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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
mingus dynasty, the next generation performs charles mingus brand new compositions (1991) weder „next generation“ noch „brand new compositions“ sind hier selling points, wenn walrath, adams, hicks sowas wie „opus four“ spielen… aber gut, es sind noch marvin ’smitty‘ smith, benny green, ray drummond und craig handy dabei, der sohn erin performt ein kleines hörspiel über „bad cops“ und delfaeyo marsalis hat mitproduziert. und leider klingt das alles auch nach junglöwentraditionalismus, in dem adams als einziger, der free-jazz-techniken verwendet, fast schon isoliert dasteht. kann man gut hören, mich langweilt es aber eigentlich, und ich muss mich zwingen, auf schöne details zu achten, die viel mit der rhythm section hicks/drummond/smith zu tun haben.
Kann mich hier Deinen Betrachtung großteils anschließen …. btw womöglich eine der besten Stunden des Trompeters Jack Walrath, welcher sonnst nicht so wirklich aus dem Nebel getreten ist ….
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Werbungpullens biografie, 2021 von seinem jüngsten sohn keith als print-on-demand-buch veröffentlicht, ist eine eher traurige lektüre – zumindest erzählt sie eine andere geschichte als die, die erzählt werden soll (wie sich der entfremdete vater und sein lieblingskind am totenbett einander verzeihen, woraufhin der sohn von nun an sein eigenes selbstbestimmtes leben führen wird).
keith ist mitte der 70er jahre geboren worden, seinen vater hat er kaum gesehen, weil dieser keinen vertrag mit us-amerikanischen labels und agenten hatte und deshalb permanent in europa auf tour und in studios war. das ist eine in mehrerer hinsicht bittere geschichte, weil sie nicht nur von fehlender anerkennung dieser musik erzählt, sondern auch konkret die zerrissenheit pullens markiert, der zu diesem zweitpunkt 4 kinder von 2 geschiedenen frauen hat. die mutter von keith und seiner älteren schwester wird 1983 zu einer 48-jährigen haftstrafe verurteilt (warum, erzählt keith nicht), pullen erhält das sorgerecht, ist aber nie zuhause.
die effekte deser familiensituation wirken offenbar traumatisch auf alle beteiligten. keith reimt sich die karriere des vaters aus der rückschau zusammen, das meiste wirkt wie von wikipedia abgeschrieben, andere musiker hat er nie kennengelernt. pullen kümmert sich finanziell, um ein sicheres zuhause, gute schulen, kindermädchen – gibt aber z.b. dem interessierten sohn keine klavierstunden. es taucht eine frau in pullens leben auf, die sich um die kinder kümmert, etwas von jazz versteht, und esoterische interessen hat (keith, tief religiös, gibt ihr quasi mitschuld an der krebserkrankung des vaters). auf der anderen seite erzählt keith, wie pullen seinen beiden jüngsten kindern gegenüber sein coming-out hat, in einem raren offenen moment – über seine krebserkrankung (die kurz mal besiegt scheint, dann aber wieder zurückkommt) lässt er seine familie dagegen völlig im dunkeln. die liebhaber lernen sie kennen, den an den folgen von aids verstorbenen freund auch, wie das alles zusammenhängt, scheint keith immer noch nicht klar zu sein. das alles fällt in die zeit seiner pubertät, pullen ist durch den blue-note-vertrag zwar jetzt eigentlich in der nähe, aber als workaholic trotzdem nie da. keith erzählt von drastischen lebensveränderungen bei seinem vater in den letzten jahren, sagt aber nicht genau, was er damit meint. das ist alles nicht schön zu lesen, weil es auch dem text nicht gelingt, eine nähe zum vater herzustellen, die zu lebzeiten schon nicht möglich war.
