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Ist jedenfalls Stoff, der mich schon lange sehr fasziniert! Die Sachen vom Panafrican Festival muss ich mal hervorkramen, irgendwas ist da – aber im Gegensatz zu „Attica Blues“ (und „Kwanza“ und dann der „Attica Blues Big Band“, die Terrones aufgenommen hat) kenne ich das noch kaum.
PS: Dass Hersch am Donnerstag 25. nachgeholt wird (weil vorgestern der Stream-Server nicht recht lief) hast Du gesehen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
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WerbungthelonicaZu Attica Blues oben: Sollte ich vielleicht mal hören. Das Olympics ’65 Poster (dachte das wäre später gewesen) an der Wand und dann gibt es Stücke, die Pops und Parker gewidmet sind. Das ist fast schon sehr typisch für Archie Shepp, aber auch sehr gut. Ich finde es gut, dass er unterschiedliche Leute wie Walter Davis Jr., Billy Higgins und Cornell Dupree…dabei hat. Was muss das gekostet haben? Das mit den Streichern ist auch gar nicht so ungewöhnlich, wenn ich da an Milt Jackson mit dem Hip String Quartet ein paar Jahre vorher denke. Interessant.
da steht „olympics ’68“. und ja, neu oder ungewöhnlich war das alles im einzelnen nicht, noch nicht mal für shepp – diese immer wieder beschriebene „wende“ vom free jazz zu diesen flirts mit schwarzer popmusik fand ja so deutlich nicht statt, das zieht sich eigentlich vom beginn an durch seine aufnahmen. aber schon interessant, wie der produzent ed michel hier agiert, überhaupt, wie er sich im post-coltrane-umfeld bewegt, um impulse weiter im gespräch zu halten. ich habe immer den eindruck, dass der sich sehr große mühe gegeben hat, mit den musiker*innen den coltrane-ansatz weiterzuentwickeln, die stimmung ende der 60er aufzugreifen, das hippie movement – und dabei auch keine ausgaben und keinen aufwand gescheut hat. man hätte das alles auch billiger haben können.
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gypsy-tail-wind
PS: Dass Hersch am Donnerstag 25. nachgeholt wird (weil vorgestern der Stream-Server nicht recht lief) hast Du gesehen?ja, natürlich, ich wollte halt nicht sagen, dass mich das freut, weil es bestimmt keine schöne erfahrung war.
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Start mit Mr. Green im konservativen Kontext:
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
thelonicaZu Attica Blues oben: Sollte ich vielleicht mal hören. Das Olympics ’65 Poster (dachte das wäre später gewesen) an der Wand und dann gibt es Stücke, die Pops und Parker gewidmet sind. Das ist fast schon sehr typisch für Archie Shepp, aber auch sehr gut. Ich finde es gut, dass er unterschiedliche Leute wie Walter Davis Jr., Billy Higgins und Cornell Dupree…dabei hat. Was muss das gekostet haben? Das mit den Streichern ist auch gar nicht so ungewöhnlich, wenn ich da an Milt Jackson mit dem Hip String Quartet ein paar Jahre vorher denke. Interessant.
da steht „olympics ’68“. und ja, neu oder ungewöhnlich war das alles im einzelnen nicht, noch nicht mal für shepp – diese immer wieder beschriebene „wende“ vom free jazz zu diesen flirts mit schwarzer popmusik fand ja so deutlich nicht statt, das zieht sich eigentlich vom beginn an durch seine aufnahmen. aber schon interessant, wie der produzent ed michel hier agiert, überhaupt, wie er sich im post-coltrane-umfeld bewegt, um impulse weiter im gespräch zu halten. ich habe immer den eindruck, dass der sich sehr große mühe gegeben hat, mit den musiker*innen den coltrane-ansatz weiterzuentwickeln, die stimmung ende der 60er aufzugreifen, das hippie movement – und dabei auch keine ausgaben und keinen aufwand gescheut hat. man hätte das alles auch billiger haben können.
