Jazz in Fusion

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  • #49711  | PERMALINK

    misterknister

    Registriert seit: 24.07.2007

    Beiträge: 1

    Hallo, liebe Freunde des Jazz..!!

    Ich selbst bin seit Jahren begeisterter Jazz-Fan.
    Ich liebe die Klassiker aus den 50ern und 60ern von Art Blakey bis
    Stanley Turrentine.
    Immer wieder fallen mir aber Fusion – Sachen aus den 70er in die Hände.
    Vor kurzem habe ich mir „Idris Muhammed – Power of Soul“ gekauft und
    höre die Scheibe nun hoch und runter.
    Ich finde generell alle Veröffentlichungen aus diesem Genre, an denen Bob James beteiligt war absolut hörenswert. Ich würde allerdings gerne noch mehr Input in diesem Bereich haben. Wer mir also einige Empfehlungen geben kann oder gerne seine Bestenliste niederschreiben möchte, ist hier sehr willkommen ! !

    --

    "..Musik ist eine Droge, konservierte Gefühle in kleinen Dosen, Einnahme nach Bedarf, keine Nebenwirkungen bekannt.."
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    #6292225  | PERMALINK

    asdfjkloe

    Registriert seit: 07.07.2006

    Beiträge: 6,893

    Um sogleich Bezug zu nehmen auf die Platte von Idris Muhammad, die mir auch ausgesprochen gut gefällt, empfehle ich Dir zunächst, in dieser Richtung den CTI-Katalog „abzugrasen“, einiges davon gibt es noch oder wieder.

    Hier kann man entspannt stöbern:

    http://www.dougpayne.com/cti.htm

    http://www.bsnpubs.com/cti/cti.html

    --

    #6292227  | PERMALINK

    q

    Registriert seit: 26.11.2007

    Beiträge: 92

    Der Bereich 70s-Fusion ist eigentlich riesig. Da weiss man gar nicht wo man anfangen soll. :lol:

    Jazz-Grössen wie Herbie Hancock, der verdammt viel zur Elektrifizierung des Jazz beigetragen hat, oder George Duke, haben in den 1970ern ’ne Menge Platten produziert, die man diesem Bereich zuordnen kann.

    Auch wenn Miles Davis diese dann als Bullshit bezeichnet hat.

    Stanley Clarke wäre hier auf jeden Fall zu nennen, genauso wie Eumir Deodato, Alphonse Mouzon, letztendlich auch und gerade (!) die Crusaders !

    Allerdings scheiden sich bei Fusion sehr oft die Geister, auch darüber, was eigentlich noch dazu zählt.
    Viele Fusion-Tracks wiesen Ende der 70er massive Einflüsse aus Soul und Funk auf. Es gibt Tracks, die ein Jazzer als Disco bezeichnen würde.
    Was von einem Jazz-Fan ja immer abwertend gemeint ist.

    Alles in allem war das aber eine tolle musikalische Zeit ! :-)

    --

    #6292229  | PERMALINK

    notthatkindablue

    Registriert seit: 17.03.2008

    Beiträge: 7

    Ja, die Fusion…. es gab natürlich auch zahlreiche Rock-Musiker, die sich dem Jazz genähert haben. Phil Collins‘ Brand X ist dafür ein sehr schönes Beispiel, speziell das Album „Product“ ist meiner Meinung nach empfehlenswert.

    Neben den weiter oben genannten würde ich sogar Pharoah Sanders‘ aktuelles Lineup als Jazzrock mit Blues- und Free- Schlagseite bezeichnen. Auf alle Fälle extrem empfehlenswert… live zeigen sie recht anschaulich, was die oft beschworene Spiritualität des Jazz so bedeuten kann.

    --

    #6292231  | PERMALINK

    mr-mr

    Registriert seit: 12.06.2008

    Beiträge: 22

    Kann nur unterstreichen, das BrandX (besonders mit Phil Collins) richtig
    gute Musik gemacht haben. Bei der Product spielt Collins ja soweit ich weiß
    die Drums und singt noch dazu. Die anderen BrandX Platten sind auch richtig
    gut. Herbie Hancock ist für mich auch einer der größten. Besonders die Head
    Hunters ist ein absoluter Klassiker. Wer auch noch zu dem Thema passt ist
    Billy Cobham. Habe einige Vinyls und CDs gehört und war mehr als begeistert
    von den Funk/Fusion Explosionen. Werde in die Musik Tipps aus dem Thread
    mal reinhören. Bin gespannt.

