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Dieser Post hier bezieht sich zwar auf Fish aber auch auf Marillion, sodass ich ihn mal in diesen Thread stelle.
Ich denke, wir sind alle der gleichen Meinung, dass man von Fish mittlerweile wenig bis gar nichts mehr erwarten darf.
Seine Stimme ist dafür einfach zu fertig und er hat sich mit den Live-Veröffentlichungen der letzten Jahre eigentlich nur noch lächerlich gemacht.
Aber – das sei zur Ehrenrettung seiner Musiker gesagt – eben nur er und nicht seine Begleitbands. Seine Musiker spielten und spielen immer noch auf meiner Meinung nach sehr hohem Niveau, was den Gesamteindruck seiner Live-Aufnahmen nicht sämtliche Würde nimmt.
Nun waren seine stimmlichen Fähigkeiten ja aber nicht immer so extrem limitiert. Heute Morgen habe ich im Auto seit langem mal wieder das Yin-Album von 1995 eingelegt.
Nebenbei bemerkt: Ich halte die Yin- und Yang-Alben für ganz hervorragende Veröffentlichungen. Besonders die 1995´er Re-Recordings bringen zum Teil unheimlich frischen Wind in die alten Klassiker.
Ganz besonders angetan hat es mir aber die Neuaufnahme von Incubus. Die instrumentale Einspielung kommt unglaublich kernig und dynamisch daher und Fish´s Stimme begann erst sich ungefähr zu dieser Zeit aufzulösen. Das verleiht seinem Gesang einen rauen, etwas kaputten Charakter, der sich sehr gut in den Gesamtkontext einfügt.
Mir persönlich gefällt das 1995´er Incubus erheblich besser, als die Originalversion.
Stehe ich mit dieser Meinung alleine dar?
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WerbungFür mich ist Fish sein Kardinalproblem, dass er seit Urzeiten kaum noch gute Songs dazubekommt. „Virgil“ war ein Album zum Niederknien, aber alles was danach kam, war nicht genug, um daraus auch nur einen annährend gleichwertigen Nachfolger zu basteln. Eigentlich verwaltet der Mann nur sein Frühwerk. Neuaufnahmen (ich hab „Yin“ und „Yuang“ nie verstanden), ein Coveralbum, und unzählige Livedokumente bezeugen die fast 2 Jahrzehnte Stillstand. Ausnahmen bestätigen die Regel.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.Close to the edgeFür mich ist Fish sein Kardinalproblem, dass er seit Urzeiten kaum noch gute Songs dazubekommt. „Virgil“ war ein Album zum Niederknien, aber alles was danach kam, war nicht genug, um daraus auch nur einen annährend gleichwertigen Nachfolger zu basteln. Eigentlich verwaltet der Mann nur sein Frühwerk. Neuaufnahmen (ich hab „Yin“ und „Yuang“ nie verstanden), ein Coveralbum, und unzählige Livedokumente bezeugen die fast 2 Jahrzehnte Stillstand. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Ich hatte „Internal Exile“ und „Sunsets On Empire“ jeweils nach Erscheinen monatelang auf Dauerrotation. Das mit der Stimme trifft vor allem auf „Fellini Days“ zu. Der Rest des Spätwerkes krankt eher an dem Versuch, akustisch bzw. minimalistisch zu werden. Das hat doch mit seiner Marillion-Zeit, aus der sicherlich die meisten seiner Fans stammen, nichts zu tun.
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Akustisch, minimalistisch und jammern soll der gute Fish lieber Steve Hogarth überlassen, das kann der besser.
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Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry@ Close to the edge:
Wie Du schon richtig schreibst: Ausnahmen bestätigen die Regel.Gerade „Sunsets on empire“ finde ich, wie Alberto, absolut fantastisch und auch „Internal Exile“ ist ein Album der oberen Qualitätsklasse. Es gibt aber auch einige derbe Ausreißer nach unten.
Er ist halt nicht mehr Marillion und wollte es irgendwann wahrscheinlich auch gar nicht mehr sein.
…und mittlerweile könnte er wohl auch gar nicht mehr, da seine Stimme echt am Ende ist.
