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Friedrich
Hallo,
seit meinem letzten post zu Teil 1 (Tracks 1- 8) sind knapp 100 weitere posts ins Land gegangen. Kann ich unmöglich alles durchlesen. Muss mich daher damit bescheiden, völlig naive aber auch unvoreingenommene Kommentare zum zweiten Teil (Tracks 9 – 15) dieses sehr schönen BFTs beizusteuern. Fürchte, ich kann auch nichts Sachdienliches zur Aufklärung des BFTs beitragen.
Weiter geht’s:
#09
You don’t know what Love is. Da haben wir sie wieder, die Atmosphäre nassen, im Laternenlicht schimmernden Asphalts. Schöne geschmeidige Posaune, melancholisch und nachdenklich. Fast wie Gesang ohne Worte und dadurch noch stimmungsvoller. Ein aufgeregteres Sax, das damit einen schönen Kontrast bildet. Das Piano vermittelt. Sehr schön.alles richtig, mit dem Asphalt, der im Laternenlicht schimmert nimmst du das Cover vorweg, das ich hier natürlich im Rahmen der Auflösung posten werde… und die (bei Licht betrachtet durchaus unkonventionelle) Art wie der Posaunist eingesetzt wird, finde auch ich ziemlich bemerkenswert…
#10
Slightly latin ohne Latinos. Geht dann aber in einen etwas mainstreamigen Hard Bop über. Gut gelaunt, lässig, beschwingt. Der kleine Break kurz vor Schluss ist pfiffig. Finde ich schön, hat aber für mich – auch was die Solo-Stimmen betrifft – nicht ganz die Prägnanz von etwa #09. Ist aber natürlich auch eine etwas andere Sache.auch hier alles richtig (außer dass es bei den Solisten eine Überschneidung mit #9 gibt)
#11
Uiih, jetzt wird es gleich wieder ernst. Eine pianolose Besetzung mit einem dafür umso präsenteren Alt-Saxofonisten, der sich in einen Rausch spielt. Drummer zieht mit, bis das ganze zusammenbricht und ein für mich völlig verkopftes Drum-Bass Duett folgt. Not my cup of tea, I suppose.sooo ernst war es nun wirklich nicht gemeint, aber ist interessant zu sehen, dass die Erwartungen/Ansprüche an diesen Track hier irgendwie höher sind, als an viele andere…
#12
Eine seeehr weiche Trompete, doch Piano und Drums sind kaum weniger weich. Profis mit tadellosen Manieren. Klingt natürlich sehr schön, für meinen Geschmack aber etwas zu sauber und glatt. Sehr gepflegt, würde ich sagen.wer die Diskografie desTrompeters studiert, wird hier eher sowas wie den Anfang eines traurigen Endes lesen, weiß nicht, was es bedeutet, dass es alles so ordentlich klingt…
#13
Ein Sax zum Dahinschmelzen! Wieder ein Notturno. Ich bin für so was offenbar sehr empfänglich. Der Pianist packt etwas fester zu als der Saxofonist, das gibt wieder einen schönen, leicht kontrastierenden Mittelteil. Tolle Stimmung, schönes Stück!in der Tat!
