Howard McGhee

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  • #7874981  | PERMALINK

    tejazz

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    Die einzige spätere McGhee-LP, die mir zugeflogen ist, ist dann noch HOME RUN von 1978. Sie lag bei einem Freund herum und ich durfte sie mitnehmen.
    Diese Platte gefällt mir dann wieder sehr gut, aber ich will hier nicht vorgreifen.
    Auf jeden Fall gut, diesen Thread aufgemacht zu haben, denn zwischen MAGGIE’S BACK IN TOWN und der HOME RUN gibt es nichts in meinem Regal!
    Danke!

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    #7874983  | PERMALINK

    tejazz

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    Da war noch was:
    Auf IMPRO-JAZZ gibt es eine DVD vom Stitt/Johnson-Sextet mit McGhee, Walter Bishop jr., Tommmy Potter & Kenny Clarke. Zwei TV-Aufzeichnungen, eine aus Berlin und eine aus London von 1964.
    Habe ich vor kurzem geschenkt bekommen und noch nicht gesehen.

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    #7874985  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    tejazzDie einzige spätere McGhee-LP, die mir zugeflogen ist, ist dann noch HOME RUN von 1978. Sie lag bei einem Freund herum und ich durfte sie mitnehmen.
    Diese Platte gefällt mir dann wieder sehr gut, aber ich will hier nicht vorgreifen.
    Auf jeden Fall gut, diesen Thread aufgemacht zu haben, denn zwischen MAGGIE’S BACK IN TOWN und der HOME RUN gibt es nichts in meinem Regal!
    Danke!

    Kannst Du dazu etwas schreiben?
    Ich kenne sie nämlich nicht! – habe bei den späten Alben noch grosse Lücken!

    tejazzDa war noch was:
    Auf IMPRO-JAZZ gibt es eine DVD vom Stitt/Johnson-Sextet mit McGhee, Walter Bishop jr., Tommmy Potter & Kenny Clarke. Zwei TV-Aufzeichnungen, eine aus Berlin und eine aus London von 1964.
    Habe ich vor kurzem geschenkt bekommen und noch nicht gesehen.

    ImproJazz… die geben gute Sachen raus – sind aber als Bootleg-Label zu betrachten (aus dem Dunstkreis von Definitive/Lonehill etc) und die Qualität der Veröffentlichungen ist leider nicht annähernd so toll wie das wenige, was ich von den Jazz Icons bisher (aus der Bibliothek) sehen konnte.
    Efor Films heisst glaub ich das Label, ich hab auch ein paar DVDs von denen – am schönsten sind natürlich die „Jazz Casual“ Shows, das sind zugleich Zeitdokumente, die zeigen, was damals am TV noch alles möglich war… zudem ist Ralph Gleason ein kenntnisreicher Interviewer/Kommentator.
    Die Sonny Criss DVD (im anderen Thread neulich erwähnt) kommt auch aus der ImproJazz-Küche.

    Und da fällt mir ein… ich habe irgendwo ein paar Aufnahmen vom 27./28. September 1964 aus Berlin mit Roland Kirk, Sonny Stitt, Walter Bishop, Tete Montoliu, Peter Trunk, Tommy Potter, Klook, Jimmy Woode und J.J. Johnson (die genauen Line-Ups sind wohl nicht gesichert) – aber leider nichts mit McGhee.
    Aus dem Oktober 1964 stammen dann weitere Kirk Aufnahmen aus Mailand und Paris – Bishop, Potter und Clarke scheinen mit ihm noch weitergezogen zu sein nach den Konzerten in Berlin.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7874987  | PERMALINK