Er sollte vielleicht mal ein Buch oder einen Gedichtband schreiben. Literarisch hat er immer noch einiges zu bieten – finde ich.
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You brought me here, but can you take me back again?Michael the ArcadianEr ist halt nicht mehr Marillion und wollte es irgendwann wahrscheinlich auch gar nicht mehr sein.
Richtig. Auf „Vigil“ hat er ja, wie man anhand der Bonus-CD der Neuausgabe von „Clutching At Straws“ hören kann, noch sehr viele Songs aus seiner Endphase bei Marillion benutzt, danach musste und wollte er sich (wenn auch nicht radikal) neu orientieren.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Ich besitze die Doppel-CD-Ausführung von „Clutching at straws“ zwar, habe aber, wenn ich ehrlich bin, die Muggers-Tapes (so heißen sie, glaube ich) nur anderthalb Mal gehört. Ich erinnere mich aber, dass Fish erhebliche Textpassagen auf Vigil wieder verwendet hat.
Ich mochte Fish und Marillion während deren gemeinsamer Zeit sehr – eigentlich mehr, als ich beide heutzutage mag.
Bei Fish stellt sich die Frage eh nicht mehr so richtig, wobei ich aber gerade seine letzten beiden Studio-Alben „Field of crows“ und „13th star“ für sich alleine betrachtet wirklich gut finde – immer von seinen jetzigen stimmlichen Möglichkeiten aus betrachtet.
Auch Marillion mit Steve Hogarth stehen bei mir relativ hoch im Kurs, aber die hören sich ja auch nicht mehr wie Marillion in den 80´ern an und ganz ehrlich – Hogarth ist mir auf Dauer einfach zu weinerlich.
Wobei ich zu den letzten beiden Studio-Alben aber nichts sagen kann, da ich sie mir nicht mehr zugelegt habe. Etwas hat das Interesse dann wohl doch nachgelassen.
Marbles finde ich aber hervorragend.
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You brought me here, but can you take me back again?Michael the ArcadianIch erinnere mich aber, dass Fish erhebliche Textpassagen auf Vigil wieder verwendet hat.
Ich glaube mich sogar zu erinnern, dass er auch musikalisch viel verwendet hat – werde das bei Gelegenheit nochmal nachprüfen.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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coleporterIch glaube mich sogar zu erinnern, dass er auch musikalisch viel verwendet hat – werde das bei Gelegenheit nochmal nachprüfen.
Was das Musikalische angeht, da haben, soweit ich das in Erinnerung habe, nur Marillion etwas verwendet. Der einzige Song, den ich noch im Kopf habe, ist da „Berlin“, die Musik dazu findet man auf den Tapes, die auf der Remastered Version der „Clutching“ zu finden ist.
Fish hat aber z.B. einige Text-Passage von diesen Tapes nicht nur auf dem ersten Album eingesetzt. Teile von „Internal exile“ („I found a blue umbrella in Princes Street Garden…“) oder von „Fortunes of war“ (auf der Suits zu finden) hört man bereits auf diesen Tapes.
Na ja, ich war mal ein ziemlich großer Fish Fan, bzw. ich bin von ca. 1999 – 2003 auf ca. 20 Fish Konzerten gewesen, inkl. zweier Conventions in Schottland. Wobei eigentlich das „drumherum“ in alkoholseeliger Atmosphäre immer im Mittelpunkt stand ;-). Von den Konzerten selbst ist wenig in Erinnerung geblieben. Zumal seine Stimme in dieser Zeit sehr abgebaut hat und die Band auch nicht auf sehr hohem Niveau spielte. Oft vergass er mal die Texte, oder die Band patzte mal hier und da. Sehr angenehm war aber immer das Gespräch mit Fish. Es gibt einige Fotos aus dieser Zeit, Fish hat eigentlich immer Bier, Schnaps oder Zigaretten dabei ;-). Aber leider hat er sich damit seine Karriere kaputt gemacht. Er wird die Tage das zweite Mal innerhalb eines Jahres an den Stimmbändern operiert.
Marillion mit Hogarth spielen da noch in einer professionelleren Liga.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Michael the Arcadian…
Mir persönlich gefällt das 1995´er Incubus erheblich besser, als die Originalversion.
