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AutorBeiträge
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Da eröffnen sich schon wieder unterschiedliche Pfade, bei denen es sich lohnt, die (teilweise auch in anderen Threads) zu verfolgen.
Zu Farmer kann ich nur sagen, dass ich ihn keineswegs schlecht finde; das hast Du, gypsy, ja auch erkannt. Ganz im Gegenteil, ich weiß, dass er das, was er macht, auf hohem Niveau macht und mitnichten ein exzellenter Trompeter ist. Nur erreicht er mich damit eben nicht.
Dem Hinweis mit den späteren Sessions mit Jordan werde ich nachgehen, danke. Ich finde es diesbezüglich auch schade, dass ich keinen ‚persönlich-emotionalen‘ Wechsel zur Zeit des Umstiegs von Trompete auf Flügelhorn höre, das hätte ich mir zumindest erhofft.--
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Werbunggypsy tail wind
Du hörst ihn aber in jeder Phrase, jedem Ton, wenn Du Jackie McLean, Steve Lehman oder – erst recht! – Steve Coleman hörst! Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, ihn Dir quasi verkehrt herum doch noch zu erschliessen?das ist schwierig, würd ich vermuten, klar haben die alle viel von Parker und reden auch alle viel davon, wieviel sie von Parker haben, aber letztlich find ich persönlich die alle drei von der Stimmung ihrer Musik her ganz anders als Parker (ist mir grad bei Lehman wieder aufgefallen, wo ich ihn die Tage mehr gehört hab, die lyrischen Momente hat er so sehr gar nicht von Parker (oder generell aus dem Bop) dass ich den Parker Bezug in seiner Musik nicht wahrnehme, wenn ich mich nicht drauf konzentriere… )
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.gypsy tail windoff topic:
Du hörst ihn aber in jeder Phrase, jedem Ton, wenn Du Jackie McLean, Steve Lehman oder – erst recht! – Steve Coleman hörst! Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, ihn Dir quasi verkehrt herum doch noch zu erschliessen?auch noch kurz off topic dazu –
ich glaube, dass ist genau das problem, dass ich mit coleman quasi in den jazz eingestiegen bin – irgendwie ist der weg zu parker von daher nicht mehr logisch… zum 1959er-und-später-mclean schon, aber das hat bei mir auch sehr lange gedauert.ich verstehe aber auch gar nicht, warum man einen zugang zu jemandem finden MUSS? warum katharsis art farmer nicht einfach ignorieren kann? warum kann ich lehman nicht toll finden, ohne parker zu mögen? ergeben sich die zugänge wirklich so zwangsläufig, je weiter man in den jazz allgemein einsteigt? (monk z.b. mochte ich anfangs, jetzt immer weniger.)
die schwärmereien für berichterstatter einerseits und kunstfiguren andererseit kann ich total nachvollziehen – ich höre farmer und dorham als jeweilige beispiele ganz genauso.
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vorgartenich verstehe aber auch gar nicht, warum man einen zugang zu jemandem finden MUSS? warum katharsis art farmer nicht einfach ignorieren kann? warum kann ich lehman nicht toll finden, ohne parker zu mögen? ergeben sich die zugänge wirklich so zwangsläufig, je weiter man in den jazz allgemein einsteigt? (monk z.b. mochte ich anfangs, jetzt immer weniger.)
Das wird ja immer wilder.
Ich glaube, man kann gut leben, ohne ein Album von Art Famer zu kennen. Ein Verlust wäre es dennoch, aber kein tragischer.
Bei Parker sieht die Sache anders aus. Wenn man ihn nicht mag, liegt der Fehler bei einem selbst und nicht bei Parker. Mit anderen Worten, man hat sich noch nicht genug damit beschäftigt. Natürlich soll man sich auch nichts einreden, etwas heucheln oder lügen, aber dabei belassen soll man es auch nicht.
Und Monk nicht mögen, geht ja mal gar nicht.
Ach ja, und wer ist Lehman?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.ich zitiere ihn nicht gerne, da auch er so unumstitten wie charlie parker ist, aber da war schon goethe weiter.
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vorgartenich zitiere ihn nicht gerne, da auch er so unumstitten wie charlie parker ist, aber da war schon goethe weiter.
Goethe war weiter als die meisten jemals kommen…
Charlie Parker ist nicht unumstritten. Charlie Parker ist der Begründer des modernen Jazz. Darum geht’s.
