, dort auch kaum gekauft wurde und sie offiziell bis spät in die 70er nirgendwo zu hören war. Es ist eine jener drei Mid-60’s Non-LP-Dylan-Singles (siehe oben) und die bei weitem gesuchteste. Leider kann ich damit nicht mehr dienen, auch wenn ich sie mal in neuwertigem Zustand besessen habe. Für Ersatz müsste ich heute wohl 250 Euro auf den Tisch legen.
Nun geht es hier aber um die wunderschöne Fairport-Version. Sie ist ganz eigen, musikalisch in sich völlig stimmig und wunderbar instrumentiert. Einzig fällt mir einfach kein Reim darauf ein, warum hier Form und Textinhalt richtig gut zusammenpassen sollen. Diese irgendwo Egal-Stimmung mit ihrem „Bleib über Nacht oder geh, aber entscheide dich!“, kann man schlecht mit Chor machen, denke ich da. Aber dann fällt mir ein, dass man es auch als eine Art Volkslied sehen und singen kann, wo Form und Inhalt zwar schon ein Stückweit auseinandergefallen sind, aber beide jeweils für sich und miteinander dann eine um so stärkere Symbiose bilden.
Auf der Rückseite dann das traumhaft schöne Genesis Hall von R. Thompson ebenso traumhaft gesungen von Sandy Denny.
Zur Hülle muss ich nichts sagen!--
FAVOURITESTolle Auswahl wieder!
Gab's die Dylan Single nicht auch mit Cover? – Aber ich sehe, Otis, danach sollte ich lieber nicht fragen.
Die erste Hitsingle von The Herd „From The Underworld“ habe ich damals geliebt. Habe sie bis zu 40x am Tag gehört. Allein schon, um den Text genau zu verstehen und die verschiedenen Instrumente rauszuhören.
„Alternate Title“ (Randy's Scouse Git) finde ich noch heute großartig! Der Radiomoderator im SF-Beat sagte damals, der Songtitel sei nicht jugendfrei und deshalb sei die Plattenfirma auf Alternate Title verfallen. Stimmt das? Tops, kannst Du Aufklärung liefern?
das 7″ Cover von „Si Tu Dois Partir“ habe ich noch nie gesehen. Erstaunlich.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!From the Underground kommt natürlich noch mal irgendwann.
Aber hier erst mal die Top 59:
1 Beach Boys: I Get Around
2 Sex Pistols: God Save The Queen
3 Aretha Franklin: I never Loved A Man The Way I Love You
4 Aretha Franklin: Respect
5 Ken Boothe: Everything I Own
6 Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
7 Them: Gloria
8 Bob Dylan: Positively 4th Street
9 Bruce Channel: Keep on
10 Bob Dylan: Mixed Up Confusion
11 Wanda Jackson: Let´s Have a Party
12 Fairport Convention: Si Tu Dois Partir
13 Lovin´ Spoonful: Summer In the City
14 Paul Quinn/Edwyn Collins: Pale Blue Eyes
15 Smiths: What Difference…
16 Chuck Berry: School Day
17 Bobby Fuller Four: Love´s Made A Fool Of You
18 Ritchie Valens: La Bamba
19 Clash: White Riot
20 Garnett Mimms: Cry Baby
21 Bangles: Dover Beach / Going Down To Liverpool
22 Ikettes: I´m Blue
23 Music Machine: Talk Talk
24 Them: Here Comes The Night
25 Teddy Bears: To Know Him Is To Love Him
26 Neil Diamond: Solitary Man
27 Monkees: Alternate Title
28 Oasis: Shakermaker
29 Booker T. & The M.G.´s: Green Onions
30 Ousiders: Touch
31 Beach Boys: Surfin´ Safari
32 Kinks: Dead End Street
33 Joe Simon: Teenager´s Prayer
34 Youngbloods: Get Together
35 Dusty Springfield: Don´t Forget About Me
36 Pogues: A Fairytale Of New York
37 Scott Walker: Joanna
38 Dexy´s Midnight Runners: Geno
