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Ich glaube nicht, dass man ein Album, das mit einer solchen musikgeschichtlichen Bedeutung aufgeladen ist wie „Horses“ heute unvoreingenommen hören kann – schon gar nicht, wenn man ein so überaus wohlinformierter und einordnender Musikhörer ist wie kramer. Ich weiß nicht genau, was Dick mit der „Wucht“ meint, aber versteht man sie als einen direkten Einfluss, den die Platte beim Entdecken ausübt, dann kann dieser unmöglich mit dem vergleichbar sein, den sie beispielsweise auf otis bei Erscheinen hatte.
Ich lese bei Dick und anderen nur den unterschwelligen Vorwurf heraus, kramer tue so, als könne er die Platte auf dieselbe Weise erleben wie etwa otis. Und den halte ich für falsch.
Ob einem diese Vorgehensweise nun gefällt oder nicht: kramer hat seine Vorstellung der Platte mit sehr viel Faktenwissen ausgestattet. Natürlich ist das „angelesenes“ Wissen – aber was ist daran falsch? Soll Musikjournalismus nicht unter anderem auch genau das leisten? Fakten sammeln und für den weniger wissenden Leser prägnant, wortgewandt und einordnend präsentieren? Muss man wirklich ein Zeitzeuge sein, um das hinzubekommen? Ganz offensichtlich nicht.
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WerbungDeclan MacManus Muss man wirklich ein Zeitzeuge sein, um das hinzubekommen? Ganz offensichtlich nicht.
Stimmt. Und man muss sie nach der Beschäftigung ja nicht lieben, aber ohne den zeitgeschichtlichen Hintergrund wird man ihr definitiv nicht gerecht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Declan MacManusOb einem diese Vorgehensweise nun gefällt oder nicht: kramer hat seine Vorstellung der Platte mit sehr viel Faktenwissen ausgestattet. Natürlich ist das „angelesenes“ Wissen – aber was ist daran falsch? Soll Musikjournalismus nicht unter anderem auch genau das leisten? Fakten sammeln und für den weniger wissenden Leser prägnant, wortgewandt und einordnend präsentieren?
vielleicht haben wir da einfach unterschiedliche Wünsche an eine Faves-Darstellung in diesem Forum. Ich möchte keinen „Musikjournalismus“ hier lesen, keine Faktenpräsentation (ob gut oder schlecht) – ich halte das für redundant mit vielen anderen heutzutage einfach zugänglichen Quellen.
Aber das haben wir wohl mittlerweile häufig genug diskutiert. Ich werde mich mit derlei Anmerkungen zukünftig zurückhalten (naja, ich versuchs) und kramer hat hoffentlich verstanden, dass ich ihn ihn nicht für einen Fakten wiederkäuenden Deppen halte, sondern dass mir nur das Persönliche in seinen Faves (es sind doch seine, nicht die von irgendeiner neutralen Person!) fehlt. Fertig.
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Sonic Juice
Intellektuell sind für mich Künstler, die nicht nur „aus dem Bauch heraus“ etwas schaffen, sondern auch Willens und in der Lage sind, ihr Werk mit einem theoretischen Unterbau zu versehen. Das erfordert zwar nicht unbedingt eine akademische Ausbildung, aber zumindest eine akademische Herangehensweise, die einem z.B. ermöglicht, auch kultur- sozial-, politik- oder sonstige geisteswissenschaftliche Bezüge zu einem Werk herzustellen.Bravo, Sonic! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
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If you try acting sad, you'll only make me glad.Zappa1Das war auch der einzige Begriff in der Aufzählung, der mir selbst etwas Kopfzerbrechen bereitet hat, wobei ich die Intellektuellen-Definition sowieso noch nie so richtig begriffen habe. Bin selbst wohl keiner…;-)
Und daher weiß ich ebensowenig, ob er auf Patti zutrifft.Naja, Smith wurde allerdings – auch aufgrund der komplexen Lyrics – schon eindeutig als moderne, intellektuelle, selbstbestimmte Frau.
