Jazzbücher

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  • #11212779  | PERMALINK

    vorgarten

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    ben sidran war da wichtig, oder? TALKING JAZZ kam aber erst in den 90ern, aber war BLACK TALK (1972) nicht auch schon im wesentlichen interviewbasiert?

    die einzigen schwarzen jazzkritiker vor crouch waren eigentlich nur baraka und spellman, oder?
    und die unangenehmsten weißen feather und ira gitler („ira hitler“, abbey lincoln)? gleason hatte unter den musikern einen ziemlich guten ruf, wenn ich das richtig erinnere.

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    #11212783  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Notes and Tones war definitiv wichtig, Leroi Jones / Amiri Baraka auch

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    #11212793  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    vorgartenben sidran war da wichtig, oder? TALKING JAZZ kam aber erst in den 90ern, aber war BLACK TALK (1972) nicht auch schon im wesentlichen interviewbasiert?
    die einzigen schwarzen jazzkritiker vor crouch waren eigentlich nur baraka und spellman, oder?
    und die unangenehmsten weißen feather und ira gitler („ira hitler“, abbey lincoln)? gleason hatte unter den musikern einen ziemlich guten ruf, wenn ich das richtig erinnere.

    da warst du schneller mit Baraka… Ralph Ellison koennt ich noch anbieten, weiss nicht, wann der seine Sachen ueber Jazz geschrieben hat, aber er ist jedenfalls eine Generation frueher

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    #11212813  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    redbeansandriceda warst du schneller mit Baraka… Ralph Ellison koennt ich noch anbieten, weiss nicht, wann der seine Sachen ueber Jazz geschrieben hat, aber er ist jedenfalls eine Generation frueher

    stimmt, und in der generation gab es noch albert murray, STOMPNG THE BLUES ist aber erst von 1976.

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    #11212815  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,468

    hier ist (wenn man ein bisschen scrolled) ein interessantes Interview mit Gary Giddins rund um das Thema „a black writer has never won the Jazz Journalist Association’s Lifetime Achievement Award“. Da fallen einige Namen, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte (Gene Seymour, Hollie West)

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    #11212859  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das mit dem interviewbasiert war ja an sich gar kein Kriterium, aber das ging mir durch den Kopf wegen Iversons Statement, dass Crouch halt irgendwann gemerkt hätte, dass es gut sei, die Musiker für sich selbst sprechen zu lassen … die grossen Erklärmodelle tischten auch Baraka und Spellman (klar, danke für die Gedächtnishilfe!) eher nicht auf … und das Reden mit den Musikern (mit Crouch hätten ja auch Leute bloss geredet, weil er schwarz war, meint Iverson … das war ja später sicher nicht mehr so, wenn er in Natura so ein einnehmender Typ war, wie Iverson es beschreibt) ist halt schon ein Paradigmenwechsel. Sehr interessant ist da das Büchlein von Garth W. Caylor, das erst vor ein paar Jahren erschien (der ist vermutlich weiss, oder? habe ich irgendwie so im Hinterkopf, aber ich habe keine Ahnung mehr, ob er das mal erwähnt, bei Amazon kann man reinschauen):
    https://www.thewire.co.uk/news/35478/1960s-jazz-interviews-published-50-years-after-book-was-completed

    Über Ellisons Schriften über Jazz weiss ich nichts – gibt es da etwas empfehlenswertes? Und lohnt Albert Murray denn mehr als Crouch? Ich habe den – als Ziehvater von Crouch und Marsalis – bisher auch nie auf der Liste gehabt.

    Das mit Ira Gitler finde ich ja interessant – denn er war unter den Weissen wohl auch einer der ersten, der die Leute ausführlich zu Wort kommen liess (nicht wie Kollege Keepnews, der stets nur sich selbst zu Wort kommen liess und sich dabei noch zuhörte und das dabei erlebte reflektiert und per Schleife in Echtzeit in den Text zurückspiegelte – der Grossmeister der Patrons) … aber ich sehe gerade, dass „Swing to Bop“ auch erst 1985 erschien, hatte da ein früheres Datum angenommen. Und Gitler verstand sehr viel von der Materie … unter den damaligen Liner Notes-Autoren ist er neben Nat Hentoff vermutlich mein Favorit (aber die besten sind wohl jene, die etwas weniger oft zu lesen sind: Martin Williams, Gleason oder auch Figi aus Chicago).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11212947  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Except when he contradicted himself. Stanley on the page & Stanley in 3D were not the same. I DESPISED what he wrote about Fusion, free Jazz, & the avant-garde. Only to find out he was a Bob Marley & Prince fan-quiet has he kept it. I would have stayed a Hater If I hadn’t met him

    Vernon Reid über Crouch (Twitter)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11213519  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Danke für den Link zum Gespräch mit Giddins!

