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Ich glaube nicht, dass man ein Album, das mit einer solchen musikgeschichtlichen Bedeutung aufgeladen ist wie „Horses“ heute unvoreingenommen hören kann – schon gar nicht, wenn man ein so überaus wohlinformierter und einordnender Musikhörer ist wie kramer. Ich weiß nicht genau, was Dick mit der „Wucht“ meint, aber versteht man sie als einen direkten Einfluss, den die Platte beim Entdecken ausübt, dann kann dieser unmöglich mit dem vergleichbar sein, den sie beispielsweise auf otis bei Erscheinen hatte.
Ich lese bei Dick und anderen nur den unterschwelligen Vorwurf heraus, kramer tue so, als könne er die Platte auf dieselbe Weise erleben wie etwa otis. Und den halte ich für falsch.
Ob einem diese Vorgehensweise nun gefällt oder nicht: kramer hat seine Vorstellung der Platte mit sehr viel Faktenwissen ausgestattet. Natürlich ist das „angelesenes“ Wissen – aber was ist daran falsch? Soll Musikjournalismus nicht unter anderem auch genau das leisten? Fakten sammeln und für den weniger wissenden Leser prägnant, wortgewandt und einordnend präsentieren? Muss man wirklich ein Zeitzeuge sein, um das hinzubekommen? Ganz offensichtlich nicht.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]