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@vorgarten und @mr-badlands
Ich glaub ich hab #7 – der zweitletzte Track hier, die erwähnte Braut eben:
https://www.discogs.com/de/Ir%C3%A9ne-Schweizer-Omri-Ziegele-Wheres-Africa/release/2305604Nachprüfen kann ich das gerade nicht, aber dürfte passen … ist für die Pianistin aber recht brav, aber das wiederum trifft auf das ganze „Where’s Africa“-Projekt zu (und der Saxer kann auch wilder, wenn er will).
Die „Hauptversion“ ist dann die von der Brotherhood:
Es gibt aber weitere, z.B. auf „Before the Wind Changes“, dem grossartigen Blue Notes-Mitschnitt von 1979 (Ogun):
Das ist dann wirklich „meine“ Ecke … Covers mag ich live auch sehr gerne – finde ja auch die aktuelle „Five Blokes“ von Louis Moholo (auch Ogun, 2018) grossartig – was aber durchaus daran liegen mag, dass ich die Band auch live gehört habe.
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Was #12 betrifft, da war vorgestern meine Aufmerksamkeit irgendwie dahin, ich brauchte bis dahin schon um die drei, vier Stunden, mit Wiederholungen und der einen oder anderen Nachfoschung.
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Ich glaub ich hab #7super, danke auch für die anderen versionen. das stück ist toll, wenn es weniger kokett gespielt wird ;) die blue notes live habe ich mir dann auch endlich mal bestellt.
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vorgarten
gypsy-tail-wind
Ich glaub ich hab #7super, danke auch für die anderen versionen. das stück ist toll, wenn es weniger kokett gespielt wird ;) die blue notes live habe ich mir dann auch endlich mal bestellt.
Omri Ziegele hat jedenfalls einen tollen Sound! Inzwischen ist Where’s Africa ja seins, Schweizer ist gar nicht mehr an Bord … ich ärgere mich nach wie vor sehr darüber, die Chance verpasst zu haben, das einstige Trio – Ziegele/Schweizer/Ntshoko – gehört zu haben, das wäre sicher toll gewesen … in London gab es ja letzes Jahr nach dem seltsamen Schweizer/Moholo-Duo noch ein Trio von den beiden mit Ziegele und ich habe danach mit ihm darüber gesprochen, wie krass die Vibes zwischen den zwei Alten waren, und er meinte, es sei unglaublich schwierig gewesen für ihn, da auf die Bühne zu gehen … aber er schaffte das am Ende sehr souverän und bewegte auch die Starrköpfe irgendwie noch. Dafür, dass er hier in Zürich sehr viel reisst, habe ich ihn viel zu selten gehört und kenne auch seine Aufnahmen nicht annähernd so gut, wie ich sollte.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-wind
mr-badlands Mal eine Frage an die Coltrane-Kenner […], was könntet Ihr mir empfehlen, mit welchem Album könnte ich weiter machen? Habe schon noch einige bei mir zu Hause, die ich allerdings noch nicht richtig gehört habe („A love supreme“, „Blue Train“, „My favourite things“, „Giant Steps“, „Africa/Brass“, „Interstellar Space“ sowie eine 5er Impulse Box („Village Vanguard Again“, „Expression“, „OM“, „Cosmic Music“ und noch eine). Nachdem ich heute in die „Expression“ hinein gehört habe, verstehe ich auch, was @ vorgarten mit „relaxt“ meint, in Bezug zu „Kulu Se Mama“ ;-). Wobei der Saxophon Ton von Coltrane auf „Expression“ besonders toll ist. Auch, wenn er nicht mit „Overtones“ spielt.
Habe die Antwort gerade in den Coltrane-Thread rübergeschoben: http://forum.rollingstone.de/foren/topic/john-coltrane/page/33/#post-10523865
Ok, Danke für die Infos! Passt dort besser rein, stimmt schon. Muss mal in Ruhe schauen, womit ich weiter mache…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vorgarten: #5 witzig, dass du hier den bassisten heraushebst (@mr-badlands hat ihn ja schon verraten – und richtig, der ist bestimmt auf die mingus-schule gegangen) und ich den schlagzeuger.
Hatte ich wirklich den Bassisten verraten? Ach, stimmt, doch er ist nicht der Leader der Kombo.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-wind@vorgarten und @mr-badlands Ich glaub ich hab #7 – der zweitletzte Track hier, die erwähnte Braut eben: https://www.discogs.com/de/Ir%C3%A9ne-Schweizer-Omri-Ziegele-Wheres-Africa/release/2305604 Nachprüfen kann ich das gerade nicht, aber dürfte passen … ist für die Pianistin aber recht brav, aber das wiederum trifft auf das ganze „Where’s Africa“-Projekt zu (und der Saxer kann auch wilder, wenn er will). Die „Hauptversion“ ist dann die von der Brotherhood: Es gibt aber weitere, z.B. auf „Before the Wind Changes“, dem grossartigen Blue Notes-Mitschnitt von 1979 (Ogun): Das ist dann wirklich „meine“ Ecke … Covers mag ich live auch sehr gerne – finde ja auch die aktuelle „Five Blokes“ von Louis Moholo (auch Ogun, 2018) grossartig – was aber durchaus daran liegen mag, dass ich die Band auch live gehört habe. — Was #12 betrifft, da war vorgestern meine Aufmerksamkeit irgendwie dahin, ich brauchte bis dahin schon um die drei, vier Stunden, mit Wiederholungen und der einen oder anderen Nachfoschung.