Und wie …. dann genau …. ?
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vorgartenja, natürlich, ich wollte halt nicht sagen, dass mich das freut, weil es bestimmt keine schöne erfahrung war.
das stimmt allerdings
ich höre jetzt noch (beim Geburtstag von Wally Cirillo neulich hervorgeholt) etwas mehr John La Porta – das hier ist die vermutlich einzige essentielle Lonehill-Veröffentlichung; sie enthält sogar zuvor unveröffentlichtes Material, weiss der Geier, ob da ausnahmsweise seriös gearbeitet (Leute kontaktiert usw.) wurde, oder ob das alles auf dam Latrinenweg in den gelben Saharastaubschnee (da fährt sich’s dann auch quasi von alleine ;-)) fand:
Los geht es auf CD 1 mit dem „John LaPorta Quintet“ mit Louis Mucci, Cirillo, Richard Carter und Ed Sahugnessy (NYC, März 1954 – sechs kürzere Stücke plus sieben Alternate Takes von allen sechsen), dann folgt „Three Moods“ mit Mucci, Barry Galbraith, Carter und Charlie Perry (NYC, Juni 1955). Da gibt es das zwölfminütige Titelstück, zwei fünfminütige, ein dreiminütiges Stück sowie drei Kürzel zwischen 0:43 und 1:09 dazwischen. Auch hiervon sind auf CD 2 dann nochmal fünf Alternate Takes zu finden.
Als Bonus wurden dann noch zwei Sessions ergänzt: „Conceptions“ (Fantasy, auch in New York aufgenommen, Juni 1956) mit Mucci, Sonny Russo (tb, nicht „as“ wie bei Lonehill steht!), Sol Schlinger, Cirillo, Wendell Marshall und Clem DeRosa. Das Album hat auch Fantasy wieder aufgelegt und die CD, „Theme and Variations„, liegt auch noch bereit, denn sie enthält eine unveröffentlichte Session von 1957/58 mit derselben Gruppe plus Larry Wilcox (ts) und George Barrow statt Schlinger. LaPorta schrieb für die CD auch noch einen kurzen Text (auf März 2001 datiert).
Und dann gibt es als letzten Bonus noch – leider nur – die Jazzhälfte der LP „The Clarinet Artistry of John LaPorta“ (Fantasy, Januar 1957, nun in San Francisco und mit Jack Keller (p) und Clem DeRosa aufgenommen). Die Klassikhälfte bestand aus der Sonate Op. 120/1 von Brahms mit Zita Carno am Klavier.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbasoulpopeUnd wie …. dann genau …. ?
Warten bis 1975, dann kam der ARP String Synthesizer (doch damit es damit billiger wurde musste man den wohl stehlen) und statt Wadada, Brown etc. ein paar Kids aus dem Park holen? Und Shepp durch ein Nebelhorn ersetzen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
soulpopeUnd wie …. dann genau …. ?
Warten bis 1975, dann kam der ARP String Synthesizer (doch damit es damit billiger wurde musste man den wohl stehlen) und statt Wadada, Brown etc. ein paar Kids aus dem Park holen? Und Shepp durch ein Nebelhorn ersetzen?
ich dachte eher an das, was thiele ja nach coltranes tod schon versucht hat: kleine besetzungen, die coltrane wörtlich nehmen. sprich: sanders, shepp, tyner, jones, alice „crescent“-material spielen lassen, das hohe niveau konservieren. aber das war vielleicht in den stürmischen zeiten ab 1969 überhaupt nicht denkbar. ed michel hat sich dagegen meiner ansicht nach bemüht, für alle diese „hinterbliebenen“ eigene portfolios zu entwickeln, für das sich ja dann auch eigene publika gebildet haben (jedenfalls lese ich immer wieder, dass shepp sehr schnell eine kleine, eigene fangemeinde gewonnen hat, und das war ja bei alice und beim pharoah auch so).
