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@ Sinnerman
Sinnerman
– Wie bewertest du (generell, eine Einzelbesternung ist nicht nötig) R.L. Burnside und Ted Hawkins??
Zu R.L. Burnside hat WD sich schonmal ausführlich geäußert. Hier (Hang The DJ/Post 1704):
R.L.Burnside hatte eigentlich keinen nennenswerten „Einfluß auf die Geschichte des Blues“. Seine frühen Versuche orientierten sich an arrivierten Stilisten aus seiner Nachbarschaft in Mississippi wie Fred McDowell, später in Chicago geriet er ins Fahrwasser von Muddy Waters und für ein größeres, Platten-kaufendes Publikum wurde er erst 1967 entdeckt. Seine frühen LPs auf Arhoolie und Swingmaster sind gut, aber sicher nicht wichtig. Erst ab Anfang der 90er Jahre (da war RLB bereits 65!) begann er, eine Furche zu beackern, die sonst außer Junior Kimbrough keiner mehr wahrnahm: die des ländlichen, Delta-inspirierten Blues, allerdings bereits vom Material her modernisiert. Nur das zweite Fat-Possum-Album „Too Bad Jim“ geht einigermaßen konsequent zu den Wurzeln zurück, weil Produzent Robert Palmer (ein Blues-Scholastiker) darauf bestand (und dann doch in NYC mixte). Anyway, Burnsides beste LP (* * * *). Später wurde es dann rhythmischer, Rock-orientierter, bis hin zum (sehr gelungenen) Samples & Loops-informierten „Come On In“ (ebenfalls * * * *, wiewohl Blues hier nur als Baustein eingesetzt wird – von Tom Rothrock!). Die anderen Alben auf Fat Possum (z.B. „A Ass Pocket Of Whiskey“ oder „Mr.Wizard“) haben nicht ganz dieselbe Klasse (* * * 1/2).
Ich hoffe, es hilft Dir erstmal weiter.
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