    tejazz

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    Ja, bei IMPRO Jazz kann man eben froh sein, daß das jemand gefunden und auf DVD gebracht hat, aber die Qualität ist mitunter mangelhaft.
    Jazz Icons ist da eine ganz andere Geschichte. Das ist viel sorgfältiger ausgewählt und auch überarbeitet. Auch ein schönes booklet kann dann noch erfreuen.
    Leider kann man aus den USA immer nicht so viel erwarten, denn man ist ja zu sehr an den eigenen Helden interessiert und läßt dafür andere links liegen. Zudem hatte ich ein paar Videos von einem italienischen Label gesehen, auf dem von Budweiser (?) gesponsorte Jazz-TV-Auftritte aus den späten 50-ern zu sehen waren. In mieser Qualität, manchmal konnte man die Musiker kaum noch erkennen. Das wurde billig heruntergekurbelt (oder schon auf eine Form von Video ?), da ist sicher nicht mehr viel an Qualität herauszuholen, auch wenn irgendwo noch Aufnahmen schlummern.
    Es ist nur Geschäft, heute Jazz, morgen Trickfilm, übermorgen Oper und dann Comedy. Ex und hopp.
    Als Fan ist man daran interessiert und ggf. frustriert, aber leider tickt die Uhr nicht auf unsere Weise…

    HOME RUN /11.10.1978, Jazzcraft Rec.) ist der Versuch, den Geist des McGhee-Navarro Sextets einzufangen. Genau 30 Jahre danach. Und das gelingt zum Glück ziemlich gut. Zweite Trompeter ist Benny Bailey, Sonny Redd spielt Tenor Sax, Barry Harris ist am Piano, Lisle Atkinson am Baß und Bobby Durham am Schlagzeug.
    NOSTALGIA, GET IT ON und FUNKY SENOR (angelehnt an SENOR BLUES von Silver) sind für mich highlights.
    Kurios ist, daß auch die Spielzeit der Titel auf der ersten Seite je unter 5 Minuten beträgt, als wenn man sich zwar nicht auf die 10′-Schellack-Zeit von 3 Minuten beschränken wollte, aber auf die 5 Minuten bei der 12′-Schellack besann. Wird sicher nicht so sein, aber es fehlt nichts, die Stücke sind „perfekt“.
    Das fiel mir auf, als ich kurz die liner notes überflogen hatte und den Hintergrund der session erfaßte.
    Ich fand es seit meinen Jazz-Anfängen immer schon faszinierend, wie man trotz der Limitierung auf 3 oder 5 Minuten so Jazz spielen konnte.

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    #7874989  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    gypsy tail windVon einer DVD weiss ich bisher nichts… und von diesen Parker Tourneen auch nicht – nur von den jährlichen (?) Parker Memorial Konzerten in Chicago. Hast Du vom 1965er Konzert eine CD? Infos dazu?

    nicht ganz sicher, was du meinst… ich glaub das in Chicago war jährlich, das hab ich die CD vom 1970er Konzert mit einem Stück von McGhee, die hier sehr schön zusammengefasst wird… (hab leider vergessen wie/ob sich in diesem Fall CD und Do-LP Version unterscheiden),

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    #7874991  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricenicht ganz sicher, was du meinst… ich glaub das in Chicago war jährlich, das hab ich die CD vom 1970er Konzert mit einem Stück von McGhee, die hier sehr schön zusammengefasst wird… (hab leider vergessen wie/ob sich in diesem Fall CD und Do-LP Version unterscheiden),

    Du hast von einer Charlie Parker Memorial Tournee geschrieben, das meinte ich… gab’s denn mehr als die Konzerte in Chicago?

    Das, was ich mal gehört habe, stammt wohl auch von diesen 1970er Aufnahmen – bin mir aber nicht sicher, ob „Ornithology“ wirklich unter den Titeln ist. Muss mal die Minidisc hervorsuchen, auf der ich die paar Stücke damals aufnahm.

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    #7874993  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Ornithology hab ich jetzt gehört… neben McGhee steht die Altistin Vi Redd, in der Frontline, die kannt ich bisher nicht, klar kommt sie von Parker her, hat aber so eine gewisse R&B-Sensibilität (:-)), Extrovertiertheit, die auch an Sonny Criss erinnert – aber ohne dessen Blumigkeit… sie spielt das erste Solo und treibt McGhee offensichtlich dazu einen Gang hochzuschalten, die Rasanz von McGhees klassischen Aufnahmen mit Charlie Parker hab ich auf späten Aufnahmen selten so ungebrochn gehört… McGhee spielt tolle lange Linien, geht auch erfolgreich in die Höhen… schade, dass sie nur das eine Stück dieser Band auf die CD genommen haben…

    mit der Memorial-Tournee: Ich hatte den Eindruck/vielleicht hatt ich es auch irgendwo gelesen, dass diese Band mit McGhee und Tommy Potter eine Charlie Parker (oder zumindest Bebop) Tribute Band, die man da auf Europa Tournee geschickt hatte… ähnlich wie später diese Band mit Stitt und Monk… aber kann natürlich auch Quatsch sein, oder zumindest nichts miteinander zu tun haben…

