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Ich hab die Ausgabe hier, gemäss ZVAB ab 1991 im Handel:
Die jüngste/letzte ist wohl von 2007, die wollte ich schon ewig mal noch kaufen, aber die obige war quasi mein Internet in den Neunzigern … da kam dann noch der Penguin Guide dazu, in der 4. Ausgabe (1998) mit Stan Getz auf dem Cover:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
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Werbunggypsy-tail-windIch hab die Ausgabe hier, gemäss ZVAB ab 1991 im Handel: Die jüngste/letzte ist wohl von 2007, die wollte ich schon ewig mal noch kaufen, aber die obige war quasi mein Internet in den Neunzigern … da kam dann noch der Penguin Guide dazu, in der 4. Ausgabe (1998) mit Stan Getz auf dem Cover:
Die Ausgabe mit dem Stan Getz Cover besitze ich auch. Unverzichtbar. Diese, sowie auch die nachfolgenden Ausgaben, sind nur noch schwer, und wenn leider nur zum überhöhten Preis zu bekommen.
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Ich hab noch die davor gekauft, und danach nochmal drei … das sind insgesamt wenigstens zwei zuviel, weil die Abstände zu klein sind – allerdings war fünf wirklich sehr anders als vier (die beiden las ich am intensivsten). Dass die folgenden dann nicht jedes Mal so viele Änderungen enthielten, merkte ich jeweils erst nach dem Kauf … und ich glaub 8 war meine letzte. Zehn war dann die mit den 1001 Alben, ja? Die habe ich nie gekauft.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaden penguin guide hatte ich nie, aber das jazzbuch von 1976 und von 1959, wobei ich glaube, dass mein vater auch noch die erste ausgabe von 1953 hat. die 1959er neuauflage endet mit der aussage:
jetzt, nachdem (…) auch die bürgerliche welt dabei ist, die jazzmusik zu akzeptieren, sollte man darauf hinweisen, dass der jazz gegen eben jene welt protestiert, die ihn heute akzeptiert. man sollte das unbehagen, von dem viele gesprochen haben, die ihn nun akzeptieren, nachdem die bürgerliche welt noch vor wenigen jahren nahezu geschlossen gegen den jazz stand … man sollte dieses unbehagen gar nicht zu sehr verdrängen.
das ist ein ziemlicher spagat.
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Bei mir haben die Penguin Guides Allmusic quasi vorweggenommen und dann bald auch wieder ersetzt, weil ich mich über die Lieblosigkeit dort zu oft genervt habe und die grumpinesss der beiden Briten (inkl. ihre Verachtung von Soul Jazz) einfach verlässlicher und einschätzbarer waren … und ihre Schreibe auch besser als fast alle bei Allmusic (Ausnahmen im Jazzbereich: Eugene Chadbourne, der aber eher Biographie als Albumreviews schrieb, und arwulf arwulf, der zu vielen Chronological Classics hervorragende Texte geschrieben hat … ob man eigentlich wissen könnte/müsste, wer hinter dem Pseudonym steckt?).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich habe mir heute die achte edition des penguin guides ausgeliehen und beim durchblättern furchtbar schlechte laune bekommen. ich kann weder die auswahl noch die urteile nachvollziehen, verachtung für souljazz ja, aber noch nicht mal das ist konsequent oder transparent. ich kann damit wirklich gar nichts anfangen, verstehe die kriterien nicht und kann das nur als selbstreflexionsunfähige ausbreitung von persönlichen geschmacksaussagen lesen.
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Mag sein, dass ich heute auch nicht mehr einsteigen würde … die Auswahl war eigentlich mal: „was [in England] erhältlich ist“, drum wurden z.B. Mosaic-Boxen stets ignoriert, weil die oft schnell weg waren. Bei den Ausgaben 3 und 4 mag das noch so halb hingehauen haben mit dem Konzept: Sachen wie die ganzen Chronologicals waren drin, der ganze Fantasy-Katalog, so er auf CD vorlag (beides war so bis Mitte der Nuller komplett in print). Bei Blue Note war vieles wieder raus, weil die CDs von 1988/89 im Lauf der Neunziger teils komplett verschwunden waren – und als die RVGs kamen, änderte sich das wieder und Blue Note war wieder stärker vertreten … aber die Schwemme an Reissues so von 1998 bis 2004 (?) war so heftig, dass das Konzept nicht durchgehalten werden konnte. In einer meiner Ausgabe (5., 6.?) steht dann in der Einleitung, dass seit mehreren Ausgaben unveränderte Einträge teils weggelassen worden seien, um Platz für neues zu schaffen … und die Bände wurden auch unglaublich dick. Echt schwer, das im Rückblick zu beurteilen, finde ich.
