Chronological Coltrane

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  • #7658761  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Heute vor 43 Jahren verstarb Coltrane

    Alabama (Jazz Casual, 1963, mit Tyner, Garrison, Jones)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #7658763  | PERMALINK

    alexischicke

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    Ich liebe diesen Song Gypsy vielen Dank:-)

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    #7658765  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    alexischickeIch liebe diesen Song Gypsy vielen Dank:-)

    Ja – eine der feinfühligsten, stillsten Äusserungen aus der ganzen Bürgerrechtsbewegung der 60er. Coltrane sublimiert das tragische Ereignis und schafft daraus etwas im Charakter lyrisches, ja erhabenes.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #7658767  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Sommer & Herbst 1966

    8.-25. Juli 1966: Japan-Tour

    Am 8. Juli 1966 traf Coltranes Gruppe (Sanders, Alice Coltrane, Garrison, Ali) in Tokyo ein, sie wohnten im Prince Hotel. Am 9. Juli fand eine Pressekonferenz statt, Coltrane spielte für die versammelten Journalisten eine kurze Version seines Stückes „Welcome“ (und anscheinend nach den Interviews noch ein weiteres, dreiviertelstündiges, Stück).
    In seinem Hotelzimmer gab Coltrane danach einem japanischen Journalisten ein Interview, von dem eine Ton-Aufnahme (teilweise auf den 18. Juli datiert) existiert (hier kann man sie momentan finden).

    10. Juli: Tokyo, Sankei Hall
    11. Juli: Tokyo, Sankei Hall
    12. Juli: Osaka, Festival Hall
    13. Juli: Hiroshima, Hiroshima Kokaido
    14. Juli: Nagasaki, Nagasaki Kokaido
    15. Juli: Fukuoka, Fukuoka Shimin Kaikan
    16. Juli: Osaka, Syochikuza
    17. Juli: Kyoto, Kyoto Kaikan, Daini Hall (18:30)
    17. Juli: Kobe, Kobe Kokusai Kaikan (23:30)
    18. Juli: Tokyo, Koseinenkin Hall
    19. Juli: Tokyo, Koseinenkin Hall
    20. Juli: Osaka, Festival Hall
    21. Juli: Shizuoka,Shizuoka Kokaido
    22. Juli: Tokyo, Koseinenkin Hall (18:30)
    22. Juli: Tokyo, Video Hall (23:30)
    23. Juli: Nagoya, Aichi Bunka Kodo
    24. Juli: Tokyo, Video Hall

    Am 22. fand anscheinend eine Jam Session mit Japanischen Musikern statt: Akira Nakano & Takashi Shibuya (tp), Sadao Watanabe (as), Hidehiko „Sleepy“ Matsumoto & Jiro Inagaki (ts), Masanaga Harada (b), George Kawaguchi & Hideo Shiraki (d). Zusammen mit der Band von Coltrane spielten sie „Lullaby of Birdland“, einen Blues und „Softly as in a Morning Sunrise“. (Diese Infos stammen aus einem Interview mit Terumasa).
    Am 23. dauerte das Konzert über zweieinhalb Stunden, gespielt wurden: „Peace on Earth“, „My Favorite Things“ und „Leo“. „Sleepy“ Matsumoto und George Kawaguchi spielten auch am 24. Juli mit dem Quintett Coltranes, und zwar u.a. die Stücke „Now’s the Time“ und „There Will Never Be Another You“.
    Coltrane kaufte sich während dieser Tour eine Shakuhachi (Bambusflöte) und eine Koto (13-saitige Zither).
    Am 25. Juli flog die Gruppe nach San Francisco.

    Quelle: Coltrane Reference, 349f.

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    Drei umfangreiche Aufnahmen existieren von der Tournee in Japan, die Konzerte aus Tokyo vom 11. und 22. Juli wurden auf Impulse herausgegeben (nachdem sie ursprünglich vom Japanischen Rundfunk mitgeschnitten wurden). Zudem ist das Konzert aus Kobe vom 17. Juli erhalten.

    Die Musik ist frei aber zugänglich, sie balanciert zwischen lyrischen Momenten und wilder Freiheit, und über weite Strecken ist sie ungeheuer swingend und mitreissend, zumindest was Garrison/Ali betrifft!

    In der Sankei Hall (das CD-Booklet von „Live in Japan“ vertauscht die Orte der beiden Konzerte!) spielte das Quintett am 11. Juli „Afro Blue“, „Peace on Earth“ und eine fast einstündige Version von „Crescent“ (mit dem „Leo“-Thema am Ende).
    Coltrane spielt auf „Afro Blue“ (39 min) erwartungsgemäss Sopransax. Das erste Solo gehört Sanders am Tenor, der das Stück demontiert, ein intensives, aber letztlich nicht besonders aufregendes Solo spielt. Alice Coltrane folgt… die Musik droht stillzustehen, auch wenn sie in ihren Klangteppich rasende Läufe einbaut (die manchmal ein wenig an Tyner erinnern… bloss hätte der niemals dermassen mit dem Pedal übertrieben…). Dann folgt Coltrane mit einem grossartigen Solo, das die Musik zurück ins Fliessen bring. „Peace on Earth“ (26 min) ist eine wunderschöne Komposition, wieder folgt dieselbe Solo-Reihenfolge: Sanders, Alice Coltrane, dann John. Zum Ende folgt ein Tenor-Zwiegespräch, in dem Sanders sich an Coltranes schönen Linien festbeisst, verhakt… das Highlight ist dann „Crescent“, das mit einem langen und wunderschönen Bass-Intro von Garrison beginnt. Diesmal betten zwei Soli von Coltrane die Soli von Sanders und Alice Coltrane ein, zum Ende folgt nochmal ein Zwiegespräch der Tenoristen.

    Die Aufnahme vom 17. Juli aus Kobe ist leider nur in ziemlich schlechter Qualität erhalten. Die Gruppe spielte dort „Naima“ (20 min), „My Favorite Things“ (56 min) und „Leo“ (46 min).
    Besonders schön ist es, „Naima“ wiederzuhören – ähnlich wie schon auf der Aufnahme vom 28. Mai (John Coltrane Live at the Village Vanguard Again, Impulse AS-9124) spielt Sanders ein grossartiges Solo. Zum Auftakt soliert hier aber Coltrane ein erstes Mal – man kann die Klarheit und Schönheit seines Tons leider nur ahnen, aber das Solo ist dennoch äusserst eindrücklich.
    „My Favorite Things“ beginnt mit 16 Minuten Garrison, dann zwei Coltrane Soli, dazwischen Sanders und Alice Coltrane. Coltrane setzt nach Garrisons Intro langsam das Tempo und den 3/4-Takt (das Lick, das er wiederholt spielt, erinnert mich an irgendeinen Horace Silver Klassiker – „Señor Blues“? Dann kommt auch noch sein eigenes „India“ kurz zur Ehre), bevor er dann das Thema an- und rasch eher umspielt. Auch hier finde ich Sanders und Alice Coltrane eher weniger toll, aber Coltrane bringt das mit seinem abschliessenden Solo wieder ins Reine.
    „Leo“ beginnt mit dem simplen Thema, es folgt Sanders, dann spielt Ali ein donnerndes Schlagzeug-Solo, dann folgt Alice Coltrane, leider beinahe unhörbar wegen der schlechten Qualität der Aufnahme. Coltrane spielt dann das abschliessende Solo. Soweit ich das hören kann, spielen Coltrane und Sanders hier noch kein Altsax.

    Die beiden Yamaha Altsaxophone sind dann im Konzert aus Tokyo am 22. Juli zu hören. Die Setlist bestand wieder nur aus drei Stücken, zum Auftakt „Peace on Earth“ (25 min), zwei wunderbare Tenorsoli von Coltrane betten ein Altsolo von Sanders und ein Pianosolo ein. Sanders klingt auf dem Alt weicher, spielt konventioneller, weniger flächig – steht ihm gar nicht schlecht in diesem Stück! Coltranes abschliessendes Solo ist hymnisch, Ali begleitet feinfühlig, nicht weniger komplex als üblich aber zurückhaltender, nuancierter, Sanders spielt ein wenig Perkussion dazu, Alice legt den Teppich aus, und Garrison stellt sicher, dass die Musik nie ins leere läuft sondern vorwärts schreitet, bei aller ähm… edlen Einfalt und stillen Grösse.
    „Leo“ ist hier eindrücklich und reich an neuen Klängen: Sanders beginnt den Solo-Reigen am Alt, es folgt Ali, Sanders an der Bassklarinette, Alice Coltrane, Coltrane am Tenor, und zu guter letzt ein Alt-Duett von Sanders und Coltrane. Sanders lotet das Altsax aus, spielt wilder und freier als auf „Peace on Earth“, derweil Garrison/Ali einen freien aber unglaublich swingenden Boden legen. Alis Schlagzeugsolo ist leicht und luftig – ein äusserst deutlicher Kontrast zum erdigen Spiel von Elvin Jones. Coltranes Tenorsolo und das abschliessende Duo mit den Altsaxophonen sind grossartig!
    Die zwiete Hälfte des Konzerts nimmt dann „My Favorite Things“ ein – wieder mit einem Bass-Solo beginnend. Garrison hat sich in den vergangen Jahren nicht nur von einem zurückhaltenden zu einem äusserst eindrücklichen Solisten gemausert sondern wurde in der neuen Gruppe von Coltrane auch immer tragender, zentraler. Das Solo hier gehört zweifellos zu seinen schönsten – es ist technisch beeindruckend, musikalisch ausgereift und äusserst dramatisch strukturiert.
    Die Überraschung folgt: Coltrane spielt das Thema und sein Solo auf dem Altsax! Auch Sanders soliert auf dem Alt, dann folgt Alice Coltrane und zum Ende nochmal Coltrane, jetzt auf dem Sopran. Die Alto-Soli sind toll, Sanders geht wieder auf Suche nach Klängen, während Coltrane sich zwischen der extremen Flüssigkeit seines Sopran- und der rauheren Art seines Tenorspiels bewegt. Wäre sicher spannend gewesen, mehr Coltrane auf dem Altsax hören zu können (die Stücke mit Gene Ammons aus den fünfziger Jahren sind übrigens im Vergleich mit dem hier kaum erwähnenswert).

    Die Aufnahme vom 11. Juli erschien ursprünglich mit dem falschen Datum des 9. Juli auf dem 3LP-Set Second Night in Tokyo (Impulse [J] YB 8508/09/10), später auch als Coltrane in Japan Vol. 2.
    Das Konzert vom 22. Juli erschien auf dem 3LP-Set Coltrane in Japan (Impulse [J] IMR 9036 C) und dann auch als Live in Japan Vol. 1.
    Die beiden Konzerte finden sich auf dem 4CD-Set Live in Japan (GRD 4-102, 1991), das sehr empfehlenswert ist, und wohl die einzige Möglichkeit bietet, die Stücke ohne Wenden von LPs durchzuhören. (Dass man CDs hört kann man übrigens durch fachgerechtes Anziehen eines Kimonos überkompensieren ;-) )

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    26. Juli – 7. August: Jazz Workshop, San Francisco
    (ab und zu spielte Coltrane das Altsax, das er in Japan erhielt)

    12. August: Village Theatre, NYC (später Fillmore East)
    (neben Marion Browns Quintett und Jeanne Lee/Ran Blake)

    Reviewed by Don Heckman (Down Beat, Oct. 20, 1966, p. 21):

    John Coltrane’s current playing – and this program included a healthy sample of it – is little short of astonishing [and is] the most brilliant total improvisational style in jazz. […] Coltrane’s set began with a lengthy, stunningly conceived bass solo by the usually unsung Jimmy Garrison. Coltrane then embarked on a long soprano trip, floating in and out of the rhythm with unbelievable poise; he is perhaps the greatest rhythmic player that jazz has yet developed. […] On the second number, Coltrane on tenor and Sanders on alto played a breathtaking duet. […] This current group of Coltrane’s must be heard to be believed.

