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AutorBeiträge
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Blitzkrieg BettinaFeininger & Marcks – Tradition aus dem Bauhaus (Gerhard Marcks Haus, Bremen)
Berichte mal!
Ich habe die Exkursion unserer Klasse nach Bremen, ähm…, ich war verhindert…
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WerbungDelia HardyBerichte mal!
Zu Befehl, Miss Hardy!
Ich habe die Exkursion unserer Klasse nach Bremen, ähm…, ich war verhindert…
Sag einfach das Forum hat dich in Anspruch genommen, das dürfte wohl als Ausrede reichen!
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Kunsthalle Emden – Franz Radziwill , 111 Meisterwerke aus privaten Sammlungen
15.01.- 19.06.2011[IMG]http://www.poster.net/radziwill-franz/radziwill-franz-seltsamer-vogelzug-ueber-dangast-9701135.jpg
Info
Fotografie seit 1839 Leipzig
und noch eine besondere Veranstaltung im Rahmen der Buchmesse (keine Ausstellung)
Lesung Abbas Khider, Die Orangen des Präsidenten--
Great people talk about ideas. Average people talk about things. Small people talk about other people. Author: UnknownDen habe ich als Kind sehr gemocht.
Mein Vater hatte wunderbarerweise einen Bildband über ihn.Vor allem seine „Schiff- und Hafenbilder“ mochte ich sehr.
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Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.Blitzkrieg BettinaZu Befehl, Miss Hardy!
So, heute war es soweit:
Bisher nahm ich von Marcks eher die etwas monströsen Skulpturen war und hielt ihn eher für einen rein handwerklich orientierten Bildhauer. Er gehört ja – ähnlich wie Paula Modersohn-Becker, Heinrich Vogeler, Waldemar Grzimek oder auch der hier in diesem Thread erwähnte Franz Radziwill zum kollektiven Bildungsgut der Kulturinteressierten im Grossraum Bremen, mich sprach das was ich sah wenn ich zufällig am Gerhard-Marcks-Haus vorbeikam eher weniger an…
Lyonel Feininger hingegen schien mir der spannendere Fall: Vom Comic kommend vermischte er die kühlen Konstruktionen des Bauhauses mit dem alles durchscheinenden göttlichen Schimmer der deutschen Romantik, das war der Eindruck den ich von den wenigen Feininger-Bildern die ich kannte hatte.
Nun also die gemeinsame Ausstellung im Bremer Gerhard-Marcks-Haus:
Erstmal ein paar Feininger-Grafiken, hehe, auf der ganz rechts scheint er die typischen Sonntagsspaziergänger aufs Korn zu nehmen, das fängt ja gut an…
Des weiteren sehen wir zwei Zeichnungen von ihm auf dem man sein typisches Lieblingsmotiv „Kirche“ sieht, beides mal schön mit einem Aquarellfleck verdunkelt, so das es etwas atmosphärisch düsteres hat. Sehr schön das.
Ah, aber auch der werte Herr Marcks ist hier mit einigen Blättern vertreten: Sieht es auf den ersten Blick etwas konstruktivistisch-kandinskymässig aus, bemerkt man bei genauerem hinsehen den Humor den Marcks in den Bildern versteckte, unter anderem mit den Figuren die er auf den Konstruktionen tummelte.
Jetzt wieder Feininger, mit einem Holzschnitt der in seiner düsteren Bedrohlichkeit stark an die expressionistischen Tendenzen im damaligen Stummfilm erinnert, und den man durchaus als Vorahnung der Zerstörungen des Nationalsozialismus deuten kann.
Fazit des ersten Raumes: Ja, so ganz humorlos scheint der Marcks nicht zu sein, aber ob er neben Feininger bestand haben kann? Wir werden sehen!
Im nächsten Raum begegnete einem wieder eine der für Marcks so typischen Grosskulpturen, diesmal mit dem Motiv „Mutter und Kind“, sieht nach irgend etwas religiösem aus, sehe ich mir später mal an.