Danke für die Infos. Auf das „Where is Africa“ Album bin ich gestoßen, nachdem ich bei intakt meinen Einstieg mit Schweizer/Moholo gefunden habe. Insgesamt ein sehr braves Album, wobei ich nur den (legalen) Download besitze und deshalb auch nicht wusste, dass es ein Cover Album ist. Die von Dir verlinkten Versionen werde ich heute Abend mal antesten. Auf die „Brotherhood“ und Chris McGregor bin ich während meiner Suche nach Titel für diesen bft auch gestoßen. Habe jedoch keinen Zugang gefunden (auch der Kürze der Vorbereitung geschuldet).
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Ein Cover-Album … solche Kategorien machen im Jazz irgendwie wenig Sinn, denn viele der grössten Jazzer haben kaum eigenes Material komponiert (und die Kategorie „Live-Album“ finde ich oft ähnlich unsinnig, zumindest bei als Live-Album konzipierten Scheiben, die auf jeden Fall in die offiziellen Album-Diskographien gehören – bei später herausgebrachten Live-Mitschnitten verhält es sich oft anders, das sind dann Dokumente eines Auftrittes, aber sowas wie die ganzen Blue Note Live-Alben von Art Blakey oder Jimmy Smith, Sonny Rollins oder Bill Evans oder Coltrane im Village Vanguard … da wurde über mehrere Sets/Tage mitgeschnitten mit dem Ziel, ein Album zu produzieren, und selbst wenn die Alben nur Material enthalten, das schon in Studio-Versionen greifbar ist, gibt es keine Gründe, die Alben als minderwertig oder als Zweitverwertung anzuschauen, wie das in Rock-Kreisen anscheinend oft geschieht). Aber klar, das „Where’s Africa“ Projekt ist eine Art Tribute-Ding, eine grossangelegte Hommage. Mit Ntshoko war da aber einer der alten Kämpen mit an Bord und Schweizer ist durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Moholo und Ntshoko (und den noch weiter zurückgehenden Einfluss durch Dollar Brand, wie er damals noch hiess, als er regelmässig in Zürich zu hören war) schon recht nah dran.
Die Brotherhood of Breath mag ich unheimlich gerne … auf Cuneiform gibt es weitere Live-Veröffentlichungen (auch eine sehr tolle von Harry Miller), dort ist „The Bride“ auch wieder dabei … das Konzert aus Berlin 1971 („Eclipse at Dawn“) ist von den dreien wohl das tollste. Aber zum Einstieg wären wohl schon „Brotherhood“ und „Brotherhood of Breath“ am besten geeignet, die ersten zwei Alben. Und sonst vielleicht die Blue Notes, die kleine Combo von Chris McGregor, der hinter der Brotherhood stand. Von den Blue Notes gibt es allerdings zumindest physisch in erster Linie die recht teure Box auf Ogun, aber vielleicht kann man da ja auch was streamen oder kriegt irgendwo MP3.
Das alles – McGregor, die BoB, die Blue Notes, Harry Miller – ist allerdings auch nicht Musik, die ich in meinen Anfangsjahren als Jazzhörer interessant fand. Bis ich da einen Zugang finden konnte, hat es gedauert. Da Du allerdings schon späten Coltrane hörst, scheint mir das kein generelles Problem zu sein (ich wurde in den ersten Jahren mit Free Jazz nicht warm, aber ich war auch noch ein halbes Kind, als ich mit Jazzhören anfing, damals ging auch alter Jazz nicht, Bebop war mir oft zu nervös, alles davor fand ich ungeniessbar, und das meiste nach 1965 oder so ebenfalls).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-wind Ein Cover-Album … solche Kategorien machen im Jazz irgendwie wenig Sinn, denn viele der grössten Jazzer haben kaum eigenes Material komponiert (und die Kategorie „Live-Album“ finde ich oft ähnlich unsinnig, zumindest bei als Live-Album konzipierten Scheiben, die auf jeden Fall in die offiziellen Album-Diskographien gehören – bei später herausgebrachten Live-Mitschnitten verhält es sich oft anders, das sind dann Dokumente eines Auftrittes, aber sowas wie die ganzen Blue Note Live-Alben von Art Blakey oder Jimmy Smith, Sonny Rollins oder Bill Evans oder Coltrane im Village Vanguard … da wurde über mehrere Sets/Tage mitgeschnitten mit dem Ziel, ein Album zu produzieren, und selbst wenn die Alben nur Material enthalten, das schon in Studio-Versionen greifbar ist, gibt es keine Gründe, die Alben als minderwertig oder als Zweitverwertung anzuschauen, wie das in Rock-Kreisen anscheinend oft geschieht). Aber klar, das „Where’s Africa“ Projekt ist eine Art Tribute-Ding, eine grossangelegte Hommage. Mit Ntshoko war da aber einer der alten Kämpen mit an Bord und Schweizer ist durch ihre langjährige Zusammenarbeit mit Moholo und Ntshoko (und den noch weiter zurückgehenden Einfluss durch Dollar Brand, wie er damals noch hiess, als er regelmässig in Zürich zu hören war) schon recht nah dran.