    ~ Coltrane Reference, 351

    Die Beobachtung zum rhythmischen Spiel Coltranes ist interessant – und deckt sich mit meiner Wahrnehmung. Sanders ist diesbezüglich, aber auch – wie ich oben schon bemerkt habe – in Sachen Ton und Entwicklung eines Solos Coltrane bei weitem nicht gewachsen. Sein flächiges Spiel ist eher ein Kontrast zu Coltrane als eine echte Konkurrenz. Seine Soli scheinen oft an Ort zu treten, beschränken sich auf Erforschung des Klanges – den Soli von Alice Coltrane gar nicht unähnlich.
    Das soll jetzt nicht diese Musik disqualifizieren. Als Gruppe schaffte dieses Quintett unglaublich intensive und schöne Musik, aber mir scheint im Vergleich zum Quartett mit Tyner und Jones, dass Coltranes Rolle im Gefüge noch einiges zentraler geworden ist, dass es viel klarer Coltrane mit Band als zuvor.

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    Am 18. August führte Frank Kofsky ein langes Interview mit Coltrane (ca. 1 Stunde). Teile davon finden sich auf Youtube (nur Audio) und auf Alice Coltrane’s Website gibt’s einen kleinen Ausschnitt.
    Ich glaub die Transkription hier habe ich bereits erwähnt (weiss nicht, ob sie komplett ist, zum Hören des Interviews komme ich wohl erst irgendwann nächste Woche).

    7. Oktober: Kresge Auditorium, Massachusetts Institute of Technology (MIT)
    (ohne Sanders – Review hier: http://tech.mit.edu/archives/VOL_086/TECH_V086_S0378_P007.pdf)

    30. Oktober: Village Gate, NYC
    (Cal Massey Benefit – Coltranes Anwesenheit ist nicht geklärt)

    6. November: Church of the Advocate, Philadelphia, PA
    (mit Pharoah Sanders-ts, Sonny Fortune-as, Alice Coltrane, poss. Sonny Johnson-b, Muhammad Ali-d, Algie DeWitt-perc und möglicherweise anderen)

    Michael Brecker war dort und wurde dazu im Down Beat zitiert, und zwar in der Juli 2004 Nummer, die als „70th Anniversary Collectors Edition“ bezeichnet ist und eine längere Strecke über „Our Heroes: Today’s Jazz Stars Celebrate Jazz’s legends on DownBeat’s 70th Anniversary“ enthält – T.P., der das aufgezeichnet hat, dürfte wohl Ted Panken sein:

    Michael Brecker on John Coltrane

    Around ’64, when I was in 10th grade, I purchased Live at Birdland. I Was listening to Cannonball Adderley, Hank Mobley and David „Fathead“ Newman, and the sound Coltrane produced – and the fact that he was playing modally – was drastically different than what I’d heard before. I didn’t understand it at first, but I continued to listen, and began to enjoy the fire and intensity. In 11th grade I bought A Love Supreme, which completely floored me.
    In 1966, I saw Coltrane play at Temple University, with Pharoah Sanders, Rashied Ali, Alice Coltrane, Jimmy Garrison and a percussionist. It’s vivid now, because it was a radio broadcast, and I recently acquired from Ravi Coltrane the concert audio. A week before, I’d gone with a friend to Unity Church in North Philly to hear him, but after Sonny Fortune played the first set, a committee asked us to leave – they said that Trane was playing for the black community only. I didn’t know that the night before, Stokely Carmichael had spoken in the same place, and they had physically thrown out the reporters. So I was lucky to be able to hear him a week later at Temple.
    What got me was a combination of the emotion, the intelligence, the lyricism, the mysterious spiritual quality that was ever-present in his playing, and of course, the technical aspects. The music mirrored the times, had such a strong identity, and evolved to enter the realm of timeless music. It resonated deep in my psyche, and had a pivotal effect on the direction of my life. (T.P.)

    ~ DownBeat, Juli 2004, S. 18

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    11. November: Mitten Hall Auditorium, Temple University, Philadelphia, PA
    (mit Sanders, Alice Coltrane, poss. Sonny Johnson, Muhammad Ali, sowie Steve Knobloch und ein unbekannter, beide Altsax, dazu drei bis fünf unbekannte Perkussionisten)

    Eine Aufnahme dieses Konzerts existiert als MP3: „Naima“ (inc, cuts in), „Crescent“ und „Leo“, etwas über eine Stunde insgesamt.
    Bassist Sonny Johnson (den man auf der Aufnahme nicht hören kann, vielleicht war gar kein Bassist dabei) ist der Bruder von Dewey Johnson, dem Trompeter, der auf „Ascension“ mitgespielt hat. Muhammad Ali (und die Perkussionisten) sorgen für einen ziemlich anderen Sound als Rashied.

    Steve Knobloch durfte als im zarten Alter von 18 bei „My Favorite Things“ (nicht auf der Aufnahme) mitspielen:

    I was 18 and heard that Trane was playing a concert at Temple University. I took my saxophone with me – I was playing alto at this time – and went with a friend. We got there early and this guy at the door, seeing my sax, says, „Musicians? Go upstairs.“ So we just went upstairs into the dressing room. And Trane comes in, and comes over to me, and says „Just stay here.“ His manager comes in, a big black Muslim guy, and seeing us says, „What the fuck are you doing here? Get the fuck out of here!“ I say, „Trane told us to stay here,“ and he says, „Oh… OK then,“ and walks out.
    So Trane comes back, tells us to sit on this extra piano bench on stage, adn the band starts playing. Trane stops his solo on „[My Favorite] Things“ and comes up to me and asks, „You want to play a solo?“ I say, „Yeah!“ He says, „Unpack your horn.“ He puts his arm around me, and says, „Wait here.“ He goes back, starts soloing again, and then he looks at me and I come out, and I play… and I play and I play and I play! I get a big ovation and Trane comes over and gives me a big bear hug.

    ~ aus dem noch nicht erschienen Buch „A Night at Birdland“ von Milan Simich, zit. nach: „Coltrane Reference“, 354

    ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

    Am 15. November nimmt Sanders für Impulse auf („Tauhid“, mit Henry Grimes, Sonny Sharrock u.a.)

    18.-19. November: Village Vanguard, NYC

    prob. November/Dezember: Front Room, Newark, NJ
    (mit Sanders, Alice Coltrane, Sonny Johnson, Rashied Ali, Omar Ali-perc, poss. Algie DeWitt-perc)

    2.-3. Dezember: Village Vanguard, NYC

    Am 18. Dezember war Coltrane im Village Vanguard, um Albert Ayler zu hören („Coltrane Reference“, 356). Laut Nat Hentoffs Liner Notes zu dessen Doppel-CD „Albert Ayler Live in Greenwich Village: The Complete Impulse Recordings“ (Impulse IMPG-2-273) wurden die Stücke „Truth Is Marching In“ und „Our Prayer“ während Coltranes Anwesenheit aufgenommen.

    26. Dezember: Village Theatre, NYC
    (mit Sanders, Alice Coltrane, Sonny Johnson, Garrison, Rashied Ali, Omar Ali, Algie DeWitt)
    (Anscheind existiert eine AUD-Aufnahme, die aber auch den Autoren von „Coltrane Reference“ nicht bekannt ist.)

    Aus der Kritik von Elisabeth vn der Mei (Coda, Feb./Mar. 1967, 25):

    […] Trane’s sets are long. It takes while to naturally build up to that ultimate tension. It is as if he is turning himself inside out, every time, all over again, to bring all that’s in him out there . . It’s a wondrous adventure, you quit thinking about musical forms and tone and that sort of thing. What happens here is beyond any such conception . . . and you think, now what? . . and then suddenly there’s Pharoah Sanders, fierce and direct, cutting through everything with such a speed of emotions that you have to mentally run to keep place . . I feel astonishment around me . . Trane’s glorious tone supports Pharoah in the back . . . excitement splashes through the hall . . do they understand what“s happening? A jubilant reaction. Cool New York discovers Pharoah. . A long lyrical Garrison solo, Rashied’s incredibly complex percussions . . and that rhythm, all the time, making the world float . . But the most moving part of that whole evening was a long solo of Coltrane, first accompanied by his wife, then all alone . . all of us out there as if in a trance . . and isn’t it up to us to feel what he is really telling us?
    […]

    ~ zit. nach: „Coltrane Reference“, 356f.

    Damit geht 1966 zu Ende… viel bleibt nicht mehr, leider – auch schon 1966 ist, was Aufnahmen betrifft, eher dürftig dokumentiert. Schade, dass von der Tour in Japan nicht mehr erhalten ist! Und von den Village Vanguard Aufnahmen aus dem Mai!

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    #7658769  | PERMALINK

    alexischicke

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    Gypsy man sollte deine Postings in Stein meißeln!!:-)Ich lasse mir deine Postings zu einem Buch binden!!

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    #7658771  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Na, übertreib mal nicht… vieles ist ja mehr Kompilation als eigene Gedanken – ich tu mich ja nach wie vor äusserst schwer, konkret über Musik zu schreiben. Hab ich heute gar nicht so richtig versucht. Aber danke für die Blumen :-)

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    #7658773  | PERMALINK

    kantnerslick

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    gypsy tail windNa, übertreib mal nicht… vieles ist ja mehr Kompilation als eigene Gedanken – ich tu mich ja nach wie vor äusserst schwer, konkret über Musik zu schreiben. Hab ich heute gar nicht so richtig versucht. Aber danke für die Blumen :-)

    gypsy tail wind, ich sollte deine Postings nicht mehr lesen, da sie Laien wie mich, nur zum Kauf animieren, und das bedeutetd letztendlich wieder „Ärger mit meiner Frau“ :lol:

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    #7658775  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Tja, diese Art Ärger hab ich dauernd :roll:

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    #7658777  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy tail wind
    2. Februar 1966: Session im Coast Recorders Studio, San Francisco, CA

    Wie schon die Sessions im Herbst 1965 (Seattle und Los Angeles) hat Coltrane auch diese Session selbst produziert. Sie ist insofern besonders, als man Coltrane hier an der Bassklarinette hören kann.
    Erstmals erschienen sind zwei der Stücke auf Cosmic Music (Coltrane Recording Corp. CRC AU 4950, später auch als Impulse AS 9148) dann später 1968. Das Album besteht aus zwei längeren Coltrane-Stücken und wurde mit zwei Stücken von Alice Coltrane (am 28. Januar 1968 mit Sanders, Garrison und Ben Riley aufgenommen) gefüllt.
    Die ganze Session ist chaotisch, was die Editionsgeschichte betrifft. Aus „Coltrane Reference“ (749f.) geht hervor, dass neben den beiden Stücken von Cosmic Music noch „Peace on Earth“ und „Leo“ aufgenommen wurden. Beide wurden im April 1972 von Alice Coltrane mit Overdubs versehen (Coltrane-harp/org, Charlie Haden-b; string section). Diese Versionen erschienen wie die mit Overdubs versehene Version von „Living Space“ (1965-06-16) auf dem Album Infinity (AS 9225).
    Von „Peace on Earth“ entstanden drei Versionen, die originale von 1968, dann eine mit p/b Overdubs (erschienen auf Jupiter Variation, Impulse IA 9360, erschienen 1978), sowie dieselbe mit weiteren Overdubs (strings, von 7:08 auf 8:30 erweitert), die dann eben auf Infinity erschien. Diese Version wurde auch auf der Alice Coltrane CD The Music of Alice Coltrane – Astral Meditations (Impulse IMP 12422 und 951 242-2) wiederveröffentlicht.
    Von „Leo“ ist nur die Version mit Overdubs (das volle Programm inkl. strings) je erschienen. „Leo“ erschien zudem später noch auf dem Album Impulse Energy Essentials (3LP, ASD 9228).
    Leider kenne ich beide Stücke bisher noch nicht, die „Astral Meditations“ hab ich mir soeben bestellt (ist vergriffen aber noch zu finden). Ob sich das lohnt… die „Infinity“ ist nur für absurde Preise zu finden, leider.

