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AutorBeiträge
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pat martino, steve laspina, joey baron, the return (1987)
das ist das einzige martino-album in g/b/dm-besetzung, das ich gefunden habe, die besetzung klang auch attraktiv, allerdings ist das in einer offenbar schwierigen phasen aufgenommen, zwischen lebensrettenden aneurisma- und einer späteren gehirntumor-operation, martino trat zwischenzeitlich unter anderem namen auf, um nicht an seinen früheren leistungen gemessen zu werden, was ich hier allerdings nicht nachvollziehen kann, sein stil ist eindeutig identifizierbar. eine band ist das allerdings nicht, eher ein dauerfeuernder gitarrist mit (auch noch leiser abgemischter) begleitung. eine ganz schön anstrengend zu hörende ego-performance auf der grundlage von originalen, die sich allerdings klassischer standard-changes bedienen. aber natürlich trotzdem spannend, im sinne von: sowas gab es auch.
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Werbungjames ‚blood‘ ulmer, bill laswell, ronald shannon jackson, wings (1988/2020)
ulmer darf natürlich nicht fehlen, ein reines trioalbum mit bass und schlagzeug gibt es aber von ihm nicht. im blues-experience-outlet geht es hauptsächlich um seinen gesang, ansonsten arbeitet er oft mit zusätzlichen bassisten oder gitarristen. dieser live-auftritt aus zürich kommt dem format am nächsten, es wird zwar auch gesungen, aber ulmer scheint dazu eigentlich zu betrunken, also grooven sie meist ein bisschen instrumental umeinander. laswells effekt-bass hat dabei immer wieder ein gitarristisches outfit, er punktiert die soundflächen von ulmer, wechselt nur ins tiefe (aber auch wirklich tiefe!) fach, wenn ulmer in single notes soliert, was für eine sensibilität beider mit dem potenzial der instrumentierung zeugt. shannon jacksons rumpel-märsche sind auch interessant und durchaus aufreizend, aber wirklich fokussiert ist der auftritt nicht.
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Irre, Dein Tempo gerade … ich lese und staune.
Hab in Deinen Ferien Jimmy Raneys „The Influence“ (die alte Prevue-CD) gekriegt – danke für die Empfehlung! Das Live-Album aus Japan folgt dann hoffentlich auch noch.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaich habe mir gestern einfach mal wieder zeit genommen. mich hat CURRENT EVENTS sehr überrascht, aber das kennst du ja schon und magst es auch, wenn ich mich richtig erinnere.
ende der 80er, anfang der 90er kommt dann wirklich die ablösung, die bebopper und cooljazzer fallen weg, die experimentalist*innen dominieren, und kurz danach kommen schon die neotraditionalisten jimmy raney ist auf jeden fall nochmal dabei (BUT BEAUTIFUL, mit mraz und nash, 1990).
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vorgarten
ich habe mir gestern einfach mal wieder zeit genommen. mich hat CURRENT EVENTS sehr überrascht, aber das kennst du ja schon und magst es auch, wenn ich mich richtig erinnere.Hab ich mir gestern beim Lesen überlegt, erinnere mich ähnlich … finde nur die Besternung (****), vermutlich hab ich beim ECM-Marathon nicht immer brav alle Albumtitel in die Posts geschrieben.
EDIT: gefunden, händisch, brav alles reingetippt, nützt halt bloss nichts … nicht grad enthusiastisch, aber positiv.A propos Generationenwechsel: von Kevin Eubanks gibt es in dem Format nichts bis zum Album mit Holland von kürzlich (das ich noch nicht kenne)?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaenthusiastisch warst du beim ecm-durchmarsch ja eh selten
von eubanks gibt es 1995 noch das world-trio-album mit holland und cinelu, das hör ich bei der gelegenheit auch mal wieder. von den leuten, die als fusiongitarrist*innen angefangen haben, tauchen in den 90ern auch noch andere auf, stanley jordan & steve khan fallen mir da ein, die alben kenne ich noch nicht.
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vorgartenenthusiastisch warst du beim ecm-durchmarsch ja eh selten von eubanks gibt es 1995 noch das world-trio-album mit holland und cinelu, das hör ich bei der gelegenheit auch mal wieder. von den leuten, die als fusiongitarrist*innen angefangen haben, tauchen in den 90ern auch noch andere auf, stanley jordan & steve khan fallen mir da ein, die alben kenne ich noch nicht.