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    #7874995  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    redbeansandricemit der Memorial-Tournee: Ich hatte den Eindruck/vielleicht hatt ich es auch irgendwo gelesen, dass diese Band mit McGhee und Tommy Potter eine Charlie Parker (oder zumindest Bebop) Tribute Band, die man da auf Europa Tournee geschickt hatte… ähnlich wie später diese Band mit Stitt und Monk… aber kann natürlich auch Quatsch sein, oder zumindest nichts miteinander zu tun haben…

    Das war dann die Sache 1964 – dachte Du meintest damit diese Bird Memorial Dinger (dass die durch die USA gezogen seien oder was auch immer hab ich mir dann vorgestellt – aber die gab’s soweit ich weiss nur ich Chicago, und zwar ab 1955).

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    #7874997  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    hab vorhin auch ein bißchen die 1945er Sessions gehört, McGhee, Teddy Edwards und JD King an den Tenorsaxophonen, Jimmy Bunn oder Vernon Biddle am Klavier, Mingus oder Bob Kesterson am Bass, Roy Porter am Schlagzeug (und ein paar Ergänzungen und Abweichungen), das war eine tolle Band! hier kann man richtig den Moment hören, als die Grenzen zwischen Bebop, Swing und R&B noch nicht klar getrennt waren, Arrangements, die was her machen (anders als später im Bebop oft üblich), eine tolle Energie, die man wohl allen drei Genres zuschreiben kann, und tolle Wechsel zwischen den Tenoristen, die zu dieser Zeit wohl noch beide vorwiegend von Hawkins herkommen… aber bei Edwards hört man schon die tollen Linien, er erinnert mich hier mehr an Lucky Thompson als an sich selbst, der sehr individuelle Ton sollte wohl erst später dazukommen, während King offenbar auf dem Weg zum honkin’n’screamin‘ Tenorsaxophon ist, wie es später im R&B so beliebt werden sollte…

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    #7874999  | PERMALINK

    thelonica

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    gypsy tail wind
    Dafür fehlt die Session aus L.A. (vermutlich Hi-De-Ho Club) von ca. März 1947 mit Criss, Edwards, Hawes, Addison Farmer und Porter, in der für AFRS „Ornithology“, „Body and Soul“ (ohne Criss) und „The Man I Love“ eingespielt wurden – diese Session fehlt mir auch noch. Ist auf „California Boppin“, Jazz Showcase 5005, erschienen)

    Diese 3 Stücke gibt es mit weiteren Aufnahmen von 1947 noch auf der „California Boppin‘ 1947“ von Sonny Criss (Fresh Sound), die selbe Besetzung.
    McGhee ist noch bei 3 anderen Stücken zu hören (Groovin‘ High, Hot House, Be Bop), andere Besetzung.

    „Jazz Concert West Coast“ (unten) ist mit Howard McGhee, Trummy Young,
    Sonny Criss, Wardell Gray, Dexter Gordon, Hawes, Kessel,
    Connie Kay…

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    #7875001  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    THELONICADiese 3 Stücke gibt es mit weiteren Aufnahmen von 1947 auf der „California Boppin‘ 1947“ von Sonny Criss (Fresh Sound).
    McGhee ist noch bei 3 anderen Stücken zu hören
    (Groovin‘ High, Hot House, Be Bop).

    Danke für den Hinweis!