Stimmt, das ist auch eher meiner musikalischen Prägung bisher durch Rockmusik geschuldet. Und, der Tatsache, dass ich mit vielen „klassischen Jazz Alben der 50er/60er Jahre“ bisher nicht recht warm geworden bin, die zum Großteil aus Standards bestehen. Und liegt auch daran, dass ich aktuell viele Alben höre, die eher dem neueren, moderneren Jazz (auch Free Jazz) zugeordnet werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir der Zugang zur Jazz Musik bisher auch viel durch den Rhythmus gelang und weniger durch klassische Strukturen wie z.B. „Bebop“, „Hard Bop“. Mein bisher liebstes Miles Davis Album (wenn man davon überhaupt reden kann, bei meinen bescheidenen Kenntnissen des so umfangreichen Werks) ist „Sketches of Spain“ (auch hier spielt der Rhythmus eine große Rolle, in Form, das er kaum vorhanden ist ;-), hier ist das Besondere, die Reduktion, das Weglassen, die Auflösung in Stille, also das Gegenteil z.B. vom Eröffnungstrack meines zweitliebsten Albums) „Files de Kilimanjaro“ und seit kurzem ist dazu gekommen, „Kulu Se Mama“ von Coltrane.
Die Brotherhood of Breath mag ich unheimlich gerne … auf Cuneiform gibt es weitere Live-Veröffentlichungen (auch eine sehr tolle von Harry Miller), dort ist „The Bride“ auch wieder dabei … das Konzert aus Berlin 1971 („Eclipse at Dawn“) ist von den dreien wohl das tollste. Aber zum Einstieg wären wohl schon „Brotherhood“ und „Brotherhood of Breath“ am besten geeignet, die ersten zwei Alben. Und sonst vielleicht die Blue Notes, die kleine Combo von Chris McGregor, der hinter der Brotherhood stand. Von den Blue Notes gibt es allerdings zumindest physisch in erster Linie die recht teure Box auf Ogun, aber vielleicht kann man da ja auch was streamen oder kriegt irgendwo MP3. Das alles – McGregor, die BoB, die Blue Notes, Harry Miller – ist allerdings auch nicht Musik, die ich in meinen Anfangsjahren als Jazzhörer interessant fand. Bis ich da einen Zugang finden konnte, hat es gedauert. Da Du allerdings schon späten Coltrane hörst, scheint mir das kein generelles Problem zu sein (ich wurde in den ersten Jahren mit Free Jazz nicht warm, aber ich war auch noch ein halbes Kind, als ich mit Jazzhören anfing, damals ging auch alter Jazz nicht, Bebop war mir oft zu nervös, alles davor fand ich ungeniessbar, und das meiste nach 1965 oder so ebenfalls).
Mir gefällt der Stil von Irene Schweizer sehr gut, zumindest auf dem Album mit Moholo vom bft. Und in Deine Tips höre ich gerne mal rein.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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friedrichSpät kommentiere ich, aber ich kommentiere. Track #01 Nahöstlich / arabisch klingende Perkussion. Sehr schön finde ich, wie durch den verhaltenen, rein perkussiven Anfang Spannung aufgebaut wird. Denn irgendwas anderes muss da ja noch passieren. Und dann wird ja nach and nach auch allerhand aufgefahren, es wird dicht und üppig. Ds kommt Stimmung auf. Klingt ein wenig wie eine programmatische Ost-West / Orient-Okzident-Fusion Sache. Guter Einstig in den BFT!
Es ist ein europäisches Trio, zusammen mit ägyptischen Volksmusikern.
Hier mal eine Auflistung der au dem Album vorkommenden Instrumente:
clarinets, saxophones, samplings, tapes, sequencer
electric 5-string cello, electronics, sampling
drums, percussion
vocals
rababa
tabla
arghoul
gaula
duff
re
Track #02 Ups, den Übergang zu #02 habe ich dann fast überhört. Ist das eine Klarinette, Bariton oder Bass oder so? Die wirkt im Ton auch etwas orientalisch, ich vermute aber, dass da kein Orientale mit am Werk ist, dafür ist es zur sehr „Jazz“. Und das ist auch gleichzeitig mein Problem mit diesem Track: Jeder kriegt sein obligatorisches Solo – ach ja, natürlich auch der drummer und der Bass. Ich mag diesen Ablauf einfach nicht mehr hören, schon gar nicht, wenn sich die Soli so weit vom Ursprung / dem Thema entfernen. Ich höre einzelne Teile diese Stücks gerne, aber in meinen Ohren zerfällt das mehr und mehr und ergibt für mich weniger als die Summe seiner Teile. Sorry, das ist wohl mein eigenes Problem, aber es ist so.