39 Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
40 Julie Driscoll: Wheel´s On Fire
41 Who: Pictures Of Lily
42 Tokens: The Lion Sleeps Tonight
43 Elvis: Tutti frutti/Blue Suede Shoes
44 Joe Tex: Hold What You`ve Got
45 Elvis Costello: You Little Fool
46 Kinks: Autumn Almanac
47 Them: It´s All Over Now, Baby Blue
48 Elvis Costello: Pump It Up
49 Supremes: Baby Love
50 Jesus & Mary Chain: Happy When It Rains
51 Cliff Richard: Living Doll
52 Bill Haley: Rock Around The Clock
53 Brenda Lee: Sweet Nothin´s
54 Percy Sledge: True Love Travels On A Gravel Road
55 Francoise Hardy: Je N´Attends Plus Personne
56 Dale Hawkins: My babe
57 Lene Lovich: Say When
58 Emmylou Harris: Two More Bottles Of Wine
59 The Herd: Paradise Lost--
FAVOURITESFaves #12
The Leaves: Hey Joe / Funny Little World 1966 US-MiraIch müsste arg lügen, würde ich behaupten, dass ich die ´60s-US-Bands, die einige Jahre später als Garagenbands berühmt wurden (na ja, relativ berühmt), damals schon gekannt hätte. Die eine oder andere US-Band kannten wir natürlich, aber den Großteil des Bodensatzes, der dann ab Anfang der 70er zunächst als „Nuggets“ international bekannt wurde, den kannte ich nicht. Dabei waren so unglaubliche Schätze darunter, aber die Amis hatten sich zu der Zeit halt in die Engländer verguckt und gaben den eigenen Leuten zumindest in den nationalen Charts nicht allzu viele Chancen.
The Leaves haben nicht so sehr viel gemacht, wie so viele andere ähnliche Bands damals auch. Aber sie haben ihren Stern am Himmel als „Entdecker“ von „Hey Joe“, den sie hier Dino Valenti zuschreiben. Ich weiß nichts über die wirkliche Autorenschaft. Bei Hendrix steht „Trad.“ auf der Single. Wer weiß mehr?
Jedenfalls hatten sie es wohl schon ein Jahr vorher aufgenommen, diese Single ist aber von ´66. The Love folgten mit ihrer an diese Version angelehnten Aufnahme wie andere auch (Shadows of Knight, gibt es nicht auch irgendwo eine von den Byrds?), ehe Hendrix dem Song dann zum absoluten Durchbruch verhalf.
Wer nur die von Hendrix kennt: diese hier ist schneller, fetziger, atemloser und irgendwo auch schriller und unbändiger. Eine überaus tolle Platte.
Für die 7“-Novizen: Solche White-Lable-Platten wie oben sind immer als Werbeplatten für DJ´s, Radiostationen etc. gedacht gewesen. Das Original-Mira-Label war zu der Zeit schwarz. Manchmal sind diese Promotion-Singles („Promos“, wie der gewöhnliche Deutsche sagen würde) noch deutlich gesuchter und damit wertvoller als die handelsüblichen Singles.
An dieser Stelle auch noch einmal der dringende Hinweis an alle Interessierten der 60er Jahre: Diese sind unvollständig ohne die amerikanischen Beatbands, die landläufig als „Garage“-Bands oder „60´s-Punk“ oder später z.T. als „Freak-Beat“ gehandelt werden. Der „Nuggets“-Sampler war nur der Anfang.
Prince: Purple Rain / God 1984 D-WEAPrince war zum Glück nicht Michael Jackson, aber der neue Hendrix mal wieder. Damit war das Geviert abgesteckt und die Fans sahen sich sortiert.
So ähnlich habe ich es von damals in Erinnerung. Es gab selbst in meinem Bekanntenkreis eine Prince- und eine Jacko-Fraktion. Und das Solo zum Ende von Purple Rain war ja wirklich schön. Da war sich die eine Hälfte einig. Purple Rain also ein würdiger Nachfolger von Hey Joe?!?!?
