Jazz Reissues

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  • #7623465  | PERMALINK

    katharsis

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    Oh ja, oh ja! Ich kann mich da an so einige Miles Davis Columbia CD’s erinnern, bei denen mir die Trompete dermaßen ins Ohr sticht, dass es kaum auszuhalten ist. „ESP“, „Miles Smiles“ und vor allem „Someday my prince will come“. Stellenweise kann ich die CD überhaupt nicht hören.

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    #7623467  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    nail75Mehr Vinyl-Forum als hier und sh.tv braucht kein Mensch (glaube ich jedenfalls ;-)).

    Nein, das ist damit nicht gemeint. Steve Hoffman hat es hier erklärt:
    http://www.stevehoffman.tv/forums/showpost.php?p=5675938&postcount=66

    Alle Columbia-Stereo-Platten aus den späten 1950ern und den frühen 1960ern (und in verminderter Form auch später) haben deutlich mehr Höhen als die Mono-Ausgaben. Nun habe ich nicht gerade Massen an Vergleichsmöglichkeiten, aber was ich im Kind Of Blue-Thread zum CD und Vinyl-Vergleich geschrieben habe, passt genau dazu. Das Classic Records-Vinyl klingt wie die Mono-Platte nämlich warm, da Bernie Grundman auf die zusätzlichen Höhen verzichtet hat. Die CD klingt bizarrerweise wie das Stereo-Original-Vinyl (im Grundsatz!) nämlich wesentlich schärfer, was vor allem bei Miles Davis Trompetenspiel zu hören ist.

    Ich habe gerade nachgelesen, dass alte Mono-Originale wohl auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Ich kenne die aber nicht, empfehle aber die Classic-Ausgaben ein weiteres Mal. :-)

    Ok, danke… werd’s mir mal notieren, aber hab eigentlich recht wenig Lust darauf, Musik immer wieder zu kaufen wenn’s noch so viel neues zu entdecken gibt.

    --

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    #7623469  | PERMALINK

    tejazz

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    Beiträge: 1,100

    Ich hatte von der KIND OF BLUE mir die 180 gr-Do-LP mit den beiden outtakes auf der 2. LP und den drei Titeln in korrigierter Geschwindigkeit von Classic Records geholt. Das muß nun reichen. Ich wollte bei Gelegenheit mal ein Mono-Original kaufen und gegenhören, habe das dann aber doch gelassen. Die Preise haben mich abgeschreckt, das ist es mir nicht wert.
    Da ich Jazz auf Vinyl (in meinem Rahmen) sammele, habe ich im Laufe der Jahre ein „Gefühl“ für die Ausgaben bekommen. Wenn Originale, dann fallen bestimmte Labels meist heraus (Dawn, Jubilee), dafür dann möglichst die japanischen reissues oder, manchmal auch spätere (Billig-)-Labels.
    Sowas fehlt mir bei den CDs, deshalb halte ich mich da meist an die Ausgaben der mehr oder weniger ursprünglichen Labels, weil ich dann hoffe, daß man da auf einigermaßen gute Quellen zurückgreift und seit einigen Jahren auch mehr Wert auf das Mastering legt. Damit kann man immer wieder daneben liegen, keine Frage, aber die Chancen für gute Ausgaben steigen. Und bei 2 oder 3 CDs im Jahr ist das finanziell durchaus zu vernachlässigen.
    Richtig gut fand ich die Dreyfuss-CDs, die in faszinierender Klangqualität alte Aufnahmen präsentiert haben. Ich habe die aber nur teilweise bei Freunden gehört, weil ich wahrscheinlich zu viel davon gekauft hätte und die Unterschiede zwischen Original und Dreyfuss-CD oft so gravierend waren, daß mir vielleicht die Lust an meinen alten Platten vergangen wäre. Aber für den CD-Hörer ist das schon eine feine Sache!