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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soulpopeUnd wie …. dann genau …. ?
Warten bis 1975, dann kam der ARP String Synthesizer (doch damit es damit billiger wurde musste man den wohl stehlen) und statt Wadada, Brown etc. ein paar Kids aus dem Park holen? Und Shepp durch ein Nebelhorn ersetzen?
ich dachte eher an das, was thiele ja nach coltranes tod schon versucht hat: kleine besetzungen, die coltrane wörtlich nehmen. sprich: sanders, shepp, tyner, jones, alice „crescent“-material spielen lassen, das hohe niveau konservieren. aber das war vielleicht in den stürmischen zeiten ab 1969 überhaupt nicht denkbar. ed michel hat sich dagegen meiner ansicht nach bemüht, für alle diese „hinterbliebenen“ eigene portfolios zu entwickeln, für das sich ja dann auch eigene publika gebildet haben (jedenfalls lese ich immer wieder, dass shepp sehr schnell eine kleine, eigene fangemeinde gewonnen hat, und das war ja bei alice und beim pharoah auch so).
Nun, Michel hat das Portfolio der bei Impulse unter Vertrag stehenden Musiker durch mehr- oder minder stark unterschiedliche Ausrichtungen diversifiziert und konnte damit auch besser den Markt testen bzw feststellen ob es überhaupt einen Markt gibt …. ich sehe Michel ergo wesentlich weniger romantisierend ….
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Übrigens eine (für mich) lesenswerte Nachbetrachtung von „Attica Blues“ …. :
https://pitchfork.com/reviews/albums/archie-shepp-attica-blues/
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeNun, Michel hat das Portfolio der bei Impulse unter Vertrag stehenden Musiker durch mehr- oder minder stark unterschiedliche Ausrichtungen diversifiziert und konnte damit auch besser den Markt testen bzw feststellen ob es überhaupt einen Markt gibt …. ich sehe Michel ergo wesentlich weniger romantisierend ….
ich weiß nicht, ob ich michel romantisiere. ich lese auch kein gegenargument. es sei denn, ich begreife shepp, sanders & co. als laborratten, die für einen produzenten den markt testen. dem würde ich widersprechen: es ist ja eher so, dass michel das möglich gemacht hat, was die künstler*innen machen wollten.
danke für den hinweis auf die pitchfork-review, das ist ein sehr schöner text.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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soulpopeNun, Michel hat das Portfolio der bei Impulse unter Vertrag stehenden Musiker durch mehr- oder minder stark unterschiedliche Ausrichtungen diversifiziert und konnte damit auch besser den Markt testen bzw feststellen ob es überhaupt einen Markt gibt …. ich sehe Michel ergo wesentlich weniger romantisierend ….
ich weiß nicht, ob ich michel romantisiere. ich lese auch kein gegenargument. es sei denn, ich begreife shepp, sanders & co. als laborratten, die für einen produzenten den markt testen. dem würde ich widersprechen: es ist ja eher so, dass michel das möglich gemacht hat, was die künstler*innen machen wollten. danke für den hinweis auf die pitchfork-review, das ist ein sehr schöner text.
Laborattenromantik …. nun hat jeder von uns beiden überzeichnet …. Impulse hatte Künstler unter Vertrag, Michel produzierte je nach deren Stärken und der Markt entschied sich nach Lust und Laune ….
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soulpopeUnd wie …. dann genau …. ?
Warten bis 1975, dann kam der ARP String Synthesizer (doch damit es damit billiger wurde musste man den wohl stehlen) und statt Wadada, Brown etc. ein paar Kids aus dem Park holen? Und Shepp durch ein Nebelhorn ersetzen?
ich dachte eher an das, was thiele ja nach coltranes tod schon versucht hat: kleine besetzungen, die coltrane wörtlich nehmen. sprich: sanders, shepp, tyner, jones, alice „crescent“-material spielen lassen, das hohe niveau konservieren. aber das war vielleicht in den stürmischen zeiten ab 1969 überhaupt nicht denkbar. ed michel hat sich dagegen meiner ansicht nach bemüht, für alle diese „hinterbliebenen“ eigene portfolios zu entwickeln, für das sich ja dann auch eigene publika gebildet haben (jedenfalls lese ich immer wieder, dass shepp sehr schnell eine kleine, eigene fangemeinde gewonnen hat, und das war ja bei alice und beim pharoah auch so).