(Da Du mich gerne missverstehst, sei noch gesagt, dass ich nicht alles vollends ernst meine, was ich oben geschrieben habe).
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Goethe war weiter als die meisten jemals kommen…
Charlie Parker ist nicht unumstritten. Charlie Parker ist der Begründer des modernen Jazz. Darum geht’s.
(Da Du mich gerne missverstehst, sei noch gesagt, dass ich nicht alles vollends ernst meine, was ich oben geschrieben habe).
ich missverstehe dich gar nicht gerne. aber damit sollte man leben können, wenn man so gerne zuspitzt wie du. parker berührt mich natürlich kein bisschen mehr, wenn ich weiß, dass er was begründet hat. von besinnungsaufsätzen kriegt man ja noch keine gänsehaut. aber ich kann ihn für mich gut als schönes rätsel stehen lassen, das ist ja keine entwürdigung.
ich weiß, dass steve coleman mich auslachen würde, wenn ich meine parker-unempfindlichkeit ihm gegenüber zugäbe, aber ich gehe das risiko ein, auch coleman für etwas toll zu finden, was er gar nicht sein will.
aber jetzt doch besser zurück zu art farmer oder alles in den altsax-thread schieben? ihr seid mir jedenfalls alle noch eine guilty ignorance schuldig, ihr kanon-paniker (alex ausgenommen).
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war etwas gemein, dass nail (völlig bewusst nehm ich an) die sachen ironisch geschrieben hat, die ich ernst gemeint hätt, das nahm mir etwas den wind aus den segeln… der goethe vergleich ist vielleicht echt ganz gut, hab noch nie viel von ihm am stück lesen können, aber so sehr ich ihm aus dem wenigen gerne sein genie bestätige, hab ich überhaupt kein bedürfnis mehr zu lesen als das… in Sachen „MUSS man denn alles mögen?“ natürlich nicht, aber erstens kann man viel daraus lernen, warum man sachen nicht mag oder mag und zweitens wird die Welt bunter je mehr Sachen man kennt, die man mag… schließlich, schon halb angedeutet, find ich es überhaupt nicht abwegig, dass man Lehman, McLean oder Steve Coleman schätzen kann, ohne Parker zu mögen… (bei Ornette Coleman wird die Luft schon dünner), aber von meinem Standpunkt aus ist es absolut essentiell sich mit Parker auseinanderzusetzen, egal wofür… (interessant find ich, dass Steve Lehman sich auch auf Bud Powell bezieht – das hör ich gar nicht)
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.Nicht-Mögen oder völlig kaltlassen…. fällt mir ehrlich gesagt nicht grad jemand ein, aber da’s hier um Trompeter geht, würd ich z.B. mal Donald Byrd in die Runde werfen. Exzellenter Techniker, der auf frühen Aufnahmen (besonders dem Columbia-Messengers-Album) ganz gut diese blaue Flamme, wie Miles sie geprägt hat, weiterträgt, der dann aber doch zu glatt wird… das Attribut „akademisch“ hat bei ihm ja fast schon Tradition (und trifft glaub ich aufgrund späterer Tätigkeiten wenigstens als Anachronismus auch zu, ob das bei Farmer so war, weiss ich nicht mal).