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    #7623471  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,061

    gypsy tail windOk, danke… werd’s mir mal notieren, aber hab eigentlich recht wenig Lust darauf, Musik immer wieder zu kaufen wenn’s noch so viel neues zu entdecken gibt.

    Da das in eine ähnliche Richtung geht wie der Kommentar von Stormy Monday, hier kurz eine Erläuterung. Kind Of Blue ist nicht irgendein Album, es ist das Jazz-Album. Es gibt kein anderes, das mir so wichtig ist wie das. A Love Supreme kommt dem noch relativ nahe und dann wird es schon eng.

    Es gibt Komplettisten, die möglichst viel kennen wollen. Dazu zähle ich nicht. Ich besitze ein halbes Dutzend Hank Mobley Alben und habe nicht die allergeringste Motivation weitere Alben dazuzukaufen. Ich beschränke mich grundsätzlich auf die Highlights, auf die Dinge, die ich wirklich mag, die mich wirklich interessieren und ich lasse das Abgelegene/Exotische eher außen vor. Kurz gesagt: Ich muss nicht alles kennen, ich will nicht alles kennen. Ich bin stets offen für neues, aber ich bin nicht dafür offen, alles Neue oder Unbekannte in epischer Breite auszuwalzen, nur weil es neu oder unbekannt ist.

    Ich würde nur kurz zögern, um eine 20-CD Box mit unveröffentlichten Live-Aufnahmen von Miles Davis in den 1970ern zuzulegen. Eine 5-CD Box mit unveröffentlichten Liveaufnahmen von Hank Mobley würde ich hingegen ignorieren. Denn da sage ich: Ich kenne von Mobley genug, ich weiß, was er macht. Es ist nicht schlecht, oft sogar gut. Mehr muss ich nicht wissen. Von Miles Davis will ich hingegen immer mehr wissen.

    --

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    #7623473  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,139

    nail75Da das in eine ähnliche Richtung geht wie der Kommentar von Stormy Monday, hier kurz eine Erläuterung. Kind Of Blue ist nicht irgendein Album, es ist das Jazz-Album. Es gibt kein anderes, das mir so wichtig ist wie das. A Love Supreme kommt dem noch relativ nahe und dann wird es schon eng.

    Es gibt Komplettisten, die möglichst viel kennen wollen. Dazu zähle ich nicht. Ich besitze ein halbes Dutzend Hank Mobley Alben und habe nicht die allergeringste Motivation weitere Alben dazuzukaufen. Ich beschränke mich grundsätzlich auf die Highlights, auf die Dinge, die ich wirklich mag, die mich wirklich interessieren und ich lasse das Abgelegene/Exotische eher außen vor. Kurz gesagt: Ich muss nicht alles kennen, ich will nicht alles kennen. Ich bin stets offen für neues, aber ich bin nicht dafür offen, alles Neue oder Unbekannte in epischer Breite auszuwalzen, nur weil es neu oder unbekannt ist.

    Ich würde nur kurz zögern, um eine 20-CD Box mit unveröffentlichten Live-Aufnahmen von Miles Davis in den 1970ern zuzulegen. Eine 5-CD Box mit unveröffentlichten Liveaufnahmen von Hank Mobley würde ich hingegen ignorieren. Denn da sage ich: Ich kenne von Mobley genug, ich weiß, was er macht. Es ist nicht schlecht, oft sogar gut. Mehr muss ich nicht wissen. Von Miles Davis will ich hingegen immer mehr wissen.

    Entschuldige, aber das kommt jetzt ein wenig zu belehrend rüber für meinen Geschmack. Glaub mir, ich WEISS um den Status und Ruf und die Bedeutung von „Kind of Blue“.

    Was Mobley betrifft (und Dein Urteil zu den Cellar Door Sessions) liegst Du jedoch grundfalsch ;-)

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    #7623475  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,061

    gypsy tail windEntschuldige, aber das kommt jetzt ein wenig zu belehrend rüber für meinen Geschmack. Glaub mir, ich WEISS um den Status und Ruf und die Bedeutung von „Kind of Blue“.

