Hang the DJ Pt.2

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  • #5455943  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    @wolfgang Doebeling: Danke für deine ausführlichen Antworten! Von deinen Top 10 LP Faves besitze ich alle außer „O.V. Wright – 8 men and 4 women“. Die dürfte aber sehr schwer zu bekommen sein. Nicht mal in Utrecht habe ich sie gesehen…
    Eigentlich bin ich ja bisher kein Single Käufer, aber bei Soul dürfte es keine Alternative geben. Darum werde ich wohl ab jetzt in diesen Bereich nach SIngles stöbern.
    Deine Büchertipps habe ich mir notiert und ich werde diese Woche mal 2 davon bestellen. Den Rest halt im Laufe des Jahres.

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
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    #5455945  | PERMALINK

    krauspop
    Oo and Drums

    Registriert seit: 01.05.2004

    Beiträge: 3,441

    Vega4@Wolfgang Doebeling: Danke für deine ausführlichen Antworten! Von deinen Top 10 LP Faves besitze ich alle außer „O.V. Wright – 8 men and 4 women“. Die dürfte aber sehr schwer zu bekommen sein. Nicht mal in Utrecht habe ich sie gesehen

    … die ist als Vinyl wiederveröffentlicht worden, hab ich Freitag bei Groove City gesehen….

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    #5455947  | PERMALINK

    vega4

    Registriert seit: 29.01.2003

    Beiträge: 8,667

    krauskopp… die ist als Vinyl wiederveröffentlicht worden, hab ich Freitag bei Groove City gesehen….

    Wirklich? Sehr schön!! Danke für den Tipp!

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    Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl Kraus
    #5455949  | PERMALINK

    sinnerman

    Registriert seit: 12.01.2004

    Beiträge: 871

    Natürlich bin ich hinsichtlich Sixteen Horsepower/Woven Hand ganz anderer Meinung. Ähnlich wie du Freakwater (die ich ebenfalls alles andere als geringschätze) halte ich Edwards für den derzeit beständigsten höchste Qualität abliefernden Musiker. Allerdings gelingt es mir recht gut, textliche Prätentionen und etwaige Missionsbemühungen vollständig zu überhören. Nichtsdestotrotz: Ganz herzlichen Dank für Deine Ausführung.
    Wenn ich schon mal gerade hier bin…
    – Wie bewertest du (generell, eine Einzelbesternung ist nicht nötig) R.L. Burnside und Ted Hawkins??
    – Irgendwann wurde mir mal zugetragen, du würdest Tom Waits nicht sonderlich mögen. Deine Begründung wäre bestimmt lohnend zu lesen.
    – Hat A.P.Carter nach der Auflösung der Carter Family noch weiterhin Aufnahmen gemacht? Wenn ja, gibt es eine Chance, dieselben irgendwoher zu ergattern?
    – Und noch eine Frage, die ich mich beinahe nicht getraue zu notieren: Verfolgst du, als jemand, der die Byrds liebt, das (mich persönlich jeden Monat von neuem beglückende) Folk-Den-Projekt von Roger McGuinn? Ich weiß, die Trägerform wird dir nicht entgegenkommen, aber vielleicht machst du hier ja eine Ausnahme… :-)
    – Gibt es Hoffnung auf ein einigermaßen dickes Kompendium bedeutender Musik aus deiner Feder etwa in Form eines Buches? Ich hätte große Lust, ein solches zu lesen.

    --

    Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern. (Kafka)
    #5455951  | PERMALINK

    cochise

    Registriert seit: 27.01.2005

    Beiträge: 457

    @ Sinnerman

    Sinnerman
    – Wie bewertest du (generell, eine Einzelbesternung ist nicht nötig) R.L. Burnside und Ted Hawkins??

    Zu R.L. Burnside hat WD sich schonmal ausführlich geäußert. Hier (Hang The DJ/Post 1704):