Jon Faddis mag ich nicht… (aber Cat Anderson schon), Roy Hargrove interessiert mich überhaupt nicht (auch wenn er zweifellos ein guter Trompeter ist), Nicholas Payton hat mir gerade beim Wiederhören von Allen Toussaints schönem „Bright Mississippi“ (das nach erstem Gefallen und dann einsetzender leichter Enttäuschung wieder wächst) ganz gut gefallen… aber jetzt hör ich bei McKusik weiter… und komme als nächstes zum Album mit… Art Farmer
(das ich als eins der schwächsten in Erinnerung habe, aber dafür kann Farmer wenig, die Stücke sind zu kurz, es sind deren zu viele, zu wenig Raum ist da für etwas grössere Bögen)--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandricewar etwas gemein, dass nail (völlig bewusst nehm ich an) die sachen ironisch geschrieben hat, die ich ernst gemeint hätt, das nahm mir etwas den wind aus den segeln…
Vorsicht, das habe ich nicht geschrieben! Ich schrieb, dass ich nicht alles völlig ernst meinte – das meiste aber schon.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Yep… wir Historiker können einfach nicht begreifen, wenn einer den Zwergen mag, aber nicht daran interessiert ist, den Riesen wenigstens oberflächlich kennenzulernen, auf dessen Schultern der Zwerg sich gemütlich eingerichtet hat. So ist das eben, der Drang, zurückzugehen und – in meinem Falle, Du hörst ja ganz anderes viel vertiefter als ich – hinter die vielen Verästelungen zu kommen, andere Zwerge und Riesen zu entdecken, von denen heute kaum noch jemand was weiss.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDass ich ganz anders höre stimmt fraglos, aber „viel vertiefter“? Bist Du Dir da sicher? Bei Dir bin ich überrascht, dass Du die unendliche Menge an Musik, die du besitzt, auch noch gut kennst. :lol:
Mit dem Rest hast Du natürlich Recht.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Dass ich ganz anders höre stimmt fraglos, aber „viel vertiefter“? Bist Du Dir da sicher? Bei Dir bin ich überrascht, dass Du die unendliche Menge an Musik, die du besitzt, auch noch gut kennst. :lol:
Na, wenn’s z.B. um die tollste Version von „Dark Star“ geht, kenn ich mich eben nicht aus, auch wenn ich natürlich die Alben alle kenne und schätze… im Jazz wühl ich mich hingegen richtig tief ein, so wie sich andere eben bei anderen Sachen eingraben – ich kenne Deine Hörgewohnheiten so gut nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass Du das schon auch tust, aber eben nicht – z.B. – beim Hardbop
Und falls es ein Missverständnis war/ist: es steht da „anderes“, nicht „anders“ –
Mann, Mann Mann, ich editier mich um Kopf und Kragen. Ich wollte einfach sagen, dass Du und ich beide Dinge vertieft hören, aber eben nicht dieselben. So.Bei allem, was ich höre, kann man – zugegeben – nicht überall gleich tief graben. Es gibt Dinge, die katharsis oder redbeans wissen, die ich wohl nie selber mir so erarbeiten werde können… weil ich eben nach 17 Stunden Tony Fruscella dann doch mal wieder Eddie Condon oder Basie/Young auflege oder so
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windNa, wenn’s z.B. um die tollste Version von „Dark Star“ geht, kenn ich mich eben nicht aus, auch wenn ich natürlich die Alben alle kenne und schätze… im Jazz wühl ich mich hingegen richtig tief ein, so wie sich andere eben bei anderen Sachen eingraben – ich kenne Deine Hörgewohnheiten so gut nicht, aber ich hatte den Eindruck, dass Du das schon auch tust, aber eben nicht – z.B. – beim Hardbop
Ich bin aber auch kein Hardbop-Gegner, hier stehen auch mehrere dutzend Hardbop-CDs und LPs, ich habe allerdings kein Interesse das alles in die kleinsten Verästlungen nachzuvollziehen. Dazu habe ich generell nur bei gewissen Schwerpunkten Interesse. Oft genügt mir auch ein grober Überblick, von dem ausgehend man sich die Details erarbeiten kann, wenn man es mag oder muss.
Und falls es ein Missverständnis war/ist: es steht da „anderes“, nicht „anders“
Oh ja, da habe ich mich verlesen. Das stimmt, ich höre ja immer noch 60% Popmusik, vielleicht mehr.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.in Sachen Riesen und Zwerge, eigentlich mehr was für den wmä thread, aus loplops und meinem Gespräch mit Lehman letzte Woche, soweit ich es erinnere; redbeans: „what are your two or three favorite jazz albums from the 80s and 90s?“ lehman: „From the 80s and 90s?“ redbeans: „That’s the difficult part…“ lehman: „I don’t think there really are any,… at least from the 80s…“ dann fielen ihm doch noch einige ein, aber ich ärger mich so, dass ich nichts gefragt hab wie „Junger mann, irgendwas muss dich doch bewegt haben, Jazzmusiker zu werden? es kann doch nicht gereicht haben, dass es vor vielen Jahrzehnten mal tolle Jazzmusiker gab? Du musst doch gedacht haben, dass Jazzmusiker in unserer Welt noch etwas bwegen können? Oder doch nicht?“ zurück zum Thema: obwohl er das schöne get happy Heft in der Hand hatte, war der einzige Trompeter, den er in dem Gespräch erwähnte Woody Shaw… sollte Miles Stern unter jüngeren Musikern im Sinken begriffen sein?
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