    --

    #6292233  | PERMALINK

    feedback-recycling

    Registriert seit: 27.06.2008

    Beiträge: 140

    QDer Bereich 70s-Fusion ist eigentlich riesig. Da weiss man gar nicht wo man anfangen soll. :lol:

    Doch! Im Zweifelsfall immer bei Mahavishnu Orchestra. Dann sollte man auf jeden Fall noch Tony Williams Lifetime und Weather Report mit Joe Zawinul nennen, der ja letztes Jahr verstorben ist.

    --

    Unhindered by Talent
    #6292235  | PERMALINK

    notthatkindablue

    Registriert seit: 17.03.2008

    Beiträge: 7

    @ Feedback Recycling: Jup. Oder die Bitches Brew… wenn man vorher schon so verdrogte 60s Mucke mochte ;) Will die Platte jetzt um Gottes Willen nicht runtermachen. Ist meiner Meinung nach eines der Meisterwerke des letzten Jahrhunderts.

    Mr.Mr.. Die anderen BrandX Platten sind auch richtig
    gut.

    @ Mr. MR. : Ich kenne noch die Morrocan Rolls; aber sind zwei, drei sehr gute Songs drauf, aber der Rest driftet leider für meinen Geschmack etwas zu sehr in Ethno- / Ambient- Gefilde ab. Auf alle Fälle ne absolut geile Besetzung…
    Billy Cobham ist n absolutes Ass; der hat ja bei verdammt vielen Platten mitgemacht. Herbie Hancock natürlich auch. Hab jetzt aber schon von mehreren Leuten gehört, dass der momentan live nicht so doll sein soll.

    Ansonsten könnte man von den jüngeren Künstlern evtl den Victor Wooten erwähnen, der schon extrem geil Bass spielt, wobei ich nicht weiß ob der so der typische Fusion- Musiker ist. Auf alle Fälle seehr seehr empfehlenswert ist der Vietnamese Nguyen Le. Hab ihn live erlebt und war völlig von den Socken. Der hat für mich neu definiert, was man als 3er Ensemble so alle anstellen kann.

    Auch der italienische Keyboarder Alex Argento ist sehr fit. Hoffe nur dass der nicht zu arrogant wird… bei seinem Können kann man das durchaus annehmen.

    --

    #6292237  | PERMALINK

    blues-pfaffe

    Registriert seit: 28.09.2003

    Beiträge: 1,350

    Kann mir jemand was zu dem Album Virgin Land von Airto (Moriera) sagen? Vom Cover her liest sich das äußerst spannen: Produziert von Billy Cobham, Mitspieler unter anderem Stanley Clarke, George Duke, David Armaro,… ist die Platte so gut wie diese Liste? Ich komm hier leider nicht dazu, in das gute Stück Vinyl hineinzuhören.

    --

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    #6292239  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 68,254

    Wollte diesen Thread mal wieder nach oben bringen…

    Fusion ist mir generell ein Greuel, Chops-Musik, die mich ziemlich sofort langweilt und emotional völlig kaltlässt, aber die frühen Jazz-Rock Experimente finde ich sehr spannend.

    Der Nukleus der ganzen Entwicklung war wohl Miles Davis‚ Band – die meiner Meinung nach spannendsten Jazz-Rock Bands wurden von Sidemen von Miles gegründet:

    Tony Williams‘ Lifetime (mit Larry Young und John McLaughlin)
    McLaughlin war die geniale Last-Minute Beigabe auf „In a Silent Way“, Young spielte bei den „Bitches Brew“ Sessions

    Mahavishnu Orchestra
    mit John McLaughlin, Jan Hammer, Rick Laird, Billy Cobham, Jerry Goodman

    Weather Report
    mit Wayne Shorter und Joe Zawinul als Keimzelle – die frühen Alben sind unglaublich gut, später verfestigt sich die Musik dann etwas zu stark für meinen Geschmack (aber zugegeben: „Birdland“ oder „Teen Town“ machen Spass, und Jaco ist halt schon toll!)

    Return to Forever
    Da meine ich die ursprüngliche Band mit Chick, Joe Farrell, Stanley Clarke, Airto und Flora Purim, was danach kam lässt mich eher kalt (und die Elekkktrikkk Band ist das nakkte Grauen! :roll: )

    Die Musik dieser Bands (bei Williams zumindest die ersten zwei, drei Alben, bei Mahavishnu ebenso) ist unglaublich frisch und macht mir grossen Spass! Der Geist dieser Leute war (ist zum Teil heute noch, hoffe ich) frei und sie waren zu allerlei Experimenten aufgelegt.