    Also, zur Musik: das erste Stück, „Manifestation“, beginnt mit Coltrane am Tenor, ein wunderbares, ekstatisches Solo, Sanders spielt Piccolo, lyrisch, mit grosser Beherrschung (ein Instrument, bei dem das wohl noch schwieriger zu erreichen ist als beim Sopransax!), Alice Coltrane spielt ein eher ereignisarmes Solo, dann folgt noch mal Coltrane, der Platz macht für ein unglaubliches Tenorsolo von Sanders zum Abschluss.
    „Reverend King“ ist Martin Luther King gewidmet, Coltrane spielt hier Bassklarinette und weiss von Anbeginn komplett zu überzeugen. Ein hymnisches Stück, wieder mit einem frenetischen Tenorsolo von Sanders, das Coltrane dann auf der Bassklarinette mit schneidendem Ton weiterführt. Sanders stösst wieder dazu, und zum Ende folgt wieder das lyrische Thema. In diese Stück wird auch das tibetisch-buddhistische Mantra „Om mani padme hum“ rezitiert (ich lese hier gerade, dass die „jewel in the lotus“-Übersetzung davon falsch sei).
    (Die beiden Stücke von Alice Coltrane sind eine hübsche Ergänzung, aber nicht viel mehr als das… schöner wäre natürlich ein Album mit den vier Stücken von John ohne Overdubs gewesen!)

    Habe in der Zwischenzeit wegen des einen zusätzlichen Stückes die CD Astral Meditations – The Music of Alice Coltrane (Impulse 12422, 1999) gekauft… das läuft jetzt grad.
    „Peace On Earth“ (8:29) – eigentlich ein schönes Stück, und Hadens Bass stört trotz dem aufdringlichen Mix nicht so sehr, aber die Streicher, Harfe und zusätzliche Perkussion (ich nehme mal an das laute „Geflatter“ ist auch nachträglich gemacht?) sind schon eher nervig. Coltrane spielt ein hymnisches aber doch ziemlich freies Solo, aber die Streicher spielen durch und überdecken auch ihn streckenweise völlig… schade. Der ultimative Teppich, der nicht druntergelegt wird, wie Alice Coltrane das zu Lebzeiten machte, sondern komplett drübergekleistert wird und die Musik darunter zu ersticken droht…
    Ich werde also keine grossen Mühen auf mich nehmen, um den vierten Titel, „Leo“, der auch mit Alicens Overdubs verschandelt wurde, auch noch zu kriegen… eher hoffe ich auf das Wunder, dass eines Tages die ganze Session vom 2. Februar 1966 ohne Overdubs auftaucht und veröffentlicht wird!

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    1967

    Das letzte halbe Jahr von Coltranes Leben verlief verhältnismässig ruhig. Ein paar Gigs und ein paar Sessions… und dann endet leider auch schon mein chronologischer Durchgang durch Coltranes Werk – wohl deshalb hab ich auch einen Monat Pause gebraucht, aber jetzt läuft „Expression“ und der Rest wird folgen.

    Die Daten:

    22. Januar: Cobo Arena, Detroit, MI
    15./22./27. Februar: Sessions im Van Gelder Studio
    7./29. März: Sessions im Van Gelder Studio
    23. April: Olatunji Center of African Culture, NYC (zwei Konzerte 16-18 Uhr und 18:30-20:30 Uhr)
    17. Mai: Session im Van Gelder Studio

    :: Januar ::

    Am 22. Januar spielte Coltrane mit dem Quartett von Monk (auf halbem Weg erstetzte Alice Coltrane diesen dann am Piano) im Rahmen eines von George Wein organisierten Konzertes in Detroit. Daneben spielten auch: Sarah Vaughan, das Dave Brubeck Quartet, das Modern Jazz Quartet und die Gruppe von Clark Terry & J.J. Johnson. Coltrane hätte anscheinend mit seinem eigenen Quartett spielen müssen, aber seine Rhythmusgruppe sei nicht aufgetaucht (Thomas, 1975, p. 206, nach: Coltrane Reference, 359).

    :: Februar & März ::

    Von den Frühlings-Sessions erschien eine kurz vor seinem Tod von Coltrane autorisierte Auswahl auf dem Album Expression (AS-9120, erschienen ca. September 1967). Dabei gab’s wieder Unklarheiten mit den Datierungen: eine Session am 17. März fand ziemlich sicher nicht statt und „Expression“ bleibt damit unklar, was die Datierung betrifft. Nachdem die Session 15. Februar komplett aufgefunden (und veröffentlicht) worden ist, wurde zudem auch klar, dass „To Be“ nicht von dann stammt, es bleibt damit vorderhand auch undatiert. Das Stück wurde im Quartett mit Alice Coltrane, Jimmy Garrison und Rashied Ali eingespielt.
    Der zweite, vorläufig nicht datierbare Titel, „To Be“, wurde dann mit Pharoah Sanders aufgenommen. Coltrane spielte Flöte, Sanders Flöte und Piccolo, die Rhythmusgruppe Coltrane-Garrison-Ali wird durch (vermutlich) Algie DeWitt am Batá Drum ergänzt. Dieses zusätzliche afrikanische (oder afro-kubanische) Element erstaunt gerade hier, da das Stück mit sanftem, offenem Getrommel Alis über einem Teppich von Alice Coltrane und Garrisons Bass, der sowas wie freie pedal points spielt, eine äusserst ruhige, lyrische Qualität hat – eine musikalische Meditation, könnte man wohl sagen. Das Flötenspiel der beiden Recken ist dabei zweckdienlich und schön, aber ich hätte doch wenig Lust, nach den 16 Minuten weiterzulauschen… da hätten sie dann doch zuerst noch ein wenig üben müssen. Übrigens steht in „Coltrane Reference“ (S. 762), dass Coltrane Altflöte in G spiele. Ob Sanders wirklich auf dem Piccolo soliert glaub ich nicht, klingt eher nach „normaler“ Querflöte (in C) für meine Ohren, aber ist schwer zu sagen.

    Nat Hentoff schreibt in seinen Liner Notes zu Expression:

    This last album is not titled as a memorial album or as an album in tribute because it was titled by Coltrane himself the Friday before his death on Monday, July 17, 1967. He and Bob Thiele were considering words that might apply to the sense of this album, and finally, Coltrane said, „Expression“ That’s what it is.“
    „What about liner notes?“ Thiele asked. „I would like to put out an album,“ Coltrane said, „with absolutely no notes. Just the titles of the songs and the personnel. By this point I don’t know what else can be said in words about what I’m doing. Let the music speak for itself.“

    Im Titelstück spielt Coltrane nach einem länngeren Klaviersolo ein suchendes, nervöses und bewegtes Solo, das aber doch nie den lyrischen Rahmen des Stückes sprengt (genausowenig, wie Rashied Alis streckenweise sehr intensive Begleitung das tut.

    Am 15. Februar ging das Quartett dann wieder ohne Sanders ins Studio, Coltrane spielte bis auf eine Ausnahme Tenorsax, für „Tranesonic“ nahm er nochmal sein Altsax zur Hand. Die ganze Session inklusive Alternate Takes wurde 1995 auf der CD Stellar Regions veröffentlicht. Einzig das Stück „Offering“ war zuvor auf Expressions schon zu hören. Die (teilweise etwas seltsamen) Titel der Kompositionen wurden übrigens von Alice Coltrane aus Anlass der CD-Veröffentlichung gewählt, bis auf „Offering“, das Coltrane selbst 1967 betitelt hat. Dieses ist auch das Highlight der Session, besonders das lange ts/d-Duett in seiner Mitte! „Configuration“ ist ein weiteres intensives Stück, das vom Zusammenspiel Coltranes und Alis lebt und mit einem längeren Schlagzeugsolo öffnet. Dann folgt Coltrane mit einem Solo voller verdrehter Phrasen… bzw. mit einer Phrase, an der er sich abarbeitet. Grossartig! Diese beiden Stücke allein rechtfertigen schon die Anschaffung der CD!
    „Jimmy’s Mode“ dann ist ein weiteres Bass-Feature für Garrison und fügt sich besser ins Gesamtbild der Session: Insgesamt ist die Musik getragener, lyrischer als das meiste, was 1966 aufgenommen wurde. Das mag auch mit der Abwesenheit Sanders‘ zu tun haben. Die Musik ist dennoch voller intensiver Momente, Ali glänzt immer wieder und mir scheint das Quartett sei sehr „zusammen“, Garrison in seiner Funktion als Rückgrat etwas entlastet, da die ganze Rhythmusgruppe perfekt eingespielt ist. Dennoch scheinen mir manche Stücke eher den Charakter von „sketches“ oder Proben zu haben als den von ausgereiften „performances“. Faszinierend ist der Blick hinter die Kulissen jedoch alleweil, und es besteht ja vielleicht noch immer Hoffnung, dass eines Tages auch noch die Session Tapes vom 27. Februar oder vom 7. und 29. März auftauchen…

    Am 22. Februar entstand dann das grossartige Duo-Album Interstellar Space – das letzte grosse Highlight in Coltranes Karriere. Das Album erschien zuerst im August 1974 (Impulse ASD 9277), die CD enthält überdies die beiden Stücke, die ursprünglich 1978 auf der Compilation Jupiter Variation (Impulse IA 9360) erschienen.
    Die Musik ist offen, Coltrane spielt diskursiv, er beisst sich weniger in seinen kleinen Motiven fest, lässt sein Spiel mehr fliessen, sein Ton ist entsprechend schön und klingt stark und fest. Ali begleitet ihn kongenial, sein Spiel geht in der Tat in alle Richtungen (Coltrane nannte es „multi-directional“), und es swingt, man spürt den Puls, auch wenn Ali ihn nicht ausspielt. In einem Interview mit Hank Shteamer/AAJ hat er sich u.a. auch zu Interstellar Space geäussert:

    Interview mit Rashied Ali
    von Hank Shteamer
    AAJ, 31. März 2003
    http://www.allaboutjazz.com/php/article.php?id=243

    AAJ: You’ve returned to the duet format throughout your career.

    RA: I’ve dubbed myself ‚The Duet Drummer.‘ I just remember even before Coltrane or any of that, I’ve always played with just a saxophonist or a pianist, whoever was available. I love playing with rhythm sections; I do. But it was really more open playing just with another instrument- a drummer, whatever. And I’ve been doing that all my life just about.