Ja, es sind keine Orientale am Werk, im Gegensatz zu #1. Alles europäisch, Italien und 2 x Frankreich, doch inspiriert durch ihre Begenungen mit Afrika. Dies Teil 2 der Trilogie. Der Rhythmus hat es mir besonders angetan und die Klarinette.
Track #03 Afrika ist das übergordnete Theam dieses BFTs? Das erschließt sich mir anhand dieses Stücks eher weniger.Ist irgendwie suitenartig aufgebaut, oder? Ich meine, es sind verschiedene Teile, die aneinandergereiht sind. Klingt dadurch etwas konstruiert, wenngleich die Teile in sich wieder recht frei sind. Okay, „Free Mandela“, da ist der afrikanische Bezug. Hört sich für mich aber am Ende doch zu ausgedacht an, als dass es mich bewegen könnte.
Der Schlagzeuger ist Südafrikaner, Louis Moholo. Er ist immer noch aktiv und gibt dem Stück das „afrikanische“, manche empfinden das Klavier als hüftsteif. Das erschließt sich mir nicht, vor allem, weil auch schöne, fließende, ruhige Teile dabei sind.
Track #04 Und hier eine ironisch-dekonstruierte Blaskapelle! Könnte lustig sein, ist es in meinen Ohren über weite Strecken aber leider nicht. Ich könnte sowas mögen, gehöre ja durchaus zur Zielgruppe des lustvollen Zerspielens. So lustvoll finde ich das nach einer Weile aber nicht mehr sondern auch eher verkopft. Da grooved oder swingt gar nichts mehr, das ist Kunstmusik mit großem K. und für mich nur kleinem Spaß. Ist dies ein BFT des verkopften ambitionierten Free Jazz? Hoffentlich nicht! Ich bin geradezu erleichtet, wenn sich dieses Stück dann wieder fängt und die Bläser im Hintergrund dieses einfache schöne Thema spielen. Aber dann wird das auch schon wieder zerspielt … Leute, warum könnt ihr nicht einfach mal ein paar Minuten geradeaus spielen sondern müsst gleich wieder irgenwelche Verrenkungen machen?
Dieser Track wartet noch auf die Auflösung. Ich kann verstehen, dass das nicht Jedermann’s Sache ist. Es handelt sich um Jazz in der westafrikanischen Tradition. Natürlich ist der Leader im Free Jazz zu Hause. Saba-Musik nennt man das im Ursprungsland Senegal. Der Leader hat zwei CD’s mit afrikanischem Hintergrund produziert. Der Trompeter? Nate Wooley…
Track #05 Funktoniert für mich schon viel besser als #04, weil kompakter, zwingender groovend. Damit habe ich durchaus meinen Spaß, auch die angedeuteten Soli fügen sich schön in die Gesamtdramaturgie ein. Bassist und drummer gefallen mir da sehr gut, die treiben das sehr schön an, bilden eine solide groovende Grundlage, über die die Bläser fast machen können, was sie wollen. #05 hält, was #04 verspricht. Like!
Schön, dass dieser Track so gut ankommt. Das Waldhorn auf #4 und #5 spielt ein und derselbe Musiker.
Track #06 Jetzt geht die Party richtig los! Und ist auch schon wieder vorbei … Da haben alle ihren Spaß!
Das Live-Happening aus Donaueschingen/Berlin ist ja aufgelöst :-). Die gute Stimmung des Publikums kommt offensichtlich an!
Track #07 Kammermusikalisch aber nicht unlustig oder un-groovend. Hübsches kleines Kabinettstückchen zwischen Piano und Sax. Piano hält so einen kreisenden, tänzelnden Puls, über den das Sax herumwirbeln kann. Macht mir für knapp 4 Minuten Spaß!
Ganz schweizerisch gehalten, ist ja auch schon aufgelöst :-)!
Track #08 Jetzt wird es im Gegensatz zu #07 besinnlich, melancholisch. Etwas Drama kommt auf … Was jetzt? Spannung steigt! Und dann geht es ja richtig ab! Auf dem Höhepunkt wirklich zupackend. Ein tolle Übung in Spannung und Steigerung. Pianist ist super!
Oh, ja der Pianist ist wirklich gut. Hatte Mal Waldron hier zum ersten Mal bewusst gehört und hätte ihn auch gerne auf der #10 gehört!
Track #09 Meine ich irgendwo her zu kennen, erkenne es aber nicht wieder. Wenn ich spitzzüngig sein wollte – was mir fernliegt! – würde ich sagen, das ist von einer AMIGA-Platte, die dem Hörer die Musik des Nordamerikanischens Schwarzen nahebringen will, komplett mit pädagogischen Klappentext auf der Rückseite des Covers. Das ist auch weltanschaulich wertvoll! Sowas findet man hier in Berlin immer wieder auf Flohmärkten. Aber, das ist eine Schublade, die AMIGA auf und wieder zu gemacht hat und nicht die Musiker. Denn das ist ja wirklich gut, ich mag dieses Gospelfeeling sehr gern, auch wenn das insbesondere in Verbindung einer so plakativ vorgetragenen Botschaft („Freedom“) etwas rustikal wirkt.