Was soll ich da noch mehr sagen? Ist zwar vieles Geschwätz, das von damals. Aber Purple Rain hat in der Popgeschichte ganz sicher seinen Platz auf dem Olymp. So einfach es scheint, so clever ist es doch gemacht. Einziger, aber böser Wermutstropfen: irgendein WEA-Idiot fühlte sich bemüßigt, für die 7“ das Gitarren-Solo auszublenden, ehe es richtig angefangen hatte.
Jimmy Curtis: Psychedelic Situation / Gone but not forgotten 196? D-AriolaDiese Platte ist in Deutschland wohl auf immer mit dem Klarnamen von unserem Mikko verbunden. Ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren er sie schon auf seiner Bestenliste ganz vorn führt, er wird sicher dazu Stellung nehmen. Ich weiß auch nicht, wie viele Musikfans er schon angefixt hat, nach dieser Platte zu suchen. Genug jedenfalls, denn sie geht nach wie vor nicht unbedingt billig weg, wenn sie überhaupt mal auftaucht. Und die Nachfrage ist bekanntlich Grund für entsprechende Preise.
Ich selber besitze sie erst seit einigen Monaten und war natürlich unglaublich gespannt, was denn das wohl für eine Musik sein würde, für die „Freakbeat“-Mikko sich dermaßen stark macht. Er hatte schon vorgewarnt, mit Psychedelic habe sie nichts zu tun, obwohl der Titel dies versprechen würde, und auch sonst sei sie eigentlich gar nicht so sehr besonders, nur halt ihm besonders ans Herz gewachsen.
Also legen wir sie mal auf.
Es beginnt mit einem furiosen rhythmischen Dauerlauf von Orgel und Rhythmusgruppe (inkl. Schrammelgitarre im Hintergrund). Dann der Gesang von Jimmy Curtiss, etwas gespresst, etwas bubblegum-haft, wenn noch jemand weiß, wie diese kurzlebige Welle damals klang. Plötzlich eine leicht übersteuerte und rhythmisch sehr fein gemachte Überleitung (eigentlicher Höhepunkt des Songs!) in den Refrain. Diese wird garniert mit früh-elektronischen Geräuschen, die ohne weiteres als verfremdete Klospülung durchgehen könnten. Das Ganze durchgängig begleitet von einem unglaublich treibenden, orgeldominierten Beat.
Die Flip kommt übrigens ohne Orgel aus, dafür schrammelt die Gitarre noch viel mehr. Gefällt mir auch ausnehmend gut. Doof eigentlich nur diese Kopfstimme im Refrain, dennoch ein sehr guter Song. Allerdings scheint diese Seite recht anfällig für leichte Beschädigungen oder kommt als schlechte Pressung daher. Jedenfalls klingt meine B-Seite wirklich nicht sonderlich gut.
Eine sehr schöne Platte also und recht originell. Direkt Vergleichbares fällt mir nicht ein. Doch von solchen solitären Singles gab es zu der Zeit noch ein paar mehr. Damit es zur Nr.1 reicht, müssen wohl ein paar sehr persönliche Erinnerungen dazu kommen.
Mikko, mail mir mal ein Scan vom Pic-Sleeve (das gibt es doch?!), dann füg ich das ein, wenn du möchtest. Und stimmt überhaupt die Jahreszahl? Ich habe die Jahre ´65, ´66 und ´67 gefunden. ´65 kann ich nicht glauben, zu der Zeit wäre diese Aufnahme reichlich grandios gewesen. ´66 ist auch noch früh, ´67 finde ich passend.--
FAVOURITES
Bob Dylan: Like A Rolling Stone / Gates Of Eden 1965 D-CBSDylan zum wievielten? Keine Angst, es geht mit dieser Schlagzahl nicht weiter. Viel mehr von ihm kommt nicht und Like A Rolling Stone ist jetzt dran. Eigens für diesen Thread habe ich mir die Single wieder besorgt. Dann Muddy Waters gehört, der mit seinem Song „Rolling Stone“ aus den frühen 50ern dieser ganzen Rollender-Stein-Thematik den eigentlichen Input gegeben hat. Hear it!
