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gypsy-tail-wind#1 – Der Drummer war ja noch grün, aber sein Spiel passt in diesem Trio schon sehr gut – ist aber, finde ich, nicht halb so „emanzipiert“, wie gerne behauptet wird.
finde ich ja ein bisschen gemein. das stück hier ist natürlich kein drum-feature, ich finde es trotzdem beeindruckend, wie er den walzer quasi nur als gefühl beisteuert, ohne ihn eigentlich zu spielen. und auch das schwebende, die trance kommt hier im wesentlichen von ihm, finde ich.
gypsy-tail-wind
#2 – Das ist doch nur ein Drummer oder? Etwas seltsam im Stereo-Spread und ziemlich virtuos dann, im Gegensatz zum Bass, der mich nicht zu packen vermag. Dann wieder zurück zuM Tenor … irgendwie bleiben bei allen Verdichtungen und dem angedeuteten Interplay eine lange Reihe von Non Sequiturs. Beim ersten Hören im Zug gefiel mir die Nummer ein gutes Stück besser als jetzt, aber ich höre jetzt auch wirklich zu. Nochmal ein vertraut klingendes Riff gegen Ende – bzw. ab 8:07, das Ende kommt, aber so nah ist es noch nicht, ich warte jetzt einfach drauf, denn das überzeugt mich am Ende nicht, auch wenn es in der Anlage und im Sound schon ansprechend ist. Keine Ahnung übrigens, wen wir hier hören.ich glaube, was den saxofonisten angeht, sind wir uns im wesentlichen mit @brandstand3000 einig, obwohl @wahr wiederum sehr toll geschildert hat, was er an ihm wertschätzt. aber leichtes kopfschütteln meinerseits zu deinen worten über den bassisten. virtuosität ist hier nicht der punkt, sondern tiefe und ideen. das vermutete sax-„riff“ um 8’07 ist ein aufgreifen seiner calypso-idee um 7’52, kein zitat. auch wenig später sorgt gerade der bass (in seinem druchweg großartigen interplay mit dem drummer) dafür, dass in diesem stück überhaupt etwas passiert.
gypsy-tail-wind#3 – Der Drummer ist sehr öde, aber ich verstehe schon, was das hat bzw. dass das für viele Ohren was hat.
ich verstehe das, obwohl er ganz schön viele impulse beisteuert. weshalb kommt einem das irgendwie „uneigentlich“ vor? wegen der sicherheit, mit der er immer wieder punktgenau auf der eins landet?
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WerbungDass Du zum Drummer-Kommentar in #1 was schreiben würdest, dachte ich mir schon @vorgarten – aber Du hast schon recht, er macht das hier super, keine Frage. Aber er ist auch zurückhaltender Begleiter, das Gelaber vom Interplay bezieht sich auf den ganzen Alben dieses Trios eigentlich fast immer nur auf die beiden anderen und er begleitet halt – und das macht er toll, aber man spürt halt noch kaum, zu was für einem eigenwilligen Drummer er sich später noch entwickeln würde.
#2, den Bass, höre ich mir dann nochmal an am Abend oder die nächsten Tage … beim ersten Hören fand ich das Stück ja toll und dachte zunächst sogar, dass ich es kenne (tue ich das, weisst Du das @vorgarten? ich glaube nämlich nicht, aber das könnte auch eins der in der Flut der Neuheiten der letzten 10-15 Jahre bei mir verschüttet gegangenes Album sein).
Was #3 betrifft, das Piano ist ja toll – und das ist aus der Besetzungsliste dann auch klar … aber generell wirkt das hier auf mich tatsächlich wie Leute, die eine Fremdsprache so halbwegs beherrschen, also mit dickem Akzent und vielen Grammatikfehlern, aber mit ordentlichem Wortschatz, den sie abrufen können aber dann fehlt eben das Wissen um die Syntax, das Sprachgefühl. Das betrifft den Drummer ebenso wie den Saxophonisten, glaube ich. Aber wie gesagt: die Sitar ist toll.
Was mich freut ist, dass Dein Kommentar zu #14 ähnlich ist, wie was ich dachte: Shenai (bzw. arabische Variante davon) oder Synthesizer oder nochmal was anderes? Fällt natürlich wie fast alles im Mittelteil überhaupt nicht in mein Beuteschema und wenn da auch noch mit Collagen/Samples/Elektronik hantiert wird, bin ich erst recht aus meiner Wissenszone raus, aber das Ding ist faszinierend.