    And when I did Interstellar Space with Coltrane, that really put it on the map, but if you go back and listen to some of my records before Trane – with Archie Shepp, Marion Brown, Albert Ayler, Cal Massey, just a lot of different people ‚ you would hear me playing duets with Marion on some cuts, duets with Alan Shorter on some cuts, or duets with Archie Shepp. In fact, Archie Shepp and I, we played duets for almost six months before I went with Coltrane.

    That concept came actually from listening to Trane because I first heard Trane play duets with Philly Joe Jones back in the fifties, and then I heard him play with Elvin Jones all the time, just duets. The whole band would split, and [leave] just the drummer and the saxophone. So that kind of got me up on that really.

    So by the time I got to play duets with Trane, I was definitely ready for it. And since, I think I have more duo records than any drummer out. That’s been one of my fortes, although I love playing with a rhythm section.

    AAJ: How did the idea for Interstellar Space come about?

    RA: I didn’t have a clue what was happening. John told me that we were going to be going in to the studio, and I said, ‚Cool.‘ And I went in there, and I was setting up, and I didn’t see Jimmy, I didn’t see Alice; I didn’t see nobody else. And I was like, ‚Where’s everybody else?‘ and he said, ‚It’s just going to be you and me.‘ And I went, ‚Oh!‘

    So everything was completely spontaneous except for at times I would ask him to give me some kind of clue as to what was happening, you know like, ‚Is this going to be slow like a ballad?‘ or, ‚Is this going to be in a certain time like 3/4 or 4/4? Is it going to be fast? Is it going to be slow?‘ Because you know, he would just ring the bells, pick up his horn and start playing.

    And I’d been playing with him not that long anyways, and I’m like, ‚What the fuck?‘ And you know I would get in there, and I would play, and he would go, ‚How do you like that?‘ and I would say, ‚Well, I wasn’t quite prepared for it.‘ And he’d say, ‚Well, you want to do it again?‘ and I’d say, ‚Yeah, let’s do it again.‘

    There’s probably some other takes of that stuff because we did a few things twice, but [John] didn’t really like to do that. But he saw I was in such agony that he would do that for me; that’s the kind of cat he was.

    Am 27. Februar nahm das Quartett (mit Marion Brown-bells) zwei Stücke auf, die als „E Minor“ und „Half Steps“ gelistet sind, aber nie veröffentlicht worden sind.

    Die Session am 7. März fand wieder im Quartett statt, Coltrane spielte aber nur auf zwei Stücken (Tenor), „Number One“ und „Ogunde“. Ersteres, eine dreieinhalb-minütige Miniatur, eröffnet das Album Expression, „Number One“ erschien zuerst auf Jupiter Variation und wurde der CD von Expression als Bonus Track beigefügt. Es ist eine langsame, hymnische Komposition. In diesen Studio Sessions fängt mir Alice Coltrane langsam zu gefallen an, sie schafft Stimmungen, das geht über das blosse auslegen von Teppichen aus. Leider kam es nicht mehr dazu, in dieser Richtung weiterzuarbeiten.
    Die restlichen Stücke dieser längeren Session waren ein Drum-Solo (zwei Takes), ein Bass-Solo und ein Piano-Solo (zwei Takes, der eine erschien auf Alice Coltranes Album A Monastic Trio in verkürzter Version: der ganze Take dauerte 9:39, auf dem Album heisst das Stück „Altruvista“ und dauert 6:48).

    Am 29. März war Coltrane erneut im Studion von Rudy Van Gelder. Mit Alice, Garrison und Ali nahm er sechs Titel auf (Number Two, Four, Five, Six, Seven, und Eight), die allesamt unveröffentlicht blieben. „Number One“ könnte darum fehlen, weil ein Stück dieses Namens die Session vom 7. März eröffnet hat (es ist wie erwähnt am Ende der CDExpression bzw. auf der Compilation Jupiter Variation zu finden). Weshalb „Number Three“ fehlt ist unklar.

    :: April ::

    Vom 27. März – 1. April hätte Coltrane im Colonial Tavern in Toronto spielen sollen, hat aber abgesagt – er hat in dieser Zeit überhaupt die meisten Auftritte abgesagt, wegen gesundheitlicher Probleme. Zudem kam am 19. März Oran, sein dritter Sohn zur Welt.
    Er hat im April auch drei Konzerte in Colleges in Chicago und einen Gig im Jazz Workshop in San Francisco abgesagt.

    Am 23. April trat Coltrane dann aber mit Sanders (Tenor), Algie DeWitt (Batá Drum, ev. Bass) und der üblichen Rhythmusgruppe im Olatunji Center of African Culture in New York auf. Die Gruppe gab zwei Konzerte, das erste wurde aufgenommen und 2001 auf der CD The Olatunji Concert: The Last Live Recording (Impulse 314 589 120-2, 2001) veröffentlicht. Man hört streckenweise zwei Bässe, daher die Annahme, dass DeWitt auch Bass gespielt habe, Perkussion hört man keine weitere, die Anwesenheit von Juma Santos wird daher in „Coltrane Reference“ nicht angenommen (darüber hinaus erwähnt Santos auf seiner Website auch nicht, jemals mit Coltrane gespielt zu haben – über die Wayback Machine hier die letzte gespeicherte Version).
    Aufgenommen hat Bernard Drayton im Auftrag von Coltrane, darüber berichtet Ed Rhodes in seinem Text im Booklet der CD (der auf einem Interview mit Drayton beruht. Drayton hatte sich einen Namen gemacht durch seine Aufnahmen von Konzerten, u.a. eins von Don Pullen und Milford Graves, das diese pressen liessen und im Selbstvertrieb verkauften (Nommo?):

    One day in the spring of 1967, Bernard Drayton got a phone call.

    „I’m sitting at home on Saturday morning. Phone rings . . . my mother picks it up . . . and comes casually in to me . . . ‚There’s a Mr. John Coltrane on the phone.‘ . . . And I immediately freaked. ‚Who? Trane? What’s he callin‘ me for?‘ I didn’t believe it till I picked up the phone.“

    […]

    „Tranee, in this little quiet voice . . . ‚Bernard?‘ I said yes. ‚This is John Coltrane.‘ He said, ‚Milford Graves gave me your number. He told me you do recording.‘ I said, ‚Yes I do.‘ He said, ‚Well, I’m going to do a concert and I really would like you to record it.‘ I said, ‚Great. I’d love to record it. When is it?‘ He said, ‚Tomorrow.'“

    Er berichtet dann weiter, wie er ohne eigenen Wagen seine ganze Ausrüstung aus dem Blue Morocco in der Bronx ins Olatunji Center bringen musste, wie er dort unter widrigen Umständen aufnahm, und wie er nur das erste Set aufnehmen konnte, da er sonst seine Mitfahrgelegenheit heim verpasst hätte…

    Dazu passt, wie David Wild in seinen Liner Notes meint, dass es sich bei der Aufnahme um letzte Worte handelt – Coltrane heuert selbst jemanden an, um diese festzuhalten, wohl im Wissen darum, dass es eben diese letzten Worte werden könnten:

    Last words. All cultures honor them, see them as something special, a last attempt at communication by one who will soon be beyond contact. They become epitaphs: for some a final restatement of what was central and valued in the life past, for others a glimpse of what might yet have been. Musicians who might have preferred music to words for their last thoughts are often robbed of that opportunity, their creative energy eroded at life’s end by the rising tide of time, their final measures tacet. But for a few, such as John Coltrane, the onrush of disease and debility cannot quench the creative flame. In place of words, these few leave music that burns as brightly as anything that came before.

    Das Konzert im Olatunji Center of African Culture war nicht das allerletzte, aber das letzte in New York, und das letzte, das aufgezeichnet wurde. Babatunde Olatunji wurde 1927 in Nigeria (im Dorf Ajido) geboren, 1950 kam er mit einem Stipendium (um Politikwissenschaften zu studieren) nach New York. Er gründete eine Tanz- und Trommelgruppe… und landete mit „Drums of Passion“ einen Überraschungshit. Coltrane war vermutlich spätestens 1961 mit ihm befreundet (ihre Gruppen spielten nebeneinander im Village Gate). 1962 enthielt das Album Coltrane ein Stück, das „Tunji“ betitelt war. 1966 begann dieser, Geld zu sammmeln für eine Schule, in der afrikanische Sprachen, Musik und Kultur gelehrt werden sollte; Coltrane spendete mehrmals. Eröffnet wurde das Olatunji Center am 27. März 1967 (an der 125th St. in Harlem). Coltranes Auftritt war der erste im Konzertraum des Zentrums. Das Bild, das auf dem Cover der CD zu sehen ist, wurde für das Konzert geschaffen, Coltrane trat auf in einer Sonntagnachmittag-Reihe namens „Roots of Africa“ (interessanterweise spielt er auf dem Bild Querflöte… auf den ersten Blick vielleicht eins der typischsten Instrumente der europäischen Musik). Afrika macht sich in der Musik bemerkbar durch den Einbezug der Batá Trommel, aber auch durch die Wahl des ersten der beiden Stücke: „Ogunde“, auf dem Traditional „Ogunde Varere“ beruhend, einem Afro-Brasilianischen Folk-Song (den Coltrane kurz zuvor in einer ganz kurzen Version für das Album Expression eingespielt hatte). Gemäss Wilds Liner Notes hat der Komponist brasilianische Francisco Ernani Braga, der das Stück 1947 für die klassische Sopranistin Bidú Sayão arrangiert habe, den Titel als „Prayer of the Gods“ übersetzt und es als „Negro spiritual in African dialect“ beschrieben. Es lässt sich so mit Coltranes „Spiritual“ vergleichen, das seinerseits eine Variation auf „Nobody Knows the Trouble I’ve Seen“ ist.
    Coltrane und Sanders spielen beide äusserst intensive Tenor-Soli, und intensiv wird die Musik auch im zweiten Stück, „My Favorite Things“, nachdem Garrison seine schöne Bass-Einleitung zu Ende gespielt hat. Coltrane spielt Sopran und sein Ton hat ein Gewicht, dass man fast an ein Altsax denkt. Er spielt zwei unglaubliche Soli – die meine These oben endgültig widerlegen, dass er das Sopran endgültig ausgelotet habe (vielleicht war dem so, aber im April 1967 ging’s weiter!). Sanders bläst zwischen den Coltrane-Soli ein tolles Tenor-Solo und es gibt auch eine kurze Passage des kollektiven Spiels. Gegen Ende wird die Musik von der Wucht des Ali’schen Getrommels fast weggeblasen. Grossartig!
    Leider leidet die Aufnahme unter mangelhafter Qualität (der linke Kanal fällt hie und da fast ganz aus, die Instrumente sind nicht sehr ausgeglichen aufgenommen), aber das tut der Bedeutung dieses Dokumentes keinen Abbruch – dies ist im sprichwörtlichen Sinn „music to end all music“ (ich lege jetzt mal das Debut-Album von Led Zeppelin auf…mal schauen ob das geht…)
    David Wild endet seine Liners mit der folgenden Passage:

    We can thank Coltrane himself for this recording: Perhaps aware of what was to come, he made arrangements with Bernard Drayton, an engineer with strong jazz ties who had recorded other members of the new-music scene, to tape the date. Although Ali remembers that Coltrane „used to confiscate all the tapes that were recorded for him“ and „would take them home,“ the master tapes have remained with Drayton ever since. Finally available, they restore the last words of a master, giving us one final chance to hear what Billy Taylor introduced that Sunday as „one of the most remarkable forces in jazz.“

    :: Mai ::

    Am 7. Mai spielte Coltrane mit Sanders, Garrison, Ali und DeWitt (ohne Alice) im Famous Ballroom der Left Bank Jazz Society in Baltimore, Maryland.
    Der Saxophonist Ellery Eskelin hat auf seiner Website eine tolle Dokumentation über die Left Bank Jazz Society und Joel Dorn hat (neben anderen) auf seinen diversen Labels (Label M, Hyena) einige Konzerte veröffentlicht (andere erschienen auch bei Prestige, Verve oder Fresh Sound). Das personnel-listing bei Eskelin stimmt allerdings nicht mit jenem aus „Coltrane Reference“ überein.

