Ich höre gerade … Jazz!

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  • #8494547  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenah, interessant, dass ihr das auch so seht. irgendwas hier ist plötzlich unmittelbar „da“, ganz rau und emotional. das hat auch viel mit der ziemlich zartfühlenden begleitung von dameron zu tun, finde ich.
    direkt danach kam ja DAKAR, die finde ich – aus ganz anderen gründen – auch sehr toll.

    „Dakar“ kenne ich sehr viel schlechter und mag sie weniger gern als viele andere Prestige-Alben Coltranes – aber ja, auf dem Album mit Dameron ist bei Coltrane irgendwas passiert, eine gewisse Reife da, eine Ruhe und Austrahlungskraft, die er auf den Aufnahmen mit Miles noch nicht hat. Letztere sind wohl dennoch die besseren Alben, aber auf „Mating Call“ ist Coltrane als Solist und Musiker irgendwie eine Stufe weiter, auf einem Level, das er davor nicht erreichte oder nicht über Albumlänge … woran das letzten Endes genau liegt, weiss ich nicht so genau, aber irgendwie im Ton und eben, in der Ruhe, die er davor selten hatte. Das Jahr 1957 war ja dann geradezu schwindelerregend, was Coltranes Entwicklung betrifft (Monk!) – und glücklicherweise kann man das dank der vielen Aufnahmen für Prestige auch recht detailliert nachvollziehen.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8494549  | PERMALINK

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    gypsy tail windund dann wohl die ECM-Doppel-CD mit den Verve-Alben des Giuffre/Bley/Swallow Trios.

    Ich kenne nicht sehr viel von Giuffre, aber diese Sessions sind phantastisch. Wie immer ein kluger Bley und ein feiner Swallow. Giuffre kann da gar nicht futuristisch sein, sie halten ihn zurück, geben aber Raum für das Notwendige. Und das fügt sich dann zusammen.

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    #8494551  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    clasjazArt Pepper und George Cables. Ich habe keine Ahnung, wann vor 10000 Jahren ich mir das zusammengeschnibbelt habe, jedenfalls die ist dabei:

    Und dann noch einige Standards, „Over the Rainbow“ usw. Das kann alles mit auf die Insel. Pepper ist ein sanfter Mensch, der dann aber ausbricht, ausbrechen muss. Cables hat kein Problem damit, er fängt ihn mit ein paar Akkorden gelassen auf.

    Ich bin bekennender „die hard“ Art Pepper Fan und mag insbsonder seine zerklüftete Spätphase ab Mitte der 70er …. bezüglich der Pianisten schätze ich die Aufnahmen mit Milcho Leviev besonders, welcher Art Pepper immer wieder in „do or die“ Situation trieb, ohne ihn dort aber verglühen zu lassen …. Cables ist da wohl subtiler, der Antrieb ist dosiert und Art Pepper quasi in seinen Spielzügen ungebremst – die beiden hatten aber eine lange und enge Zusammenarbeit – und finden einander dann fast telepatisch wieder ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8494553  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Danke für die Erinnerung, schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört, überhaupt noch nicht oft genug gehört, als dass die Aufnahmen schon richtig eingesickert wären … CDs 15 und 16 enthalten fast zweieinhalb Stunden Duo-Aufnahmen vom 13./14. April und vom 11. Mai 1982 – neben den damals erschienen fünfzehn Tracks gibt es noch sechs weitere Stücke sowie fünf Alternate Takes (in einem Fall einen weiteren Take von einem der nicht veröffentlichten Stücke – wenn die Diskographie hier sowie die bei Discogs nachgeschauten Angaben zum dort fehlenden Reissue von „Tete-a-Tete“ stimmen, hat man gerade mal eins der neuen Stücke und einen Alternate Take auf die einzelnen CD-Reissues gepackt – ein Grund, warum ich die Box nicht aus den Händen geben würde).

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    #8494555  | PERMALINK

    soulpope
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    Apropos der späte Art Pepper und Pianisten :

    http://www.podsnack.com/5B6EF986AED/2363d4c3a3a1d0d4dc6207e9a1587843

    „Angel Eyes“ Art Pepper (as) Russ Freeman (p) Bob Magnusson (b) Carl Burnett (dr) – eine fantastische Aufnahme (eines sonst durchwachsenen 5et Albums unter dem Namen von Bill Watrous aus 1979) auf welcher Pepper und Freeman ineinander verschmelzen …. der Fadeout des 2ten Solos von Pepper wirkt wie ein unaufschiebarer Liebesentzug ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8494557  | PERMALINK

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    Soulpope, ich bin nicht so umfassend orientiert wie Du, aber wie Du berichtest, hat Leviev auch das getan, was Cables etwas milder getan hat. (Privatwunsch für meine Insel: Pepper und Waldron) Aber gottverdammtnochmal, was hat Pepper für einen Ton, ganz leicht, ganz leicht aus der Ruhe bricht er aus – wie ein Hirsch, um mit Mendelssohn zu sprechen – und kehrt zurück in die Ruhe.