Bei #13 liege ich richtig, ja? Ich habe nicht nachgeforscht aber freue mich immer mehr auf die sich anbahnenden Erkundungen dieses Werkes!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windDass Du zum Drummer-Kommentar in #1 was schreiben würdest, dachte ich mir schon vorgarten – aber Du hast schon recht, er macht das hier super, keine Frage. Aber er ist auch zurückhaltender Begleiter, das Gelaber vom Interplay bezieht sich auf den ganzen Alben dieses Trios eigentlich fast immer nur auf die beiden anderen und er begleitet halt – und das macht er toll, aber man spürt halt noch kaum, zu was für einem eigenwilligen Drummer er sich später noch entwickeln würde.
völlig klar, aber war das nicht für die damalige zeit schon eine völlig originelle art der schlagzeugbegleitung? wer hat 1961 ansonsten so schlagzeug gespielt? (ernsthafte frage.)
gypsy-tail-wind
#2, den Bass, höre ich mir dann nochmal an am Abend oder die nächsten Tage … beim ersten Hören fand ich das Stück ja toll und dachte zunächst sogar, dass ich es kenne (tue ich das, weisst Du das @vorgarten? ich glaube nämlich nicht, aber das könnte auch eins der in der Flut der Neuheiten der letzten 10-15 Jahre bei mir verschüttet gegangenes Album sein).ich glaube, du kennst das. ich hatte ein anderes stück aus diesem album auch schon mal in einem bft. ich frage nach, weil du in deinen einschätzungen ziemlich konsistent bist und ich das (bzw. dich) verstehen möchte
gypsy-tail-windWas #3 betrifft, das Piano ist ja toll – und das ist aus der Besetzungsliste dann auch klar … aber generell wirkt das hier auf mich tatsächlich wie Leute, die eine Fremdsprache so halbwegs beherrschen, also mit dickem Akzent und vielen Grammatikfehlern, aber mit ordentlichem Wortschatz, den sie abrufen können aber dann fehlt eben das Wissen um die Syntax, das Sprachgefühl. Das betrifft den Drummer ebenso wie den Saxophonisten, glaube ich.
zustimmung zu allen punkten.
gypsy-tail-windBei #13 liege ich richtig, ja? Ich habe nicht nachgeforscht aber freue mich immer mehr auf die sich anbahnenden Erkundungen dieses Werkes!
du liegst richtig, allerdings hast du hier die eigentliche pointe überhört das album (vielmehr: dokument) ist kein diskografischer höhepunkt, aber ich poste nach der auflösung mal die originalversion.
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Ok, bei #2 bin ich jetzt gespannt … aber beruhigend zu wissen, dass ich konsistent bin
Was #13 betrifft, das ist ein Remix oder einer Bearbeitung sowas, oder was meinst Du mit Pointe? Ich warte da auf die Auflösung, ich hab ja immerhin die Quelle erkannt (den Saxer sollte ich wohl auch erkennen, das liesse sich ja ergoogeln vermute ich).
Was den Drummer in #1 betrifft, hm … Walter Perkins vielleicht? Auch so einer, der sehr eigenständig war, schon ungefährt in der Zeit oder kurz danach, aber nie so wirklich bekannt wurde. Vielleicht hast Du schon recht und das ist tatsächlich origineller, als ich gerade glaube – zurückhaltende Drummer in Piano-Trios sind ja von der Stossrichtung her nichts Neues, aber ja … Jimmy Cobb hätte sowas wohl auch gekonnt, aber er nahm halt die andere Abzweigung im Kontinuum (das ja heute, zumindest in den Curricula, die bieden wieder zusammenbringt, was ich auch recht einleuchtend finde, mit etwas Abstand betrachtet … man neigt als Nicht-Musiker wohl eh viel zu stark zur Schubladisierung und dazu, Querverbindungen zu überhören, die nicht offensichtlich sind oder zu denen es keine Statements von Betroffenen – denen ich oft eh nur bedingt folgen mag – gibt). Ich studiere da gerade noch weiter herum und es kommt mir wirklich niemand in den Sinn, der das gleiche so offen macht wie der Mann hier – aber es gab wohl zahlreiche, die quasi in der Materialisierung ähnliches machten, aber eben nicht in diesem Geist, der hier herrscht. Da ist dann halt die Frage, ob der Geist vom Leader übersprang oder ob er im Drummer schon drin war zu diesem Zeitpunkt, das weiss ich nicht und wage auch keine Vermutung (was hat der Mann überhaupt in den frühen/mittleren Sechzigern gemacht? Irgendwie taucht der erst knapp 10 Jahre später wieder so richtig auf).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Was #13 betrifft, das ist ein Remix oder einer Bearbeitung sowas, oder was meinst Du mit Pointe? Ich warte da auf die Auflösung, ich hab ja immerhin die Quelle erkannt (den Saxer sollte ich wohl auch erkennen, das liesse sich ja ergoogeln vermute ich).na, dann googel mal.