Ah ja, genau, das „World Trio“ … das ist aber eher schwach, oder? Und genau genommen mit Mino Cinelu nicht qualifiziert hier
Jordan und Khan sind bei fast völlige mir Leerstellen – ersterer in den frühen Tagen meiner Streifzüge durch Plattenläden eine stetige Präsenz, vermutlich hab ich auch da und dort reingehört, aber eben … Wayne Krantz kommt mir da noch in den Sinn, das hörte ich damals über einen Freund, „2 Drink Minimum“ – keine Erinnerung mehr daran, ausser dass mir die Gitarre damals etwas zu rockig/hart war. Hat Mike Stern mal was im Trio gemacht? Da hätte ich ähnliche Erwartungen … Hiram Bullock gibt’s mit Jaco und wechselnden Drummern („Live in New York City Volume Four: Trio … 2“, hab ich mir vor ein paar Jahren tatsächlich mal auf CD geholt, damals auf K7 kopiert, kein Leckerbissen in Sachen Aufnahmequalität).
Und was ECM angeht – auch wenn das vielleicht anders rüberkam, hab ich da wahnsinnig viel entdeckt und ganz vieles mit neuen Ohren angehört. Wahnsinnig bereichernd jedenfalls! (Viel mehr als Blue Note, auch wenn mir das viel näher war … oder genau weil.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windUnd genau genommen mit Mino Cinelu nicht qualifiziert hier
äh, doch, warum nicht?
gypsy-tail-windUnd was ECM angeht – auch wenn das vielleicht anders rüberkam, hab ich da wahnsinnig viel entdeckt und ganz vieles mit neuen Ohren angehört. Wahnsinnig bereichernd jedenfalls! (Viel mehr als Blue Note, auch wenn mir das viel näher war … oder genau weil.)
interessant! hatte ich so gar nicht wahrgenommen, finde ich aber sehr nachvollziehbar.
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und damit gypsy nicht wieder fragt, wo denn eigentlich emily remler bleibt, aber weil es wirklich mal zeit ist, hier eine gitarristin zu berücksichtigen:
emily remler, kelly roberti, brad edwards (1988)
kein album, sondern ein live-mitschnitt von 2 sets aus dem silver dollar saloon in butte, aus dem november 1988 (knapp eineinhalb jahre vor dem frühzeitigen verstummen) in sehr guter klangqualität. und hier versteht man sehr gut, warum remler so viele – auch unter den kollegen – fans hatte, das ist ein superkompletter ansatz, der von bop bis zu sphärischen soundwolken und bill-evans-hafter harmonischer sophistication reicht, im ton dem späten von abercrombie zum verwechseln ähnlich (quasi halbakustisch-klassisch, etwas aufgemotzt und technifiziert). das programm ist interessant und eigen, „tenor madness“, „polka dots and moonbeams“, bossa, „impressions“, „moanin'“, „how my heart sings“, ich finde das sehr abwechslungsreich und vermisse zu keinem zeitpunkt ein viertes intrument, zumal wir wirklich eine eingespielte und inspirierte band hören, die ihre frequenzen gut abgestimmt hat.
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Weil Cinelu kein Drum-Kit spielt, hatte ich gedacht … aber das wäre zugegeben sehr eng definiert.
Ich glaub bei ECM – aber das ist hier ja etwas off-topic – haben wir halt unterschiedliche Vorlieben, ich empfand z.B. das Vertiefen bei Saluzzi oder Surman, das intensive Wiederhören von Stanko (inkl. Virelles) und Lloyd (inkl. Moran) als sehr toll, habe Bobo Stenson erst so richtig entdeckt usw. Bei den Gitarren-Alben – sei es Metheny (mit Ausnahmen, von denen ja mit dem nachbräunenden Album eine kürzlich Thema war) oder Rypdal – bin ich wohl wirklich oft deutlich reservierter, weil mich die Sachen einfach klanglich weniger ansprechen … hab aber immerhin neulich bei einem der ECM-Sales Ralph Towner nochmal etwas vertieft (als sein neues Album kam, schon ein paar Monate her, „Sound and Shadows“, „Diary“ und „My Foolish Heart“ kamen dazu – kein Trio )
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbajohn abercrombie, marc johnson, peter erskine (1989)
eine weitere lücke gefüllt, die retrospektiv schmerzt, diese live-aufnahme (boston 1988) hätte mir wahrscheinlich neue welten eröffnet, als ich mit dem jazzhören anfing (und noch gitarre spielte). ähnlich wie bass desires halten sie rock und swing gleichermaßen in der luft, mit schwindlig machenden dynamik-wechseln (ganz leise, krachend laut). dieses trio hat einen ganz eigenen sound, wahrscheinlich, weil johnson oft bordun spielt, und abercrombie seinen synthesizer so eingestellt hat, dass aus einzeltönen akkorde werden, und wenn er selbst akkorde greift, multipliziert sich alles ins maximal ambivalente. sehr toll hier die idee (von eicher? würde ich ihm zutrauen), dass sie zwischendrin einen leisen standards-block setzen, bevor beim „samurai hee-haw“ alles wieder in die luft fliegt. abercrombie hat sich tatsächlich zitieren lassen, dass dieses trio in seiner gleichwertigkeit aller stimmen endlich sein ideal der poll winners erreicht hätte – woraus wir lernen, dass er hier den barney kessel gibt.