    Hier schreibt Gene Seymour (der war mir auch unbekannt) über (ein Buch von) Stanley Crouch:
    https://www.thenation.com/article/archive/crouching-tiger/

    Und bei der Suche nach Hollie West bin ich über ein Interview zum selben Thema gestolpert, dieses Mal mit Greg Tate:
    https://www.openskyjazz.com/2009/10/aint-but-a-few-of-us-black-jazz-writers-tell-their-story-11/

    Hier schreibt West über Dottie Dodgion, die Schlagzeugerin und Frau von Jerry (in deren Wohnzimmer die eine Hälfte es Albums aufgenommen wurde, das ich vorhin hörte, „Sir Elf“ von Roland Hanna), und überhaupt über Instrumentalistinnen im Jazz – der dreizehnjährigen Terri Lyne Carrington wird eine grosse Zukunft vorausgesagt:
    https://www.washingtonpost.com/archive/lifestyle/1979/05/08/a-different-drummer/34a87209-7bd2-4760-bb35-e6b92f6329d8/

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    #11213673  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Bei interviewbasiert muss man auch Nat Hentoff erwaehnen… und matürlich die Bücher von Gitler… und ich denk die hatten vor Crouch verstanden, dass die Musiker reden müssen… Baraka schreibt mE sehr mitreissend und pointiert aber es ist schon seine Stimme, die einem im Ohr bleibt… („Albert Ayler is the dynamite sound of our time“ ist so ein Einstieg, den ich erinnere)

    Murray und Ellison: es gibt wohl den Briwfwechsel der beiden aus den 50ern darüber wie schlimm Bebop ist und eine Essaysammlung Ellison über Jazz… aber vorher les ich lieber endlich Blues People von Baraka … oder was anderes

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    #11213885  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Das mit Ira Gitler finde ich ja interessant – denn er war unter den Weissen wohl auch einer der ersten, der die Leute ausführlich zu Wort kommen liess (nicht wie Kollege Keepnews, der stets nur sich selbst zu Wort kommen liess und sich dabei noch zuhörte und das dabei erlebte reflektiert und per Schleife in Echtzeit in den Text zurückspiegelte – der Grossmeister der Patrons) … aber ich sehe gerade, dass „Swing to Bop“ auch erst 1985 erschien, hatte da ein früheres Datum angenommen. Und Gitler verstand sehr viel von der Materie … unter den damaligen Liner Notes-Autoren ist er neben Nat Hentoff vermutlich mein Favorit (aber die besten sind wohl jene, die etwas weniger oft zu lesen sind: Martin Williams, Gleason oder auch Figi aus Chicago).

    die geschichte mit lincoln und gitler geht natürlich auf seinen down-beat-verriss von STRAIGHT AHEAD (november 1961) zurück, und auf die diskussion (down beat märz 1962) über schwarze und weiße zugänge zum jazz, in der er die beiden einzigen schwarzen teilnehmer (lincoln und roach) des reverse racism bezichtigt hat. (die debatte ist hier ganz gut zusammengefasst.)
    was dann insgesamt ein ziemlich unschönes bild ergibt: sich in den 50ern als vermittler der oralen tradition im jazz zu installieren, aber in dem moment, wo schwarze musiker*innen selbst das wort ergreifen, bürgerrechtsforderungen, free jazz und eine offenere politisierung der debatte um musik erst zusammenzurühren und dann empört zurückzuweisen.