    There had been speculation that the 5/7/67 concert by John Coltrane had been cancelled. It has since been confirmed that this concert did indeed take place on the date listed and that this was in fact John Coltrane’s last performance.

    Eskelin wurde zudem auf dem Coltrane-L Listserv am 10. November 1998 wie folgt zitiert (nicht am 9. November wie „Coltrane Reference“, S. 362 sagt, und nicht er hat das so dort geschrieben, sondern jemand – David Gartner, den ich schon an verschiedenen Orten im WWW getroffen/kennengelernt habe – hat ihn zitiert… der URL der Left Bank Jazz Society funktioniert übrigens nicht mehr – ich weiss nicht, ob die LBJS mittlerweile eingegangen ist, oder ob’s eine neue Website gibt, eine Suche auf http://www.baltimoremd.com verlief ergebnislos):

    Hi,
    Sometime back I posted on the activities of the Left Bank Jazz Society
    of Baltimore. Many of you have asked to be kept informed about anything
    learned regarding the Left Bank Jazz Society’s presentation of John
    Coltrane on 5/7/67 (which was in dispute) as well as any news regarding
    tapes of the many concerts presented by that organization. I have news
    of both…

    First off, the listing is posted at:
    http://home.earthlink.net/~eskelin/famous.html
    just click on the picture of the Famous Ballroom…

    The Coltrane concert:
    After I first posted the lineup of LBJS concerts from ’64 to ’67 I
    received word from Lewis Porter (author of the recent Coltrane
    biography) that the Coltrane 5/7/67 performance had been canceled. I
    recently re-posted the lineup on my web site with this disclaimer and
    subsequently received news that perhaps Mr. Porter was changing his
    stance on that issue. In a recent message he tells me that he has
    received verification from someone who claimed to be there and that he
    was researching the matter further.

    I contacted the Left Bank Jazz Society directly (they are still in
    existence although not doing so well) and spoke to a Mr. Fowler who
    confirmed that the Coltrane concert of 5/7/67 did take place. Apparently
    it was the only time that The Left Bank Jazz Society presented Mr.
    Coltrane. Mr. Fowler also put me in touch with another member of the
    LBJS. Neither Mr. Fowler or his associate were in attendance (Mr. Fowler
    was in Vietnam and his associate was in New York) but they were both
    intimately involved in LBJS productions and told me this about the
    performance:

    1. There was a long line of people to get in.
    2. There was standing room only at the event.
    3. Coltrane got out of his sickbed to play this concert and that
    Coltrane was very heavy (overweight).
    4. Many in the audience were thrown by music that was characterized as
    avant-guard and „Middle Eastern“ sounding. Apparently they were
    expecting a more straight ahead thing.

    I also have friends in Baltimore who saw Coltrane in this late period.
    It was never clear to me until now that this was likely the same concert
    as listed in the LBJS yearbook as I originally posted.

    The Tapes:
    The Left Bank Jazz Society is in possession of 300 tapes of some of the
    concerts presented between 1966 and 1972. They are brittle and beginning
    to fall apart. There may also be some problems on some regarding bleed
    as they may have been recorded on both sides of the tapes. Also, I
    believe he said they were 3/4 inch tapes (or some size that is not in
    common use anymore).

    These tapes were made for the Left Bank Archive. They gave one copy of
    tape to the bandleader which apparently is how a couple of the tapes
    have been released. There was a Joe Henderson CD released a number of
    years ago from this archive.

    Now the Left Bank is looking for a buyer for the entire archive in order
    to raise money for the organization, someone who can handle the
    legalities of estates, royalties etc and of course transferring the
    tapes properly. I suggested a University but they seem to think that a
    record label would be best since they would be equipped with lawyers who
    could handle getting permission from artists etc..

    The Left Bank Jazz Society is now only doing 6 concerts per year and the
    audience is aging and dwindling. I remember when all they had to do was
    open the doors and the Famous was packed. Apparently those days are
    over. It would be a shame for all those tapes to be lost or destroyed so
    I’m putting out the word for anyone who might have connections to an
    organization that could handle a project of this size.

    Anyone who is SERIOUS about this may email me for the contact
    information.

    The Left Bank Jazz Society has a Web Site at:
    http://www.baltimoremd.com/leftbank/index.html

    They may even have copies of certain yearbooks left.

    Thanks,

    Ellery Eskelin

    Die Autoren von „Coltrane Reference“ haben weiter geforscht und so auch die korrekte Besetzung bestimmen können. Zudem stiessen sie im Down Beat vom 28. Juni 1967, p. 56, auf einen kurzen Hinweis auf das Konzert, und noch einmal am 16. April 1970, p. 40: Als Cannonball Adderley dort aufgetreten sei, habe er „the biggest crowd sinde the one drawn by John Coltrane, who played one of his last concerts at the Famous Ballroom in 1967“ angezogen.
    Ich wage ja kaum zu träumen, dass auch das Coltrane-Konzert noch eines Tages aus der Versenkung auftaucht…

    Am 14. Mai hätte Coltrane mit seiner Gruppe, dem Festival Orchester sowie Streichern am Los Angeles Jazz Festival spielen sollen, sagte den Auftritt aber ab.

    :: Mai ::

    Am 17. Mai schliesslich begab sich Coltrane zum letzten Mal ins Studio von Rudy Van Gelder in Englewood Cliffs, New Jersey. Mit Pharoah Sanders, Alice Coltrane, Jimmy Garrison, Rashied Ali und Algie DeWitt. Zwei lange Stücke wurden aufgenommen: „None Other“ (14:28) und „Collidoscope“ (35:52). Auch sie blieben unveröffentlicht.

    :: Juni ::

    According to Michael Zwerin, in June 1967 Coltrane declined an offer to work at the Village Vanguard. From the Village Voice („Trane,“ by Michael Zwerin, July 27, 1967, p. 11): „The last I heard about Coltrane was in June. […] Max Gordon told me he had called Trane to find out if he was interested in working the Vanguard. Trane said sorry but he was practicing, working on something ne, and he didn’t feel ready to play in public yet. I wondered, then, what it was he could be preparing for us.“

    ~ Coltrane Reference, 364

    Vom 13.-25. Juni hätte Coltrane im Lighthouse in Hermosa Beach, CA, auftreten sollen. Auch das hat er abgesagt. Möglicherweise hat er zudem um diese Zeit auch einen Auftritt an der Universität in Chicago abgesagt.

    In einer Pressenotiz vom 20. Mai war Coltrane im Line-Up für das Festival in Newport aufgeführt, in den Inseraten vom 24. Juni dann aber nicht mehr.

    Coltrane, Olatunji und Yusef Lateef haben zudem vereinbart, eine Konzertreihe zu produzieren. Das erste Konzert hätte am 14. Januar 1968 in der Carnegie Hall stattfinden sollen. (Coltrane Reference, 364: „Information from ‚John Coltrane: My Impressions and Recollections,‘ by Babatunde Olatunji, unpublished manuscript, archived at the Institute of Jazz Studies.“)

    :: Juli ::

    Am 16. Juli ging Ben Riley in Coltranes Haus in Dix Hills, um mit Coltrane aufzunehmen. Er äusserte sich dazu in einem Interview mit Don Williamson, geführt für All About Jazz im Dezember 1999 (http://www.allaboutjazz.com/iviews/briley.htm):

    AAJ: You went with Alice Coltrane after that.

    BR: Yes. I was supposed to record with Trane. He died on my birthday, and we were supposed to do some recording that week.

    AAJ: That was July 17?

    BR: Yes. I was at his house on the sixteenth. He had a recording studio in his house. I didn’t know he was sick. I went to his house, and he apologized and told me he wasn’t feeling well. He said that he’d call me the next day to reset a date. That was it. He went south that night. Then Alice had me do some overdubbing on some of Trane’s music. I overdubbed a part with the Los Angeles Symphony Orchestra. I went on the road for a couple of gigs with Alice. Joe Anderson recorded that group. Ron Carter was on bass, and Pharaoh Sanders played sax. Then Alice, Charlie Haden and I did a tour for Impulse. It was an interesting time because it was a whole musical change for me. I was playing her „Cosmic Sound,“ as she called it. It was an altogether different thing for me because it made me interpret in a new way. Roy Haynes asked me, „How can you play with her? How do you figure out how to play all of those different rhythms?“ Roy took my place one night when I couldn’t make it. When I saw him, he said, „OK, now I see what happens.“ She has so many different parts to play on that you have to find just one rhythm that you’re strongest on. Her music freed me to go another direction. I stayed with her until 1979.

    Am 17. Juli starb John Coltrane um vier Uhr morgens.

    Am 21. Juli fand die Beerdigung in der St. Peter’s Lutheran Church in Manhattan statt. Über tausend Leute fanden sich ein. Zu Beginn der Zeremonie spielte Albert Aylers Quartett, zum Ende dann das Ornette Coleman Quartett.
    Coltrane wurde im Pinelawn Memorial Park in Farmingdale, Long Island, begraben.

    Im Sommer hätte Coltrane bei Ravi Shankar in Los Angeles lehren wollen.

    In the Atlantic Records files there is a short note dated April 12, 1968, from the U.S. Information Agency telling Nesuhi Ertegun that there had „recently“ been a memorial concert for Coltrane in Ibadan, Nigeria.

    ~ Coltrane Reference, 366

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    Als Coda die Anfänge…

    :: 1926 – 1945 ::

    23. September 1926 – John William Coltrane wurde am Donnerstag nachmittag um 15 oder 17 Uhr in Hamlet (eins seiner letzten aufgenommenen Stücke hiess „To Be“!), North Carolina, geboren. Im selben Jahr zog die Familie nach High Point, NC und lebte mit der Familie von Johns mütterlicher Grossmutter, den Blairs. Ca. 1932/33 zog die Familie in ein eigenes Haus – das Haus gehört heute dem High Point Museum und soll in ein Museum oder sowas ähnliches umgewandelt werden.
    Am 2. Januar 1939 starb Coltranes Vater, John R. Coltrane. Im selben Jahr begann Coltrane an der Schule zu musizieren, im Herbst 1940 spielte er dann in der High School Band. Etwa Ende 1942 zog Johns Mutter nach Philadelphia, er blieb noch in High Point um die Schule zu beenden (Abschluss vermutlich am 28. Mai 1943). Im Juni 1943 zog er zu seiner Mutter nach Philadelphia. Seine Mutter, Alice, schenkte ihm im September 1943 sein erstes Altsaxophon – vermutlich sein erstes eigenes Instrument.
    1944 schrieb Coltrane sich an der Ornstein School of Music ein und traf dort andere junge Musiker aus dem Umfeld von Philadelphia. Er probte u.a. mit Benny Golson.
    1945 spielte Coltrane in einem „cocktail lounge trio“, mit Jimmy Johnsons Big Band und der Gruppe von Mel Melvin. In Drummer Johnsons Big Band sassen vermutlich u.a. auch Golson, Bill Barron, Ray und Tommy Bryant. Johnsons Sohn Jimmy Jr. war auch ein Schlagzeuger und spielte 1954 mit Coltrane in der Band von Johnny Hodges.
    Eine kleine Episode über Golson und Coltranes Zeit bei Johnson hat Golson Bob Jacobson von AAJ erzählt: Golson and Trane Dissed in Philly (circa 1944).
    Nicht nur Golson und Coltrane („Coltrane Reference“, S. 7), auch Jimmy Heath hat am 5. Juni 1945 zum ersten Mal Charlie Parker live gehört. Mit Coltrane bekannt gemacht wurde er aber erst 1946 durch Bill Massey, der mit Coltrane in der Navy gewesen war. Bill war ein Cousin von Calvin Massey, dem Trompeter und Komponisten, den wir schon mehrfach diskutiert haben.