#14
Ein etwas schlichtes, fast naives Bläserthema, zu dem der Pianist etwas trällert. Klingt alles ziemlich arrangiert, erinnert mich wieder an 50er West-Coast. Vielleicht auch wieder etwas steif, aber nicht uncharmant.es ist so charmant
#15
Zum Abschluss wird es etwas zupackender. Das Sax hat was von Soul Jazz. Ist das ein Alt, muss ich ganz doof fragen? Sonst hätte ich ja fast Gene Ammons in die Runde geworfen. Aber der ist eigentlich auch noch etwas derber. Bei allem Groove, den dieses Stück hat, ist es doch recht locker gestrickt und daher sehr entspannt. Schöner Ausklang dieses BFT.es ist in der Tat ein Tenor, und weniger derb als Ammons…
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Werbungkatharsis#11 Das Stück beginnt mit einem Einstieg, der erst einmal für Hardbop geschulte Ohren überrascht, da man sofort in der Musik ist, keine sich entwickelnden Variationen, keine Themenvorstellung – straight. Mit der Zeit beruhigt sich das Ganze etwas, der Drummer findet seinen Puls, aber die Musik bleibt stürmisch, drängend. Der Bass verrät sofort, dass es sich um etwas neueres Handeln muss, er scheint mir elektrisch verstärkt zu sein. Dadurch wird alles viel wuchtiger, viel bedrohlicher und natürlich hat es der Altsaxophonist schwer, gegen diese Klangmauer anzukommen. Er macht das auch wirklich gut und ich neige fast dazu, ein bißchen mit ihm mitzuleiden, denn das kostet offenbar schon Kraft. Manchmal merkt man, dass er nicht ganz mithalten kann, er spielt langsam aufsteigende Töne und pausiert fast ein bißchen. Trotzdem gefällt mir das bis am Anschlag spielen sehr gut. Sehr schade finde ich dagegen, dass der Break kommt. Da entweicht für mich fast alle Luft des Stücks und perkussiven Elemente muten eher wie Spielerei an. Interessant allemal, aber schade, dass die Energie weg ist, nur damit sich die beiden Kids auch noch austoben dürfen ;)
ist halt das Album des Drummers, aber ich muss zugeben, mir tut der Altist nicht soo leid…
#12 Zurück in der Vergangenheit hätte ich fast angenommen, aber auch hier wummert der Bass wieder so warm, dass es neuer sein müsste. Hier ist die Ausführung perfekt. Eine samtig klingende Trompete, ein Drummer, der sich offenbar zurückhalten muss, das aber gut ausbalancieren kann, mit den kraftvollen Besenschlägen und ein Bop-orientierter Pianist, der genau weiß, wie er so eine Ballade unterfüttern muss, um sie immer etwas spannend zu halten. So könnte aus meiner Sicht eine typische Blue Note Aufnahme der 90er aussehen. Handwerklich sehr gut gemacht, aber irgendetwas lässt mich irgendwie unbeeindruckt zurück, es läuft zu rund.
ist aus den 80ern und nicht auf Blue Note, ansonsten stimme ich zu, dass das hier so ein Fall für „wenn Alfred Lion doch weitergemacht hätte“ ist…
#13 Das ist nun wirklich wieder älter. Ich kann mir nicht helfen, denn auch wenn das zugrundeliegende Schema ähnlich zu #12 ist (Ballade, klar), ist hier mehr Esprit dabei. Besonders meine ich das beim Pianisten zu hören. Das Klavier klingt kratziger, es sind ein paar unsaubere Töne dabei, aber insgesamt ist das kantig-charmant. Das Saxophon spielt sehr luftig, ohne kühl zu wirken und dieses feine Vibrato ist toll. Da klingt noch einiges an Swing mit. So wie er aussetzt und dann die Töne an ganz anderer Stelle aus der Luft fischt, gefällt mir gut. Auch der Bassist prägt das Stück nicht, sondern trägt dezent, aber so, dass man sofort hören würde, wenn er fehlt. Das könnte nun wieder eine schöne Riverside-Aufnahme haben, oder etwas aus dem Black California? Hier würde mich nicht wundern, wenn ich die Band kenne.
ich hab das dumpfe Gefühl, dass wir hier mitten in eine Bildungslücke deinerseits gesprungen sind – die gute Nachricht ist, dass teja diese Art von Musik zur Zeit in Massen auf Vinyl kauft und bestimmt gerne ein paar Tipps gibt… (ist ja oben schon erkannt, weder Riverside noch Kalifornien sondern vier Franzosen)
#14 Die Antipode zu #1? Hier stelle ich jedenfalls sofort Verbindungen zum Opener her, alleine wie das Thema vorgetragen wird und sich dann das erste Solo ergibt. Da komme ich gleich schon zu Beginn in definitorische Schwierigkeiten. Ist das typisch New York? Oder doch Westküste? Jedenfalls hat das Stück viel Charme, eher im Sinne einer heimeligen Gemütlichkeit. Die Musiker geben sich auch alle Mühe, das Stück in einem wohlig-warmen Schönklang zu baden, ohne dabei hausbacken zu wirken. Auch hier scheinen mir eher Traditionalisten am Werk, vielleicht aus der Basie-Richtung? Gut gefällt mir, dass es keine auf den ersten Blick klar ersichtlichen Solo-Abfolgen gibt, das gibt dem Stück eine etwas eigene Note. Ich glaube, dass das stetig wachsen wird.