schön fand ich: pullen hat – quasi kompensierend für abwesen- und verschlossenheiten – all seinen geliebten menschen kompositionen gewidmet: „one arc jake“ war für keith, „jana’s delight“ für die esoterische partnerin (der keith außerdem vorwirft, sich die musikrechte unter den nagel gerissen zu haben, die alte geschichte), „listen to the people – bonnie’s bossa nova“ für die langjährige therapeutin (die ein kleines vorwort geschrieben hat), „ode to life“ für den verstorbenen liebhaber.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
pullens biografie, 2021 von seinem jüngsten sohn keith als print-on-demand-buch veröffentlicht, ist eine eher traurige lektüre – zumindest erzählt sie eine andere geschichte als die, die erzählt werden soll (wie sich der entfremdete vater und sein lieblingskind am totenbett einander verzeihen, woraufhin der sohn von nun an sein eigenes selbstbestimmtes leben führen wird). keith ist mitte der 70er jahre geboren worden, seinen vater hat er kaum gesehen, weil dieser keinen vertag mit us-amerikanischen labels und agenten hatte und deshalb permanent in europa auf tour und in studios war. das ist eine in mehrerer hinsicht bittere geschichte, weil sie nicht nur von fehlender anerkennung dieser musik erzählt, sondern auch konkret die zerrissenheit pullens markiert, der zu diesem zweitpunkt 4 kinder von 2 geschiedenen frauen hat. die mutter von keith und seiner älteren schwester wird 1983 zu einer 48-jährigen haftstrafe verurteilt (warum, erzählt keith nicht), pullen erhält das sorgerecht, ist aber nie zuhause. die effekte deser familiensituation wirken offenbar traumatisch auf alle beteiligten. keith reimt sich die karriere des vaters aus der rückschau zusammen, das meiste wirkt wie von wikipedia abgeschrieben, andere musiker hat er nie kennengelernt. pullen kümmert sich finanziell, um ein sicheres zuhause, gute schulen, kindermädchen – gibt aber z.b. dem interessierten sohn keine klavierstunden. es taucht eine frau in pullens leben auf, die sich um die kinder kümmert, etwas von jazz versteht, und esoterische interessen hat (keith, tief religiös, gibt ihr quasi mitschuld an der krebserkrankung des vaters). auf der anderen seite erzählt keith, wie pullen seinen beiden jüngsten kindern gegenüber sein coming-out hat, in einem raren offenen moment – über seine krebserkrankung (die kurz mal besiegt scheint, dann aber wieder zurückkommt) lässt er seine familie dagegen völlig im dunkeln. die liebhaber lernen sie kennen, den an den folgen von aids verstorbenen freund auch, wie das alles zusammenhängt, scheint keith immer noch nicht klar zu sein. das alles fällt in die zeit seiner pubertät, pullen ist durch den blue-note-vertrag zwar jetzt eigentlich in der nähe, aber als workaholic trotzdem nie da. keith erzählt von drastischen lebensveränderungen bei seinem vater in den letzten jahren, sagt aber nicht genau, was er damit meint. das ist alles nicht schön zu lesen, weil es auch dem text nicht gelingt, eine nähe zum vater herzustellen, die zu lebzeiten schon nicht möglich war. schön fand ich: pullen hat – quasi kompensierend für abwesen- und verschlossenheiten – all seinen geliebten menschen kompositionen gewidmet: „one arc jake“ war für keith, „jana’s delight“ für die esoterische partnerin (der keith außerdem vorwirft, sich die musikrechte unter den nagel gerissen zu haben, die alte geschichte), „listen to the people – bonnie’s bossa nova“ für die langjährige therapeutin (die ein kleines vorwort geschrieben hat), „ode to life“ für den verstorbenen liebhaber.
Das liest sich sehr schmerzhaft und gibt Zeugnis, das hinter dem Licht verehrter Musiker oft problembeladene persönliche Lebensumstände zu finden sind ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)was da so genau bei pullen los war, weiß ich ja immer noch nicht, aber ich kann mir denken, dass er sich ganz schön aufgerieben haben muss zwischen karriere und familienverpflichtungen. an letzteren war er aber ja nicht unschuldig. seiner therapeutin hat er wohl gesagt, dass eigentlich jede:r, der/die schwarz und in den USA lebt, eigentlich therapeutische hilfe bräuchte… in ihrem kurzen vorwort klingen einige sachen an, die keith wohl gar nicht so mitbekommen hat, rassismus, drogen, häusliche gewalt. natürlich insgesamt (mit krankheit, spätem coming-out, hiv…) ein paket, über das man immer noch nicht zu sprechen gelernt hat, in der jazzszene erst recht nicht. es wirkt aber auf jeden fall so, dass er sich im rahmen seiner möglichkeiten immer darum bemüht hat, das richtige zu tun. und ich verstehe etwas besser, warum seine musik immer sehr geladen wirkt.
