Re: Blindfoldtest #8 – Redbeansandrice

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redbeansandrice

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Friedrich

Hallo,

seit meinem letzten post zu Teil 1 (Tracks 1- 8) sind knapp 100 weitere posts ins Land gegangen. Kann ich unmöglich alles durchlesen. Muss mich daher damit bescheiden, völlig naive aber auch unvoreingenommene Kommentare zum zweiten Teil (Tracks 9 – 15) dieses sehr schönen BFTs beizusteuern. Fürchte, ich kann auch nichts Sachdienliches zur Aufklärung des BFTs beitragen.

Weiter geht’s:

#09
You don’t know what Love is. Da haben wir sie wieder, die Atmosphäre nassen, im Laternenlicht schimmernden Asphalts. Schöne geschmeidige Posaune, melancholisch und nachdenklich. Fast wie Gesang ohne Worte und dadurch noch stimmungsvoller. Ein aufgeregteres Sax, das damit einen schönen Kontrast bildet. Das Piano vermittelt. Sehr schön.

alles richtig, mit dem Asphalt, der im Laternenlicht schimmert nimmst du das Cover vorweg, das ich hier natürlich im Rahmen der Auflösung posten werde… und die (bei Licht betrachtet durchaus unkonventionelle) Art wie der Posaunist eingesetzt wird, finde auch ich ziemlich bemerkenswert…

#10
Slightly latin ohne Latinos. Geht dann aber in einen etwas mainstreamigen Hard Bop über. Gut gelaunt, lässig, beschwingt. Der kleine Break kurz vor Schluss ist pfiffig. Finde ich schön, hat aber für mich – auch was die Solo-Stimmen betrifft – nicht ganz die Prägnanz von etwa #09. Ist aber natürlich auch eine etwas andere Sache.

auch hier alles richtig (außer dass es bei den Solisten eine Überschneidung mit #9 gibt)

#11
Uiih, jetzt wird es gleich wieder ernst. Eine pianolose Besetzung mit einem dafür umso präsenteren Alt-Saxofonisten, der sich in einen Rausch spielt. Drummer zieht mit, bis das ganze zusammenbricht und ein für mich völlig verkopftes Drum-Bass Duett folgt. Not my cup of tea, I suppose.

sooo ernst war es nun wirklich nicht gemeint, aber ist interessant zu sehen, dass die Erwartungen/Ansprüche an diesen Track hier irgendwie höher sind, als an viele andere…

#12
Eine seeehr weiche Trompete, doch Piano und Drums sind kaum weniger weich. Profis mit tadellosen Manieren. Klingt natürlich sehr schön, für meinen Geschmack aber etwas zu sauber und glatt. Sehr gepflegt, würde ich sagen.

wer die Diskografie desTrompeters studiert, wird hier eher sowas wie den Anfang eines traurigen Endes lesen, weiß nicht, was es bedeutet, dass es alles so ordentlich klingt…

#13
Ein Sax zum Dahinschmelzen! Wieder ein Notturno. Ich bin für so was offenbar sehr empfänglich. Der Pianist packt etwas fester zu als der Saxofonist, das gibt wieder einen schönen, leicht kontrastierenden Mittelteil. Tolle Stimmung, schönes Stück!

in der Tat!

#14
Ein etwas schlichtes, fast naives Bläserthema, zu dem der Pianist etwas trällert. Klingt alles ziemlich arrangiert, erinnert mich wieder an 50er West-Coast. Vielleicht auch wieder etwas steif, aber nicht uncharmant.

es ist so charmant

#15
Zum Abschluss wird es etwas zupackender. Das Sax hat was von Soul Jazz. Ist das ein Alt, muss ich ganz doof fragen? Sonst hätte ich ja fast Gene Ammons in die Runde geworfen. Aber der ist eigentlich auch noch etwas derber. Bei allem Groove, den dieses Stück hat, ist es doch recht locker gestrickt und daher sehr entspannt. Schöner Ausklang dieses BFT.

es ist in der Tat ein Tenor, und weniger derb als Ammons…

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