    R.L.Burnside hatte eigentlich keinen nennenswerten „Einfluß auf die Geschichte des Blues“. Seine frühen Versuche orientierten sich an arrivierten Stilisten aus seiner Nachbarschaft in Mississippi wie Fred McDowell, später in Chicago geriet er ins Fahrwasser von Muddy Waters und für ein größeres, Platten-kaufendes Publikum wurde er erst 1967 entdeckt. Seine frühen LPs auf Arhoolie und Swingmaster sind gut, aber sicher nicht wichtig. Erst ab Anfang der 90er Jahre (da war RLB bereits 65!) begann er, eine Furche zu beackern, die sonst außer Junior Kimbrough keiner mehr wahrnahm: die des ländlichen, Delta-inspirierten Blues, allerdings bereits vom Material her modernisiert. Nur das zweite Fat-Possum-Album „Too Bad Jim“ geht einigermaßen konsequent zu den Wurzeln zurück, weil Produzent Robert Palmer (ein Blues-Scholastiker) darauf bestand (und dann doch in NYC mixte). Anyway, Burnsides beste LP (* * * *). Später wurde es dann rhythmischer, Rock-orientierter, bis hin zum (sehr gelungenen) Samples & Loops-informierten „Come On In“ (ebenfalls * * * *, wiewohl Blues hier nur als Baustein eingesetzt wird – von Tom Rothrock!). Die anderen Alben auf Fat Possum (z.B. „A Ass Pocket Of Whiskey“ oder „Mr.Wizard“) haben nicht ganz dieselbe Klasse (* * * 1/2).

    Ich hoffe, es hilft Dir erstmal weiter.

    --

    So if you can hear me, if you're still there, stay tuned.
    #5455953  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Die nun bereits wiederholt geäußerte Bitte, nach spätestens drei aufgelaufenen Fragen erstmal die Antworten abzuwarten, bevor man weitere Anliegen vorbringt, eine Bitte, die ich keineswegs für unzumutbar erachte, wird also fröhlich weiter ignoriert. Ich würde mich nur ungern gezwungen sehen, überzählige Fragen einfach zu löschen. Würde es mithin zu schätzen wissen, wenn diese meine Bitte erhört werden könnte. Auch halte ich es für ein wenig unbescheiden, werter Sinnerman, gleich mit einem Fragenkatalog aufzuwarten. Wie eingangs ausgeführt: es gebricht mir an der Lust und mehr noch an der nötigen Zeit, stundenlang vor dem ungeliebten Computer zu sitzen. Message understood?

    @ Cochise

    Schönen Dank für die Burnside-Ausgrabung. Halte Lauderdales zweiten Teil des Alben-Doppelschlags auch für weit weniger gelungen.

    @ Sinnerman

    Habe sämtliche Waits-LPs im alten DJ-Thread besternt. Du wirst daran unschwer erkennen, daß ich nichts gegen den Kauz habe. Im Gegenteil, hat ein paar formidable Platten gemacht. Allerdings kenne ich eine Menge Leute, die gegen sein vokalistisches Spreizen allergisch sind. Oder es zumindest nicht oft hören können. John Peel war so einer. Als wir einmal nächtens noch eine Location zum Palavern suchten und ich einen Club in Schöneberg vorschlug, fragte er, welche Musik dort gespielt würde. Und fügte sichtlich besorgt hinzu: „No Tom Waits, I hope“. Ich konnte ihn beruhigen. Jahre später räumte Peelie ein, einige Waits-Platten sehr gern zu hören. Es sei das Waits-hörende Publikum, dem er lieber aus dem Wege ginge. Nachvollziehbar. Ich selbst hatte mal ein skurriles Erlebnis mit Waits, in einem Fahrstuhl, der steckenblieb. Ist im RS nachzulesen, im Rahmen einer größeren Waits-Strecke, vor ein paar Jahren.
    Ted Hawkins hat mich nie beeindruckt, weder stimmlich noch als Songwriter. „Watch Your Step“ war noch einigermaßen roh, „Happy Hour“ bereits über Gebühr gebügelt. Ich vermute, die vielen Jahre im Knast ließen ihn zum religiösen Eiferer werden. Was so manchen Text zwar erklärbar, nicht aber akzeptabel macht. Nicht für mich. Siehe auch meine Unfähigkeit, Edwards‘ „Missionsbemühungen“ zu „überhören“.
    Mother Maybelle Carter hielt die Familie zusammen so gut es ging, bereits bevor A.P. das Zeitliche segnete. Nein, Solo-Aufnahmen der späten Jahre gibt es nicht. Die Bristol-Sessions von 1923 und 1924 freilich waren ursprünglich aus Carters Songbook erwachsen, zuerst solo, dann mit Familie vorgetragen.
    Roger McGuinns Folk-Den-Sides kenne ich größtenteils. Etliche davon gingen mir als Tape zu, bevor sie allgemein in Umlauf kamen. Respektabel, ohne Frage. Angenehm zu hören auch. Wichtig nicht. Und apropos „Ausnahmen“: niemals.
    Schließlich zum „Kompendium“: das scheiterte bisher nur in Ermangelung eines Verlags-Angebots, dem ich nicht widerstehen könnte. Aber ich bin ja noch jung.