noch ein fun fact: pullen hat wohl seit den 80ern regelmäßig als model gearbeitet…
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgartenwas da so genau bei pullen los war, weiß ich ja immer noch nicht, aber ich kann mir denken, dass er sich ganz schön aufgerieben haben muss zwischen karriere und familienverpflichtungen. an letzteren war er aber ja nicht unschuldig. seiner therapeutin hat er wohl gesagt, dass eigentlich jede:r, der/die schwarz und in den USA lebt, eigentlich therapeutische hilfe bräuchte… in ihrem kurzen vorwort klingen einige sachen an, die keith wohl gar nicht so mitbekommen hat, rassismus, drogen, häusliche gewalt. natürlich insgesamt (mit krankheit, spätem coming-out, hiv…) ein paket, über das man immer noch nicht zu sprechen gelernt hat, in der jazzszene erst recht nicht. es wirkt aber auf jeden fall so, dass er sich im rahmen seiner möglichkeiten immer darum bemüht hat, das richtige zu tun. und ich verstehe etwas besser, warum seine musik immer sehr geladen wirkt. noch ein fun fact: pullen hat wohl seit den 80ern regelmäßig als model gearbeitet…
Witzig, daran habe ich bei der Cover Photographie von „New Beginnings“ gedacht ,,,,
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)david murray, shakill’s warrior (1991)
workaholic don pullen war in den 90ern neben seinen eigenen bands noch mitglied von zwei ensembles, die erfolgreich aufgetreten sind und mehr als ein album aufgenommen haben: der roots-band und murrays shakill’s warrior. aus seiner sicht war murray wahrscheinlich ein naheliegender ‚ersatz‘ für adams (das gleiche gilt ja für james blood ulmer, der auch alternierend mit adams & murray unterwegs war), mit dem er hier u.a. quartet-kompositionen neubetrachtet, aber die zusammenarbeit geht ja auch schon auf mindestens die späten 70er zurück (die free-band „low class conspiracy“, livedokument aus dem bimhuis 1977, mit hopkins & crouch) und wurde in den 80ern durch die schräge version von „all the things you are“ (mit dem wunderbaren … gestrichenen bass-solo von plaxico) auf murrays CHILDREN aktualisiert.
hier – das ist bekannt – wechselt pullen zu seinem brotjob-instrument, der orgel, auf dem er zwar viele schöne farben produzieren, aber keine explosionen erzeugen kann. das album ist aber auch nicht explosiv gemeint, durch cyrille und franks hat es ohnehin eine schöne luftigkeit, pullen tupft oft nur in die lücken, und murray ist eben murray. tolles material, durch die bank, tänzerisch, swingend, bluesy, am tollsten fand ich heute eigentlich die ballade („in the spirit“, von pullen), wo sich die sounds so zärtlich verbinden, dass man an ganz andere traditionen denkt. franks hat nur ein solo, das er gut nutzt, spielt ansonsten eine schöne rhythmusgitarre, die dann trotzdem eher nach 90er als nach alten traditionen klingt. gefällt mir alles mit jedem neuen hören immer besser.
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new york unit, george adams, blue bossa (1991)
das album hätte ich beinahe übersehen, weil es nicht bei discogs steht. ebensowenig wie der vorgänger OLEO, den ich allerdings auch nicht streamen kann. die „new york unit“ sind john hicks, richard davis und tatsuya nakamura, meist sind noch gäste dabei, hannibal, sanders, javon jackson, zu george adams gab es aber einen besonderen bezug, weil nakamura schon 1980 in seiner usa-zeit mit ihm aufgenommen hat.
im dezember 1991 also dieses schöne programm aus wenigen originalen der bandmitglieder und einigen standards, und gleich bei „blue bossa“ lässt hicks tatsächlich in punkto energie fast don pullen vergessen. und er schafft das im reinen in-playing, ohne ellbogen und handrücken, aber alles hat ein gospel-haftes rollen und spirituelle beseeltheit. es gibt auch viel balladenmaterial hier, was die spannung nicht ganz halten kann. ausklang mit dem „a-train“. beim nächsten geplanten date stirbt adams überraschend drei tage vorher, aber es gibt noch einen track aus der blue-bossa-session. es wird also ein adams-tribute daraus, deshalb dazu demnächst mehr.