    Wie so oft finde ich den Weg zum Jazz-Rock (Miles „Filles de Kilimanjaro“ zum Beispiel!) und die ersten Durchbrüche am spannendsten, als sich das Genre dann etabliert hat und zumeist unter dem Fusion-Label lief war meiner Meinung nach der grösste Teil der kreativen Energie verpufft. Die Musik wurde schnell formulistisch, virtuos und wie ich schon sagte empfinde ich vieles davon als kalt.

    Andere frühe Schlüsselgestalten, die noch genannt werden sollten, und deren Werk ich sehr, sehr schätze, sind Cannonball Adderley (da kommt Zawinul her, auch George Duke hat bei Adderley „angefangen“) und natürlich der brillante Eddie Harris, als Leichtgewicht verschmäht, als Marginalie wahrgenommen, doch in Wirklichkeit ein grosser Künstler, der sich keineswegs in seltsamen Experimenten erschöpfte, sondern viele tolle Alben zurückliess!

    Und natürlich Miles Davis… am liebsten sind mir wohl nach wie vor die beiden klassischen Quintette, aber was er von 1968 bis 1975 gemacht hat, das ist schon äusserst eindrücklich!

    --

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    gypsy-tail-wind
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    grünschnabelWeather Report: „Black Market“

    Seite 1 eine der besten Jazz-Rock-Seiten aller Zeiten? Heißt eigentlich: Was gibt’s noch auf einem solch begeisternden Niveau?

    asdfjklö…Einiges….

    so vieles kenne ich da nicht …. aus dem Stand und etwas pauschal:

    – Weather Report vom Debut bis „Heavy Market“ (Columbia)
    – die ersten zwei von Tony Williams‘ Lifetime: „Emergency“ und „(turn it over)“ (Polydor)
    – Chick Corea (andere Richtung, aber gehört für mich in diese Liste): „Return to Forever“ (ECM) + „Light As a Feather“ (Polydor)
    – Joe Zawinul: „Zawinul“ (Atlantic)
    – Herbie Hancock: das Mwandishi-Sextet (Blue Note, Warner, Columbia) + „Head Hunters“ & „Thrust“ (Columbia)
    – Mahavishnu Orchestra: „The Inner Mouting Flame“, „Birds of Fire“ (Columbia)
    – John McLaughlin: „Extrapolation“ (Polydor)

    und natürlich alles von Miles von „Filles de Kilimanjaro“ bis zu „Agartha“ und „Pangaea“ …

    Ich vergesse sicher ein paar Dinge und kenne andere noch schlecht (Mahavishnu mit „Between Nothingness and Eternity“, dem dritten Album – live – der Originalformation, die „Lost Trident Sessions“, das dritte damals nicht erschienene Studio-Album, ist nicht so gut wie die anderen) oder gar nicht – viele Essentials kommen aus der Ecke von Miles, also von Leuten, die mit ihm gespielt haben. Larry Young wäre noch (aber ob davon etwas wirklich top ist, bezweifle ich eher, er ist aber auf den Lifetime-Alben und bei Miles dabei), andere halten wohl etwas spätere Corea-Alben auch noch für sehr gut, ich brauche sie nicht … dann gibt es noch die etwas Fun-lastigere Ecke: Cannonball Adderley (mit Zawinul und später George Duke), George Duke … Billy Cobham („Spectrum“ wäre da wohl ein Tipp, aber von ihm brauch ich auch nicht viel, bin also kein wirklich geeigneter Tipp-Geber) fällt da wohl irgendwo dazwischen … dann gibt’s noch etwas abseitigere Dinge wie Jasper van’t Hofs Pork Pie (das wundervolle Album „Transitory“ ist das einzige offizielle, was ich kenne, bei Promising Music auf CD erschienen, im Original bei MPS), Barney Wilens durchgeknalltes „Dear Prof. Leary“ (MPS, ebenfalls bei Promising Musick greifbar) oder Charlie Marianos „Helen 12 Trees“ (ebenfalls MPS/Promising) … aber spätestens bei Wilen sind wir schon in sehr abgelegenen Territorium.