    @ Vega4

    Dieses defätistisch-schicksalsergebene „ich kaufe ja eigentlich keine Singles“ ist mir hier im Forum schon häufiger begegnet. Eine Art ästhetisches Gebrechen, äußerst bedauerlich, aber doch hoffentlich nicht ansteckend.

    @nail75

    Hätte nicht gedacht, daß das RS-Rezensionsarchiv dermaßen lückenhaft ist. Vielleicht kann ja wieder jemand mit Übersicht aushelfen.

    @ OldBoy

    Die von Sebastian Frank genannte Besternung in besagtem SD-Artikel/Interview von yours truly übernahm seinerzeit der Kollege Willander. Mein Ranking wie folgt:

    1. Pretzel Logic * * * * *
    2. Katy Lied * * * * 1/2
    3. The Royal Scam * * * * 1/2
    4. Countdown To Ecstasy * * * * 1/2
    5. Everything Must Go * * * * 1/2
    6. Aja * * * *
    7. Gaucho * * * *
    8. Can’t Buy A Thrill * * * *
    9. Two Against Nature * * * *

    Ausgeglichenheit auf höchstem Niveau.

    @ Jenso

    Spoon kenne ich noch aus der Zeit, als ich jährlich mindestens einmal den Weg nach Austin, Texas fand. Spielten Anfang der 90er Jahre in den Clubs der 6th Street, namentlich im Emo’s. College-Rock, nicht unintelligent, mir immer ein wenig suspekt ob ihrer Namenswahl („Spoon“ von Can), jedoch mit ein paar mehr als passablen Platten, vor allem „Girls Can Tell“ und, mit Abstrichen, „Gimme Fiction“. Sonic Youth andererseits benannten sich ja nach Fred Smiths Sonics Rendezvouz Band, deren „City Slang“ eine der herausragendsten Rock-45s aller Zeiten ist. Sympathie-Vorschuß meinerseits also, auch für ihre stringente Antifa-Haltung. Die Musik indes gab mir nicht viel. Kalkuliertes Feedback, Modernität aus der Loft-Retorte. Die frühen Platten, übrigens seinerzeit auf dem Berliner Zensor Records auch hierzulande verlegt, waren interessant, nicht mehr. Später machten SY dann mit „Daydream Nation“ und „Goo“ zwei LPs, die musikalische Meriten über die offenkundige Szene-Relevanz hinaus hatten (beide * * * 1/2). Das letzte Mal hatte ich vor gut 10 Jahren kurz mit Thurston Moore zu tun, als es um die abortierten Sessions mit Townes Van Zandt ging. Die neueste SY-LP sagte mir so gut wie nichts.

    @ nikodemus

    1. XO * * * * 1/2
    2. Figure 8 * * * * 1/2
    3. Either/Or * * * *
    4. From A Basement On The Hill * * * *
    5. Roman Candle * * * 1/2
    6. Elliott Smith * * * 1/2

    @ MelodyNelson

    Van Dyke Parks ertönt in „Roots“ seit es die Sendung gibt, also seit fast 20 Jahren, in schönster Regelmäßigkeit, sehr zum Verdruß von Stammhörer Otis. Das heißt schon einiges, denn ich will ja einen der wenigen treuen Hörer nicht unnötig verprellen. Wenn Du mehr wissen willst, empfehle ich diverse längere Features/Interviews/Reviews aus meiner Feder, sämtlich nachzulesen im RS (genaueres im betreffenden Archiv, das hoffentlich vollständiger ist als das doch recht löchrige Rezensionsarchiv).