    THELONICA“Jazz Concert West Coast“ (unten) ist mit Howard McGhee, Trummy Young,
    Sonny Criss, Wardell Gray, Dexter Gordon, Hawes, Kessel,
    Connie Kay…

    Das ist eine Auswahl von den Bopland-Aufnahmen.
    Weitere fanden sich auf „Black California Vol. 2“

    Die vollständigste Version ist die 3CD-Ausgabe, die ich oben erwähnt habe:

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7875003  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    wo es mir grad wieder einfällt, werd wohl die Tage auch nochmal hineinsehen: Scott deVeaux’s Bebop Buch hat ziemlich viel zu McGhees früher Karriere (also, das ist eigentlich eher eine Schwäche des Buchs, die Geschichte des Genres wir über weite Strecken an Hand von zwei typischen Vertretern, Parker und McGhee, erzählt, wodurch McGhee gemessen an seiner Bedeutung sehr viel Raum einnimmt…)

    --

    .
    #7875005  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    setze das hier mal um, hier passt es ja besser in die Chronologie, hör das Album grad auch wieder… schien ja auch schon ein bißchen in dem was gypsy und tejazz schrieben durch, McGhee hatte irgendwie wohl etwas mehr Entertainmentanspruch als es ein Freddie Hubbard oder Lee Morgan, kam halt noch ein kleines bißchen aus der Welt des Swing, ein bißchen Exotik gehört dazu, Freude and Rasanz, gute Kompositionen, die schön arrangiert sind, tendentiell keine allzu langen Stücke (ist lustig, dass, du tejazz, das so herausstreichst, in dem review aus gramaphone von The Sharp Edge, den ich oben verlinkt hab, betont Alun Morgan das auch)

    ist wirklich ein hübsches Album (stream)… Bebop haben in den 70er Jahren ja viele gespielt, aber wie schon bei Patterson, irgendwie gelingt es McGhee, dass das ganze nicht so sauber und klinisch wird, wie es Harris, McPherson, Phil Woods… gelegentlich passier ist… ein Hauch Exotik halt…

    alte Notizen zu McGhees Jazz Brothers auf Storyville, alle meine Vorurteile in wenig elaborierter Form drin enthalten…

    Jazz Brothers (1977, Storyville)

    noch ein überraschend tolles album… was man denen hier echt zu gute halten muss, ist, dass das wirklich kein pseudokomplexes postbop album geworden ist, auch nichts wo von senioren standards aufgekocht werden, sondern mehr so ein soul jazz boogaloo album mit einer ungewöhnlich großen portion lyrischem bebop charme… was mich bei vielen so hard bop alben stört, ist dass die irgendwie so mit der tür ins haus fallen – das ist hier gar nicht der fall, ist alles wunderbar relaxt, und die klangfarben sind auch einfach sehr sehr gut – kein wunder wenn man bary harris und charlie rouse an bord hat (wobei, dieses mit der tür ins haus fallen, etwas zu proper aufspielen – das ist etwas, was mir die barry harris alben, die ich gehört hab immer etwas verleidet hat, als sideman gefiel er mir sehr oft viel viel besser). rouse ist auch absolut super in form, würd ich mcghee jetzt nicht ganz attestieren, er spielt sicherlich weniger virtuos als in jüngeren jahren, spielt tiefere töne, die teilweise auch von der intonation nicht klingen als wären sie so intendiert; er ist auch soundmäßig näher an kenny dorham gerrückt – anders gesagt, er weiß wie er so gut wie möglich klingt, klingt auch alles in allem gut, und das ist ja vielleicht das wichtigste… „island mood“ ist das stück, das auf don patterson’s boppin and burnin „island fantasy“ heißt… gegen ende wird das album ein bißchen langweilig, vom ersten eindruck her ist das keine ermüdungserscheinung, sondern liegt eher daran, dass die erstend drei stücke die besten sind…

    --

    .
    #7875007  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    An drei Tagen im Oktober 1979 trafen die alten Freunde McGhee und Edwards sich im Spectrum Studio in Venice, Kalifornien. Es wurden genügend Titel eingespielt, um zwei Alben zu füllen: Young at Heart und Wise in Time. Ersteres kriegt üblicherweise gute Bewertungen, letzteres wird als lahmes second helping abgekanzelt. Das ist seltsamerweise auch für die CD mit dem Namen des zweiten Albums der Fall, in der aber das ganze erste Album enthalten ist und vom zweiten Album ein Stück fehlt („I Remember Clifford“) – es mag sich um die übliche AMG-Inkonti… äh Inkonsistenz handeln, könnte aber auch mit der eher undurchsichtigen diskographischen Situation zu tun haben (ich habe hier soeben um Klärung gebeten).