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    #8494559  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Diese Ruhe hat der späte Pepper aber ganz besonders auf diesen Duos mit Cables, wenn ich mich nicht täusche? Gerade mit Leviev, der ihm unablässig Gulasch in den Hintern stopft, ist Ruhe eher die Ausnahme. Ich mag beides, mit Leviev natürlich besonders die Live-Aufnahmen aus dem Ronnie Scott’s, die Laurie ja vor ein paar Jahren dankenswerterweise erweitert herausbrauchte (@clasjaz: hast Du ev. was davon auf dem Stapel, selbstgebrannt, „Blues for the Fisherman“? guck mal nach, das war die LP, die damals unter Levievs Namen von den Aufnahmen rauskam, fabelhafte Sache!). Aber irgendwie hat das ja doch auch etwas atemloses, das Cables zwar auch mal liefern kann, aber seine Palette ist doch deutlich reichhaltiger als jene von Leviev, nicht?

    Und Freeman … das ist für mich eher einer, der auch dabei ist als einer, der mich aufhorchen lässt … allerdings, klar, tut er das dann doch immer wieder, sonst wäre er ja nicht immer wieder dabei gewesen (keine hinreichende Begründung, ich weiss) … die Box mit den fraglichen Atlas-Sessions steht im Regal direkt neben der Galaxy-Box, auch die Atlas-Alben kenne ich insgesamt noch nicht sehr gut, aber sie präsentieren in der Tat einen äusserst entspannt aufspielenden Pepper, im Kontrast zur Angst auf den meisten anderen späten Sessions.

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    #8494561  | PERMALINK

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    Ich muss nachsehen, ob hier etwas in den Stapeln zu Leviev zu finden ist. Ich weiß gar nicht, wie ich das in der Kürze sagen soll: Pepper ist in den späteren Jahren, also zum Beispiel mit Cables, noch entschiedener geworden. Und Cables hat das gewusst und mitgemacht, kann man das so flapsig sagen? Peppers Ruhe und Reiz wurde immer mehr zu Souveränität. Die auch Cables hatte.

    Und soulpope, da oben ist doch der Bassist Magnusson der Mann für Pepper, oder irre ich mich? Wie auch immer, sehr schön, danke!

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    #8494563  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy tail windDiese Ruhe hat der späte Pepper aber ganz besonders auf diesen Duos mit Cables, wenn ich mich nicht täusche? Gerade mit Leviev, der ihm unablässig Gulasch in den Hintern stopft, ist Ruhe eher die Ausnahme. Ich mag beides, mit Leviev natürlich besonders die Live-Aufnahmen aus dem Ronnie Scott’s, die Laurie ja vor ein paar Jahren dankenswerterweise erweitert herausbrauchte (@clasjaz: hast Du ev. was davon auf dem Stapel, selbstgebrannt, „Blues for the Fisherman“? guck mal nach, das war die LP, die damals unter Levievs Namen von den Aufnahmen rauskam, fabelhafte Sache!). Aber irgendwie hat das ja doch auch etwas atemloses, das Cables zwar auch mal liefern kann, aber seine Palette ist doch deutlich reichhaltiger als jene von Leviev, nicht?

    Und Freeman … das ist für mich eher einer, der auch dabei ist als einer, der mich aufhorchen lässt … allerdings, klar, tut er das dann doch immer wieder, sonst wäre er ja nicht immer wieder dabei gewesen (keine hinreichende Begründung, ich weiss) … die Box mit den fraglichen Atlas-Sessions steht im Regal direkt neben der Galaxy-Box, auch die Atlas-Alben kenne ich insgesamt noch nicht sehr gut, aber sie präsentieren in der Tat einen äusserst entspannt aufspielenden Pepper, im Kontrast zur Angst auf den meisten anderen späten Sessions.

    Das mit der Palette ist halt so eine Sache, im Endeffekt zählt deren Anwendung bzw das jeweilige Realisat …. bspws. ist Leviev`s Solo auf „Goodbye“ im Ronnie Scott`s atemlos aber gleichzeitig bleibt die aufgetürmte Struktur plötzlich unvermittelt stehen, schwankt und zerfällt dann in sich mit schablonenhaften Schatten aus welchen Pepper`s klagender Einstieg entsteht ….das ist (IMO) magisch und so mit Cables nicht zu finden …. aber wie gesagt Einzeleindrücke ….

