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AutorBeiträge
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redbeansandricedanke fuer die Scans! find glaub ich bisher die Emile Barnes Session von 1951 das tollste von den Pierces (das), mag aber auch die beiden Riverside Alben sehr gern… diese Atlantic New Orleans Jazz Sessions muss ich auf jeden Fall sammeln, Pierce/Robinson war neulich die erste, aber die anderen drei (Liste) sollten auch nicht so schwer zu finden sein
Von diesen Atlantic NO-Platten habe ich eine lange auf Vinyl – ich glaub sogar zwei, aber in meiner Liste steht nur eine (Jazz at Preservation Hall III – Paul Babarin’s Band / Punch Miller’s Bunch & George Lewis).
Und die 1951er-Session von Barnes hab ich hier drauf (mit ein paar Tracks mehr):
https://www.discogs.com/release/13183010-Emile-Barnes-Introducing-DeDe-Billie-Pierce-The-Louisiana-Joymakers-Introducing-DeDe-Billie-Pierce—
@clasjaz – bin jetzt grad drüben beschäftigt, lese und antworte aber sehr gerne morgen, danke!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
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Habe jetzt eben Eure Beiträge gelesen. Mehr als zwei Baff-Momente. Der größte war die Auflösung. (Ich dachte zwar beim Tippen, ich sollte nicht immer nur von Pianisten schreiben …, aber eben ohne jeden Gedanken an Williams oder McPartland.) Und dass Nr. 2 wohl nur von mir nicht gemocht wird. Dass @vorgarten da in eine ganz andere Richtung hörte, aber natürlich die richtigere. @friedrich Deine Anmerkung zur Zeit konnte ich beim Erinnern an das Hören sehr gut nachvollziehen.
Danke @gypsy-tail-wind
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was heißt schon richtig oder falsch, @clasjaz. ich habe deine kommentare mit großem interesse gelesen. was mich sehr gewundert hat, war, dass du dich nicht in akiyoshi verliebt hast. vielleicht habe ich da auch ein ganz falsches bild von leuten, die genauso viel jazz wie debussy hören… aber brauchte es bill evans nach #11 noch? (na klar, aber…)
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Ich kriege nach wie vor viel weniger in die Tage als mir lieb ist – aber das ist halt so, muss ich damit leben. Jedenfalls gerade erst Deine Kommentare gelesen @clasjaz. Ein paar davon verwunderten mich sehr – dass z.B. Blossom Dearie den (Country-)Blues spielen könnte wie Mary Lou Williams, dass die für meine Ohren rabenschwarze Pianistik von Dorothy Donegan so ähnlich wie die in einer kristallen (und sich damit vermutlich als sehr „aus ihrer Zeit“ erweisende*) Sichtweise des Barock wurzelnde von Marian McPartland ähnlich sein sollen. Dass Du aber bei Patti Bown etwas Anderes hörst, passt denn wiederum sehr – etwas provokativ möchte ich fast so etwas sagen wie: die hat sich aus den Korsetten freigespielt, in denen die meisten anderen irgendwie verhaftet blieben. Das betrifft dann natürlich Toshiko Akiyoshi mit ihrem ganz anderen Hintergrund und ihren Japonismen auch nicht. Aber auch sie musste (wollte) sich aus diesen sehr zarten Anfängen – so schön sie sind, mich dünkt das schon recht „eng“) später freispielen. Die Gedanken in diesen salopp dahingeschriebenen Zeilen mögen gerade zu sehr auf den Gender-Aspekt abzielen, aber ich denke auch wirklich, dass man den kaum überbetonen kann (vgl. dazu die Bemerkungen von @vorgarten oben).
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*) Okay, das ist ja logisch, wir können alle nicht aus unserer Zeit raus.—
Danke jedenfalls fürs Mitmachen! Und klar, auch meine Verwunderung über die erwähnten Vergleiche oder Parallelen in Deinen Zeilen haben mit richtig oder falsch nichts zu tun. Wir können ja auch nicht aus unseren Köpfen und Erfahrungshintergründen usw. raus – wir können diese nur erweitern, ändern – und mich dünkt gerade diese fortwährende Veränderung dessen, was wir kennen und fühlen das grosse Faszinosum dessen, was das Musikhören uns anbietet (wenn wir denn bereit sind, uns drauf einzulassen, aber ich denke wir wären andernfalls nicht hier im Forum gelandet).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Danke für das weitere Aufdröseln, @gypsy-tail-wind. Sagen wir also, in manchem Bereich habe ich ziemlich daneben gegriffen, ob nun namentlich richtig oder falsch, ist ja, so wie ich bfts verstehe, recht egal. Vielleicht habe ich mich bei dieser Auswahl einfach etwas verloren gefühlt, was ja nun wirklich nichts mit ihrer Güte zu tun hat. Und womöglich, ziemlich sicher sogar, hatte ich keinen guten Assoziationstag. (Daher auch die beiden Einleitungswörter.) Denn auf diese, die Assoziationen, bin ich fast immer zurückgeworfen oder angewiesen, oder hangele mich an ihnen hinauf oder hinab, ganz einfach, weil ich, abgesehen von ganz wenigen musikalischen Zweigen, kaum umfassende Kenntnis – das andere Ufer der Assoziationen – aufbaue. Natürlich bedingen sich die beiden Ufer einander, wenn die Musik ein Fluss sein sollte. Und Kenntnis und Assoziation ergänzen sich, schließen sich in einer Art wissenden Imagination zusammen. Und das ist für mich dann, wenn ich Musik höre, die ich sonst kaum höre, verdammt schwierig. Damit ist das Bild auch bereits erschöpft. Aber: Mit Assoziation meine ich nicht Beliebigkeit, etwas Zwingendes ist ja beinahe Teil ihrer Definition. Das alles schließt Veränderung nicht aus, das ist klar.