guter hinweis zu walter perkins (als vergleich zum drummer auf #1), dem muss ich mal nachgehen. ich glaube jedenfalls nicht, dass jimmy cobb sein arbeitsgerät wissentlich als klangfarbe einsetzen wollte (auch wenn vieles, was er spielte, sehr schön klang). und er hätte einen walzer schon auch immer gespielt, nicht bloß angedeutet. aber in punkto emanzipation käme mir erst wieder sunny murray bei ayler in den sinn.
die diskografie nach der #1-aufnahme sieht übrigens ziemlich konsistent aus, viel klaviertrios, u.a. mit peacock bei bley, vorher ja die halbe tristano-mannschaft und das debut mit einer varèse-einspielung – da ist schon ziemlich viel freigeist vom anfang an am werk. und hier saß er ja auch hinter den drums
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vorgartenguter hinweis zu walter perkins (als vergleich zum drummer auf #1), dem muss ich mal nachgehen. ich glaube jedenfalls nicht, dass jimmy cobb sein arbeitsgerät wissentlich als klangfarbe einsetzen wollte (auch wenn vieles, was er spielte, sehr schön klang). und er hätte einen walzer schon auch immer gespielt, nicht bloß angedeutet. aber in punkto emanzipation käme mir erst wieder sunny murray bei ayler in den sinn.
die diskografie nach der #1-aufnahme sieht übrigens ziemlich konsistent aus, viel klaviertrios, u.a. mit peacock bei bley, vorher ja die halbe tristano-mannschaft und das debut mit einer varèse-einspielung – da ist schon ziemlich viel freigeist vom anfang an am werk. und hier saß er ja auch hinter den drumsPete La Roca wär noch ein Name, aber der kam etwas später und sein Spiel war schon sehr anders … und ja, Murray später passt schon. Die Aufnahmen mit Bley hatte ich völlig vergessen, hatte ihn erst bei Jarrett wieder auf dem Schirm, aber dass passt dann ja schon sehr gut, von hier (#1) über Bley zu Jarrett – eigentlich ziemlich logisch. Das mit Arlo Gurthrie wusste ich nicht – aber warum darf man nur Joints und Tschugger mit Glacé sehen und nicht die Band?
Ich dachte – vom Sound her, nicht vom Stil – auch noch an Leute wie Roy McCurdy oder Mickey Roker, aber nannte sie vorhin auch nicht, weil sie mir nicht wirklich passend erscheinen (tun sie auch jetzt noch nicht, aber da es nochmal eine Runde weitergeht … vielleicht kommt Dir ja doch noch wer mehr in den Sinn mit etwas Namens-Ping-Pong).
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Ich dachte – vom Sound her, nicht vom Stil – auch noch an Leute wie Roy McCurdy oder Mickey Roker, aber nannte sie vorhin auch nicht, weil sie mir nicht wirklich passend erscheinen (tun sie auch jetzt noch nicht, aber da es nochmal eine Runde weitergeht … vielleicht kommt Dir ja doch noch wer mehr in den Sinn mit etwas Namens-Ping-Pong).mccurdy, roker, la roca, das sind alles tolle swinger, aber mit einem sehr klassischen verständnis der drummer-rolle (auch wenn la roca das erste metrenauflösende drumsolo aufgenommen hat). die zu abstrahieren, in klangflächen, aussparungen und dichte zu denken, höre ich in diesem #1-trio zum ersten mal. jemand, der kurz danach schon einen völlig eigenes verständnis von „schlagzeug-begleitung“ präsentiert, wäre für mich noch tony williams, schon auf den aufnahmen mit mclean („ghost town“ usw.). einfühlame und klangsinnige drummer gab es natürlich vorher viele (connie kay!).
in diesem sinne erstaunlich, wie sehr ein drummer wie in #2 das alles auf einmal beherrscht, aber den finde ich auch im aktuellen vergleich außergewöhnlich.