Schön, das es Dir gefällt. Das Gedicht ist ja auch vom Leader. „Mule“ ist ein Symbol für die schwarzen Sklaven in Amerika, somit schon ein ernsterer Hintergund. Toll verpackt!
Track #10 Sollte ich das kennen? Aber nicht in dieser Version, oder? Wirkt durch den Gesang und das Geklapper und Geklöppel und die exotischen Instrumente erstmal irgendwie authentisch afrikanisch, aber authentisch in Bezug auf was und wo in Afrika genau eigentlich? Und dann wird es ziemlich free-jazzig, ein Taumel und ein Rausch. Da erkenne ich dann aber auch, dass es vermutlich keineswegs aus der alten Heimat kommt, sondern aus der neuen, mit verklärtem Blick zurück. Ich muss mich ein gutes Stück erstmal auf diese Trance einlassen, und die fast 20 Minuten sind schon eine Herausforderung im BFT. Hat etwas von einer gemeinsamen Meditation, einem rituellen extatischen Tanz, für den ich nicht so schnell in Stimmung komme. Ich hege dabei aber auch so einen leichten Verdacht des spirituellen Ethno-Kitsches. Is‘n Vorurteil, ich weiß …
Dies ist die Originalversion und authentisch ist es allemal, schon durch das „Geklappere“, das von einem afrikanischen Trommelbauer stammt. Das Ritual kommt aus Afrika und die Umsetzung fand in den USA statt. Das mit dem rituellen, extatischen Tanz hast Du gut rausgehört und was meditatives ist auf jeden Fall auch vorhanden. Den Blick für das große Ganze geöffnet.
Track #11 Und zurück in die nüchterne Wirklichkeit! Nach #10 hat das für mich etwas Erleichtendes, ist ja im Vergleich dazu auch fast – äh … – leichte Muse. Unheimlich relaxed, fast etwas träge, nein es wird sogar richtig schleppend, Piano und drums schlafen ja fast ein. Aber was für eine Spannug damit aufgebaut wird! Hier wird Zeit und Raum gedehnt, der Schwerkraft vorübergehend aufgehoben. Und dann die Auflösung, wenn das Vibrafon wieder einsetzt. Das mit der leichten Muse nehme ich zurück. Das muss man sich erstmal trauen. Großartig!
Freut mich sehr, das zu lesen! Hast Du den Großmeister erkannt?
Track #12 Wieder was ganz Filigranes und Leichtes, nur getupft, Kammermusik. Veilleicht etwas zu hübsch für mich, was zum Entspannen. Musik, die die Stille hörbar macht, wenn ich es schlagwortartig ausdrücken wollte. Aber stimmt ja auch irgendwie.
Wüste, Stille, Weite…die Harmonien gefallen mir sehr gut und heben es auf eine höhere Ebene für mich, als bloße Entspannungsmusik. ECM Musik.
Track #13 Ein Epilog auf der / den Akustischen. Knüpft geschickt an #12 an. Hat etwas von einer Etüde, ein Kabinettstückchen mit diesen parallelen Linien. Weiß gar nicht, ob ich das so gedoppelt gut finde, oder ob es mir einzeln besser gefallen würde. Bildet aber einen guten Abschluss dieses BFT – auch wenn das Ende selbst dann etwas abrupt ist.
Dann hat es ja doch noch ein versöhnliches Ende für Dich genommen. Ein Cover, bzw. eine Interpretation eine Stückes von…
hat der Originalmusiker nicht ein eigenes System entwickelt?Ein BFT, der es mir nicht immer leicht gemacht hat und offen gesagt habe ich daher auch ein Weilchen mit den Kommentaren gebraucht. Nichts auf Anhieb erkannt und ich habe auch nur bei einen Stück einen Verdacht – der sich natürlich erhärtet, wenn ich in den vorherigen Kommentaren (und der Ankündigung) nachlese. Das programmatische Thema Afrika konnte ich ansonsten nur bei einigen Stückens heraushören und bei meinem Lieblingstrack #11 eigentlich gar nicht. Aber allein für diesen Track hat es sich gelohnt. War insgesamt eine Herausforderung und am Ende ein Gewinn!
Danke für’s Feedback !
Bei # 11 ist Afrika doch ziemlich schnell zu erkennen
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Ach verdammt, #4 ist natürlich der Opener hiervon:
https://www.allmusic.com/album/guewel-mw0001293752Gestern in einem anderen Forum Empfehlungen zu Clean Feed abgegeben und dieses Album genannt …
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gypsy-tail-windAch verdammt, #4 ist natürlich der Opener hiervon: https://www.allmusic.com/album/guewel-mw0001293752 Gestern in einem anderen Forum Empfehlungen zu Clean Feed abgegeben und dieses Album genannt …
Yes! 😀
Ich antworte morgen auf Deine Kommentare…
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Thx @mr-badlands!
Ich habe wirklich nur 2 trx erkannt, und das auch nur durch viel Mithilfe der anderen Probanden. Ggf. könnte ich noch mehr herausfinden, wenn ich die anderen Kommentare lesen würde, aber dafür habe ich ggw. nicht die Ausdauer. Gespannt bin ich vor allem auf #11. Nein, ich habe den Großmeister nicht erkannt. Umso neugieriger bin ich.