Und nun: Gibt es einen kompletteren Pop-/Rocksong als diesen von Dylan? Der Verstand sagt nein, gibt es nicht. Und doch?! Was ist mit Bauch und Beinen? Es ist viel Kopf und Text darin und wenig Unterleib. Das ist ihm sicher nicht vorzuwerfen, dennoch ist es wohl das, was ihn für mich vom allerersten Platz fernhält.
Aber er macht es mir verteufelt schwer. Vielleicht denke ich morgen anders. Und übermorgen wieder.
The Ran-Dells: Martian Hop / Forgive Me Darling (I Have Lied) 1963 US-ChairmanJetzt habe ich sie doch mit reingenommen. Muss ja auch ein bisschen Spaß dabei sein. Novelty, Freak-Doo-Wop oder was auch immer. Musikalisch sicher nicht die Welt und für den, der bei Musik nicht dann und wann auch mal lächeln kann, ist das nichts. Ich selber mag lustig gemeinte Musik normalerweise auch nicht. Aber die hier hat irgendwo was, ist eher strange als lustig.
Ich kenne sie nicht von früher, auch wenn sie in Deutschland als Single erschienen und wohl nicht ganz unbekannt geblieben ist. Allerdings war sie bei uns beim besten Willen kein Hit, wie es mal irgendwo in einem US-Magazin behauptet wurde.
Ich bin durch Mojo drauf gekommen. Dort tauchte sie in einer der Singles-Listen auf, und da ich sie nicht kannte, habe ich mich auf die Suche gemacht.
“We have just discovered an important note from space, the martians plan to throw a dance for all the human race.” So geht es los und dann folgt ein Direktflug in den innerspace, in den Abgrund der musikalischen Bodenlosigkeit.
Frühe echte elektronische Geräusche (heute kann man darüber sicher nur noch lachen, aber ein Stockhausen z.B. hat sich mit großem Ernst der Erzeugung solcher Geräusche in den 50s gewidmet und diesen u.a. auch seine Professur zu verdanken!) werden kombiniert mit toll gemachtem Doo-Wop. Was will man mehr? Perfectly strange!
Die Flip ist hausbacken perfide. Forgive me, darling, I have lied, la laa la la laa. Sh bop, sh boom, doo wop. ;)
Btw: Oben einmal ein amerikanisches Picture-Sleeve. Nicht allzu viele Singles erschienen dort mit solchen und dann auch durchaus nicht alle. Tops, du weißt Näheres darüber. Im UK waren sie zu der Zeit wohl noch viel, viel rarer!
The Clash: London Calling / Armagideon Time 1979 NL-CBSDie Single eines der Alben des Jahrzehnts. Nimmt man die Flip dazu, die non-LP ist, so steht sie seltsamerweise gar pars pro toto. Train In Vain (ebenfalls Single) ist dagegen das Stück der LP, mit dem ich gewisse Probleme habe.
Aber über London Calling hier was zu sagen, hieße Sterne ins Forum tragen. Jeder kennt es, jeder weiß es zu schätzen.
Deshalb ein paar Worte über die B-Seite. Ich habe das Original von Willi Williams noch nie gehört. Jackie Mittoo hat auch seinen Teil daran. Ich weiß auch nicht, von wann es ist. Jedenfalls Studio One Reggae.
Und was haben die Clash daraus gemacht? Ihr Armagideon Time kommt unglaublich ruhig, durchsichtig und hellhörig daher. Aber unter der kaum bewegten Oberfläche strahlt eine Straightness und Coolness durch, die etwas hymnenhaft Selbstgewisses hat, mag die Welt auch nicht so sein, wie sie sollte. Sie wird es werden!