    Trane and I had heard Bird, Dizzy, and the other creators of bebop on records. I found out later that I was sitting downstairs and Trane and Benny Golson were upstairs when the first Jazz at the Philharmonic concert (which included Bird and Diz) came to the Academy of Music. Trane and I were both striving to learn as much as we could about the music.
    This was a transition period, when economics was forcing some of the big bands out of business. However, I was coming back to Philly from Nat Trowles‘ band, and Diz had started his big band playing bebop. Philadelphia, being close to New York, was a mecca for young, aspiring beboppers. We had many jam sessions, featuring Bill Barron, Johnny Coles, Dolo Coker, Philly Joe Jones, Ray and Tom Bryant, Specs Wright, and others. We jammed in the Heath house, Johnny Coles‘ house, and clubs like the Woodbine down the street from Trane’s house. The Woodbine is where Jimmy Oliver played – he was the hottest tenor player in town.

    ~ 3 Saxophonists Remember Trane: Jimmy Heath (aus dem Booklet von „John Coltrane – The Heavyweight Champion: The Complete Atlantic Recordings, 1995, S. 41f.)

    Die Band des Perkussionisten Mel Melvin enthielt neben Coltrane am Altsax ev. auch Bill Barron am Tenor. Coltrane spielte im Juli und August 1945 mit Melvin.

    :: 1945 – 1947 ::

    Am 6. August 1945 wurde Coltrane in die Navy eingezogen, bis Dezember war er in Upstate New York stationiert, danach auf der Insel Oahu, Hawaii – er spielte dort in einer Navy Band namens „The Melody Masters“. Am 13. Juli 1946 enstanden dann mit dieser Band die ersten Aufnahmen, auf denen Coltrane zu hören ist. Die Musiker, die für die Aufnahme zusammenfanden (es handelte sich nicht um eine feste Navy Band) waren: Dexter Culbertston (t), Coltrane (as), Norman Poulshock (p), Willie Stader (b) und Joe Theimer (aka Timer) (d), sowie auf einigen Stücken der Sänger Benny Thomas. Die Aufnahme wurde für die Armed Forces Radio Station gemacht, vier 78er, von denen nur vier oder fünf Exemplare gepresst wurden. Auf Bootlegs ist sie natürlich greifbar („John Coltrane – First Giant Steps“, RLR 88619), ein Stück erschien auch auf der Coltrane Anthologie, die Rhino 1993 herausgab („The Last Giant: The John Coltrane Anthology“, R2-71255, 2CD). Es existiert zudem ein Foto von der Band.
    Am 11. August 1946 wurde Coltrane aus der Navy entlassen, er kehrte zurück nach Philadelphia und schrieb sich im Herbst mit der G.I. Bill in der Granoff Schule ein. Er spielte mit der Band des Bassisten Gordon Ashford (mit Golson und Ray Bryant) und mit Joe Webb (mit Calvin Massey und Big Maybelle).
    1947 spielte Coltrane dann mit der Big Band von King Kolax (mehr über ihn hier: http://hubcap.clemson.edu/~campber/kolax.html).

    Irgendwann in diese Zeit fiel die legendäre Session mit Charlie Parker – es gibt davon zwei Versionen (Thomas und Earl Coleman via Gitler) – „Coltrane Reference“ (S. 14f.) hält die von Coleman für passender/wahrscheinlicher – Coleman erzählt ausführlich über Ross Russell und seine Dial Session mit Charlie Parker und erwähnt dann Coltrane:

    EARL COLEMAN: […] They did trio sides, and then they did „Cool Blues“ and „Bird’s Nest,“ and also we had time to listen to a young man, who I introduced to Bird, who was destined to carry the message on and Bird dug him so much that Bird made them cut off the records and everything and listen at this man playing – he was playing alto then. That young man was John Coltrane.
    He was out there with King Kolax playing first alto. And that day – that was the day he made up his mind to switch to tenor because he and Bird left and went by my crib, and they blew from maybe ten that night until daybreak the next day. And Trane say, „I’m going to get me a tenor because this guy’s been playing all there is to be played on this alto.“ He got the tenor, and he started. He admired Dexter and Bird.

    ~ Ira Gitler: Swing to Bop. An Oral History of the Transition in Jaz in the 1940s, New York/Oxford 1985, 182

    Jimmy Heath fasste den Plan, eine Big Band zu gründen, nachdem er die bahnbrechende Bop Big Band von Gillespie gehört hatte:

    After hearing Dizzy’s big band, I decided to start a band patterned after it. I asked John and Bill Massey to join; some of the other members were Nelson Boyd, Johnny Coles, John Lynch, Willie Dennis, and, later, Benny Golson and Cal Massey. Trane was an excellent reader, and as a doubler he also could transpose. On some gigs around town he was playing tenor, but in my group he played alto.
    I was learning to write and did some of the music. Leroy Lovett and Johnny Acea (who had played with Dizzy) wrote some things, and Trane wrote one arangement of „Lover Man“ with a beautiful counter-melody. When I asked him to write more, he said he didn’t have the time, he had to practice.
    […]
    On one occasion, when Charlie Parker came to Philly, I loaned him my horn every night. […] My band had to play a benefit concert, and I asked Bird to sin in – he and Max [Roach] did. Trane almost burned his hand with his cigarette watching Bird. His mouth was wide open in amazement, and we were all hypnotized.

    ~ 3 Saxophonists Remember Trane: Jimmy Heath (aus dem Booklet von „John Coltrane – The Heavyweight Champion: The Complete Atlantic Recordings, 1995, S. 42/44)

    In Heaths Big Band spielte u.a. auch der Vibraphonist Walt Dickerson.
    Coltrane spielte auch Gigs mit kleinen Bands, etwa mit Ray Bryant und Johnny Coles (ca. Sommer 1947 im Showboat) oder mit dem Trompeter Johnny Lynch (Herbst 1947 oder Frühjahr 1948). Zudem spielte er bei Heath auch schon mit Red Garland zusammen.

    :: 1948 – 1951 ::

    Coltrane spielte weiter mit Jimmy Heath sowie mit Howard McGhee, der Heaths Band übernahm. Im November oder Dezember stiess er als Tenorsaxophonist zum Sextett des Bluessängers und Altsaxophonisten Eddie „Cleanhead“ Vinson. Mit Johnny Coles (t), James Young (prob. bari), Red Garland (p), James Rhodes (b) und Charlie Rice (d) tourte Coltrane bis im Juni mit Vinson durch die Vereinigten Staaten.
    Im Juli 1949 spielte Coltrane dann mit den All Stars von Philly Joe Jones (der sich damals noch Jo Jones nannte) und im Herbst fanden er und Jimmy Heath in der Big Band von Dizzy Gillespie Unterschlupf:

    Then John and I got with Dizzy’s big band in the fall of ’49, both playing alto. Rudy Williams played tenor for a short stay, and then Paul Gonzalves came in. Birks said later that was his finest reed section. I remember John and I marveling over Dizzy’s ability to play a different break on „I Can’t Get Started“ every night. We were splitting the first-alto music. What a beautiful time!
    In hotels, Trane would get calls from the desk to stop practicing in his room. When he did, he would just lie on the bed and practice fingering. He was the hardest-working musician I’ve ever met, from that time to today.
    We played with Billy Eckstine and strings at the Apollo, at Bop City on Broadway, and with Sammy Davis at the Howard Theater in Washington, D.C. One night, in Swickley, Pennsylvania, Trane had a solo on „Minor Walk“ by Linton Garner. When he started playing, Dizzy was facing the audience, but he soon turned around and faced Trane, screaming „Blow, motherfucker, blow!“
    In 1950, when the big band broke up, Dizzy kept Specs Wright on drums, me on alto, and Trane on tenor. Then Percy and Bags joined. Specs and I left in early 1951 at Dizzy’s request. Trane, who was also fired for bad conduct, asked Birks to take him back and he did.

    ~ 3 Saxophonists Remember Trane: Jimmy Heath (aus dem Booklet von „John Coltrane – The Heavyweight Champion: The Complete Atlantic Recordings, 1995, S. 44)

    Dizzys Big Band bestand neben den erwähnten Musikern u.a. aus Charles Greenlee (tb), Jesse Powell (ts), Rudy Williams (bari), Johnny Acea (p), Teddy Stewart (d) und dem Sänger Joe Carroll.
    Am 21. November nahm Coltrane erstmals mit einer von Gillespie geleiteten Band auf – er soliert aber nicht. Eine nächste Session, wieder ohne Soli von Coltrane, fand am 9. Januar 1950 statt. Die Sax-Soli übernimmt Paul Gonsalves, schon in seiner gelassenen Art, mit grossem Sound.
    Coltrane spielte an einem Abend im Februar mit einer Gillespie/Parker Band im Birdland. Im März entstand dann eine erst 2004 von Phil Schaap wiederentdeckte Session mit dem Sänger/Pianisten Billy Valentine, die ich bisher auch noch nicht hören konnte. Im Juni war Coltrane dann neben Heath, John Lewis (p), Al McKibbon (b) und „Specs“ Wright (d) Teil des Gillespie Sextetts, spilete im August auch mit dem Gitarristen Harry Polk, bevor er im Apollo Theater in New York vom 31. August bis am 6. September den letzten Gig der Gillespie Big Band spielte. Danach spielte das Sextett mit Milt Jackson (vib/p) anstelle von Lewis zahlreiche Gigs bis ins Frühjahr 1951.
    Vom 17. November bis 3. Dezember spielte die Gruppe im Club Silhouette in Chicago, IL – eine Amateuraufnahme existiert davon (mir unbekannt).