    Vielleicht um den allgemeinen Status, aber nicht um den persönlichen, den es für mich hat. Und daraus resultieren eben unsere unterschiedlichen Herangehensweisen. Das wollte ich Dir in der Tat begreiflich machen.

    --

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    #7623477  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    nail75Vielleicht um den allgemeinen Status, aber nicht um den persönlichen, den es für mich hat. Und daraus resultieren eben unsere unterschiedlichen Herangehensweisen. Das wollte ich Dir in der Tat begreiflich machen.

    Das hab ich verstanden, ja.
    Mal schauen ob ich irgendwann zu einer Classics Vinyl-Ausgabe komme oder nicht. Gibt’s die auch als Einzel-LP ohne den alternate Take von „Flamenco Sketches“? Und wo gäb’s dieses Classis LPs überhaupt zu kaufen?

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    #7623479  | PERMALINK

    tejazz

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,100

    Na ja, Classic Records ist ja erst mal dicht. Die Restbestände werden von den Händlern mit ordentlichem Aufpreis verhökert. Da kommt für eine richtig gesuchte Platte schon mal leicht ein guter Fünfziger und mehr dabei heraus. Ist ja AUDIOPHIL. Und KIND OF BLUE gehört dazu. Ich meine, ein Bekannter hätte sein eingeschweißtes Dritt-Exemplar für satte € 70,00 an den Mann gebracht – als Freundschaftspreis.
    Wobei man oft auch Pech haben konnte – nicht jede Platte 200 Gramm-LP war preßtechnisch in Höchstform, die handverlesenen Exemplare waren zwar (etwas) teurer, haben aber (in Europa) das zusätzliche Kleingeld dann oft wieder hereingeholt, da man sich Ärger mit dem Händler, Rückporto usw. ersparte. Wenn die Platte also nicht mehr originalverpackt ist, solltest Du sie zumindest optisch begutachten.
    Bei den 180-ern trat das Problem meines Wissens nach nicht auf. Da habe ich von den norddeutschen Händlern keine Klagen gehört. Ich habe drei 200 Gramm-Pressungen, die ausgezeichnet sind, weiß aber, daß es eine hohe Ausschußquote gab, sodaß zeitweilig die Meinungen kundgetan wurde, daß CR den Ausschuß nach Europa senden würde.

    --

    #7623481  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Hm… das übersteigt alles mein Wissen und zudem auch meine Phynanzen. Aber danke für die zusätzlichen Infos und Hinweise!

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    #7623483  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    Über das Gesagte hinaus, kann ich Dir auch nicht weiterhelfen, aber ich rate einfach, die Augen offen zu halten. Vielleicht läuft Dir ja mal eine solche Pressung über den Weg.

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    #7623485  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, danke! Mal schauen… vielleicht find ich ja im Müll mal eine alte original Mono-Pressung :-)

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    #7623487  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,061

    Die sind aber leider auch sehr teuer und gesucht. Da muss man schon echt Glück haben. Ansonsten ist man schnell bei mehreren hundert Euro. Daher wäre eine CD Box der Miles Davis-Monos wirklich schön.

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    #7623489  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    nail75Daher wäre eine CD Box der Miles Davis-Monos wirklich schön.

    Das scheint in der Tat wünschenswert zu sein… wer weiss, vielleicht kommt ja mal sowas, wenn die dämliche Trumpet-Case-Box weg ist.

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    #7623491  | PERMALINK

    katharsis

    Registriert seit: 05.11.2005

    Beiträge: 1,737

    Das gehört zwar vielleicht eher in den Classics-Thread, aber vielleicht kann mir jemand kurz begreiflich machen, warum Classics je ein 180g und ein 200g Exemplar einer LP gepresst hat?
    Die einzige Classics-LP die mich derzeit wirklich interessiert, ist „Back to the tracks“ von Tina Brooks.