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    #11213947  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Danke, das lese ich gerne nach!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11244353  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Elliott H. Powell – Sounds from the Other Side: Afro–South Asian Collaborations in Black Popular Music (University of Minnesota Press, 2020)

    From Beyoncé’s South Asian music–inspired Super Bowl Halftime performance, to jazz artists like John and Alice Coltrane’s use of Indian song structures and spirituality in their work, to Jay-Z and Missy Elliott’s high-profile collaborations with diasporic South Asian artists such as the Panjabi MC and MIA, African American musicians have frequently engaged South Asian cultural productions in the development of Black music culture. Sounds from the Other Side traces such engagements through an interdisciplinary analysis of the political implications of African American musicians’ South Asian influence since the 1960s.

    Elliott H. Powell’s book is like the music he investigates: intelligent, intimate, and offering new possibilities for intercultural engagement. His analyses transcend appropriation narratives to unearth the nuances of power in Afro–South Asian exchanges. Importantly, Powell demonstrates the fallacy of placing white, heteronormative paradigms onto people of color and instead illuminates a diverse and innovative history of aesthetic and political collaboration.

    — T. Carlis Roberts, University of California, Berkeley

    Elliott H. Powell asks, what happens when we consider Black musicians’ South Asian sonic explorations as distinct from those of their white counterparts? He looks to Black musical genres of jazz, funk, and hip hop and examines the work of Miles Davis, John Coltrane, Rick James, OutKast, Timbaland, Beyoncé, and others, showing how Afro–South Asian music in the United States is a dynamic, complex, and contradictory cultural site where comparative racialization, transformative gender and queer politics, and coalition politics intertwine. Powell situates this cultural history within larger global and domestic sociohistorical junctures that link African American and South Asian diasporic communities in the United States.
    The long historical arc of Afro–South Asian music in Sounds from the Other Side interprets such music-making activities as highly political endeavors, offering an essential conversation about cross-cultural musical exchanges between racially marginalized musicians.

    $22.50 paper ISBN 978-1-5179-1004-4
    $90.00 cloth ISBN 978-1-5179-1003-7

    200 pages, 19 b&w photos, 5 1/2 x 8 1/2, November 2020

    Elliott H. Powell is associate professor of American studies at the University of Minnesota.

    Table of Contents:

    Introduction
    1. A Desi Love Supreme: John Coltrane, James Baldwin, and the Life Side of Afro–South Asian Music
    2. Corner Politics: The Queer and South Asian Coalitional Black Politics of Miles Davis
    3. Punks, Freaks, OutKasts, and ATLiens: The Afro–South Asian Imaginings of Rick James and Andre 3000
    4. Recovering Addict(ive): The Afro–South Asian Sexual Politics of Truth Hurts’ “Addictive”
    5. Do(ing) Something Different: Cross-Cultural Collaboration in the Work of Timbaland and Raje Shwari
    Epilogue
    Acknowledgments
    Notes
    Index

    Sounds from the Other Side is a crucial intervention in the scholarship of Afro–South Asian cultural and political connections—an original, sophisticated, and multi-layered account of African American musicians’ creative engagements with South Asian musics, musicians, and spiritualties. Elliott H. Powell demonstrates that varied soundings and imaginings of South Asia have provided musicians as divergent as Miles Davis, Rick James, and Beyoncé with a terrain for conjuring new forms of radical Black being—a terrain in which Blackness, South Asianness, queerness, and liberatory politics are articulated together and coconstituted.

    — Vivek Bald, author of Bengali Harlem and the Lost Histories of South Asian America

    ——-

    Könnte sehr spannend sein, denke ich! Hier die Quelle der ganzen Infos:
    https://www.upress.umn.edu/book-division/books/sounds-from-the-other-side

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    #11244413  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,975

    super interessant, vielen dank!

    --

    #11244449  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 33,653

    Das ist aber ein gewaltiger Preisunterschied zwischen gebundenem Buch und Paperback.
    Ist das üblich in der Jazzliteratur?

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    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett
    #11244487  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,008

    pheebeeDas ist aber ein gewaltiger Preisunterschied zwischen gebundenem Buch und Paperback.
    Ist das üblich in der Jazzliteratur?

    Falsche Frage, denke ich. Eher: US Hochschulverlage. Die gebundenen Bücher können da auch schon mal 200$ kosten und die TB ein paar Jahre auf sich warten lassen und dann auch ordentlich teuer sein …

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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