    Von Hancocks Band gab’s weitere Off-Shoots, von denen ich v.a. Julian Priesters „Love, Love“ (ECM) hervorragend finde, Bennie Maupins „Jewel in the Lotus“ (auch ECM) ist auch gut … auch da gibt’s mehr, aber was ich sonst noch einigermassen kenne, reicht nicht ans Beste heran … aber Eddie Hendersons „Heritage“ und „Sunburst“ etwa sind nicht übel.

    --

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    #6292243  | PERMALINK

    Anonym
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    Letztens via FB eine Top 25 meiner liebsten Fusion Alben gepostet. Passt hier sicher auch gut rein:

    01. Miles Davis – In A Silent Way
    02. The Tony Williams Lifetime – Emergency!
    03. Miroslav Vitous – Infinite Search
    04. Miles Davis – On The Corner
    05. Soft Machine – Third
    06. Miles Davis – Bitches Brew
    07. Larry Young – Lawrence Of Newark
    08. Herbie Hancock – Sextant
    09. Miles Davis – Get Up With It
    10. Herbie Hancock – Head Hunters
    11. The Tony Williams Lifetime – Turn It On
    12. Miles Davis – Agharta
    13. Don Cherry – Brown Rice
    14. The Mahavishnu Orchestra With John McLaughlin – The Inner Mounting Flame
    15. Joe Henderson – Multiple
    16. Miles Davis – A Tribute To Jack Johnson
    17. Weather Report – Sweetnighter
    18. Herbie Hancock – Thrust
    19. Billy Cobham – Spectrum
    20. Weather Report – I Sing The Body Electric
    21. Pharoah Sanders – Black Unity
    22. Lonnie Liston Smith – Expansions
    23. Donald Byrd – Ethiopian Knights
    24. Les McCann – Layers
    25. Grover Washington, Jr. – Mister Magic

    --

    #6292245  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    pinch03. Miroslav Vitous – Infinite Search
    05. Soft Machine – Third
    07. Larry Young – Lawrence Of Newark
    13. Don Cherry – Brown Rice
    15. Joe Henderson – Multiple
    21. Pharoah Sanders – Black Unity
    22. Lonnie Liston Smith – Expansions
    23. Donald Byrd – Ethiopian Knights
    24. Les McCann – Layers
    25. Grover Washington, Jr. – Mister Magic

    Danke! Nr. 3 und 22-25 kenne ich nicht … an Softs, Cherry, Henderson und Sanders denk ich bei Fusion irgendwie nicht, mein Fehler. Die Cherry hör ich allerdings eher so bei * * * * oder sogar knapp drunter. Die Young packte mich bisher auch nicht wirklich.

    Gato könnte man dann auch noch nennen, wenn wir schon Sanders haben … Chapters 1-4 auf Impulse und die sechs Flying Dutchman-Alben, ein guter Einstieg wäre wohl der CD-Twofer „Bolivia / Under Fire“ (Bluebird First Editions) oder auch „El Pampero“.

    Und Eddie Harris muss natürlich auch genannt werden. „Silver Cycle“ ist klasse, ein Beispiel für Jazz-Rock, der zur Avantgarde rüber schielt, „The Electrifying Eddie Harris“ und „Plug Me In“ sind Klassiker (alle Atlantic), ich mag zudem das späte „Listen Here“ (Enja, mit dem Eddie Harris Funk Project) sehr, sehr gerne.

    Und die Crusaders um Wilton Felder und Joe Sample müssen auch erwähnt werden … „Pass the Plate“, „Crusaders I“, „The 2nd Crusade“ ,“Southern Comfort“ …

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    #6292247  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    Ach ja, Eddie Harris. Den hab ich schon ewig auf dem Radar, aber doch nie gekauft. „The Electrifying Eddie Harris“ muss es wohl sein. Und das mit dem Lawrence von Newark ist wohl ein ewiges Elend. Niemand mag die Platte wirklich (ich mochte sie lange Zeit auch nicht sonderlich), dabei ist dieses lose musikalische Gefüge darauf eine echte Wucht. Die Jams mögen nirgendwohin gehen, aber die Stelle, auf der sie treten, gefällt mir sehr. Selbiges gilt wohl auch für Don Cherrys Platte. Und dass du „Infinite Search“ nicht kennst, werte ich jetzt als Skandal! ;-)

    --

    #6292249  | PERMALINK

    gruenschnabel

    Registriert seit: 19.01.2013

    Beiträge: 6,129

    Sehr interessant hier – und zunächst auch überfordernd. Versuche gerade so ein bisschen Orientierung zu gewinnen.
    Mit meiner Bemerkung über Weather Reports „Black market“ meinte ich ganz konkret, dass die erste Seite für mich so ein „Von A-Z-begeisternd-und-in-sich-perfekt-abgerundet“-Ding ist, wie ich es bei anderen Alben, die ich auch sehr schätze, seltenst erlebt habe. Einen solchen in sich harmonisch geschlossenen Bogen von herausragenden Einzeltracks finde ich weder auf „Star people“ noch auf „Birds of fire“, weder auf „Heavy weather“ noch auf „Bitches brew“.