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john mclaughlin, kai eckhardt, trilok gurtu, live at the royal festival hall november 27, 1989 (1990)
an diesem album kam man anfang der 90er meiner erinnerung nach nicht vorbei, man kann das nachvollziehen, auch das eine tighte band, die aber auch esoterischen interessen entgegen kam (eigentlich ist das ein dezent elektrifiziertes shakti ohne geige), die muckertum und wärme zusammenbrachte, und bei all dem konzeptionell relativ offen ist, man kann überall einhaken. auch mclaughlin hat seine hausaufgaben gemacht und steuert mit seiner akustischen gitarre über midi einen synthesizer so, dass das ergebnis interessant und trotzdem identifizierbar bleibt, da haben gitarrist*innen ohnehin die nase vorn, scheint mir (mit halvorson als aktuellem beispiel); für den luftigen swing von gurtu habe ich ohnehin eine schwäche, und kai eckhardt (-karpeh de camargo) bringt mit seinem pastorius-gedächtnis-fretless-bass die nähe zu BRIGHT SIZE LIFE, die wohl auch nicht geschadet hat. die virtuosität (gitarre und bass oftmals unisono halsbrecherisch) ermüdet manchmal, dann kommen aber so radikale stimmungs- und dynamikwechsel, dass man sich nicht in seiner kritik einrichten kann. 1992 gab es noch ein album der drei, allerdings mit zusätzlichem bassisten.
epizentrum dieses events ist ein schlagzeug solo von gurtu, das wahrscheinlich bei allen, die sich damit auskennen, in einer top10 landen würde – aus einem impressionistischen percussion-aufbrausen (mit vokalisierungen) zu ein paar e-bass-flageolets zelebriert, zeit dehnend und zusammenziehend, das ist 80er-jahre-muckertum und break-beat-r&b und was ganz eigenes auf einmal.
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pat metheny, dave holland, roy haynes, question and answer (1990)
letztes gitarrentrioalbum aus den 80ern (am 21.12.1989 eingespielt). metheny war ein jahr mit seiner group unterwegs und wollte was einfaches aufnehmen, seine sounds sind runtergestrippt auf den schönen, selbst erarbeiteten post-jim-hall-gitarren-sound, der synth kommt nur im letzten stück, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob der nicht postproduktiv hinzugefügt wurde. es gibt auch standards zu hören, weil wenig vorbereitungszeit, im ergebnis ist das virtuoses interplay aus sechs handgelenken, das ziemlich schwindlig macht. methenys kaskaden kreisen um das songhafte der themen herum, und haynes kennt im voraus jede lücke, die dabei überhaupt noch entsteht. die drei passen irre gut zusammen. und neben den wirklich klugen porträts, die metheny in den liner notes über seine kollegen schreibt, findet er auch noch ein paar worte zum format:
for a jazz guitar player, it’s a difficult thing to play trio. you don’t have the dynamic range that you’d have with a tenor saxophone, like sonny rollins or albert ayler, yet you don’t have the harmonic possibilities that you have with a piano, and that in a way is the intriguing part of it to me. there haven’t been a lot of great guitar trios, but there’s something intriguing about the combination of guitar, bass and drums. it’s a kind of a chamber group that includes everyone from the jimi hendrix experience to what i think is the best guitar trio playing i’ve heard, and that’s jim hall’s various trios.
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jimmy raney, george mraz, lewis nash, but beautiful (1990/92)
ich bin in den 90ern angekommen. letztes leader-album von raney, mit hervorragenden begleitern, die allerdings den fehler machen, etwas zu brav hinterherzuhinken, wo wir doch gelernt haben, dass raney reibung und druck braucht, um seine besondere lässigkeit auszuspielen. die pros und kontras späterer und sorgfältiger aufnahmen: der protagonist hat freie hand, aber die hand ist schon ein bisschen steif. braves standard-programm, über arrangements wurde nicht lange nachgedacht, aber wenn man schöne aufnahmen von z.v. „the way you look tonight“ sammelt, sollte diese nicht fehlen.
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Danke! Das Metheny-Album war einst der schmale erste Spalt, der sich mir zu seiner Musik öffnete … das Raney-Album kenne ich nicht, aber den Gedanke (etwas zu brav) habe ich bei Lewis Nash erst seit kurzem: ich kannte damals wohl praktisch nur Aufnahmen, auf denen er etwas zu brav aufspielt. Das änderte sich beim 90er-Hören
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Gitarre, guitar jazz, Jazzgitarre
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