Arrigo Polillo („Jazz“) würde heute auch niemand mehr lesen, aber als 13jähriger, der natürlich wusste, dass das dort ständig verwendete N-Wort sich nicht gehörte (ich nehme an, das ist im italienischen Original auch nicht anders, bin dem aber nie nachgegangen), fand ich das Buch in den frühen Neunzigern halt trotzdem hilfreich (es lehrte mich die antiquierte Delaunay-Theorie vom Wechsel der „heissen“ und „kühlen“ Stile, die natürlich rassisch erklärt wurden: Schwarze in N.O., Weisse in Chicago, wie das mit dem Swing ging, weiss ich nicht mehr, aber danach halt schwarzer Bop, weisser Cool … das alles war ja quasi die Erfindung der weissen Jazzkritik, und darüber hat Tom Perchard – der auch auf Org schreibt – mal ein analytisches Buch geschrieben (das dann aus der akademischen Jazzkritik kommt, quasi eine Kritik der historischen Jazzkritik, wie sie eben in Frankreich of all places entstanden war).
Solche Lektüren prägen halt …
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windBei mir haben die Penguin Guides Allmusic quasi vorweggenommen und dann bald auch wieder ersetzt, weil ich mich über die Lieblosigkeit dort zu oft genervt habe und die grumpinesss der beiden Briten (inkl. ihre Verachtung von Soul Jazz) einfach verlässlicher und einschätzbarer waren … und ihre Schreibe auch besser als fast alle bei Allmusic (Ausnahmen im Jazzbereich: Eugene Chadbourne, der aber eher Biographie als Albumreviews schrieb, und arwulf arwulf, der zu vielen Chronological Classics hervorragende Texte geschrieben hat … ob man eigentlich wissen könnte/müsste, wer hinter dem Pseudonym steckt?).
Der Penguin Guide ist toll geschrieben, mit viel feinem englischen Humor. Was ich ebenfalls bemerkenswert finde, sind die sicheren Kenntnisse der beiden in der Jazzgeschichte von den 1910ern bis in die 1990er. Und vor allem verfügen Cook und Morton über ein sicheres Urteil. Wer mit ihren musikalischen Vorlieben klarkommt (und das tue ich), kann sich auf vernünftige, nachvollziehbare Einschätzungen verlassen.
Die Allmusic Jazz Reviews sind echt nicht toll, oft rein deskriptiv. Die Pop-Sachen sind besser.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.gypsy-tail-windMag sein, dass ich heute auch nicht mehr einsteigen würde … die Auswahl war eigentlich mal: „was [in England] erhältlich ist“, drum wurden z.B. Mosaic-Boxen stets ignoriert, weil die oft schnell weg waren. Bei den Ausgaben 3 und 4 mag das noch so halb hingehauen haben mit dem Konzept: Sachen wie die ganzen Chronologicals waren drin, der ganze Fantasy-Katalog, so er auf CD vorlag (beides war so bis Mitte der Nuller komplett in print). Bei Blue Note war vieles wieder raus, weil die CDs von 1988/89 im Lauf der Neunziger teils komplett verschwunden waren – und als die RVGs kamen, änderte sich das wieder und Blue Note war wieder stärker vertreten … aber die Schwemme an Reissues so von 1998 bis 2004 (?) war so heftig, dass das Konzept nicht durchgehalten werden konnte. In einer meiner Ausgabe (5., 6.?) steht dann in der Einleitung, dass seit mehreren Ausgaben unveränderte Einträge teils weggelassen worden seien, um Platz für neues zu schaffen … und die Bände wurden auch unglaublich dick. Echt schwer, das im Rückblick zu beurteilen, finde ich.
Das steht bei mir in der 9th Ed., das war auch die letzte nach altem Konzept, weil Richard Cook gestorben war.
Das Konzept, nur Alben zu besprechen, die „in print“ sind, ist natürlich nicht ideal. Aber sie haben das Beste daraus gemacht.
zuletzt geändert von nail75--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.gypsy-tail-wind (Ausnahmen im Jazzbereich: Eugene Chadbourne, der aber eher Biographie als Albumreviews schrieb, und arwulf arwulf, der zu vielen Chronological Classics hervorragende Texte geschrieben hat … ob man eigentlich wissen könnte/müsste, wer hinter dem Pseudonym steckt?).