    Ich habe mir jetzt „The inner mounting flame“ und Chick Coreas „Inside out“ bestellt – und da die „Emergency“ hier so gut steht, käme das so rein aus dem Bauch raus dann wohl als Nächstes. Danke an diejenigen, die sich hier immer so mit Empfehlungen Mühe machen.

    --

    #6292251  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,254

    pinchAch ja, Eddie Harris. Den hab ich schon ewig auf dem Radar, aber doch nie gekauft. „The Electrifying Eddie Harris“ muss es wohl sein.

    Ich hab irgendwie das Gefühl, ein Album von Eddie Harris bringt nicht viel … aber ich mag irren. Jedenfalls braucht man auch einige der Alben, die er vor den elektrischen gemacht hat, „Exodus to Jazz“, „The In Sound“ und „Mean Greens“ wären wohl die wichtigsten aus der Zeit. Und natürlich „Swiss Movement“ mit Les McCann. Aber das ist in dem Thread hier eigentlich alles off-topic.

    pinchUnd das mit dem Lawrence von Newark ist wohl ein ewiges Elend. Niemand mag die Platte wirklich (ich mochte sie lange Zeit auch nicht sonderlich), dabei ist dieses lose musikalische Gefüge darauf eine echte Wucht. Die Jams mögen nirgendwohin gehen, aber die Stelle, auf der sie treten, gefällt mir sehr. Selbiges gilt wohl auch für Don Cherrys Platte. Und dass du „Infinite Search“ nicht kennst, werte ich jetzt als Skandal! ;-)

    Ich arbeite mit Hochdruck an der Rektifizierung dieses unhaltbaren Zustandes ;-)
    Und die Larry Young nehm ich mir auch mal wieder vor, vorgarten ist ja auch ein Fürsprecher!

    grünschnabelIch habe mir jetzt „The inner mounting flame“ und Chick Coreas „Inside out“ bestellt – und da die „Emergency“ hier so gut steht, käme das so rein aus dem Bauch raus dann wohl als Nächstes. Danke an diejenigen, die sich hier immer so mit Empfehlungen Mühe machen.

    Einmal Spitze, einmal Brechreiz … aber das musst Du selbst rausfinden. Für mich ist Coreas Elektrik Band der Leibhaftige, so es ihn denn geben soll … die frühen Aufnahmen Coreas – Vortex, Blue Note/Solid State, ECM (Tones for Joan’s Bones/Inner Space, The Complete „IS“ Sessions und besonders „Now He Sings, Now He Sobs“ sowie „The Song of Singing“, dann die experimentellen „Circle: Paris Concert“ und „Circulus“ mit Braxton … und dann eben „Return to Forever“ und „Light As a Feather“) sind klasse – tolle, vielversprechende Musik, die manches Versprechen auch schon einlöst … aber danach war erstmal Schluss. Trio Music (mit Vitous/Haynes) kenn ich noch nicht gut, scheint aber auch schwer okay zu sein, davon abgesehen beschränkt sich mein Corea-Bestand auf die schönen Alben mit Joe Henderson, wie Trio Music aus dem frühen Achtzigern. Vermutlich hat er noch weiteres gemacht, was ganz okay oder besser ist, aber der Typ gibt sich ja auch noch als Aushängeschild einer kriminellen Organisation her und grinst dabei immer so schön, das ist für mich eine Qual ;-)
    Und auch all die Alben, die ich hier zusaätzlich erwähne, sind in diesem Thread off-topic, aber Fusion oder wie ich lieber sage, Jazz-Rock, war ja bei vielen ein vorübergehender Zustand.

    @all: Wie sieht’s mit Ornettes elektrischen Aufnahmen aus? pinch, keine in der Liste? Kennst Du sie nicht oder magst Du sie nicht oder findest Du sie benötigen eine eigene Kategorie? Ich kenne sie noch nicht sehr gut, finde sie aber durchaus reizvoll, besonders bisher „Body Meta“.

    --

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