Das sind nicht Bud Shank und Bob Brookmeyer? Kam mir gerade, ohne dass ich das nochmal nachhören kann.nichts davon…
#15 Hier sind wir auf jeden Fall im New York der 60er. Das Stück fällt sofort auf, da es vom Rhythmus her ein bisschen ungewöhnlich erscheint, viele Stops und Pausen, die natürlich der Drummer vorgibt. Auf jeden Fall erst einmal ungewohnt. Der Pianist verbindet alles mit einander und spielt ein wenig Rubato, oder? Jedenfalls ist er aus meiner Sicht stark im Bop verortet und schlägt in der Mitte seines Solos immer mehr die Brücke zum Soul Jazz. Im Arpeggieren hört man das typische Van Gelder-Klavier. Irgendwie drängt sich mir Charles McPherson zusammen mit Barry Harris auf, aber das ist doch ein Tenorsaxophon. Johnny Griffin möglicherweise, oder auch Clifford Jordan. Am Klavier könnte dann auch der frühe Cedar Walton sitzen. Aber wahrscheinlich wäre das alles zu einfach?
Das Stück funkt bei mir jedenfalls nicht wirklich, zu sehr hemmen mich diese rhythmischen Verschiebungen, das stockt irgendwie.nein, nicht auf Anhieb gekriegt – aber immerhin Jordan und Walton direkt genannt, was mE fast das gleiche ist… in diesem Sinne :party:
Ich danke Dir herzlich für diesen bft. Vor allem für Harden, der mir bisher komplett unter dem Radar vorbei ging und ich ja gerade ‚obskure‘ Trompeter sehr schätze. Auch wurde ich bestärkt, mich mit Sonny Stitt zu beschäftigen. Auf weiter Auflösungen bin ich gespannt, werde mich nun mal durch die Teile hier durchschlagen, die ich noch nicht gelesen habe.
das mit Sonny Stitt unterstütze ich durchaus, aber hier meinst du vermutlich Sonny Criss!
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.Inwiefern findest Du die Posaune in #9 unkonventionell eingesetzt? Er hat einfach den Lead im Stück, das mag auf einer vom Altsaxer geleiteten Session nicht selbstverständlich sein, aber auch das kam vor. Oder was meinst Du genau?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagenau, dass man sagt, „Pass auf Ole, das mit den Soli ist nicht sooo deine Stärke, aber das Thema klingt doch viel toller, wenn du es alleine spielst“ – klingt ziemlich banal, aber sowas hört man nicht oft im Hard Bop… (also, dass der zweite Bläser mehr für die Farben eingesetzt wird, als als gleichberechtigter oder geringfügig unterprivilegierter zweiter Solist)
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.Okay… verstehe einigermassen. Aber Hardbop ist das eh nicht, oder? (Frag mich nicht, WAS es ist… ich würd wohl Mainstream sagen… – schlag mich, alex!)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaist komisch, oder – aber wie soll ein Album von 1959 mit Kelly/Cranshaw/Perkins als Rhythmusgruppe nicht Hard Bop sein? (angeblich der gleiche Monat wie die Kind Of Blue session mit Kelly, no less) ich denke, hier wurden eine handvoll clevere bewuste Entscheidungen getroffen, die das ganze nicht als Hard Bop erscheinen lassen, ähnlich wie vielleicht ein Album von Frank Strozier nicht wie Hard Bop wirkt… aber ich würd trotzdem sagen, es ist Hard Bop, …, ob Criss selbst Hard Bopper war, Bebopper… ist auch schwierig, ich find man kann ihn nicht so lupenrein als Bebopper einstufen wie zB Duke Jordan oder Howard McGhee, auch wenn er natürlich in den Anfangstagen dabei war… und ich bin geneigt, Leute die den Bebop genommen haben, und im Laufe der 50er weitere Farben hinzugefügt haben, als Hard Bopper einzusortieren, so wie Art Farmer oder Gigi Gryce oder Oliver Nelson Hard Bopper waren… aber einfach ist das alles nicht… macht durchaus auch Sinn, sich den Hard Bop Begriff eng zu halten und dann ziemlich viel Musik als nicht klassifizierbar zu akzeptieren…
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.Ja, das sind immer wieder dieselben Überlegungen… und Du weisst ja mittlerweile, dass ich eher zur engeren Definition tendiere (den Rest kann man von mir aus gerne Bebop nennen, wenn’s denn nicht West Coast Jazz oder sowas ist… das ist bei Criss ja je nach Definition auch eine Option – die für mich aber nicht wirklich Sinn macht).