    So, nun noch einige Antworten auf PN-Fragen (you know who you are):
    1. Nein, Chris de Burgh hat zu keinem Zeitpunkt passable oder gar hörenswerte Platten gemacht. Alles Schlunz. Gerade sein früher pseudo-Folk war extrem läppisch, passierte er doch am Rande einer kreativ wie kommerziell florierenden, an den Kanten gefährlichen Bewegung. Ernst genommen haben ihn nur die Hörer von Uriah Heep und Cat Stevens. Später wurde es dann vollends unerträglich: „High On Emotion“, „Lady In Red“. Das Grauen.
    2. Nein, die Red Hot Chili Peppers waren zu keinem Zeitpunkt passabel oder gar hörenswert. Kalifornische Bodybuilder-Clowns mit Hang zu Blöd-Funk, Bühnen-Athletik und Schwanz-Socken. Herrjeh. Dann lieber noch Pearl Jam oder U2. Und das will etwas heißen. Über „Stadium Arcadium“ steht ein wahrer Satz im aktuellen RS. Es ist der letzte über diese Platte in der Liste der „25 besten Alben“ des Jahres 2006. Keine Ahnung, wer für dieses enervierende Dauer-Geblök votiert hat. Will es auch gar nicht wissen.
    3. Jefferson Airplane/Starship – keine Zeit für detailliertere Analysen, nur soviel: niemals zuvor und niemals danach ist eine Band so tief gestürzt, von den gloriosesten Höhen („White Rabbit“!) ins erbärmlichste Nichts („We Built This City“!). Schockierend.
    4. Mein Ranking der „Let It Bleed“-Cuts? Okay…

    1. Gimme Shelter
    2. Love In Vain
    3. You Got The Silver
    4. You Can’t Always Get What You Want
    5. Let It Bleed
    6. Country Honk
    7. Live With Me
    8. Monkey Man
    9. Midnight Rambler

    Zum xten Mal: Bitte Fragen ohne private/persönliche Dimension nicht per PN stellen, sondern hier. Danke. Ich weiß, daß noch ein paar Fragen offen sind. Morgen…

    --

    #5455955  | PERMALINK

    hausmeister_p

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 2,343

    Der Wachs-Papst mit kleinem Gefolge soll mal hier nicht so rumgreinen, sonst ändere ich seine Texte alle mit einem „Digital ist besser“-Filter und dann war es das mit der Kredibilität. Hahaha!

    Ansonsten, aus dem Archiv 2.0, dass wir still und lieblich hinter den Kulissen aufbauen:

    Introducing Hazeldine: Anmut und Glut. Yep, diese Songs glühen. In dunkler Nacht. Während die brütende Hitze im benachbarten Arizona nur stoische oder rebellische Musik zuzulassen scheint, lüsternen Lärm oder ergebenes Lethargo, meidet man in der Wüste von New Mexico den sengenden Feuerball und verlegt das Leben in die Zeit nach dem Sonnenuntergang. Auch und gerade das Innenleben. Das ist bei Hazeldine bald romantisch verschlossen, ach so feminin und wissend, bald verzehrend und stillverzweifelt. „Hold me close, kiss me low and fuck me like Batman“: Nach Alpdruck klingt das nicht, eher nach Notstand. Ein Hilferuf also? Keine Antwort. Die blondherbe Shawn Barton und die rätselhaft-reizende Tonya Lamm, beide rein äußerlich nicht ganz freizusprechen von Ficht-mich-nicht-an-Grrrlsm-Attitüden (Löcher in den Wollstrumpfhosen!), verziehen beim Singen solcher Zeilen keine Miene, geben keine Anhaltspunkte außer den der wilden Assoziation. „This town forgets to draw its blinds“, verraten sie ohne jedes Klage-Timbre in der Stimme. Das Leben ist halt so in Albuquerque, in einem Nest ohne Anonymität und auch ohne Geheimnisse. „Bees Don’t Fly At Night“ wäre ingeniöser gewesen als Titel für ein Album, dessen Melodien die Aura des Mondes haben, dessen Energien ruhen und dessen Feuer nie lodert. Keine gefühlige Nabelschau, nichts, was Beistand bräuchte. Nur diese rauhen und ungekünstelten Harmonies, welk und süß, und dazu setzen Banjo, Mandoline und Slide sparsame, spröde Akzente. Der Mangel an musikalischer Ambition findet eine kongeniale Entsprechung in schlichten, selbstgenügsamen Arrangements und in der Abwesenheit tonaler Wallungen jeder Art. Selbst die Rhythm Section ist keine. Die dritte Sirene im Bunde, Anne Tkach am Baß, sowie Jeffrey Richards, der einzige Mann (dürften wir ihn beneiden oder müssen wir ihn bedauern?), natürlich am Schlagzeug, sind nur selten treibendes Moment, verankern und vertäuen nur und unterstreichen so die Statik und den Geiz der Melodie-Instrumente. Weniger ist mehr. Das erinnert an einen anderen Wüstenbewohner, einen anderen moonshine man. Norman Petty, der ebenso genialische wie verschrobene Produzent, pflegte die frischen Früchte seiner State-of-the-art-Studio-Arbeit direkt vor Ort auf weiches Vinyl zu ziselieren und das Acetate nächstens über den hauseigenen (illegal betriebenen) AM-Sender in die Gegend um Clovins, New Mexiko, auszustrahlen. Alsdann schaltete er die zahllosen Laternen ein, die sein Anwesen umgraben und alles in ein unwirkliches, fahles Pink tauchten, kletterte in seinen Cadillac und fuhr stundenlang allein durch die rosa Wüste, im Autoradio ununterbrochen den brandheißen, eben fertiggestellten Track von Buddy Knox oder Buddy Holly. Und erst, wenn die Aufnahmen diese Prüfung unter den Dada-Desert-Bedingungen bestanden hatten, war er zufrieden und gab sie zur Veröffentlichung frei. Magier oder Spinner? Eine unzweideutige Replik geben die Platten, die Pettys seal of approval erhielten: mono und mustergültig, definitive Sound-Statements ohne Verfallsdatum. Das war vor 40 Jahren. Die Parallelen zu Hazeldine enden spätestens bei der Güte der Sound-Reproduktion. Die wurde durch so manchen Technologieschub im Laufe der Jahrzehnte zwar verbessert, alles wurde sauberer und transparenter, verlor aber nicht selten Kompaktheit, Wärme, Charakter. Ton ist nicht gleich Ton, und dem kühlen, klaren Klang von „How Bees Fly“ mangelt es eklatant an Tiefe. Keine Vibrationen, würde Neil Young urteilen. Norman Pettys altes Studio steht noch immer in Clovis, und seine kalten Röhren warten auf Strom und Hazeldine. Dann klappt es ja vielleicht auch mit Batman.