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Ok, brauchte grad eine halbe Minute Abwechslung und habe #13 identifiziert … das Album liegt auch bereit hier. Von wegen Chicago, der Saxer … eher ein Ägypter oder so. Und das Original ist das auf bzw. aus den drei verrückten Köpfen? Die Scheibe ist hier nicht, aber das kann ja noch werden
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d.h. weiter rätselraten um #4, #6, #7, #9, #10, #11, #14 und vor allem #12.
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@wahr: heißt die sängerin auf #12 zufälligerweise kate wright?
edit. ich hab’s. eine großartige entdeckung, von denen habe ich noch nie gehört und bin gerade nur dem bristol-hinweis gefolgt. ein anderes album der band sagt mir spontan noch mehr zu, die stimme ist aber überall einzigartig. jetzt hat sich der bft wirklich für mich gelohnt
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#12 ist wirklich wunderbar @wahr!
@vorgarten Schickst Du mir eine PN? Ich mag nicht warten und mein Rätseln hatte gestern schon ein Ende (Bristol nützt mir wenig, ich kenne mich mit UK-Pop nicht aus und die Dame von Portishead ist es ja nicht … deren eines Album abseits der Band verstehe ich eh nicht, ist hier im Forum ja ein grosser Favorit und ich finde es bloss mittelmässig – vielleicht sollte ich es auch mal wieder hervorsuchen).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten
gypsy-tail-wind#3 – Der Drummer ist sehr öde, aber ich verstehe schon, was das hat bzw. dass das für viele Ohren was hat.
ich verstehe das, obwohl er ganz schön viele impulse beisteuert. weshalb kommt einem das irgendwie „uneigentlich“ vor? wegen der sicherheit, mit der er immer wieder punktgenau auf der eins landet?
der drummer hat was von einem rock-drummer, der jazz spielt. irgendwie nicht ganz die sicherheit im variieren, oder so… aber eigentlich find ichs schön rotzig verholpert, mit schwung und punch und gedängel. gefällt mir.
(+ die ewige gleiche bft-frustration dass ich „africa“ nicht erkannt habe.)--
Ich habe ein paar mal quer gehört und – wie @wahr und @vorgarten richtig vermuteten – #05 auch sofort erkannt. Eigenartigerweise hatte ich #01 nicht sofort erkannt, obwohl ich das natürlich kenne. Traf mich aber auch etwas unvorbereitet und war daher um so überraschender und im Nachhinein beindruckender. Bei #08 habe ich nur einen spontanen und nicht oder nur schwer zu belegenden Verdacht. Da ermittle ich ggf. noch mal etwas weiter. #06 und #07 gefallen mir sehr, da habe ich sogar schon fast den Eindruck, das da ein paar mich betreffende zielgruppengerechte Schlüsselreize bedient werden. Aber das ist ja auch super, alleine schon die Bläser bei #07!
Weiteres später.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
friedrichIch habe ein paar mal quer gehört und – wie @wahr und @vorgarten richtig vermuteten – #05 auch sofort erkannt. Eigenartigerweise hatte ich #01 nicht sofort erkannt, obwohl ich das natürlich kenne. Traf mich aber auch etwas unvorbereitet und war daher um so überraschender und im Nachhinein beindruckender. Bei #08 habe ich nur einen spontanen und nicht oder nur schwer zu belegenden Verdacht. Da ermittle ich ggf. noch mal etwas weiter. #06 und #07 gefallen mir sehr, da habe ich sogar schon fast den Eindruck, das da ein paar mich betreffende zielgruppengerechte Schlüsselreize bedient werden. Aber das ist ja auch super, alleine schon die Bläser bei #07! Weiteres später.
#6 gefällt mir auch sehr. Die Drums relativ einfach gehalten und stoisch, dazu dann eine relativ einfache Gitarre, ein relaxtes Saxophon. Noch besser der zweite Teil, als die Gitarre monoton nach oben läuft und der Rhythmus der Drums gerade gegen die ungerade Struktur geht. Ist jazzig-angehaucht.
#7 erinnert mich mit den warmen Klangfarben, den treibenden Drums und den lockeren Melodien an ein Quartet, das bei Peter Gabriel veröffentlicht hat.
Eine gute Kombination.
Bei #8 & #9 dachte es ist ein einziges Stück. #9 klingt nach NDW,nur abgefahrener. Nach dem Schönklang kommt das gut.