Janis Joplin fiel mir nicht ein, aber ich würde in ihr auf jeden Fall in gewisser Weise eine Vorläuferin sehen, wenn sie auch aus einem ganz anderen Umfeld kommt als Smith und gänzlich andere Musik gemacht hat. Und was Sonic sagt, ist natürlich auch richtig: Im Vergleich zu Smith war Joplin eindeutig eine reine Bauchkünstlerin, ein theoretischer Überbau war da sicherlich nicht dabei (im Zweifelsfall lässt man den als Musiker auch besser weg, denn er kann sehr hinderlich sein. ;-))
Noch etwas zu Coltrane – Smith. Viele Musiker haben ja damals intensiv Coltrane gehört (was sowieso jeder immer tun sollte ;-)) und von Coltrane konnte man sicherlich die unbedingte und konsequente Verwirklichung der eigenen musikalischen Vision lernen, aber bestand darüber hinaus noch eine Verbindung?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.otis
Zappa1, natürlich gab es damals gute Musik. Sehr viele sogar. Aber für mich eben nicht im Bereich des Rock (ja, im Jahr zuvor habe ich auch mal Zappa zugejubelt, den ich aber nicht dazu zähle). Sagte ich irgendwo etwas von Befreiung?
Obwohl das auch ein spannender Aspekt ist. Die Industrie versuchte uns ja via Presse und Marketing das Gängige zu verkaufen. Ich begann schon an mir und der Rockmusik zu zweifeln. Das konnte es doch wohl alles nicht sein. Genau in dem Augenblick kam Horses. Es war vielleicht keine Befreiung, aber eine wunderbare Bestätigung. Deshalb ist sie mir auch heute noch so viel wert.Nein, du schriebst nichts von Befreiung, das habe ich ganz allgemein gemeint, weil einem sowas heute immer wieder mal gerne aufgetischt wird. Nich speziell nur auf Patti bezogen, auch auf Punk, auf Nirvana, Bender fühlte in der Class Of 82 ne Befreiung usw. Das sind eben Dinge, die ich selbst nie so empfunden habe. Wenn man sich einigermaßen für Musik interessierte, dann konnte man auch das entdecken, was für einen in Betracht kam und das von Presse und Industrie aufgedrängte auch meiden.
Dass im Bereich Rock 75/76 nicht (mehr) viel los war (von Led Zeppelin abgesehen, die ich aber nie als eine typische Rockband gesehen habe), das ist unbestritten, insofern war diese Frische und Radikalität einer Patti Smith schon sehr erfreulich.--
„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102Zappa1Das war auch der einzige Begriff in der Aufzählung, der mir selbst etwas Kopfzerbrechen bereitet hat, wobei ich die Intellektuellen-Definition sowieso noch nie so richtig begriffen habe. Bin selbst wohl keiner…;-)
Und daher weiß ich ebensowenig, ob er auf Patti zutrifft.Intellektuelle sind Leute die weniger ficken….sagte der große Wolfgang Neuss…so dennig ist Janis keine Intellektuelle !;-)
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“Sonic JuiceDas weiß ich – mangels umfassender Werkskenntnis – auch nicht.
Intellektuell sind für mich Künstler, die nicht nur „aus dem Bauch heraus“ etwas schaffen, sondern auch Willens und in der Lage sind, ihr Werk mit einem theoretischen Unterbau zu versehen. Das erfordert zwar nicht unbedingt eine akademische Ausbildung, aber zumindest eine akademische Herangehensweise, die einem z.B. ermöglicht, auch kultur- sozial-, politik- oder sonstige geisteswissenschaftliche Bezüge zu einem Werk herzustellen.Ich glaube, ich weiß, was Du meinst, hätte aber gern ein, zwei Beispiele.
Ansonsten schöner Beitrag von muffki und die Diskussion über Horses (liegt hier ganz frisch und wird demnächst angehört) zum Schluss interessant und ergiebig.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Sebastian FrankBravo, Sonic! Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.
Hm, ich verstehe das mit dem theoretischen Unterbau eines Werkes überhaupt nicht. Wie versieht denn ein intellektueller Künstler seine Komposition mit einem theoretischen Unterbau? Und gibt es dafür ein Beispiel?