Mein Post war ja so unernst, dass ein Smiley hoffentlich nicht nötig war.
Ich finde das jedenfalls sehr interessante Gedanken – das ist aber auch Fahrwasser, in das ich teils erst durch das Forum hier gekommen bin bzw. das sind Ecken, gegenüber denen ich Toleranz erst erlenen musste, bevor an Gefallen zu denken war … da war halt der pubertäre Rigorismus bei mir stark prägend und die Öffnung benötigte etwas Zeit (es ist ja auch nicht so, dass das Angebot an passenenden Aufnahmen zu klein war, um mich nicht 10 Jahre lang mehr als zu beschäftigen … ich entdecke ja heute noch Dinge aus der Ecke, also dem klassischen Hard Bop im weitesten Sinn, dem Bebop und Cool, der ersten Generation des Free, der Loft-Szene …). Aber ja, ich sehe da – und sehr vergleichbar, dünkt mich, bei Joel Dorns Schaffen für Atlantic (Lateef, McCann, Kirk, Harris …) – schon eine Diversifizierung, die ich auch vor dem Hintergrund eines aktiven (aber nicht – künstlerisch – übergriffigen, dominanten) Produzenten sehe (zumindest bei Dorn nicht, der die Dinge ja mit seinen Künstlern aushandelte, ich irgendwo gelesen zu haben glaube?). Dass all die neuen Schienen nicht für all die puristischen Fans der Musik funktionieren, die den Sachen direkt davor verfallen sind (oder den früheren Alben der betreffenden Musiker selbst), finde ich auch nicht weiter überraschend … und das manches irre war und dabei halt auch mal was scheiterte, finde ich in dieser Perspektive dann auch nicht weiter überraschend (also Howard Roberts auf Impulse! teils bekloppt-gut, John Handy z.B. dann halt einfach nur noch bekloppt …)
Es gab ja wiederum auch Leute, die mehr oder weniger in einer Kontinuität bleiben konnten – ich denke an Milt Jackson oder Ahmad Jamal, oder an das eine Impulse!-Album von Dizzy Gillespie … da wurden keine grossen Experimente gemacht, denen also auch nichts aufgezwungen (das Dizzy-Album fällt, wie ich gerade merke, aber noch in die Thiele-Zeit, bei Jackson gibt es Teiele und Michel)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenda steht „olympics ’68“. und ja, neu oder ungewöhnlich war das alles im einzelnen nicht, noch nicht mal für shepp – diese immer wieder beschriebene „wende“ vom free jazz zu diesen flirts mit schwarzer popmusik fand ja so deutlich nicht statt, das zieht sich eigentlich vom beginn an durch seine aufnahmen. aber schon interessant, wie der produzent ed michel hier agiert, überhaupt, wie er sich im post-coltrane-umfeld bewegt, um impulse weiter im gespräch zu halten. ich habe immer den eindruck, dass der sich sehr große mühe gegeben hat, mit den musiker*innen den coltrane-ansatz weiterzuentwickeln, die stimmung ende der 60er aufzugreifen, das hippie movement – und dabei auch keine ausgaben und keinen aufwand gescheut hat.
Alles klar! Danke! Auf der anderen Seite hätten wir ja z.B. „What’s Going On“ 1971, oder Ellington mit der „New Orleans Suite“ (auf dem Label von Aretha Franklin). Oder nimm‘ das Cameo von Archie Shepp auf dem Chico Hamilton Album….alles sehr spannend! Sorry, war ein bißchen müde vom vielen Lesen gestern!
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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