    Wertung: Vier erregt schwingende Sterne.

    --

    #5455957  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    Jefferson Airplane (siehe vorvoriger Post) ist das Stichwort.

    Da ich gerade eine Woche zwangsweise im Krankenhaus verbringen musste (es geht mir wieder gut, falls jemand fragt), hatte ich sehr sehr viel Zeit zum Lesen. Und so las ich u.a. die sehr informative und gute Jefferson Airplane Bio „Got A Revolution“ von Jeff Tamarkin in einem Rutsch durch.
    Das wirft meine Frage auf, wie bewertest Du, Wolfgang, das Gesamtwerk der Band? Besternung der regulären LPs nebst Solo Platten bzw. Side Projects, eventuell auch unter Einbeziehung der Deiner Meinung nach besten Hot Tuna LPs, wäre mir höchst willkommen. Auch ein, zwei Sätze zu den ersten Jefferson Starship LPs wären mir lieb. Ich frage dies alles öffentlich, weil ich denke, dass es durchaus auch andere interessiert.

    Vielen Dank schon mal!

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #5455959  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Schnell noch zwei Fragen hinterher. Dann muss Schluss sein.

    Was ist vom Solowerk von Ronnie Spector zu halten? Habe nichts.

    Wieso erwähnst du als Souleinsteiger-Lektüre nicht Guralnicks Buch? Ich halte es für großartig.

    So, Schluss jetzt. ;-)

    PS: Freut mich, dass Midnight Rambler auf 9 ist (hat mir Let It Bleed seinerzeit ein wenig verleidet).
    Mit Van Dyke ärgerst du mich nicht. Löchern wäre das richtige Wort.

    PPS: Es gibt nicht viele Stücke, bei denen mir allein schon der Gedanke daran kaltes Grausen verursacht. Bei „High On Emotion“ geht es mir so.

    --

    FAVOURITES
    #5455961  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    Dem Download-Kardinal mit großem Gefolge sei ergebenster Dank für den Dienst am Kunden nail75, leider ohne Überschrift und Datumsangabe. Es handelt sich bei diesem Text um mein Review des ersten Hazeldine-Albums „How Bees Fly“. Mit nur drei Abschreibfehlern (Clovis, Mexico, umgaben). Das ist Rekord. Vielleicht ließe sich ja aus dem Archiv 2.0 bei Gelegenheit noch mein Review der Hazeldine-Single „Tarmac“/“Apothecary“ (mit Datum) hierhinheben. Für das kleine Gefolge. Wegen der Kredibilität und so. Nun aber genug gegreint. Mikko, Dich muß ich auf später vertrösten. Olifant und Otis auch.