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Dick Laurentvielleicht haben wir da einfach unterschiedliche Wünsche an eine Faves-Darstellung in diesem Forum. Ich möchte keinen „Musikjournalismus“ hier lesen, keine Faktenpräsentation (ob gut oder schlecht) – ich halte das für redundant mit vielen anderen heutzutage einfach zugänglichen Quellen.
kramer schreibt seinen Thread aber nun einmal nicht für dich. Er hat eine andere Herangehensweise für die Präsentation seiner Faves gewählt als die, die du dir wünschen würdest. Diese Grundvoraussetzung ist seit Jahren bekannt und dennoch wiederholst du dein Missfallen immer wieder. Das verstehe ich nicht.
Aber das haben wir wohl mittlerweile häufig genug diskutiert. Ich werde mich mit derlei Anmerkungen zukünftig zurückhalten (naja, ich versuchs) und kramer hat hoffentlich verstanden, dass ich ihn ihn nicht für einen Fakten wiederkäuenden Deppen halte
Fair enough. (Gibt es dafür eigentlich eine stimmige deutsche Übersetzung? Ich habe überlegt, aber mir ist keine eingefallen, wäre aber sehr daran interessiert.)
sondern dass mir nur das Persönliche in seinen Faves (es sind doch seine, nicht die von irgendeiner neutralen Person!) fehlt. Fertig.
Okay. Vielleicht bildet aber der Pendelschlag zwischen dem ersten Hören und dem Sammeln von Fakten und Hintergründen, dann dem Wiederhören samt dem Entdecken von Querbezügen und dem Neueinordnen des Gehörten mit weiterer Recherche kramers ganz musikalische Freude – und vielleicht ist die von ihm gewählte Darstellung seiner Faves daher gar nicht so wenig persönlich wie du denkst, sondern im Gegenteil eine exakte Abbildung seiner Herangehensweise an seine persönlichen Faves. Hermeneutik als Lustgewinn sozusagen. Ist aber nur eine Spekulation – das müsste kramer schon selbst sagen. Jedenfalls finde ich es anmaßend und falsch, dass du kramers Texten Persönlichkeit und Herzblut absprichst, nur weil ihr beide offensichtlich unterschiedliche Vorlieben und Methoden habt.
lathoIch glaube, ich weiß, was Du meinst, hätte aber gern ein, zwei Beispiele.
Dem schließe ich mich an.
Ansonsten schöner Beitrag von muffki […]
Wie heiße ich?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Declan MacManusk
Fair enough. (Gibt es dafür eigentlich eine stimmige deutsche Übersetzung? Ich habe überlegt, aber mir ist keine eingefallen, wäre aber sehr daran interessiert.)
„Na gut!“ würde ich übersetzen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Declan MacManus
Fair enough. (Gibt es dafür eigentlich eine stimmige deutsche Übersetzung? Ich habe überlegt, aber mir ist keine eingefallen, wäre aber sehr daran interessiert.)„Das ist nur rechtens“?
(Beispiele für intellektuelle/nicht intellektuelle Künsterl wären z.B. Common bzw Sadat X vs. die Beatnuts oder Puff Daddy)
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockMistadobalina“Na gut!“ würde ich übersetzen.
Nee, das trifft’s nicht ganz, finde ich. „Na gut“ hat etwas Resignatives, während „Fair enough“ positiver, anerkennender, respektvoller ist.
Cleetus“Das ist nur rechtens“?
Das klingt nun in der Tat ganz auf der Höhe der Zeit. Wohlan: Ade, „fair enough“! Sei mir gegrüßt, „das ist nur rechtens“!
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mein Wörterbuch sagt „Na schön“.
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Na gut. Wenn man hier jemandem nach langer Diskussion doch zustimmt und seinen Standpunkt anerkennt, auf eine positive Art und Weise sagt man „Passt.“ Das ist genau das, was du ausdrücken willst, nur leider nicht universaldeutsch.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
Schlagwörter: Faves, kramer, LP Faves, User Reviews
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