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george adams, old feeling (1991)
drei monate später nimmt adams sein letztes album auf. das schnulzenprogramm wird erweitert, alten freunde kommen hinzu (hannibal, der verhinderte quartet-drummer lewis nash), glücklicherweise hatte der alte gitarrenfreund scofield wohl keine zeit, und als ersatz (spekulativ…) kommt jean-paul bourelly und katapultiert die band in die 90er. „better git in your soul“ knallt schonmal aufs heftigste, dann kommt ein durcheinander aus „as time goes by“, „that old feeling“ und playing-kompositionen von adams, hannibal und bourelly, mit gastauftritten des pianisten ray gallon. den trompeter finde ich hier besonders inspiriert, aber es ist die rhythm section aus bourelly, debriano und nash, die neue akzente setzt. sehr deutlich wird, wie bass und schlagzeug auf den gitarristen abfahren, dessen extrovertiertheit ihm heute wahrscheinlich peinlich wäre, der aber noch andere sachen anbietet als jazz (und damit meine ich nicht rock). der closer ist billy joels „just the way you are“, also totales adams-territorium. leider spielt die band einen schunkelrhythmus dazu – und das beste solo ist wieder von hannibal. schräger abgang, von dem aus man nicht sagen könnte, wo die reise noch hingegangen wäre. just the way he was.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
george adams, old feeling (1991) drei monate später nimmt adams sein letztes album auf. das schnulzenprogramm wird erweitert, alten freunde kommen hinzu (hannibal, der verhinderte quartet-drummer lewis nash), glücklicherweise hatte der alte gitarrenfreund scofield wohl keine zeit, und als ersatz (spekulativ…) kommt jean-paul bourelly und katapultiert die band in die 90er. „better git in your soul“ knallt schonmal aufs heftigste, dann kommt ein durcheinander aus „as time goes by“, „that old feeling“ und playing-kompositionen von adams, hannibal und bourelly, mit gastauftritten des pianisten ray gallon. den trompeter finde ich hier besonders inspiriert, aber es ist die rhythm section aus bourelly, debriano und nash, die neue akzente setzt. sehr deutlich wird, wie bass und schlagzeug auf den gitarristen abfahren, dessen extrovertiertheit ihm heute wahrscheinlich peinlich wäre, der aber noch andere sachen anbietet als jazz (und damit meine ich nicht rock). der closer ist billy joels „just the way you are“, also totales adams-territorium. leider spielt die band einen schunkelrhythmus dazu – und das beste solo ist wieder von hannibal. schräger abgang, von dem aus man nicht sagen könnte, wo die reise noch hingegangen wäre. just the way he was.
Ich kenne dieses Album nicht und doch bleibe ich bei Deinem Hinweis zu Marvin „Hannibal„ Peterson hängen …. ein toller Trompeter, dessen Karriere sich ironisch (bitter) betrachtet immer wieder auf diesen einen Satz komprimieren lässt …. btw hatte die Möglichkeit ihn 2mal mit dem Gil Evans Orchestra zu erleben und seine Soli liessen mich ungeduldig auf das nächste Feature warten….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)hannibals album mit der new york unit ist ja ziemlich toll und auf ihn zugeschnitten.