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    #5455963  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,597

    Wolfgang DoebelingÜber „Stadium Arcadium“ steht ein wahrer Satz im aktuellen RS. Es ist der letzte über diese Platte in der Liste der „25 besten Alben“ des Jahres 2006.

    Wer nicht wie ich erst nachschlagen will:

    Rolling StoneDer gerippte Muskelclown tanzt und säuselt, zwei sinnlose Stunden lang.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #5455965  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,222

    @wolfgang: Ich überblicke gerade nicht, wieviele Fragen noch offen sind, möchte aber gerne noch zu Deiner Soul-Singles-Top40 etwas wissen.
    Auf #3 und #38 finden sich zwei Phil Spector-Produktionen. Warum sind gerade diese nun Soul und andere wie Be My Baby oder You’ve Lost That Loving Feeling, die in einer genreübergreifenden Liste doch sicher vor Black Pearl kämen, nicht?

    (PS: Bei Black Pearl finde ich es aufgrund des Gesangs und der Thematik noch einleuchtender, es ist ja auch eine eher Spector-untypische Single.)

    --

    #5455967  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Wolfgang DoebelingDem Download-Kardinal mit großem Gefolge sei ergebenster Dank für den Dienst am Kunden nail75, leider ohne Überschrift und Datumsangabe. Es handelt sich bei diesem Text um mein Review des ersten Hazeldine-Albums „How Bees Fly“. Mit nur drei Abschreibfehlern (Clovis, Mexico, umgaben). Das ist Rekord. Vielleicht ließe sich ja aus dem Archiv 2.0 bei Gelegenheit noch mein Review der Hazeldine-Single „Tarmac“/“Apothecary“ (mit Datum) hierhinheben. Für das kleine Gefolge. Wegen der Kredibilität und so. Nun aber genug gegreint. Mikko, Dich muß ich auf später vertrösten. Olifant und Otis auch.

    Nochmals Vielen Dank Wolfgang und Dank auch an Hausmeister-P für die Review. So ein Web-Archiv aufzubauen, ist sicherlich eine unglaubliche Arbeit, aber das wissen bestimmt alle.

    Ich habe mal darüber nachgedacht, aber es gibt – so glaube ich – wirklich keine Band, die so tief gesunken ist wie Jefferson Airplane. Es war nur folgerichtig, den Namen zu ändern, obwohl die letzte JA-Platten auch nicht mehr das Niveau der Klassiker erreichen. Als Solokünstler käme mir höchstens noch Rod Stewart in den Sinn, aber da werden bestimmt Leute entgegnen, dass er nicht tief sinken konnte (was ich bestreiten würde).

    Zum Thema „Gefolge“. Es hat schon etwas von einer Papstaudienz. Alle verhalten sich ehrfürchtig und sind bemüht, nicht etwas Falsches zu sagen.

    Da wir jetzt sicherlich das Limit erreicht haben, kommt von mir keine Frage mehr.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5455969  | PERMALINK

    hausmeister_p

    Registriert seit: 22.01.2005

    Beiträge: 2,343

    So, Habermus Doebeling. Aus des Weisen Morgenäußerungen aus der Ausgabe 1/97:

    ****
    Hazeldine
    „Tarmac“

    Gleich um die Ecke, in Albuquerque, New Mexico, entstand die erste 45 von Hazeldine, drei gar wonniglich singende und sensibel spielende Grazien mit männlichem Drummer und zwei höchst unterschiedlichen Songs im Angebot. „Tarmac“ (Cherry Smash) ist eine jener freundlich und folky rockenden Nettigkeiten, die leicht ins Ohr gehen, bis man genauer hinhört, „Hold me close and kiss me“, fleht Shawn Barton mit Schmelz in der Stimme, „and fuck me like Batman.“ Come again? Wahrhaft wundervoll ist die andere Seite, prosaisch „Apothecary“ betitelt. Silber und Gold, bitter und süß, still und aufwühlend. Beautiful. Happysad (nicht weit von Tim Buckley). Single des Monats, hands down.

    --

    #5455971  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Meine Anfrage zur Lucinda Williams und ihrer Live LP fand sich leider auch nicht im RS-Archiv, kann da evtl auch das Archiv 2.0 helfen lieber Hausmeister?
    Ansonsten würde mir eine simple Besternung mit vielleicht einem erläuternden Satz auch schon helfen.
    Merci

    Edit: Oh sorry das mit dem erreichten Limit hab ich übersehen – hat Zeit

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
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