Für mich wohl ihre bezwingendste Reggae-Aufnahme. Und deshalb sind A-und B-Seite zusammen schon verdammt ultimativ.--
FAVOURITESHier ist das Cover der Jimmy Curtiss Single:
und hier meine Bemerkungen zur Platte:
Mein erster Kontakt mit Jimmy Curtiss fand im Frühjahr 1967 statt. Im SF-Beat – der besten Radiosendung in Berlin seinerzeit – wurde die Single „Psychedelic Situation“ hin und wieder gespielt. Ich hatte den Song auf Band aufgenommen, versäumte es aber damals, beim Händler meines Vertrauens nach der Single zu fragen. So fristete „Psychedelic Situation“ für einige Zeit ein exponiertes Dasein auf meinem Lieblingspartyband, bevor Song und Künstler zunächst in Vergessenheit gerieten. Erst Jahre später, als ich durch die großartige „Nuggets“ Compilation von Lenny Kaye wieder auf die 60's US Garage und Psych Szene gestoßen wurde, erinnerte ich mich an „Psychedelic Situation“. Und damit begann eine Suche, die bis heute nicht wirklich beendet ist. Die Single ersteigerte ich 1977 über den „Oldie Markt“, die deutsche Auktions- und Sammlerzeitschrift, die damals noch in den Kinderschuhen steckte und seither zwar dicker jedoch kaum inhaltlich besser geworden ist. Jahrelang blieb die Single das einzige musikalische Zeugnis des Jimmy Curtiss für mich. Und aus Gründen, die ich gar nicht erklären kann, ist diese Single, dieser Song für mich eine Art Obsession geworden und zugleich das beste Stück Popmusik aller Zeiten. Vordergründig ist es „nur“ eine hübsche psychedelische Bubblegum Nummer, ein „period piece“ sozusagen. Aber wenn man genau hinhört, beinhaltet diese Single alles was das Jahr '67 für die Popmusik ausmachte. Die Nummer ist schnell, tanzbar, absolut catchy! Sie ist höchst originell, sprich unverwechselbar, und sie hat eine eingängige leicht mitzusingende Melodie. Das Arrangement und die verwendeten Soundeffekte sind typisch für die Zeit, einfach aber ziemlich clever. Jimmy Curtiss' Gesang, seine hohe Kopfstimme im Refrain, ist wohl einmalig und hat zumindest einen hohen Wiedererkennungswert. Damit wir uns nicht falsch verstehen, es gab gerade in den Jahren '66/'67 unglaublich viele großartige Songs und Singles. Und wollte man objektive Kriterien anlegen, dann müsste man sehr viele davon weit höher einschätzen als „Psychedelic Situation“. Ob „Good Vibrations“ von den Beach Boys, „Strawberry Fields Forever“ der Beatles oder „Paint It Black“ und „We Love You“ von den Stones, um nur einige bekanntere zu nennen, alle diese Songs sind natürlich nicht schlechter als „Psychedelic Situation“. Aber für mich ist die Single ganz subjektiv über die Jahre zum Inbegriff dieses Zeitabschnitts geworden. Nicht zuletzt die Lyrics beschreiben auf simple naive Art recht genau, was ein Teenager auf seinem ersten Trip fühlt.Greg Shaw hatte also mit „Nuggets“ nichts zu tun. So sehr er sich auch später um die US-Garage Szene der Sixties verdient gemacht hat.
Zu Deinen anderen Singles später. Ich muss mich jetzt erstmal ums Radio Eins Musikprogramm kümmern. ;)
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Zu „Like A Rolling Stone“:
Unterleib vielleicht nicht, aber auf alle Fälle (Waschbrett-)Bauch! Oder habe ich Dich falsch verstanden? Für mich klang es so, als ob Du Schwierigkeiten hättest, zu dem Song eine emotionale Beziehung zu finden?
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?" -
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