Da mich die Schiffmalerei von Feininger nie sonderlich interessiert hat, wende ich mich jetzt gleich dem marksschen Schaffen zu, diesmal einige Holzschnitte die mich sofort faszinieren: Völlig entindividualisiert, die Figur immer monumental in der Mitte des Bildes, gleichzeitig aber absolut comichaft-verspielt, unglaublich, als hätte jemand die Ästhetik von Zigarrenschachtel-Deckblättern mit sozialistischem Realismus und Holzschnitten der Dürerzeit in einen Topf verrührt, und es trotzdem geschafft das ganze absolut stimmig aussehen zu lassen. Meine Favoriten: „Der Heuschober“, ein Werk das es schafft eine absolut traditionelle Arbeit nach Industriezeitalter aussehen zu lassen sowie „Der Ofen“ eine Hommage an Arbeitslosigkeit und Wickelkinder, die direkt einem Comic enstiegen schien. Und da entdeckte ich auch die grosse Skulptur wieder: „Thüringische Mutter“ heisst sie, als Holzschnitt wurde offensichtlich eine Skizze ausgearbeitet die jetzt wirklich nach Dürer/Cranach aussieht. Das was wir hier von Feininger sehen wirkt wirklich blass, man kann auch hier eine gewisse Untergangsästhetik reininterpretieren, einen Zerfall der bürgerlichen Werte, und es ist sicher individueller als Marcks, aber im direkten Vergleich, neee….-Fortsetzung folgt-
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Jetzt wieder Skulpturen. Mit dem bildhauerischen Oeuvre von Marcks konnte ich ja nie so viel anfangen, so auch hier. In der Grafik wirkt seine Entindividualisierung noch spannend und als Bezugspunkt zu allen möglichen Epochen der Kunstgeschichte interpretierbar, hier ist die Wirkung einfach nur hohl und unspektakulär, bei den weiblichen Figuren fehlt jede Erotik, und das monumentale ist schlecht aus der Antike entlehnt. Doch was ist das? Die kleine Figurine da? „Negertrompeter“ heisst sie! Okay, vielleicht kein politisch korrekter Titel, aber hier zeigt Marcks doch mal das er auch mit Bronze verspielt sein kann!
Ach, da sind ja noch Bilder von Feininger an der Wand! Die sind jetzt aber richtig gut! Ganz links eine verwunschene, von Nebelschwaden durchzogene Flusslandschaft, (bei deren Darstellung er bei Schatten/Spiegelung anscheinend etwas gemogelt hatte…)ganz rechts ein unglaublicher Ausdruck nur mit einigen Kratzern! Puh, hier in diesem Raum geht die Runde eindeutig an Lyonel!
Was jetzt? Ach, wieder Skulpturen, Männer und Frauen ohne jeden Sex und mit leerem/hohlem Gesichtsausdruck, aber der Kranich ist doch ganz hübsch! Die Bilder an der Wand scheinen interessanter, wie es aussieht lies sich Feininger hier von Caspar David Friedrich inspirieren, die kräftigen Farben lassen die romantischen Sujets allerdings eher wie Buchillustrationen aussehen. Und die Idee einen Sturm auf hoher See nur mit Dreiecken darzustellen ist doch wohl grossartig, oder nicht?
Marcks hingegen kann hier als Zeichner überhaupt nicht überzeugen, seine Skizzen von Kirchen wirken eher wie das Werk eines Hobbykünstlers.Alles in allem eine sehr interessante und empfehlenswerte Ausstellung.
(Hoffe jetzt der Text war niemandem zu lang.)
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Jetzt wieder Skulpturen. Mit dem bildhauerischen Oeuvre von Marcks konnte ich ja nie so viel anfangen, so auch hier. In der Grafik wirkt seine Entindividualisierung noch spannend und als Bezugspunkt zu allen möglichen Epochen der Kunstgeschichte interpretierbar, hier ist die Wirkung einfach nur hohl und unspektakulär, bei den weiblichen Figuren fehlt jede Erotik, und das monumentale ist schlecht aus der Antike entlehnt. Doch was ist das? Die kleine Figurine da? „Negertrompeter“ heisst sie! Okay, vielleicht kein politisch korrekter Titel, aber hier zeigt Marcks doch mal das er auch mit Bronze verspielt sein kann!