Spannend ist das hier auf jeden Fall! Ich hätte es tendentiell übrigens auch eher bei 1956 oder 1957 eingeordnet!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windJa, das sind immer wieder dieselben Überlegungen… und Du weisst ja mittlerweile, dass ich eher zur engeren Definition tendiere
das ist beides sehr wahr… ich glaub ich tendiere mittlerweile auch eher zu den engeren Definitionen (und würd mich dann von den Anspruch verabschieden, dass die Genres alles fassen, was es an Musik gibt, sind mehr so Orientierungpunkte, ähnlich wie manche Künstler Orientierungspunkte sind (also, man kann zum Beispiel „Monk“ oder „Miles“ (oder „elektrischer Miles“) ähnlich verwenden um Musik zu beschreiben wie „Black California“ oder „Hard Bop“… sind eher Kollektivbezeichnungen für ein paar Künstler oder Alben als Schubladen… naja, aber ausgereift ist da gar nichts…)
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.1. Ich verstehe, warum andere Jazzfans das mögen, aber mir ist das zu entspannt und dahinplätschernd. Der Trompeter spielt wirklich sehr schön, aber insgesamt bekomme ich den Gedanken von eindimensionaler Gemütlichkeit nicht aus dem Sinn. Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier mehr zu entdecken gibt – und ich brauche Musik, in der es mehr zu entdecken gibt als die Grundstimmung.
2. Herrlich verträumt, klar das ist „going through the motions“, aber hey, es funktioniert, jedenfalls für mich. Schöner Posaunist, leider ganz in den linken Stereokanal gemixt, wie es kurzzeitig Mode war, das raubt dem Instrument doch viel von seiner Präsenz. Einzig die Harfe bleibt etwas blass, das liegt aber an der Harfe an sich, die ist zu wenig dynamisch, um im Jazz mit dem Klavier oder sogar mit Vibes konkurrieren zu können.
3. Ich mag diese Aufnahme nicht, ich finde die beiden Musiker harmonieren nicht, stehen sich teilweise sogar wirklich im Weg. Klingt ein wenig wie eine vertonte Forumsdiskussion aber keine von den guten.
4. Sehr schön swingend, exzellenter kraftvoller Ton, prima Bläser-Ensemble, schönes Arrangement. Das Ende mit dem Solo und dem gänzlich anderen Tempo ist originell, war vielleicht aber nicht die beste Idee. Klingt als hätte das jemand inszeniert, der höhere Ambitionen hat als „nur“ in Jazz-Clubs zu spielen.
5. Drama, baby! Der Beginn ist ja überaus gravitätisch und dramatisch, dann wird es glücklicherweise etwas weniger prätentiös, aber auch das ist ein ambitioniertes Stück. Das Ende ist zu abrupt. Insgesamt ist mir das etwas zu bemüht, was bei Blake durchaus häufiger vorkommt.