Über die Jahre habe ich ein paar Reviews von Cub Koda im Jazzbereich gefunden, über Blues und Rhythm & Blues schrieb er zudem einiges. Die Texte von arwulf arwulf könnten teilweise noch von ihm sein, Cub Koda war auch Musiker und Journalist und ich kenne seinen Schreibstil auch aus Liner notes ein wenig. Der hatte sich auch mit obskuren, fast vergessenen Drummern beschäftigt und oft das entsprechende Hintergrundwissen zu Sounds und Recordings in alten Studios. Allerdings ist Koda 2000 schon verstorben. Über Albert Ammons hat Koda auch geschrieben und irgendwann stand da arwulf arwulf (bei Gene Ammons gibt es auch einiges von arwulf arwulf). Möglicherweise sind arwulf arwulf Beiträge Koproduktionen aus Beiträgen von Koda und Chadbourne. Vermutlich hatte Cub Koda auch ein ganz gutes Archiv hinterlassen. Soweit meine Theorie, auch weil Koda außerdem schon vorher Künstlernamen oder Pseudonyme verwendet hatte.
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Interessante Gedanken @thelonica – Cub Koda ist mir bei Allmusic nie bewusst begegnet. Ich hätte bei „arwulf arwulf“ eher auf einen Europäer mit enzyklopädischem Wissen getippt (vielleicht so jemand wie Anatol Schenker, der die Liner Notes aller [!] Jazz-Classics schrieb, die der Rhythm & Blues Classics finde ich im Vergleich deutlich schwächer).
@nail75 Genau, das breite Wissen (besonders eben auch beim alten Jazz, allem vor Bebop), der englische Humor, und eben: die Einschätzbarkeit, weil die beiden halt irgendwie zu Weggefährten wurden mit der Zeit. Ich nehme an die betreffende Bemerkung in der Einleitung wurde ab einer bestimmten Ausgabe mitgeschleppt. Kann schon sein, dass ich sie auch erst in der siebten oder achten – meiner letzten – gesehen habe. Von der vierten bis zur siebten blähte sich das Buch jedenfalls gewaltig auf. Die dritte ist noch deutlich schmaler (die vierte die letzte mit nur einer Textspalte über die ganze Seitenbreite), die achte dann wieder ähnlich wie die dritte – aber da war dann halt auch die Hoch-Phase der CD-Reissues allmählich vorbei, wenn man nicht die ganzen Piratenlabel berücksichtigen wollte, was sie ja nie taten (Fresh Sound auch eher nicht, oder? Also nur deren eigenen neuen Produktionen?).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbain den sandkasten mag ich nicht steigen, tatsächlich ist der eintrag zu sun ra ziemlich gut, aber bei geri allen (von ihren eigenen alben nur das totale nebenwerk SOME ASPECTS OF WATER und das trio mit holland/dejohnette, nicht das mit williams/carter, schon gar nicht die frühen sachen, die eine ganze geneartion von pianist*innen geprägt haben) steht da:
„motherhood and a certain resistance – at best inertia – in the business did her no favors.“
feiner britischer humor wahrscheinlich.
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Favoriten nachlesen, bei denen ich Kenntnis und eine Meinung habe, war für mich eher von Belang, um die Haltung bzw. die Vorlieben von Cook/Morton greifen zu können. Die Bände waren für mich sonst eher als allgemeine Horizonterweiterung … ich hab die teils tatsächlich durchgeackert, Dinge markiert, die ich mal anhören möchte usw. Dafür waren sie echt hilfreich, und sind es manchmal heute noch, auch wenn es jetzt eher Gedächtnisstützen-Dinge sind (irgendwas nochmal anschauen, was ich mal gelesen habe).
Dass da unzählige saublöde Dinge drinstehen, würden vermutlich auch die Autoren nicht abstreiten – aber das ist dann wohl der Sandkasten, in den ich auch nicht steigen mag
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaja klar, ich wollte nur mal am konkreten beipiel deutlich machen, warum ich schlechte laune beim durchblättern bekommen habe.
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Jetzt habt ihr mich verunsichert und ich will das Buch doch nicht mehr haben (ist vielleicht besser so, vor 25 Jahren wär das sehr hilfreich gewesen, vor 15 immer noch… Aber inzwischen kann man ja viel leichter in Sachen reinhören + zu vielem was drin steht hat man inzwischen wohl ohnehin eine Meinung)
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Schlagwörter: Empfehlungen, Fragen, Jazz-Empfehlungen
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