Ach, da sind ja noch Bilder von Feininger an der Wand! Die sind jetzt aber richtig gut! Ganz links eine verwunschene, von Nebelschwaden durchzogene Flusslandschaft, (bei deren Darstellung er bei Schatten/Spiegelung anscheinend etwas gemogelt hatte…)ganz rechts ein unglaublicher Ausdruck nur mit einigen Kratzern! Puh, hier in diesem Raum geht die Runde eindeutig an Lyonel!
Was jetzt? Ach, wieder Skulpturen, Männer und Frauen ohne jeden Sex und mit leerem/hohlem Gesichtsausdruck, aber der Kranich ist doch ganz hübsch! Die Bilder an der Wand scheinen interessanter, wie es aussieht lies sich Feininger hier von Caspar David Friedrich inspirieren, die kräftigen Farben lassen die romantischen Sujets allerdings eher wie Buchillustrationen aussehen. Und die Idee einen Sturm auf hoher See nur mit Dreiecken darzustellen ist doch wohl grossartig, oder nicht?
Marcks hingegen kann hier als Zeichner überhaupt nicht überzeugen, seine Skizzen von Kirchen wirken eher wie das Werk eines Hobbykünstlers.Alles in allem eine sehr interessante und empfehlenswerte Ausstellung.
(Hoffe jetzt der Text war niemandem zu lang.)
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Guter Bericht, aber:
Blitzkrieg Bettina[…]Vom Comic kommend vermischte er die kühlen Konstruktionen des Bauhauses mit dem alles durchscheinenden göttlichen Schimmer der deutschen Romantik, […]
Hatte Feininger nicht schon in Berlin ausgestellt, bevor er Comics zeichnete?
Blitzkrieg Bettina
Jetzt wieder Feininger, mit einem Holzschnitt der in seiner düsteren Bedrohlichkeit stark an die expressionistischen Tendenzen im damaligen Stummfilm erinnert, und den man durchaus als Vorahnung der Zerstörungen des Nationalsozialismus deuten kann.
[…]Wie kommst du darauf?
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Blitzkrieg BettinaJetzt wieder Skulpturen. Mit dem bildhauerischen Oeuvre von Marcks konnte ich ja nie so viel anfangen, so auch hier. In der Grafik wirkt seine Entindividualisierung noch spannend und als Bezugspunkt zu allen möglichen Epochen der Kunstgeschichte interpretierbar, hier ist die Wirkung einfach nur hohl und unspektakulär, bei den weiblichen Figuren fehlt jede Erotik, und das monumentale ist schlecht aus der Antike entlehnt. Doch was ist das? Die kleine Figurine da? „Negertrompeter“ heisst sie! Okay, vielleicht kein politisch korrekter Titel, aber hier zeigt Marcks doch mal das er auch mit Bronze verspielt sein kann!
Danke für Deinen Bericht.
Hier für alle ein Bild des „Negertrompeters“:
Ich habe jetzt nicht recherchiert, aber ich stelle mir vor, dass der Künstler vielleicht vom Jazz inspiriert wurde. Mir gefällt die Skulptur recht gut. Er sieht so aus, als mache er gerade eine Pause.;-) So nach schwerer Arbeit, weil der Musiker breitbeinig dasitzt wie ein Bauer.
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Great people talk about ideas. Average people talk about things. Small people talk about other people. Author: UnknownlathoGuter Bericht,
Danke!
Hatte Feininger nicht schon in Berlin ausgestellt, bevor er Comics zeichnete?
Laut Wikipedia-Text kam er erst mit 36 zur Malerei und übernahm dafür den Stil seiner Karikaturen. Dies fand ich übrigens ein Manko der Ausstellung, das man von eben diesen Karikaturen nichts sah, dafür weiss ich jetzt das Gerhard Marcks gar nicht so comicfern war.
Wie kommst du darauf?