    Die CD beginnt also mit fünf Stücken von „Wise in Time“ – seltsamerweise handelt es sich dabei um fünf Balladen und ruhige Nummern: Billy Eckstines „I Want to Talk About You“, Tadd Damerson „If You Could See Me Now“, Coltranes selten gespieltes „Crescent“, Monks „Ruby My Dear“ und Bud Powells „Time Waits“ – zugegeben eine exquisite Auswahl, gerade Powell und Coltranes Stücke hört man sozusagen nie, und Dameron kann man gar nicht oft genug hören!

    Art Hillery spielt Piano, einer der vergessenen Grossen, der später auch auf Edwards‘ Polygram/Verve Debut „Mississippi Lad“ dabei war – wie auch der Rest der Rhythmusgruppe: Leroy Vinnegar und Billy Higgins. Hillery wurde 1925 in New Orleans geboren, wuchs wie Teddy Edwards in Jackson, Mississippi auf und kam 1955 nach Los Angeles. Gespielt hat er u.a. mit Joe Henderson, Lorez Alexandria, Art Farmer, James Moody, Clark Terry, Eddie „Cleanhead“ Vinson, Milt Jackson, Eddie „Lockjaw“ Davis, Plas Johnson, Ray Brown, Ella Fitzgerald, Red Holloway, Joe Williams oder Harold Land und hat über Jahrzehnte hinweg zur Klubszene in Los Angeles gehört. Hillery scheint noch immer da zu sein… jedenfalls findet sich hier ein Hinweis auf eine Party, die am vergangenen 31. Oktober zu seinem 85. Geburtstag stattfand.

    Zan Stewart schrieb 1993 einen Artikel für die LA Times:

    Jazz Pianist Hillery’s Sound Emerges From Shadows
    January 31, 1993|ZAN STEWART | Zan Stewart writes regularly about jazz for The Times.

    With all the cold and rain on a recent Friday evening, the cozy lounge at Granita in Malibu was a particularly welcome spot, as warmth came from crackling logs in the fireplace and the pulsing treatments of standards by pianist Art Hillery and bassist Pat Senatore.

    Unless you’re an ardent follower of the Southern California jazz scene, chances are that Hillery’s name won’t ring any bells.

    But the quiet-voiced, resourceful pianist, a native of New Orleans who has lived in Los Angeles since 1955, is typical of the players who are the heart and soul of any jazz community.

    A man equipped with good hands and good ears, Hillery is embraced by his fellow musicians. His nickname is „Artillery,“ a testament to his creative prowess.

    One jazz notable after another makes up the list of those who have hired Hillery during his four-decade career.

    Among these are saxophonists Sonny Stitt, Teddy Edwards and Jerome Richardson, and vocalists Big Joe Turner, Joe Williams, Ernie Andrews and Johnny Hartman.

    Still, Hillery has remained in relative obscurity, maybe because the pianist has always been a sideman.

    „Oh, sometimes I might get called to lead trios at private parties, but never in a nightclub,“ said Hillery, who appears Sundays with the Pat Britt-Wilbur Brown band at the Cat and Fiddle Pub in Hollywood and Thursdays and Fridays as a duo with bassist Senatore at Granita.

    It’s harder to get your own music heard when you’re not leading, but otherwise „it doesn’t really bother me,“ said the medium-built 67-year-old Hillery, who lives in Lynwood.

    „I write a lot of music and I like to play it,“ said Hillery, a graceful proponent of the melodic be-bop style who has yet to record on his own.

    He has made 19 albums with the likes of Stitt, vibraphonist Milt Jackson and Edwards–including the latter’s latest pair, „Mississippi Lad,“ and the soon-to-be-released „Blue Saxophone,“ both on Antilles Records.

    He’s also joined a rehearsal band formed by drummer Washington Rucker. It gets together once a week at the Musicians Union on Vine Street. „Now I’m getting to hear some of the things that I have written over the years,“ Hillery said.

    The band was established strictly as a rehearsal vehicle for the members, who include trumpeter James Smith and bassist Richard Simon, to play new material.