6. Das ist ein eigenartiges, mysteriöses Stück, eines von den zahlreichen Experimenten mit Stimmen aus den 1970ern (?). Es ist nicht schlecht gemacht, aber es drängt mich auch nicht gerade, das Album zu besorgen.
7. Young besaß von allen Organisten schon am meisten Charakter und Mut zum Risiko. Und kein Organist hat einen „leichteren“, variableren Ton. Ich finde sein Charakter ist hier schon klar zu erkennen.
8. Ein Klavier-Overdub-Experiment oder sind das keine Overdubs? Ich komme damit nicht wirklich klar, ist mir etwas zu zerfahren.
9. Sehr konventionell, aber die Stimmung aus #4 findet hier ihre logische Fortsetzung. Natürlich sind das alles erstklassige Musiker, aber das ist auch wieder Jazz, den ich mir zu Hause nur gelegentlich anhören würde, weil er mir ein wenig glatt und zwanglos erscheint.
10. Natürlich ist auch das kompetent gespielt, aber mir fehlt hier eindeutig Spannung und Originalität. Es passt absolut, dass die Band ansonsten keinen Jazz gemacht hat – die haben eben ein solches Album aufgenommen, weil sie dachten, sie wüssten wie es funktioniert, aber es fehlt die Überzeugung, die Leidenschaft. In den 1990ern hätten sie eben einen Rapper genommen. Oder Dance-Beats untergelegt.
11. Der Anfang ist toll, aber dann verzetteln sich die Musiker, man hat nicht den Eindruck, dass jemand einen Plan hat, was das werden soll. Für mich dann überraschend fängt sich das Stück wieder mit dem tollen Saxsolo, das fast orientalisch wirkt. Dann wird es wieder inkonsequent mit einem überflüssigen Drumsolo ™. Seltsames Ding.
12. Sehr sanft, angenehm, die Melodie und ihre Variationen sind sehr einnehmend, ist mir insgesamt vielleicht etwas zu mild.
13. Hier gefällt mir die leichte Überwindung der Traurigkeit im Verlauf des Stücks. Irgendwie tröstlich. Das Klaviersolo will aber nicht so recht passen, liegt aber auch am furchtbaren Klang des Instruments. The Sax shines though.
14. Gefällige Melodie, aber die Musik zieht etwas an mir vorbei, obwohl ich ihn mir mehrmals angehört habe.
15. Habe natürlich schon gelesen, wer das ist, gefällt mir gut.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.redbeansandricedas ist beides sehr wahr… ich glaub ich tendiere mittlerweile auch eher zu den engeren Definitionen (und würd mich dann von den Anspruch verabschieden, dass die Genres alles fassen, was es an Musik gibt, sind mehr so Orientierungpunkte, ähnlich wie manche Künstler Orientierungspunkte sind (also, man kann zum Beispiel „Monk“ oder „Miles“ (oder „elektrischer Miles“) ähnlich verwenden um Musik zu beschreiben wie „Black California“ oder „Hard Bop“… sind eher Kollektivbezeichnungen für ein paar Künstler oder Alben als Schubladen… naja, aber ausgereift ist da gar nichts…)
Das beschreibt ziemlich gut, wie ich diese Dinge moment sehe.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandricedas ist beides sehr wahr… ich glaub ich tendiere mittlerweile auch eher zu den engeren Definitionen (und würd mich dann von den Anspruch verabschieden, dass die Genres alles fassen, was es an Musik gibt, sind mehr so Orientierungpunkte, ähnlich wie manche Künstler Orientierungspunkte sind (also, man kann zum Beispiel „Monk“ oder „Miles“ (oder „elektrischer Miles“) ähnlich verwenden um Musik zu beschreiben wie „Black California“ oder „Hard Bop“… sind eher Kollektivbezeichnungen für ein paar Künstler oder Alben als Schubladen… naja, aber ausgereift ist da gar nichts…)
Nur ganz kurz dazu. Das sehe ich alles ähnlich. Weil es um Criss ging, den ich irgendwie zu den „Individualisten“ (wegen seiner Art zu spielen) zähle, tue ich mich da auch etwas schwer mit dem Begriff „Hard Bop“. Die Kurzform „Bop“ passt wiederum ganz gut, weil das eine das andere nicht ausschließt. Bei Art Pepper sehe ich es ganz ähnlich, auch kein reiner „Hard Bopper“.