Weitergedacht von dem zerstörerischen anderer Bilder, in denen ich wie gesagt einen Zerfall bestehender Werte reininterpretierte (die Dorfsilhouette mit Kirche etc. die Risse bekommt), ausgehend von Feiningers jüdischer Herkunft dachte ich mir vielleicht konnte man damals in Deutschland schon etwas von den bevorstehenden negativen Veränderungen ahnen, die Weimarer Republik war ja nun alles andere als stabil. Aber vielleicht unterschätze ich auch den Romantiker Feininger und ich interpretiere zu viel.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Bin heute Abend in der Mannheimer Kunsthalle bei Thomas Hirschhorn
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!Blitzkrieg BettinaDanke!
Blitzkrieg Bettina
Laut Wikipedia-Text kam er erst mit 36 zur Malerei und übernahm dafür den Stil seiner Karikaturen. Dies fand ich übrigens ein Manko der Ausstellung, das man von eben diesen Karikaturen nichts sah, dafür weiss ich jetzt das Gerhard Marcks gar nicht so comicfern war.
Laut wikipedia eben nicht, da hat er zuerst seine Ausbildung abgeschlossen und etwas gemalt, dazwischen/dazu Comics gemacht und dann wieder gemalt.
Blitzkrieg BettinaDanke!
Weitergedacht von dem zerstörerischen anderer Bilder, in denen ich wie gesagt einen Zerfall bestehender Werte reininterpretierte (die Dorfsilhouette mit Kirche etc. die Risse bekommt), ausgehend von Feiningers jüdischer Herkunft dachte ich mir vielleicht konnte man damals in Deutschland schon etwas von den bevorstehenden negativen Veränderungen ahnen, die Weimarer Republik war ja nun alles andere als stabil. Aber vielleicht unterschätze ich auch den Romantiker Feininger und ich interpretiere zu viel.Ich glaube es ist viel einfacher: Zerstörung von Althergebrachtem, Nihilimus etc, das ist alles Folge des 1. Weltkriegs, der das habe ich mal gelesen, mehr Spuren in der Kunst hinterließ las der Zweite.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.latho
Laut wikipedia eben nicht, da hat er zuerst seine Ausbildung abgeschlossen und etwas gemalt, dazwischen/dazu Comics gemacht und dann wieder gemalt.
Dort steht nur das er an einer Kunstakademie studierte, nicht was, ob es jetzt Malerei, Zeichnen, Bildhauerei oder Kirchenfenstergestaltung war erfahre ich nicht. (Muss mich wirklich mal mehr um Feininger kümmern.)
Ich glaube es ist viel einfacher: Zerstörung von Althergebrachtem, Nihilimus etc, das ist alles Folge des 1. Weltkriegs, der das habe ich mal gelesen, mehr Spuren in der Kunst hinterließ las der Zweite.
Das ist richtig, man denke nur an Max Ernst oder Otto Dix, allerdings musst du bedenken das Feininger Amerikaner war, anders als viele der Künstler die der 1. Weltkrieg prägte nahm er nicht aktiv am Krieg teil.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Blitzkrieg Bettina
Das ist richtig, man denke nur an Max Ernst oder Otto Dix, allerdings musst du bedenken das Feininger Amerikaner war, anders als viele der Künstler die der 1. Weltkrieg prägte nahm er nicht aktiv am Krieg teil.Zum einen war Feininger lange in Deutschland, wenn ich das richtig lese auch während des 1. Weltkriegs. Zum anderen war es natürlich theoretisch möglich, dass er auch als Amerikaner am 1 Weltkrieg teilgenommen hätte und sei es als Freiwilliger („Kanadier“), da gab es viele. Zum anderen hat der Erste Weltkrieg natürlich auch Spuren in den USA hinterlassen, das sieht man zB an einigen Stummfilmen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Blitzkrieg BettinaSo, heute war es soweit:
Bedankt!
Ich selbst bin was das alles angeht, so unglaublich unmotiviert zur Zeit.. :roll:
Anyway:Zweimal kestnergesellschaft Hannover.
david lachapelle | earth laughs in flowers
donnerstag, 24. februar 2011
– sonntag, 8. mai 2011
julian göthe | the shadows took shape
donnerstag, 24. februar 2011
– sonntag, 8. mai 2011--
How come the lights dim every time I plug you in? -
Schlagwörter: Banksy
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