Re: Blindfoldtest #8 – Redbeansandrice

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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1. Ich verstehe, warum andere Jazzfans das mögen, aber mir ist das zu entspannt und dahinplätschernd. Der Trompeter spielt wirklich sehr schön, aber insgesamt bekomme ich den Gedanken von eindimensionaler Gemütlichkeit nicht aus dem Sinn. Ich habe nicht den Eindruck, dass es hier mehr zu entdecken gibt – und ich brauche Musik, in der es mehr zu entdecken gibt als die Grundstimmung.

2. Herrlich verträumt, klar das ist „going through the motions“, aber hey, es funktioniert, jedenfalls für mich. Schöner Posaunist, leider ganz in den linken Stereokanal gemixt, wie es kurzzeitig Mode war, das raubt dem Instrument doch viel von seiner Präsenz. Einzig die Harfe bleibt etwas blass, das liegt aber an der Harfe an sich, die ist zu wenig dynamisch, um im Jazz mit dem Klavier oder sogar mit Vibes konkurrieren zu können.

3. Ich mag diese Aufnahme nicht, ich finde die beiden Musiker harmonieren nicht, stehen sich teilweise sogar wirklich im Weg. Klingt ein wenig wie eine vertonte Forumsdiskussion aber keine von den guten.

4. Sehr schön swingend, exzellenter kraftvoller Ton, prima Bläser-Ensemble, schönes Arrangement. Das Ende mit dem Solo und dem gänzlich anderen Tempo ist originell, war vielleicht aber nicht die beste Idee. Klingt als hätte das jemand inszeniert, der höhere Ambitionen hat als „nur“ in Jazz-Clubs zu spielen.

5. Drama, baby! Der Beginn ist ja überaus gravitätisch und dramatisch, dann wird es glücklicherweise etwas weniger prätentiös, aber auch das ist ein ambitioniertes Stück. Das Ende ist zu abrupt. Insgesamt ist mir das etwas zu bemüht, was bei Blake durchaus häufiger vorkommt.

6. Das ist ein eigenartiges, mysteriöses Stück, eines von den zahlreichen Experimenten mit Stimmen aus den 1970ern (?). Es ist nicht schlecht gemacht, aber es drängt mich auch nicht gerade, das Album zu besorgen.

7. Young besaß von allen Organisten schon am meisten Charakter und Mut zum Risiko. Und kein Organist hat einen „leichteren“, variableren Ton. Ich finde sein Charakter ist hier schon klar zu erkennen.

8. Ein Klavier-Overdub-Experiment oder sind das keine Overdubs? Ich komme damit nicht wirklich klar, ist mir etwas zu zerfahren.

9. Sehr konventionell, aber die Stimmung aus #4 findet hier ihre logische Fortsetzung. Natürlich sind das alles erstklassige Musiker, aber das ist auch wieder Jazz, den ich mir zu Hause nur gelegentlich anhören würde, weil er mir ein wenig glatt und zwanglos erscheint.

10. Natürlich ist auch das kompetent gespielt, aber mir fehlt hier eindeutig Spannung und Originalität. Es passt absolut, dass die Band ansonsten keinen Jazz gemacht hat – die haben eben ein solches Album aufgenommen, weil sie dachten, sie wüssten wie es funktioniert, aber es fehlt die Überzeugung, die Leidenschaft. In den 1990ern hätten sie eben einen Rapper genommen. Oder Dance-Beats untergelegt.

11. Der Anfang ist toll, aber dann verzetteln sich die Musiker, man hat nicht den Eindruck, dass jemand einen Plan hat, was das werden soll. Für mich dann überraschend fängt sich das Stück wieder mit dem tollen Saxsolo, das fast orientalisch wirkt. Dann wird es wieder inkonsequent mit einem überflüssigen Drumsolo ™. Seltsames Ding.

12. Sehr sanft, angenehm, die Melodie und ihre Variationen sind sehr einnehmend, ist mir insgesamt vielleicht etwas zu mild.

13. Hier gefällt mir die leichte Überwindung der Traurigkeit im Verlauf des Stücks. Irgendwie tröstlich. Das Klaviersolo will aber nicht so recht passen, liegt aber auch am furchtbaren Klang des Instruments. The Sax shines though.

14. Gefällige Melodie, aber die Musik zieht etwas an mir vorbei, obwohl ich ihn mir mehrmals angehört habe.

15. Habe natürlich schon gelesen, wer das ist, gefällt mir gut. :-)

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.