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Pepper finde ich eindeutiger – anfangs ein West Coast Jazzer mit deutlichen Bebop-Anleihen, in den 50ern mit Hardbop-Anleihen (manchmal – hing aber eher von den Rhythmusgruppen als von Pepper ab) und später (nach den Gefängnisaufenthalten) schlicht Art Pepper.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandrice
das mit Sonny Stitt unterstütze ich durchaus, aber hier meinst du vermutlich Sonny Criss!Da hast Du vollkommen Recht. Stitt gehört aber auch noch zu den ’schattigeren Ecken‘. Damit stimme ich Dir auch zu, dass Du möglicherweise eine Bildunglücke erwischt hast, denn derer habe ich viele!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIInail751. Ich verstehe, warum andere Jazzfans das mögen, aber mir ist das zu entspannt und dahinplätschernd. Der Trompeter spielt wirklich sehr schön, aber insgesamt bekomme ich den Gedanken von eindimensionaler Gemütlichkeit nicht aus dem Sinn. Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier mehr zu entdecken gibt – und ich brauche Musik, in der es mehr zu entdecken gibt als die Grundstimmung.
ganz generell gilt wohl, dass Other Sounds von Yusef Lateef für viele Zwecke der bessere Einstieg in Hardens Werk ist (auch wenn ich The King and I bevorzuge)
2. Herrlich verträumt, klar das ist „going through the motions“, aber hey, es funktioniert, jedenfalls für mich. Schöner Posaunist, leider ganz in den linken Stereokanal gemixt, wie es kurzzeitig Mode war, das raubt dem Instrument doch viel von seiner Präsenz. Einzig die Harfe bleibt etwas blass, das liegt aber an der Harfe an sich, die ist zu wenig dynamisch, um im Jazz mit dem Klavier oder sogar mit Vibes konkurrieren zu können.
interessanter Standpunkt (also, ziemlich entgegengesetzt zu den meisten anderen, die sich geäußert haben)
3. Ich mag diese Aufnahme nicht, ich finde die beiden Musiker harmonieren nicht, stehen sich teilweise sogar wirklich im Weg. Klingt ein wenig wie eine vertonte Forumsdiskussion aber keine von den guten.
:lol:
4. Sehr schön swingend, exzellenter kraftvoller Ton, prima Bläser-Ensemble, schönes Arrangement. Das Ende mit dem Solo und dem gänzlich anderen Tempo ist originell, war vielleicht aber nicht die beste Idee. Klingt als hätte das jemand inszeniert, der höhere Ambitionen hat als „nur“ in Jazz-Clubs zu spielen.
könnt mir gut vorstellen, dass er tatsächlich nie in Jazz-Clubs gespielt hat…
5. Drama, baby! Der Beginn ist ja überaus gravitätisch und dramatisch, dann wird es glücklicherweise etwas weniger prätentiös, aber auch das ist ein ambitioniertes Stück. Das Ende ist zu abrupt. Insgesamt ist mir das etwas zu bemüht, was bei Blake durchaus häufiger vorkommt.
denke, der dramatische Einstieg ist auch ein Stück weit ironisch gemeint – gerade wo das riff des originals so abgenudelt ist (erinnere irgendwie dumpf, ich hätt das sogar mal bei Element of Crime zitiert gehört, aber das mag eine Fehlleistung meines Gedächtnisses sein…)
6. Das ist ein eigenartiges, mysteriöses Stück, eines von den zahlreichen Experimenten mit Stimmen aus den 1970ern (?). Es ist nicht schlecht gemacht, aber es drängt mich auch nicht gerade, das Album zu besorgen.
alles richtig (außer, dass das Album essentiell ist)
7. Young besaß von allen Organisten schon am meisten Charakter und Mut zum Risiko. Und kein Organist hat einen „leichteren“, variableren Ton. Ich finde sein Charakter ist hier schon klar zu erkennen.