    Im Januar, Februar und März 1951 enstanden dann im Birdland, New York, einige Radio-Mitschnitte (aufgezeichnet von Boris Rose).
    Die Band ist zum ersten mal zu hören am Samstag 6. Januar 1951, mittlerweile ohne Heath und Wright, aber mit Billy Taylor (p) und Art Blakey (d), sowie dem Sänger Joe Carroll. Coltrane soliert auf zwei der vier mitgeschnittenen Titel ganz ansprechend. Seine Soli in „Congo Blues“ und „A Night in Tunisia“ und klingen in der Tat nach Dexter Gordon. Am 13. Januar 1951 ist Coltrane sogar auf drei Stücken (von fünfen, eins, „Wow“ mit Sänger Joe Carroll, ist mir allerdings nicht bekannt) zu hören – sehr relaxt und entspannt auf „Good Groove“ und „Birk’s Works“, in Tadd Damerons „Good Bait“ spielt er das Thema und soliert dann nach Gillespie.
    Der dritte Mitschnitt stammt dann vom 20. Januar 1951, Coltrane soliert auf „Groovin‘ High“ und „A Night in Tunisia“, wieder wurden vier Titel (und der Theme-Song „Symphony Sid“, der auch die vorhergehenden Broadcasts abschloss) mitgeschnitten. Joe Carroll ist am 6. und 20. Januar mit Gillespie zusammen auf „Ooh-Pa-Pa-Da“ zu hören, vom 20. fehlt mir die Aufnahme von „I Can’t Get Started“ (wie auf der Ballade des 6., „Yesterdays“, wäre hier wohl auch kein Solo Coltranes zu hören).
    Der vierte Mitschnitt enstand am 3. Februar, Coltrane soliert wieder auf „Birk’s Works“ und präsentiert das Thema und soliert auf „Good Bait“. Carroll ist vermutlich auf dem mir nicht vorliegenden Stück („Lady Be Good“) zu hören, die Ballade ohne Coltrane-Solo ist erneut „I Can’t Get Started“.
    Am 1. März 1951 brachte Gillespie sein Sextett zum ersten Mal ins Studio (United Sound Systems, Detroit, MI), zugleich die erste Session, die er für sein mit Dave Usher zusammen gegründetes Dee Gee Label machte. Für diesen Anlass stiess Kenny Burrell (g) zur Gruppe, Kansas Fields (d) ersetzte Blakey, und Fred Strong sang auf dem ersten Stück „We Love to Boogie“ und spielte mit den Calypso Boys diverse Latin-Perkussionsinstrumente auf dem zweiten Stück, „Tin Tin Deo“. Das dritte Stück der Session war „Birk’s Works“. Coltrane ist nur auf dem ersten Stück mit einem Chorus zu hören – in seiner Dexter Gordon-Phase.
    Am 17. März 1951 enstand dann der letzte Radio-Mitschnitt aus dem Birdland in New York. Am Schlagzeug sass Fields, J.J. Johnson (tb) und John Lewis (p) ergänzten die Gruppe, die somit (mit Sänger Carroll) zum Oktett angewachsen war. Fünf Stücke wurden mitgeschnitten, von denen mir zwei nicht vorliegen („Lady Be Good“, vermutlich mit Carroll, und „I Can’t Get Started“, Gillespies Balladen-Feature). Coltrane soliert auf „Birk’s Works“ und „The Champ“, zudem wurde wieder eine Version des wunderbaren „Tin Tin Deo“ eingespielt.
    Einen letzten Auftritt mit Gillespie hatte Coltrane vermutlich vom 22.-28. im Club Harlem, daheim in Philadelphia.

    Note: Tenor saxophonist „Big Nick“ Nicholas (George Walker Nicholas) remembers Coltrane jamming with him on Gillespie’s nights off at Birdland, and at the Paradise in Harlem, probably around this time (and/or late 1950). Nicholas recalled the personnel as including himself and Coltrane on tenor saxophones, John Acea on piano, Billy Taylor, Jr. on bass (not to be confused with his father, who played bass with Duke Ellington and others, or with the unrelated pianist of the same name), and Khalil Madi on drums, sometimes wiht a vocalist („Big Nick“ Nicholas interviewed by Yasuhiro Fujioka, St. Peter’s Church, New York City, Sept. 23, 1991).

    ~ Coltrane Reference, 62

    Wer nun gerne Nicholas hören möchte kann das auf einem besonders tollen Birdland-Broadcast von Miles Davis tun, der am 29. September 1951 entstand. Nicholas ist da neben Eddie „Lockjaw“ Davis zu hören, die Rhythmusgruppe bestand aus Billy Taylor (p), Charles Mingus (b) und Art Blakey (d). Der Mitschnitt wurde mit zwei weiteren auf einer Blue Note CD veröffentlicht, die ich nur empfehlen kann. Allerdings würde ich sie sicherheitshalber aus den USA holen, da sie hierzulande soweit ich mich erinerre als kopiergeschützte „CD“ erschienen ist (bei amazon.de ist sie derzeit sowieso exorbitant teuer).

    Von April bis Juni 1951 spielte Coltrane in Philadelphia dann mit mit Jimmy Heaths „Dizzy Gillespie Alumni Orchestra“, dem ausserdem James Forman (p), Tom Bryant (b) und „Specs“ Wright (d) angehörten.
    Zur zweiten Hälfte von 1951 gibts keine gesicherten Angaben zu Coltranes Aktivitäten, möglicherweise hat er (erneut?) mit dem Pianisten Lonnie (L.G.) Slappey gespielt, eventuell auch mit Bullmoose Jackson, und gegen Ende Jahres vielleicht mit Gay Crosse and His All Star-Studded Combo.

    … tenor saxophonist James Moody recalls seeing Coltrane playing alto during this gig („John Coltrane: In the Fifties,“ by Doug Ramsey, „John Coltrane: The Prestige Recordings“, liner notes, p. 11):

    James Moody […] first heard Coltrane before the Miles Davis period and says Trane was playing like Sonny Stitt and Dexter Gordon. „It was hipper than that,“ Moody says, „but that was the sound. He was already exploring new avenues of chord changes. I heard him in Cleveland playing alto saxophone with a guy named Gay Crosse, and I said, ‚Damn, who was that cat?‘ Trane was smokin‘. He had another kind of drive. He sounded different from Charlie Parker and Dexter [Gordon] and everybody.“

    ~ Coltrane Reference, 70

    :: 1952 ::

    Am 6. Januar gab Coltrane mit „Specs“ Wright und Musikern aus Baltimore dort ein Konzert im Blue Room des York Hotels. Dann nahm er am 19. Januar mit Gay Crosse and His Good Humor Six auf, mit denen er auch von Januar bis Ende März auftrat („Specs“ Wright war auch wieder mit dabei). Diese Aufnahmen sind mir unbekannt.
    Ca. Ende März/Anfang April verliess Coltrane die Band von Grosse um bei Earl Bostic anzufangen, mit dem er am 7. April im Studio war.

    Note: The late saxophonist Bill Barron siad that he had a tape of himself, Coltrane, and pianist Hasaan Ibn Ali jamming at his or Ali’s house in 1952. Lewis Porter checked with Barron’s widow, with trombonist Bill Lowe (a close friend of the Barrons), and with Barron’s younger brother, pianist Kenny. The tape has never resurfaces, but by all accounts it did exist.

    ~ Coltrane Reference, 71

    Eine höchst faszinierende Vorstellung! Grad im Gegensatz zu den Rhythm and Blues Aufnahmen, die Coltrane mit Bostic machte… (übrigens erneut mit „Specs“ Wright).

    [Coltrane] was the only musician that I knew that could play as long as he played and still keep some interest and some fire going. And Earl Bostic could do that too, and I think that’s where he captured that,

    ~ Roy Haynes, Interview von der Enhanced CD „The Ultimate Blue Train“, 1997

    Mit Bostic enstanden am 15. August weitere Aufnahmen (die einzigen mit Coltrane, die ich kenne – aber ohne Soli von Coltrane).
    Dann enstanden im Oktober 1952 insgesamt sechs weitere Stücke mit Gay Crosse, die ich auch nicht kenne (diese Aufnahmen – aber nicht die vom Januar – wären auf einer Bear Family 8CD-Box zu hören, „A Shot in the Dark – Nashville Jumps: Blues and Rhythm on Nashville Independent Labes 1945-1955″).

    Ende Juli 1952 kaufte Coltrane sich ein Haus in Philadelphia (mit einem G.I. Darlehen).
    Mehr über Coltranes Haus in Philadelphia:
    http://sct.temple.edu/blogs/murl/2009/06/17/strawberry-mansion-coltrane’s-house-of-blues/

    Eine Prise Politik zwischendurch – aus einem Brief, den Coltrane am 12. November 1952 aus Cleveland an seine Mutter schickte:

    Tell Mary, Lonnie an Po hello for me. Let’s not get into any more debt because your party is in power now & God knows what will happen! At least I think you voted Republican, though I hope not.

    ~ Coltrane Reference, 77

    Coltrane hatte selber finanzielle Sorgen, besonders weil ihm sein Saxophon abhanden gekommen war (er schrieb darüber im selben Brief).
    Im Dezember 1952 oder Januar 1953 verliess Coltrane dann Crosse wieder und kehrte nach Philadelphia zurück, in eine Band von – ja genau – Charles „Specs“ Wright.

    (Daten und allgemeine Infos aus „Coltrane Reference“, S. 1-78)

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    Cousin Mary, ihr hat Coltrane das verspielte Thema gewidmet, das auf dem Atlantic-Album Giant Steps zu hören ist… sie gab Joel Dorn ein Interview, das im Booklet von „John Coltrane – The Heavyweight Champion: The Complete Atlantic Recordings, 1995, S. 30-37, abgedruckt ist – ein paar Auszüge:

    JD: Was it a musical household?
    MA: Well, John’s mom played the piano, not professionally or anything. And my mother sang. John’s father played instruments, but he did it to entertain himself within his own bedroom. I don’t think Uncle John [Coltranes Vater] brought his violin or his ukulele outside of that bedroom. And we had a big radio in the living room that stayed on all the timee. We listened to everything
    […]
    JD: When did he first start playing
    MA: When he joined the Boy Scout band in our church. Reverend Steele was the head of it. And John had a music teacher in high school named Mrs. Yokely. But after our fathers passed, things changed. Our mothers had to go to work, and my aunt and my mother worked together at a country club. John used to shine shoes there. Our whole thing changed. No one really knew how we lived, but we had to rent out our bedrooms, and we all slept downstairs. My mother, John, and I all slept in the dining room. John’s mother slept upstairs in the bedroom because she had arthritis and needed special attention.
    […]
    JD: Was John involved in music when you got to Philly?
    MA: Oh, definitely, yes. He had started to play alto before he had left High Point. Even as a child he would sit at the table and practice all the time. He practiced all the time.
    JD: He had discipline that early in the game?
    MA: Yes, he would just sit in the dining room and practice.
    JD: What kind of music did he like back then?
    MA: Oh, he liked the big bands. That’s what he first heard, the big bands. And then after a while you couldn’t tell him that he wasn’t Johnny Hodges.
    JD: Was Hodges his first hero?
    MA: Yes.
    JD: Did John like popular music of the day?
    MA: We listened to everything on the radio. We listened to Frank Sinatra, everybody, you name it. He and I would turn the radio uploud so that we could hear it in the kitchen.
    JD: When did he first work professionally?
    MA: In Philly. He worked with Jimmy Heath. He started working all the clubs on Columbia Avenue. The clubs ran from 9th Street up to 23rd. He played everything – jazz, blues, whatever.
    JD: Did he have an jobs other than being a musician?
    MA: He didn’t want any other jobs. The only reason he got a job was to stay out of service. And he was interested in clothes at this time. He had real good taste in clothes. Any money he got, he would take and buy clothes.
    JD: Who were some of his musical friends in Philly?
    MA: Jimmy Heath, Johnny Coles, Cal Massey, Bill Barron, and Bill Carney. All the Philly guys. And Specs Wright.
    […]
    JD: Did his personality stay constant through the years?
    MA: He was the sweetest guy in the world. And even with all the things that he went through, he was still the sweetest guy in the world. When there were distractions, he still took care of business.
    JD: Distractions like what – drums?
    MA: Yes, and that’s when I knew he was going into something really big. Most people, when you’re talking about something like drug addiction, would say „Well, this is going to hold him back,“ or „This is going to be no good.“ But I looked at him then and I knew he was going someplace.
    […]
    JD: Where you surprised that „the sweetest guy in the world“ got involved with drugs and alcohol?
    MA: Not really, it was the environment. All those guys were under a lot of pressure. It was a rough life. But they all had talent – drugs were just part of that scene. I get disgusted with drug addicts now. They don’t have talent, they’re just into drugs.
    […]
    JD: Was he interested in anything else besides music?
    MA: Yes, eating. He love to eat.
    […]
    JD: Was he a cook?
    MA: No. He learned to cook things he wanted, like oatmeal. Or he’d make a big thing of hot chocolate. He was real particular about his eggs. He didn’t like any crust on the white part. My mother and aunt would always say, „If that’s the way you want them, then you cook ‚em.“

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    Und weiter geht’s, nachdem Coltrane die Band von Gay Crosse verlassen hatte.

