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john mclaughlin, kai eckhardt, trilok gurtu, live at the royal festival hall november 27, 1989 (1990)
an diesem album kam man anfang der 90er meiner erinnerung nach nicht vorbei, man kann das nachvollziehen, auch das eine tighte band, die aber auch esoterischen interessen entgegen kam (eigentlich ist das ein dezent elektrifiziertes shakti ohne geige), die muckertum und wärme zusammenbrachte, und bei all dem konzeptionell relativ offen ist, man kann überall einhaken. auch mclaughlin hat seine hausaufgaben gemacht und steuert mit seiner akustischen gitarre über midi einen synthesizer so, dass das ergebnis interessant und trotzdem identifizierbar bleibt, da haben gitarrist*innen ohnehin die nase vorn, scheint mir (mit halvorson als aktuellem beispiel); für den luftigen swing von gurtu habe ich ohnehin eine schwäche, und kai eckhardt (-karpeh de camargo) bringt mit seinem pastorius-gedächtnis-fretless-bass die nähe zu BRIGHT SIZE LIFE, die wohl auch nicht geschadet hat. die virtuosität (gitarre und bass oftmals unisono halsbrecherisch) ermüdet manchmal, dann kommen aber so radikale stimmungs- und dynamikwechsel, dass man sich nicht in seiner kritik einrichten kann. 1992 gab es noch ein album der drei, allerdings mit zusätzlichem bassisten.
epizentrum dieses events ist ein schlagzeug solo von gurtu, das wahrscheinlich bei allen, die sich damit auskennen, in einer top10 landen würde – aus einem impressionistischen percussion-aufbrausen (mit vokalisierungen) zu ein paar e-bass-flageolets zelebriert, zeit dehnend und zusammenziehend, das ist 80er-jahre-muckertum und break-beat-r&b und was ganz eigenes auf einmal.
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