    Im übrigen wollte ich noch anmerken, dass man doch vieles verpasst, wenn man sich in zwar bewusst gesteckten – aber immerhin engen – Grenzen bewegt. Musikalisch gesehen. Natürlich hat man bestimmte Musiker, die man gerne immer wieder hört und gerne alles auf LP/CD hat. Aber man verpasst doch möglicherweise vieles andere, wenn man sich denkt „okay, von dem Typen hab ich ja schon 6 Alben, da muss ich nicht noch mehr hören“. Gerade auch, weil Du Mobley erwähnst. Ich kann da gut 6 Alben picken, die ich absolut gerne mag und 6 andere, die ich nicht wirklich gerne mag. Insofern ist das doch sehr selektiv und es kann einem großartige Musik entgehen?
    Und höre ich da eine Art „Verdrossenheit“ gegenüber dem „angeblich so tollem, nur weil es unbekannt ist“ heraus?

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    #7623493  | PERMALINK

    tejazz

    Registriert seit: 25.08.2010

    Beiträge: 1,100

    Das mit Classic Records ist relativ schnell geklärt.
    Zuerst gab es die audiophilen 180-Gramm-Pressungen. Die waren außerordentlich gut, allerdings waren die Hüllen (soweit ich das beobachtet habe) die „normalen“ konventionellen Außenhüllen. 180 Gramm waren damals zumindest für den anspruchsvollen Hörer die Norm.
    MFSL hatte schon in den 90-ern auf 200 Gramm gepreßt und die anspruchsvollere Klientel honorierte diesen Aspekt wohl auch.
    CR zog dann nach, es wurde mit 200 Gramm QUIEX VINYL gepreßt. So ziemlich der ganze Backkatalog erschien dann noch einmal auf 200 Gramm mit einem den 50-Jahre-Originalen ähnelnden cover (und neue Titel). Damit hatte man evtl. das Problem, den Tonarm in der Höhe um einen Hauch zu verstellen, um die dickeren Platten „normgerecht“ abspielen zu können. Allerdings ließ dann die Preßqualität nach. Keine Ahnung, ob das mit in die Problematik um CR einfloß.
    Die Draufgabe, das alles noch mit der Geschwindigkeit von 45 U/min unter das Volk bringen, kam dann kurz nach der 200 Gramm-Umstellung. Noch besserer Klang, gleiche Musik.

    Na ja, und bei den Vorlieben habe ich ja noch größere Grenzen. Da gibt es so viel in der für mich interessanten Zeit Mitte der 40-er bis Anfang der 60-er, was ich noch nicht kenne. Und, z.B., von Mobley kann auch ich kaum genug haben.
    Ich habe auch schon Anderes gehört, bin aber nicht mit der Musik klargekommen.
    Beispiele: Albert Mangelsdorff interessiert mich nur bis Mitte der 60-er, danach eben nicht. Und mit Coltranes späteren Werken nach seinem klassischen Quartett ist bei mir auch nichts zu holen. Miles Davis „elektrisch“? hat mich interessiert, als ich nur Rock (und wenig Klassik) hörte. Das ist vorbei. Von Free Jazz ganz zu schweigen.
    Also bleibe ich bei dem, was ich einschätzen kann. Ich weiß auch, daß ich etwas verpasse, aber man kann sowieso nicht alles haben bzw. hören, es fehlt ja immer etwas. Es ist eben generell ein Kampf gegen Windmühlen. Und das Bestreben, den Verlust dabei möglichst klein zu halten, ist nicht so ausgeprägt. Grob gesagt: Ob ich nun 10.000 Alben oder 20.000 Alben nicht gehört habe, ist für mich nicht wichtig. Nur immer hinterher zu hetzen ist nicht meine Sache. Es würde mir auch die Freude nehmen.

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