roots, roots salutes the saxophone (1991)
schrägerweise meine erstbegegnung mit pullen (die tv-dokumentation des auftritts in leverkusen), obwohl ich dadurch sofort wusste, wo der hammer hängt. er inspiriert alle solisten, hat zu allem noch etwas zu sagen, sorgt verlässlich dafür, dass die spannung gehalten wird. santi debriano ist von adams zu pullen migriert, das kann passieren, wenn man für einige zeit ein derart gefragter musiker ist. ich lese das alles schon als lockere antwort auf die hier auch schon old news abgebenden young lions, dass musiker mit free-erfahrung keinen klassischen jazz spielen können – solche soli wie hier habe ich aus dem traditionalistischen umfeld nur sehr selten gehört.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
vorgartenwas unsere suche nach alternativen angeht, werden ja manchmal auch wünsche erfüllt: <iframe title=“George Adams – You Don’t Know What Love is“ src=“https://www.youtube.com/embed/FTHZC10fn1Y?feature=oembed“ width=“500″ height=“375″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe> eine jamsession im regen, geri allen begleitet nur, kennt den song aber wirklich gut. und ob es nun an ihren kleinen störfiguren liegt (die ein bisschen pieksen) oder nicht, das ist ein umwerfendes solo von adams, eins der tollsten, die ich von ihm kenne. und in was hätte er sich da noch hineingewühlt, wäre nicht das mikrofon im wichtigsten moment verrutscht.
Späte Antwort, pardon; ich habe viel Arbeit auf dem Tisch und wenig Zeit, hier zu schauen oder überhaupt Musik zu hören. Dieses Spiel mit Geri Allen hat mich! Diese Störfiguren pieksen mich nicht, und sie scheinen hohe Anregungen für Adams zu sein, und vielleicht ist es zugleich umgekehrt, kurz: Die passen da zusammen. Das ist nicht die Weise der Begleitung von Pullen wie beim Armstrong-Lied; kann man wohl aber auch nicht vergleichen, ohne dass wir Geri Allen mit Adams mit „What a Wonderful World“ hören. Dennoch, Allen hat für mich hier genau die Piekse, um – Adams zu pieksen, anzustacheln. Und er gerät dann sehr gewollt in dieses famose Solo. Das kann man nicht einfach so „begleiten“. Also vielen Dank! Auch für den Hinweis auf die Biographie, das wusste ich alles nicht.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten hannibals album mit der new york unit ist ja ziemlich toll und auf ihn zugeschnitten ….
Ja schon, aber das ist in 1993 und die 2 Dekaden davor passierte (zumindest für mich) leider wenig …. er ist wohl eher Sideman als Leader ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)clasjazSpäte Antwort, pardon; ich habe viel Arbeit auf dem Tisch und wenig Zeit, hier zu schauen oder überhaupt Musik zu hören.
kein problem, ich habe immer im gefühl, dass du mitliest. das video ist ein verrücktes dokument – nicht nur, dass die da zusammengespielt haben, sondern dass das auch noch aufgezeichnet wurde und von irgendjemand auf youtube hochgeladen… hätte dieses quartett da (der drummer ist ja auch sehr toll) mal was aufgenommen, hätte mich das sehr interessiert. geri allen hatte nicht so viel glück mit den saxofonisten, ornette, dewey, charles lloyd – alles zu dem zeitpunkt keine idealen partner. mit adams hätte sie gospel spielen können, vielleicht sogar weihnachstlieder.
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art ensemble of ensemble, don pullen, fundamental destiny (1991)
zurück zu seinen wurzeln als modernistischer pianist, die sich ziemlich genau auf 1964 datieren und nach chicago verorten lassen. es gab zwischendurch aufnahmen mit jarman und moye, jetzt gibt es das gesamtpaket live aus frankfurt. ich finde es nicht so ganz gelungen, nach einer tollen gemeinsamen freien exkursion mit klavierschnarren und dissonanten störsignalen kommt das ensemble in spiel- und swinglaune und wird dabei ein bisschen von pullens wucht beschwert. great black music from the ancient to the future, natürlich, aber es macht ja irgendwie auch sinn, dass das ensemble meist ohne pianisten auskam.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgarten
art ensemble of ensemble, don pullen, fundamental destiny (1991) …. great black music from the ancient to the future, natürlich, aber es macht ja irgendwie auch sinn, dass das ensemble meist ohne pianisten auskam.
Ja, denn dieser „Freiraum“ war integraler Bestandteil der AEOC Struktur ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
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