Re: Jazz Reissues

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tejazz

Registriert seit: 25.08.2010

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Das mit Classic Records ist relativ schnell geklärt.
Zuerst gab es die audiophilen 180-Gramm-Pressungen. Die waren außerordentlich gut, allerdings waren die Hüllen (soweit ich das beobachtet habe) die „normalen“ konventionellen Außenhüllen. 180 Gramm waren damals zumindest für den anspruchsvollen Hörer die Norm.
MFSL hatte schon in den 90-ern auf 200 Gramm gepreßt und die anspruchsvollere Klientel honorierte diesen Aspekt wohl auch.
CR zog dann nach, es wurde mit 200 Gramm QUIEX VINYL gepreßt. So ziemlich der ganze Backkatalog erschien dann noch einmal auf 200 Gramm mit einem den 50-Jahre-Originalen ähnelnden cover (und neue Titel). Damit hatte man evtl. das Problem, den Tonarm in der Höhe um einen Hauch zu verstellen, um die dickeren Platten „normgerecht“ abspielen zu können. Allerdings ließ dann die Preßqualität nach. Keine Ahnung, ob das mit in die Problematik um CR einfloß.
Die Draufgabe, das alles noch mit der Geschwindigkeit von 45 U/min unter das Volk bringen, kam dann kurz nach der 200 Gramm-Umstellung. Noch besserer Klang, gleiche Musik.

Na ja, und bei den Vorlieben habe ich ja noch größere Grenzen. Da gibt es so viel in der für mich interessanten Zeit Mitte der 40-er bis Anfang der 60-er, was ich noch nicht kenne. Und, z.B., von Mobley kann auch ich kaum genug haben.
Ich habe auch schon Anderes gehört, bin aber nicht mit der Musik klargekommen.
Beispiele: Albert Mangelsdorff interessiert mich nur bis Mitte der 60-er, danach eben nicht. Und mit Coltranes späteren Werken nach seinem klassischen Quartett ist bei mir auch nichts zu holen. Miles Davis „elektrisch“? hat mich interessiert, als ich nur Rock (und wenig Klassik) hörte. Das ist vorbei. Von Free Jazz ganz zu schweigen.
Also bleibe ich bei dem, was ich einschätzen kann. Ich weiß auch, daß ich etwas verpasse, aber man kann sowieso nicht alles haben bzw. hören, es fehlt ja immer etwas. Es ist eben generell ein Kampf gegen Windmühlen. Und das Bestreben, den Verlust dabei möglichst klein zu halten, ist nicht so ausgeprägt. Grob gesagt: Ob ich nun 10.000 Alben oder 20.000 Alben nicht gehört habe, ist für mich nicht wichtig. Nur immer hinterher zu hetzen ist nicht meine Sache. Es würde mir auch die Freude nehmen.

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