    :: 1953 ::

    Im Laufe dieses Jahres entstand vermutlich die 78er, die Coltrane als Mitglied der Band des Drummers Coatesville Harris gemacht hat (mit dem Sänger Rodney Smith) – es ist dies die einzige Aufnahme von 1953 (und ich habe sie natürlich nie gehört). Im Februar spielte Coltrane auch mit Charles „Specs“ Wright.

    Coatesville hatte im Frühling 1951 mit der Band von Jimmy Heath gespielt. Der Sänger George Townes erinnerte sich 2005 in einem Interview an einen Auftritt, den er gehört hat:

    I: Mm hm. Do you have any, uh, you said, mentioned Coltrane. Do you have any special memories of working with Coltrane?

    GT: Uh, yeah. When I was in uh, when I first worked with him it was in Merchantville, New
    George recalls John Coltrane.
    Jersey. Place called ‘Over the Top’. He was with a guy named Freddie Bullock.
    George recalls John Coltrane. We used to
    work railroad together, he played vibes and piano. I was the singer. And, and ’Trane [John Coltrane] was playing, so, when we finished ’Trane said, ‘George, when we go back to Philly [61: 00] I want you with me.’ I said, ‘ok.’ Came back, he came into Spider Kelley’s.

    I: To, to which place?

    GT and I: Spider Kelley’s.

    I: Spider Kelley’s.

    GT: I went there, they had Fats Wright, a guy that had a gun and a bottle of wine underneath his, underneath the piano, that’s what he did all the time. Oh yeah, he didn’t take any crap, but he could play. He could play. Ya, no charts, you didn’t need it because you know, they would, we learned then. And, uh, there was a guy named, Bob, ah, Boyd, [61: 30] Jimmy Boyd on bass, he’s in California today, out of music…real estate. He’s in L.A. On drums we had Kenny Dennis, Nancy Wilson’s first husband, on drums. In the wings we had ’Trane on tenor, and Tommy Simms on trumpet. That was the first week. I was held over another week, on piano we had Shirley Scott, Jimmy, uh, Jimmy Merrit on bass [62: 00], Coatesville Harris on drums, and in the wings ’Trane and Simms. That’s how we started, then we did some more stuff. Going around, I mean, ’Trane. But, then he knew he wasn’t going to get anywhere here. So, he left, all of them left.

    :: 1954 ::

    Dann hat Coltrane entweder Ende 1953 oder im Januar 1954 bei Johnny Hodges angefangen – Coltrane selbst sagte, er habe 1953 bei Hodges begonnen und sei für sechs bis sieben Monate in seiner Band geblieben.

    Mit Hodges tourte Coltrane bis im Juli 1954. Das Septet bestand aus Emmett Berry, später Harold „Shorty“ Baker (t), Lawrence Brown (tb), ev. zu Beginn des Jahres Leroy Lovett, dann Richie Powell und ab Juni Call Cobbs (p), ev. zu Beginn Arthur Harper, dann John Williams (b), anfangs ev. Spencer Weston, dann James Johnson (d). Cobbs tauchte später mal kurz bei Albert Ayler auf, Richie Powell war Buds Bruder und spielte wenig später wunderbar im Max Roach-Clifford Brown Quintet, bevor er im Unfall mit Brownie verstarb. Baker und Brown waren natürlich langjährige Ellingtonians… Hodges hat für seine Band gerne Leute vom Duke „ausgeliehen“ oder abgeworben.
    Eine Live-Aufnahme, die auf diversen (Coltrane-)Boots zu finden ist, entstand vermutlich im Juni, vermutlich in Los Angeles, vermutlich bereits mit Call Cobbs am Piano. Coltrane wird in den Stücken „Castle Rock“ und „Don’t Blame Me“ alleine vorgestellt und soliert überdies auch in „Thru for the Night“ und „In a Mellotone“. Auf zwei Titeln wird ein unbekannter Sänger vorgestellt.
    Am 2. Juli nahm die Hodges Band im Radio Recorders in Los Angeles für Norgran drei Stücke auf, Coltrane ist nicht als Solist zu hören. Die Musik erschien – wie üblich bei frühen Produktionen von Norman Granz – auf diversen 78ern, EPs und LPs, heute ist sie greifbar auf dem Album „Used to Be Duke“.
    Coltrane hat Hodges vermutlich kurz nach dieser Session verlassen, an der Hodges-Session vom 5. August war er nicht beteiligt, im Gegensatz dazu, was auf der (alten, die neue „Verve Originals“ kenne ich nicht) CD gedruckt steht, ist Coltrane nicht zu hören und auch nicht auf den Session Logs erwähnt.
    Die CD ist also doppelt falsch, denn für den 2. Juli (ohne Soli) erwähnt sie Coltrane nicht, aber für den 5. August schon… der langen Rede kurzer Sinn: die einzigen Soli von 1954 sind auf dem Bootleg zu hören, der vermutlich im Juni entstanden ist.

    Im Herbst 1954 spielte Coltrane dann mit Mop Dudley and His Collates, der Sängerin Big Maybelle (mit Junior Walker an der Gitarre und Steve Davis, dem späteren Bassisten auf den Atlantic-Sessions).

    This may also be when Coltrane heard Art Tatum and Oscar Peterson at a private jam session. From „Coltrane on Coltrane“ (by John Coltrane, with Don DeMicheal, Down Beat, Sept. 29, 1960, pp. 26-27; quote is from p. 26): „One night I happened to run into [Art Tatum] in Cleveland. There were Art and Slam Stewart and Oscar Peterson and Ray Brown at a private session in some lady’s attic. […] I’ve never heard so much music.“

    ~ Coltrane Reference, 94

    Am 31. Dezember trat Coltrane zusammen mit Ted Curson in Vineland, NJ auf – Curson: „… and he played ‚Nancy with the Laughing Face,‘ I’ll never forget that. I never heard anything so great, so intense, with so much feeling“ (Priestley, 1987, 29, zit. nach: Coltrane Reference, 94).

    :: 1955 ::

    Früh in diesem Jahr hat Coltrane ev. einzelne Gigs mit Bullmoose Jackson gespielt und ist ev. auch an einem Abend wieder mit Johnny Hodges aufetreten. Ende Februar/Anfang März spielte Coltrane dann mit Bill Carney’s Hi-Tones (Carney-voc/perc, Shirley Scott-org, Albert „Tootie“ Heath-d) – sein erster Orgel-Gig? In einem Interview 1960 hat er Björn Fremer folgendes zu Protokoll gegeben:

    I left Hodges 1954, then I played around Philly with an organ trio. You’ve heard of Shirley Scott – she was the organist. She swung me out of the place sometimes. Al Heath was on drums and we had a wonderful group. I got a chance to play, I was the only horn so I could stretch out, building up on the horn. That was what I wanted. Being with this group helped me very much.

    ~ aus „The John Coltrane Story“, Liner Notes zur schwedischen Ausgabe von „Chamber’s Music“, Sonet SLP28, zit. nach: Coltrane Reference, 97)

    Tootie Heath hat sich später erinnert, dass die Gruppe sporadisch über ein Jahr zusammen aufgetreten sei (http://web.archive.org/web/20070928041509/http://www.iaje.org/article.asp?ArticleID=125).
    Anscheinend existiert auch ein Tape, aber gehört haben es auch die Autoren von „Coltrane Reference“ nicht.

    Im September spielte Coltrane dann mit Jimmy Smiths Trio in Philadelphia (Drummer unbekannt). Odean Pope hat Coltrane dann im Trio von Smith abgelöst, als dieser zu Miles Davis wechselte.

    Ab dem 27. September 1955 spielte Coltrane dann mit dem Quintett von Miles – das „first classic quintet“ war geboren: Miles Davis (t), John Coltrane (ts), Red Garland (p), Paul Chambers (b), „Philly“ Joe Jones (d).
    Das Quintett ist gleich sehr beschäftigt:
    27. September – 2. Oktober: Club Las Vegas, Baltimore, MD
    ca. 4. oder 5. – 9. Oktober: Detroit, MI (ev. Blue Bird Inn)
    13. – 26. Oktober: Birdland, NYC
    15. Oktober: Carnegie Hall, NYC
    17. Oktober: Andy’s Log Cabin, Gloucester Heights, NJ (in der näheren Umgebung von Philadelphia)
    Am 26. Oktober ging das Quintett dann für Miles‘ neues Label Columbia zum ersten Mal ins Studio.
    27. Oktober – 6. November: Jazzarama, Boston, MA
    7. – 13. November: Cotton Club, Cleveland, OH
    Am 16. November nahm das Quintett für Prestige das Album Miles auf und am 18. November trat es in Steve Allens TV-Show auf (die Aufnahme ist auf einigen Bootlegs und mittlerweile auch im offiziellen Prestige 4CD-Set des „Legendary Quintet“ zu finden).

    Weiter geht’s dann hier

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    gypsy-tail-wind
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    Hab mir die Hodges-Sessions eben angehört – Coltrane klingt gut auf den vier Stücken der Live-Aufnahme, auf er er soliert! Schon stark nach Gordon, wohl auch ein wenig nach Stitt… und ja, irgendwas frisches, eigenes ist schon da, auch wenn ich nicht genau sagen kann, was es ist. Auch sein Balladen-Feature „Don’t Blame Me“ ist sehr schön. Gordon war ja schon mit 18 oder 19 ein äusserst eindrücklicher Balladen-Spieler, bei Coltrane ging das etwas länger… Gillespie liess ihn 1951 nie solieren über den Balladen, Miles 1955/56 auch fast nie. Wirklich reif ist Coltrane was das betrifft wohl 1956 auf der Session mit Tadd Dameron zu hören, wo er auch einen wunderschönen Ton hat.

    Die Studio-Sessions mit Hodges laufen jetzt grad – wo man hier mal geglaubt hatte, Coltrane solieren zu hören ist mir ein Rätsel… aber schön ist die Musik trotzdem!

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    redbeansandrice

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    gypsy tail windFrüh in diesem Jahr hat Coltrane ev. einzelne Gigs mit Bullmoose Jackson gespielt und ist ev. auch an einem Abend wieder mit Johnny Hodges aufetreten. Ende Februar/Anfang März spielte Coltrane dann mit Bill Carney’s Hi-Tones (Carney-voc/perc, Shirley Scott-org, Albert „Tootie“ Heath-d) – sein erster Orgel-Gig?

    an diese Stelle gehört natürlich das folgende grandiose Foto:

    (vorne: Heath, Scott, Coltrane, Bandleader Bill Carney im Hintergrund)

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