    Der Track mit Freeman ist natürlich eine glückliche (one off) Fügung, die ich geniesse aber nicht als Prototyp der pianistische Fähigkeiten von Russ Freeman verstanden haben wollte …..

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8494565  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bei mir ist es wohl auch stimmungsabhängig, was ich am liebsten höre … mal muss es mit Elvin Jones sein (und dann ist Cables natürlich meist auch mit an Bord), mal mag ich es lieber entspannt, mal mag ich den „super-charged“ Pepper mit Leviev, nicht zu verachten sind auch die fast zwei CDs in der Galaxy-Box mit Cables, Haden und Higgins (ex Artists House), mit Tony Dumas statt Haden sind es ja dann gleich drei CDs (ex Victor Japan) … jedenfalls toll, vom späten Pepper so viel zu haben! Vom Pepper der Fünfziger hat man ja im Vergleich mit den meisten West Coast Jazzern auch schon sehr viel, aber z.B. mit Carl Perkins hätte man doch gerne zehn oder zwanzig CDs.

    Aber: welches „Goodbye“ meinst Du? Von der Ronnie Scott’s Box?

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    asdfjkloe

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    gestern:

    Jaco Pastorius – same

    …mit der tollen Version von “Donna Lee“ (Charlie Parker)

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    #8494569  | PERMALINK

    soulpope
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    gypsy tail windBei mir ist es wohl auch stimmungsabhängig, was ich am liebsten höre … mal muss es mit Elvin Jones sein (und dann ist Cables natürlich meist auch mit an Bord), mal mag ich es lieber entspannt, mal mag ich den „super-charged“ Pepper mit Leviev, nicht zu verachten sind auch die fast zwei CDs in der Galaxy-Box mit Cables, Haden und Higgins (ex Artists House), mit Tony Dumas statt Haden sind es ja dann gleich drei CDs (ex Victor Japan) … jedenfalls toll, vom späten Pepper so viel zu haben! Vom Pepper der Fünfziger hat man ja im Vergleich mit den meisten West Coast Jazzern auch schon sehr viel, aber z.B. mit Carl Perkins hätte man doch gerne zehn oder zwanzig CDs.

    Aber: welches „Goodbye“ meinst Du? Von der Ronnie Scott’s Box?

    Hi gypsy,

    ich meinte das „Goodbye“ aus dem Ronnie Scott`s …..

    Im Übrigen bin ich ganz bei Dir und ebenso dankbar, daß das Schaffen des späten Art Pepper quantitav und qualitativ sehr gut dokumentiert ist …. ich wollte hier auch keine (negativen) Verdikte über Cables aussprechen, gleichzeitig aber den mancherorts vertretenen Standpunkt – er wäre der alleinige Traumpartner von Pepper in diesen Jahren gewesen – relativieren ….

    Und bezüglich Leviev wohl auch interessant, daß IMO neben seinen Aufnahmen mit Pepper sein sonstiges Schaffen eher schwer fassbar bleibt …. so als hätte er nur mit/neben Art Pepper „gebrannt“ ……

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #8494571  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das dachte ich mir schon so, gar kein Problem! Cables würde ebensowenig wie Leviev jemals auf einer Liste von Lieblingspianisten auftauchen. Von den (einigermassen) regelmässigen Pepper-Begleitern wäre das wohl bloss Carl Perkins (der ja auch nicht wirklich zur Combo gehörte, ich glaube Ben Tucker/Chuck Flores waren fix, am Klavier sass Perkins, Claude Williamson oder Russ Freeman – halt der, der grad konnte).

    soulpopeUnd bezüglich Leviev wohl auch interessant, daß IMO neben seinen Aufnahmen mit Pepper sein sonstiges Schaffen eher schwer fassbar bleibt …. so als hätte er nur mit/neben Art Pepper „gebrannt“ ……

    Kann ich schlecht beurteilen, da ich von ihm nur zwei CDs habe, „E.B. Blues“ im Trio (eine Veröffentlichung auf einem schweizerischen Mini-Label mit Roman Dylag und Andreas Lüscher) und dann – solo – die Don Ellis-Hommage „Multiple Personalities“ auf Mighty Quinn.

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    #8494573  | PERMALINK

    sandman

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    #8494575  | PERMALINK

    soulpope
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    Und nach langer Zeit wieder mal ausgegraben :

    (CD JMT Productions JMT 834 426-2)

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