Stehe ich mit dieser Meinung alleine dar?
Nein, das sehe ich genauso! „Incubus“ in der 95er Version ist bedeutend besser als das Original, auch das Fish tiefer singt, gibt dem Song mehr Tiefe, dazu die gedoppelte Gitarre beim Solo, hervorragend gemacht!
Aber schon auf den beiden 95er Alben ist der Schwachpunkt seine Stimme.
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Michael the Arcadian
Bei Fish stellt sich die Frage eh nicht mehr so richtig, wobei ich aber gerade seine letzten beiden Studio-Alben „Field of crows“ und „13th star“ für sich alleine betrachtet wirklich gut finde – immer von seinen jetzigen stimmlichen Möglichkeiten aus betrachtet.Auch Marillion mit Steve Hogarth stehen bei mir relativ hoch im Kurs, aber die hören sich ja auch nicht mehr wie Marillion in den 80´ern an und ganz ehrlich – Hogarth ist mir auf Dauer einfach zu weinerlich.
„Field Of Crows“ erinnert an Roger Chapman und „13th Star“ an „Clutching At Straws“. Ich finde das wenig kreativ.
Marillion mit Hogarth habe ich mir zuerst gar nicht gegeben. Als ich später auf einer Compilation nicht dran vorbeigekommen bin, habe ich darin nichts von den alten Marillion-Zeiten wiedergefunden.
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Mr. BadlandsWas das Musikalische angeht, da haben, soweit ich das in Erinnerung habe, nur Marillion etwas verwendet. […]
Fish hat aber z.B. einige Text-Passage von diesen Tapes nicht nur auf dem ersten Album eingesetzt. Teile von „Internal exile“ („I found a blue umbrella in Princes Street Garden…“) oder von „Fortunes of war“ (auf der Suits zu finden) hört man bereits auf diesen Tapes.Ja, du hast Recht, ich habe das gerade nochmal nachgehört und hatte es falsch in Erinnerung – wäre ja genau betrachtet auch seltsam gewesen…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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coleporterJa, du hast Recht, ich habe das gerade nochmal nachgehört und hatte es falsch in Erinnerung – wäre ja genau betrachtet auch seltsam gewesen…
Ach, da kommen wieder einige Erinnerungen hoch, einige seiner Solo Songs hatten schon etwas gehabt. Ich mochte diese zartbittere Melancholie und Kraft früher Fish Songs ganz gerne (z.B. „A Gentleman’s Excuse Me“, „Cliche“, „Shadowplay“, „Lady let it lie“). Und in Edinburgh Nachts im Princess Street Garden zu sitzen, ein paar Bier trinkend, über einem das beleuchtet Castle, dann über’n Zaun klettern und „…heading out west for the lothian raod“, das hatte was ;-).
Aber für mich sind seine Platten seit der Fellini days nicht mehr hörbar, entweder zu kaputt („Fellini Days“), zu belanglos („Field of crows“) oder zu düster („13th star“).
Marillion geben da noch eine bessere Figur ab, wobei die letzten beiden Alben auch einige Durchhänger haben und auch nach nur wenigen Durchgängen im Regal verstauben. Aber sie haben immer noch einen professionelles Management und eine geschickte Vermarktung über das Internet (Fanclub).
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Mr. BadlandsIch mochte diese zartbittere Melancholie und Kraft früher Fish Songs ganz gerne (z.B. „A Gentleman’s Excuse Me“, „Cliche“, „Shadowplay“, „Lady let it lie“).
Oh ja, „A Gentleman’s Excuse Me“ ist einer meiner Lieblingssongs.
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Also ich habe mir die Tage von der letzten Doppel-CD asylum satellite #1, the man from the planet marzipan, real tears for sale gegeben und es war eine Wucht!
Nach internal exile war ich bei Fish draussen. Ne, auf der der goldfish and clowns-Tour (oder so ähnlich) war ich auch noch, aber er hat mir deutlich zu viel geredet und die Marillionmedleys waren auch irgendwie lieblos. Vor allem seine Band hat nicht die Magie für die Klassiker.
Marillion können es noch gelegentlich, Fish für mich definitiv nicht mehr.
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