    „There’s nowhere to sit in and jam and play. There used to be after-hours jam sessions, Sunday morning jam sessions. We don’t have that anymore. That’s why it’s hard for groups,“ Hillery said.

    Hier findet sich ein Mitschnitt von Hillery in der Band von Red Holloway & Sonny Stitt.

    Hie und da hat Hillery auch Orgel gespielt – erwähnt wird das z.B. in zwei Reviews von Plas Johnson Konzerten.

    Doch zurück zu Howard McGhee und Teddy Edwards… auch die folgenden sieben Stücke auf der CD „Wise in Time“ sind sehr lyrisch, unabhängig vom Tempo. Edwards Ton ist mit den Jahren weicher und biegsamer geworden – man kann das auch auf dem grossartigen „Volcano“ von Randy Weston nachhören, oder auf den vier Alben, die er in den 90ern für Polygram/Gitanes/Universal France machen konnte.
    Die Stücke sind abwechslungsreicher programmiert: auf den schnellen Parker-Klassiker „Relaxin‘ at Camarillo“ folgt eine der allerschönsten Monk-Balladen, „Reflections“, dann Oscar Pettifords „Blues in the Closet“. Die zweite Seite des Albums (ja, ich hab das auch auf LP – und mir ist wie ich im oben verlinkten im Org-Thread angetönt habe unklar, ob da verschiedene Takes verwendet worden sind) beginnt mit einem weiteren Stück von Tadd Dameron, „On a Misty Night“, dann folgt noch einmal Monk mit „In Walked Bud“, und zum Abschluss wird der Bogen zu Parker geschlossen mit dessen „Yardbird Suite“ und „Moose the Mooche“. McGhee und Edwards klingen beide wunderbar reif und gelassen (Edwards‘ eigenes letztes Album sollte über zwei Jahrzehnte später den passenden Titel „Smooth Sailing“ tragen). Hillery begleitet warm und aufmerksam, während Vinnegar und Higgins ein unglaublich luxuriöses Bett bereiten – mit einer solchen Rhythmusgruppe zu spielen muss ein unglaublich tolles Gefühl sein!

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    #7875009  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Die Lösung zum Chaos der „Young at Heart“ und „Wise in Time“ Alben…

    The Lord discography makes no mention of „Alone,“ although it does list multiple takes for a number of tracks on Young at Heart.

    tk 1 Relaxin‘ at Camarillo Storyville (Dan)SLP4080, (Dan)STCD8272 [CD]
    tk 5 Reflections – –
    Blues in the closet – –
    tk 1 On a misty night – , (Dan)STCD8273 [CD]
    tk 4 On a misty night , (Dan)STCD8272 [CD]
    tk 3 In walked Bud – , (Dan)STCD8273 [CD]
    tk 4 In walked Bud , (Dan)STCD8272 [CD]
    tk 3 Yardbird suite – –
    tk 1 Moose the mooche – , (Dan)STCD8273 [CD]
    tk 2 Moose the mooche , (Dan)STCD8272 [CD

    tk 2 I want to talk about you Storyville (Dan)SLP4081, STCD8272 [CD]
    tk 1 I remember Clifford – , STCD8273 [CD]
    If you could see me now – , STCD8272 [CD]
    tk 1 Crescent – –
    tk 3 Ruby my dear – –
    tk 1 Time waits – –

    Apparently, the CD of Wise in Time (STCD8272) contains different takes than the other CD (STCD8273). My guess would be that „Alone“ is actually „Alone Together,“ which was recorded at the previous Howard McGhee Storyville session with Benny Bailey (Home Run), but maybe not.

    Man braucht also die beiden CDs „Wise in Time“ (STCD 8272) und „Home Run“ (STCD8273) um die Alben „Young at Heart“ (SLP4080), „Wise in Time“ (SLP4081) und „Home Run“ (Jazzcraft 5, später SLP4082).
    Das mit „Alone“ scheint ein Fehler zu sein, denn in der Jazzcraft Session nahm Sonny Red eine Solo-Version von „Alone Together“ auf, die erstmals auf der CD STCD8273 veröffentlicht wurde.

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