Re: Jazz in Fusion

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gypsy-tail-wind
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Wollte diesen Thread mal wieder nach oben bringen…

Fusion ist mir generell ein Greuel, Chops-Musik, die mich ziemlich sofort langweilt und emotional völlig kaltlässt, aber die frühen Jazz-Rock Experimente finde ich sehr spannend.

Der Nukleus der ganzen Entwicklung war wohl Miles Davis‚ Band – die meiner Meinung nach spannendsten Jazz-Rock Bands wurden von Sidemen von Miles gegründet:

Tony Williams‘ Lifetime (mit Larry Young und John McLaughlin)
McLaughlin war die geniale Last-Minute Beigabe auf „In a Silent Way“, Young spielte bei den „Bitches Brew“ Sessions

Mahavishnu Orchestra
mit John McLaughlin, Jan Hammer, Rick Laird, Billy Cobham, Jerry Goodman

Weather Report
mit Wayne Shorter und Joe Zawinul als Keimzelle – die frühen Alben sind unglaublich gut, später verfestigt sich die Musik dann etwas zu stark für meinen Geschmack (aber zugegeben: „Birdland“ oder „Teen Town“ machen Spass, und Jaco ist halt schon toll!)

Return to Forever
Da meine ich die ursprüngliche Band mit Chick, Joe Farrell, Stanley Clarke, Airto und Flora Purim, was danach kam lässt mich eher kalt (und die Elekkktrikkk Band ist das nakkte Grauen! :roll: )

Die Musik dieser Bands (bei Williams zumindest die ersten zwei, drei Alben, bei Mahavishnu ebenso) ist unglaublich frisch und macht mir grossen Spass! Der Geist dieser Leute war (ist zum Teil heute noch, hoffe ich) frei und sie waren zu allerlei Experimenten aufgelegt.

Wie so oft finde ich den Weg zum Jazz-Rock (Miles „Filles de Kilimanjaro“ zum Beispiel!) und die ersten Durchbrüche am spannendsten, als sich das Genre dann etabliert hat und zumeist unter dem Fusion-Label lief war meiner Meinung nach der grösste Teil der kreativen Energie verpufft. Die Musik wurde schnell formulistisch, virtuos und wie ich schon sagte empfinde ich vieles davon als kalt.

Andere frühe Schlüsselgestalten, die noch genannt werden sollten, und deren Werk ich sehr, sehr schätze, sind Cannonball Adderley (da kommt Zawinul her, auch George Duke hat bei Adderley „angefangen“) und natürlich der brillante Eddie Harris, als Leichtgewicht verschmäht, als Marginalie wahrgenommen, doch in Wirklichkeit ein grosser Künstler, der sich keineswegs in seltsamen Experimenten erschöpfte, sondern viele tolle Alben zurückliess!

Und natürlich Miles Davis… am liebsten sind mir wohl nach wie vor die beiden klassischen Quintette, aber was er von 1968 bis 1975 gemacht hat, das ist schon äusserst eindrücklich!

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