Mal Waldron auf #08 habe ich nicht erkannt. Kenne ihn fast nur als sideman, aber da gefällt er mir auch meist sehr gut.
Bei #10 habe ich für meine Bemerkung „spiritueller Ethno-Kitsch“ eigentlich Prügel erwartet.
#12: Ja, das ist schon schön, sehr sogar. Naheliegend, dass das ECM ist, oder? Das ist fast schon eine Stilrichtung.
Da kann man hinhören, mithören oder auch weghören, die Musik wirkt dadurch jeweils ganz anders. Und damit liegt die Qualität der Musik im Ohr des Hörers. Ich habe den trk beim ersten mal etwas unter Zeitdruck gehört, weil ich endlich die Kommentare zum BFT schreiben wollte, und so funktioniert das eigentlich gar nicht, egal ob hin-, mit- oder weggehört. Nach mehrmaligen Hören wirkt das ganz anders, ich lasse mich ganz anders darauf ein und bin inzwischen von der Einfachheit und subtilen Spannung dieses trx sehr angetan. Bin gespannt auf die Auflösung.
Btw.: Der BFT hätte auch gut mit diesem trk abschließen können, oder? Muss danach noch was kommen?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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friedrichThx @mr-badlands! …. Gespannt bin ich vor allem auf #11. Nein, ich habe den Großmeister nicht erkannt. Umso neugieriger bin ich.
Ich gebe erstmal keine weiteren Tips
Bei #10 habe ich für meine Bemerkung „spiritueller Ethno-Kitsch“ eigentlich Prügel erwartet.
Das habe ich galant überlesen, der Track ist doch viel zu groß, um sich an 3 Worten aufzuhängen
#12: Ja, das ist schon schön, sehr sogar. Naheliegend, dass das ECM ist, oder? Das ist fast schon eine Stilrichtung. Da kann man hinhören, mithören oder auch weghören, die Musik wirkt dadurch jeweils ganz anders. Und damit liegt die Qualität der Musik im Ohr des Hörers. Ich habe den trk beim ersten mal etwas unter Zeitdruck gehört, weil ich endlich die Kommentare zum BFT schreiben wollte, und so funktioniert das eigentlich gar nicht, egal ob hin-, mit- oder weggehört. Nach mehrmaligen Hören wirkt das ganz anders, ich lasse mich ganz anders darauf ein und bin inzwischen von der Einfachheit und subtilen Spannung dieses trx sehr angetan. Bin gespannt auf die Auflösung. Btw.: Der BFT hätte auch gut mit diesem trk abschließen können, oder? Muss danach noch was kommen?
Ja, drauf einlassen sollte man sich schon, das Subtile kann sonst leicht überhört werden. ECM, da kann man wohl einige Alben an der Klangarchitektur erkennen. Der bft hätte auch danach enden können, oder mit einem anderen Track dieses Albums. Doch ich wollte etwas mehr Kante reinbringen, deshalb die #13. Und auch der Name des Abschlusstracks, der ist wichtig, denn so habe ich meinen bft auch genannt…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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gypsy-tail-windBesser spät als nie … die grosse Räumaktion ist beendet, statt überall im Zimmer stapeln sich CDs und Bücher derzeit nur noch vor den Regalen (dafür finde ich die nächste Zeit wohl gar nichts mehr – wie immer nach dem Aufräumen) – sorry @mr-badlands für die unerwartete Verzögerung! Wie gesagt, noch nichts gelesen hier im Thread, daran mache ich mich später. Erste Eindrücke also, wobei #1-3 schon am Vormittag mal liefen (ohne dass ich #3 schon erkannt hätte, s.u.).
Super @gypsy-tail-wind, das es noch geklappt hat , bin auch etwas spät dran mit Kommentieren . Werde es wohl in zwei Etappen machen…
#1 – Das hier kommt wohl vom östlichen Mittelmeerraum, irgendwo zwischen Istanbul und der Levante? Klarinette, Ney, Darbuka, eine Fiedel, ein Kontrabass … gefällt mir zunächst sehr gut, wird dann aber etwas hektisch gegen das Ende hin. Munteres Namenraten mag ich grad nicht betreiben.
Der bft steht ja kurz vor der Auflösung, deshalb noch ein kleiner Tip: Bin durch einen, wohl beiläufigen, Kommentar deinerseits aufmerksam geworden. Ich meine, es war die Rubrik „Ich höre gerade…Jazz“, und der Eintrag ist noch keine Ewigkeit her.
Hier mal ein Foto:
Ich hoffe, das mit dem Foto funktioniert…
#2 – Sofort erkannt … die ersten Töne der Bassklarinette und es ist klar, welches Trio hier am Werk ist. Reisenotizen und erfundene Folklore, in der der halbe Mittelmeerraum Platz hat, aber auch Grooves von weiter südlich (Maputo und so). Passt so gesehen auch perfekt zwischen #1 und #3. Hier bleiben sie allerdings in der Heimat, an der westlichsten Spitze am Atlantik.