Mut zum Risiko, klar ohne Ende, Charakter bin ich mir sehr viel weniger sicher… vielleicht sollten wir irgendwann demnächst tatsächlich das von vorgarten vorgeschlagene Young Hörprojekt machen… freut mich, dass dir das Stück gefällt, meine Einschätzung ist eher, dass man hier schon hören kann, das Young sehr sehr gut ist, aber das man IHN noch nicht wirklich hören kann..
8. Ein Klavier-Overdub-Experiment oder sind das keine Overdubs? Ich komme damit nicht wirklich klar, ist mir etwas zu zerfahren.
jaja (also, ich glaub eher keine overdubs)
9. Sehr konventionell, aber die Stimmung aus #4 findet hier ihre logische Fortsetzung. Natürlich sind das alles erstklassige Musiker, aber das ist auch wieder Jazz, den ich mir zu Hause nur gelegentlich anhören würde, weil er mir ein wenig glatt und zwanglos erscheint.
ich find ja, Criss brennt immer ein bißchen…
10. Natürlich ist auch das kompetent gespielt, aber mir fehlt hier eindeutig Spannung und Originalität. Es passt absolut, dass die Band ansonsten keinen Jazz gemacht hat – die haben eben ein solches Album aufgenommen, weil sie dachten, sie wüssten wie es funktioniert, aber es fehlt die Überzeugung, die Leidenschaft. In den 1990ern hätten sie eben einen Rapper genommen. Oder Dance-Beats untergelegt.
das werd ich mir durch den kopf gehen lassen müssen…
11. Der Anfang ist toll, aber dann verzetteln sich die Musiker, man hat nicht den Eindruck, dass jemand einen Plan hat, was das werden soll. Für mich dann überraschend fängt sich das Stück wieder mit dem tollen Saxsolo, das fast orientalisch wirkt. Dann wird es wieder inkonsequent mit einem überflüssigen Drumsolo ™. Seltsames Ding.
klar ist der Anfang besser als das Ende (hatte irgendwie auch ein bißchen wollen, ob ich als Schlagzeuganalphabet der einzige bin, den hier hintenraus was nervt…)
12. Sehr sanft, angenehm, die Melodie und ihre Variationen sind sehr einnehmend, ist mir insgesamt vielleicht etwas zu mild.
ja, das ist sehr sanft… vielleicht erkennt es auch deshalb keiner …
13. Hier gefällt mir die leichte Überwindung der Traurigkeit im Verlauf des Stücks. Irgendwie tröstlich. Das Klaviersolo will aber nicht so recht passen, liegt aber auch am furchtbaren Klang des Instruments. The Sax shines though.
komisch, ich find das alles sehr organisch…
14. Gefällige Melodie, aber die Musik zieht etwas an mir vorbei, obwohl ich ihn mir mehrmals angehört habe.
dass das hier keinen so richtig packt… kann ich Stunden hören
15. Habe natürlich schon gelesen, wer das ist, gefällt mir gut.
ist auch gut
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.redbeansandriceganz generell gilt wohl, dass Other Sounds von Yusef Lateef für viele Zwecke der bessere Einstieg in Hardens Werk ist (auch wenn ich The King and I bevorzuge)
Ich weiß ja nicht, aber mir scheint, dass man den Rahmen der LP nicht vernachlässigen darf. Immerhin handelt es sich dabei um Interpretationen von Stücken aus einem Musical. Natürlich fällt es da schwer, gegen Alben mit Coltrane und Lateef anzukommen. Harden macht aber offenbar genau das, was die Musik verlangt: Er spielt die Melodien aus, er badet in Schönklang und versucht nicht, da etwas verkopftes anderes draus zu machen.
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III -
Schlagwörter: Blindfold Test
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