Ich werde die Stücke punktuell noch einmal hören, vor allem also auch Tokisho Akiyoshi. Denn, @vorgarten, meist treffen Deine Hinweise für mich sehr zu. Aber Debussy höre ich so gut wie nie.
Eh bien, danke noch einmal!
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Vielen Dank für den schönen BFT, @gypsy-tail-wind!
Kannte davon nichts und viele Musikerinnen sind mir völlig unbekannt. Deine ausführliche Beschreibung der Tracks muss ich mir noch in Ruhe durchlesen. Ceterum censeo, dass die kurze Form und der thematische Fokus dem BFT gut tut. Meinetwegen könnte man das Thema sogar schon vorher verraten – mir selbst geht es beim BFT weniger um das herausfinden der Stücke als vielmehr um das unvoreingenommene und vergleichende Hören. Man hört da ja viel bewusster hin!
clasjazfriedrich Deine Anmerkung zur Zeit konnte ich beim Erinnern an das Hören sehr gut nachvollziehen.
Das freut mich! Apropos bewusstes Hinhören … Ich fand es reizvoll, dass viele der Stücke eine Gemeinsamkeit hatten – das Piano-Trio -, abgesehen von dieser Gemeinsamkeit aber teils sehr unterschiedlich waren. So fallen diese Unterschiede um so mehr auf.
Im Nachhinein kommen mir meine Gedanken zum Umgang mit Zeit in dieser Musik eigentlich ganz selbstverständlich vor. Denn das ist doch einer der Faktoren, um die es bei aller Musik geht. Oder um die Unterschiede …
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)clasjazUnd Kenntnis und Assoziation ergänzen sich, schließen sich in einer Art wissenden Imagination zusammen. Und das ist für mich dann, wenn ich Musik höre, die ich sonst kaum höre, verdammt schwierig. Damit ist das Bild auch bereits erschöpft. Aber: Mit Assoziation meine ich nicht Beliebigkeit, etwas Zwingendes ist ja beinahe Teil ihrer Definition. Das alles schließt Veränderung nicht aus, das ist klar.
Ich werde die Stücke punktuell noch einmal hören, vor allem also auch Tokisho Akiyoshi. Denn, vorgarten, meist treffen Deine Hinweise für mich sehr zu. Aber Debussy höre ich so gut wie nie.da siehst du mal, wie gut ich dich kenne
es war wirklich schwer, bei diesem bft „auf der spur“ gewesen zu sein, letztlich waren frauen ja von den traditionslinien abgeschnitten, von wenigen ausnahmen abgesehen – und darin liest und dazu assoziiert man ja in einem bft. wie mary lou williams sich da dermaßen etablieren konnte, ist mir immer noch ein rätsel. eine minderheit in einer ohnehin minoritären musik, sie konnten sich die jungs in den clubs anhören und das mit ihrer klavierausbildung in einklang bringen, aber was daraus folgte (spezieller eigener club act, glamour-korsett – wie bei hazel scott – oder beharrlichkeit) hatte ja mit den ökonomien von jam sessions, touren und plattenverträgen wenig zu tun. wie hört man sowas dann? wie erklärt man sich den überschuss von scott, den kontrapunkt von mcpartland & simone, die härte im anschlag von carroll, die aus der kirchenorgel rollende trance von mcleod/coltrane? ist das ein trotzdem, etwas eigenes, imitation, appropriation, widerstand? mcpartland hat ja selbst mal zugegeben, zu einer musikerin gesagt zu haben: „für eine frau spielen sie aber ziemlich gut bass!“
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Exzellenter Blindfoldtest, Danke dafür. Man könnte sich wochenlang mit Mary Lou Williams, Marian McPartland, Hazel Scott oder Barbara Carroll beschäftigen, genug Material gibt es ja. Im Ansatz habe ich das schon mal bei Billy Taylor versucht, wobei mein Schwerpunkt auf den späten 40er und den gesamten 50er Jahren lag. Bei Beryl Booker, Dorothy Donegan, Patti Bown und Hazel Scott würde ich schon gerne mal chronologisch ansetzen, einiges davon auch erneut hören wollen. Etwas bedauerlich ist ja, dass Iverson all die Namen nicht ins Spiel gebracht hat, als er Keith Jarrett interviewt hatte. Die Perspektive von Jarrett hätte mich echt interessiert. Was hätte er wohl zu Patti Bown, Hazel Scott, Toshiko, Beryl Booker oder Dorothy Donegan gesagt? Auf „Scottie Plays The Duke“ spielt Shirley Scott Piano und Orgel teilweise gleichzeitig, hätte vielleicht auch keiner so schnell rausbekommen.
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Stimmt, Shirley Scott spielt auf diversen frühen Alben auch Klavier … hatte ich nicht dran gedacht beim Zusammenstellen, da wäre auf jeden Fall ein passender kurzer Track aufzutreiben gewesen!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHier läuft gerade noch was aus „Portrait In Soul“ von Valerie Capers. Der letzte Track wurde nicht von ihr geschrieben, sonst nur eigene Stücke. Nach diesem Album kam lange Zeit nichts. Valerie Capers ist blind und ihre Biografie noch ganz anders verlaufen. Mich würde interessieren, wer Elizabeth Thode war (s. Capers auf Wikipedia), die Capers am
Juilliard SchoolNew York Institute for the Education of the Blind (Juilliard kam später) unterrichtet hatte. Beeindruckende Geschichte auf jeden Fall.--
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Schlagwörter: blindfoldtest
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