Das Album gefällt mir insgesamt sehr gut, besser als das von #1. Abwechslungsreich, schöne schnellere Titel, doch auch langsame, stimmungsvolle, einfachere Sachen. Dieses „Jason Bonham“-Ding finde ich auch sehr gelungen.
#3 – Da brauchte ich drei Anläufe bis zum „Aha“ – erste Gedanken: mehr Ellington hier als Monk und mehr Monk als Cecil Taylor … aber die sind alle da. Und klar: wer nicht Ellington hört ist blöd, das ist so sicher wie Horst Seehofers Ende (obwohl, das ist ja schon da, so gesehen hinkt der Vergleich stark). Etwas hüftsteif ist das schon, was am Klavier hier abgeliefert wird, es ist europäisch (das dann die Erklärung), obwohl ich es zunächst nicht einordnen konnte und z.B. mal einen kurzen Moment an Don Pullen dachte, was ich aber umgehend verwarf (weil eben: der Groove, der Swing, das ist hier völlig anders). Den Trommler habe ich dann allerdings zuerst erkannt und dann war auch gleich klar, woher das kommt (selbst seine Stimme erkennt man doch gleich, wenn man sie schon mal gehört hat). Ich sah die beiden ja letztes Jahr live – und das klappte irgendwie gar nicht mehr, was schade war, aber angesichts des Altersstarrsinns von beiden Seiten auch nicht weiter verwunderlich … und ich mag beide weiterhin sehr.
Ich wundere mich immer noch etwas über die Bemerkung „hüftsteif“ … Für mich passt das sehr gut. Der Name Schweizer taucht ja hier kaum auf, obwohl sie sich ja doch einen Namen gemacht (ich hoffe doch, über die schweizer Grenzen hinaus…). Was kannst Du von ihr empfehlen? Besitze noch einen Live Mitschnitt aus „Willisau/Taktlos“, mit Anderson (?) und Drake (?).
#4 – Circus und Jahrmarkt (Fortsetzung), Macht Spass, beginnt dann zu nerven, doch kriegt die Kurve noch rechtzeitig … Niederlande und zwar eher Breuker als ICP, vermute ich? Irgendwie hält das dann aber doch nicht, was der Auftakt versprach, das Posaunensolo finde ich langweilig, recht holprig obendrein … habe aber durchaus das Gefühl, hier möglicherweise geschätzte Leute zu dissen. Es gibt dann allerdings auch noch Anklänge an die Grooves von der südlichen Spitze Afrikas (vgl. #3, #7) – Sean Bergin wäre da eine Möglichkeit, der mit den Niederländern gearbeitet hat, da kenne ich noch nicht viel und hab v.a. ewig nichts mehr davon angehört. Hm. Ohne das Posaunensolo wäre das jedenfalls besser, oder sogar richtig gut. Aber wer ist das denn am Barisax? Darüber müsste man wohl drauf kommen können, aber ich habe gerade keine Idee.
Das ist ja nun auch bekannt! Habe mal „Progessive Jazz“ gelesen, was eine dämliche Bezeichnung. Ist sehr eigen, frei und hat sehr spezielle Rhythmen. Hat einen schönen Groove, trotz des Auseinanderfallens, und das zweite Thema ist noch besser als das erste.
#5 – Der Bass hier ist so stark wie in #3 (also Bärenstark, mindestens, Mingus-Schule) … die Posaune tanzt hier dann auch bärenartig über den mitreissenden Groove, verkantet sich in diesem, hat einen schönen, wenngleich etwas matten Ton. Dann ein Altsax, auch ein schöner Ton, etwas zu leise im Mix (der Tonmeister mochte wohl den Bass auch sehr gerne …). Sind das auch wieder Niederländer? Michael Moore, Wolter Wierbos? Han Bennink ist das hier aber nicht. Gefällt mir, und fügt sich wiederum sehr gut an den Track davor an. Nein, das ist wohl nicht Holland und viel neuer – und ich vermute, selbiges gilt für #4 auch gleich … egal, ich lasse mich überraschen!
Das hatten wir noch nicht aufgelöst, kann da auch keine Tips mehr geben da ich außer der Musik und das, was ich schrieb, auch keine weiteren Informationen besitze. Diesen „Bass-Strang“ hatte ich als solchen nicht bemerkt . Keiner der von Dir genannten Namen spielt mit.
#6 – Das interplanetarische Orchester darf in dieser Schau natürlich auch nicht fehlen … was für ein geiler Groove. Und wie fein der Sektenführer höchstselbst das Ding am Klavier öffnet. Diese Facette seines Schaffens gerät ja, wie bei vielen Bandleadern (ich nannte oben Ellington, der ein grossartiger und enorm prägender Pianist war, Count Basie war beides auch, wenngleich die Prägung wohl auf einer abstrakteren Ebene verlief – geht Paul Bley ohne Basie?) … danach Trommel-Fiesta.
Vollständig aufgelöst und sehr schön beschrieben!
#7 – Auch das klingt sofort sehr vertraut. Gleiche Weltgegend natürlich wie der Trommler in #3, diese Harmonien, der Groove – aber ich komme nicht drauf, allein schon von der Besetzung her passt das zu nichts, was ich grad abrufbar hätte … wessen Braut das hier ist, weiss ich nicht, aber der Komponist selbst ist das nicht? Ärgert mich gerade, dass ich das nicht herausfinde, aber immerhin habe ich das Stück noch identifizieren können (auch nur mit Suchen, nicht mit erkennen … wie so oft kenne ich die Melodie, aber nicht den Titel).
Die Braut hat den Schleier mitlerweile gehoben. Insgesamt ist mir das Album etwas sehr gleichförmig, hätte noch ein paar mehr Kanten vertragen können.
#8 – Verschnaufpause, und zurück zum Klavier, das etwas verdrängt wurde in den letzten paar Tracks. Huch, alles klar … die CD kaufte ich beim Tribute-Konzert an den grossen Bassisten, das letztes Jahr in Basel abgehalten wurde (als Satellit eines nach ihm benannten, sonst in Deutschland domizilierten Festivals?) – in Ruhe angehört habe ich sie noch nicht, aber gerade, beim Aufräumen, oben auf einen Stapel gelegt, um das bald endlich einmal zu tun! Ich erkannte zuerst aber den Herrn am Klavier, der auf Fotos unschlagbar aussieht, vor allem ergraut und mit Fluppe … und spätestens bei 1:54, wenn er in diesen kleinen Groove fällt, ist völlig klar, wer das ist. Unverwechselbar, ein leider oft verkannter Gigant.
Schön, das Du Waldron erkannt hast. War mir bisher völlig unbekannt, ich mag das gesamte Album mitlerweile sehr gerne. Es hat einen sehr guten Flow.
Ich muss an dieser Stelle leider, zeitlich bedingt, unterbrechen, morgen kommt der Rest…
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@mr-badlands Vielen Dank für Deine Antworten!
#1 – das ist dann auch klar … der Link geht nicht, aber ich hab trotzdem begriffen, was gemeint war (klick)
#2 – Jason Bonham kenne ich nicht (musste ihn googeln, seinen Vater kenne ich natürlich) … dazu eine Anmerkung: der Trommler ist auch Franzose bzw. Teil der französischen Szene, immer schon, trotz italienischem Namen (er kam als Kind nach Frankreich). Und er hat natürlich – seine Karriere ist äusserst vielfältig, ich glaube, er hat auch mal gesungen? – auch Jazz-Rock gespielt (mit Pork Pie z.B.).
#3 – In Sachen Schweizer: „Solo Piano Vol. 1“ und „Chicago Piano Solo“ zum Einstieg? Ich habe sie leider nicht annähernd so oft live gesehen, wie ich sollte (sie lebt ja in Zürich) – dafür sass ich immerhin mal an ihrem Küchentisch (im Rahmen eines Interviews für das alternative Lokalradio LoRa, ist über 10 Jahre her) … das Trio mit Anderson/Drake finde ich etwas enttäuschend, aber das beigegebene Duo mit Drake dafür sehr schön. Abraten würde ich mal vom Duo mit Joey Baron (da war ich fand es nicht sehr gut), zuraten zu den älteren Duos (Bennink, Favre, Moholo, Cyrille), auch – und das sogar besonders – zum jüngeren mit Favre („Ulrichsberg“). Intakt wurde ja einst mehr oder weniger gegründet, um Schweizer zu dokumentieren, fraglos eine der wichtigen Akteurinnen (Männer mitgemeint, versteht sich) der europäischen Szene.
#4 – Diese Genre-Bezeichnungen finde ich als solche nicht interessant – erst wenn es darüber eine Diskussion gibt, die zum Denken anregt oder so (obwohl, ich hörte mir ja gestern zum ersten Keith Tippetts‘ „Frames“ an und dachte auch gleich in solchen Kategorien … Art Rock Jazz?) – aber das hier ist schon ziemlich gut, auch wenn ich die Posaune (die ja gar nicht mitspielt ) wirklich langweilig fand.
#5 – Die Namen, die ich nenne, sind eben die Holländer, die ich ja dann wieder verwarft … bei #4 löste sich das „viel neuer“ ja inzwischen auf, die besagten Holländer wären wenigstens seit den 70ern unterwegs, aber eben: das sind sie ja nicht. Bin gespannt auf die Auflösung!
#7 – Hier ärgere ich mich in der Tat sehr, denn eben: das einstige Where’s Africa Trio mit Ziegele, Schweizer und Ntshoko spielte einst auch ab und zu (ich bin mir über ein Konzert sicher, denke aber, es waren mehr) in Zürich – und ich habe sie verpasst. Immerhin habe ich Ntshoko inzwischen auch mal noch live gesehen (u.a. mit Tobias Delius bei einer Hommage an den Bassisten von #8, der zwar kein Holländer ist, aber mit den wilden Typen aus dem tiefergelegten Land gerne und gut zusammenspielt).
#8 – Das Wochenende endet leider gerade schon, ich habe das Album nicht gehört, aber aufgrund des Waldron-Posts, den ich heute schrieb (im Piano-Thread), gerade „Update“ (Soul Note) angehört, ein Solo-Album … fein!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz
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