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brandstand3000lieber @wahr, sehr schöner mix, vieles interessiert mich oder macht mir spaß.
meine lust zu schreiben ist gerade wieder weniger groß. deshalb danke ich dir für den gut laufenden mix und hoffe, du fühlst dich nicht missbraucht, wenn ich das zuerst als schönes mixtape goutiere!Freut mich, dass der Flow dir gefällt. Wobei nicht alles wirklich immer so fließt. Manche Übergänge sind schon etwas abrupt, wie gypsy schon beim Übergang zu #2 bemerkte. Ich hatte eigentlich anfangs #12 an Eins setzen wollen, aber ich fand es dann doch besser, harmonisch und schön im eher klassischen Sinn zu starten, als gleich mit offensiv Leisem auf den Plan zu treten.
brandstand3000#1
klinkt toll. große könner. atmet Klassiker. müsste ich kennen, werd ich mir merken, wahrscheinlich werde ich es schon haben.
das Klavier sparsam und luftig, Bill Evans? das Schlagzeug schön flirrend auf den becken. der bass in der Begleitung sehr kräftig, im solo für mich dann nicht so interessant.
vor allem der sound der live-aufnahme ist echt toll.@vorgarten und @gypsy-tail-wind wissen es schon – und du also auch. :)
brandstand3000#2
so lá lá Anfang. dann wird’s gut. diese langen reisen der frei improvisierenden zu beschreiben, wird etwas mühsam. das Schlagzeug entwickelt sich zu einer ziemlichen Naturgewalt. der bass hält gut mit, oder treibt noch an. das Saxophon bleibt da relativ verhalten. im sopran-teil swingt es dann ganz gut.Wie du später schon geschrieben hast, hat der Drummer einen ziemlichen Rock-Punch. Ich mag an dem Track, dass die Instrumente sich die Waage halten, also in der Summe annähernd gleich viel Stärke bekommen, hier also niemand den Chef spielen muss.
brandstand3000#3
mörderischer bass-anfang. dann volle Lotte in den spirituellen überwältigungs-jazz! ist wie unter einem Wasserfall zu stehen. wäscht herrlich über einen. dachte gar nicht, dass das live ist. erklärt evt. den sound. wieviele Leute sind das? rhythmusgruppe + sax + flöte + sitar + harfe + geige? und sind es stars/gründer des genres oder andere? bin gespannt.Keine Stars und keine Gründer, soviel ich weiß. Recht aktuell auch.
brandstand3000#4
schöner Kontrast, bzw. prog-gag-weiterführung. erst zickige kollage, dann lässige surf-gitarre, bisschen mystische atmo, dann freakout. zurück zur radio-artigen collage. viel los in 3 Minuten. ist das fantasie-sprache oder was brasilianisches?Die Bandmitglieder kommen zwar aus den USA, praktizier(t)en aber teilweise auch in Ägypten, Syrien, Marokko, und vielen anderen Ländern, z.B. in Asien. Nach dem Ende der Band ist einer nach Ägypten gezogen. Die Band hegte eine Vorliebe für Masken. Jetzt sind aber genug Zaunpfähle geworfen.
brandstand3000#5
oder denke ich das , weil es mit einem tropicalia-klassiker weitergeht? einziges stück, dass ich kenne. toller typ, tolle Nummer. mitreißendste Dramaturgie. freaky groovende beat-band. wunderbares arrangement mit geigen und flöten. super charismatischer gesang. böser dada-text.Ich interpretiere den Text als Kommentar zur Gigantomanie der damaligen Diktatur. Ist aber nur eine gefühlte Interpretation.
brandstand3000#6
sehr schöner Anfang. dann ziemlich 80er. (im jazz sind die ja noch nicht wieder hip.) der minimal teil hinten ist ganz schön. klingt nach tortoise.Ja, hat einen Post-Rock-Einschlag, aber es ist nicht Tortoise. Interessanterweise hat sich der Gitarrist, dessen Namen das Projekt auch trägt, sich unter anderem deswegen entschlossen, sein privates Musikmachen öffentlich zu machen, als er die außergewöhnlichen Typen von #4 mal live erlebte.
brandstand3000#7
klingt auch nach tortoise. oder das Schlagzeug klingt nach john mcentire. durch das aufgeräumte der Themen und das track-hafte bekommt es etwas loungiges, 90er-mäßiges. angenehm, etwas flach. eigentlich aber sehr schön, schöner Fluss. die trompete (flügelhorn?) zu esoterisch.Trompete und Flügelhorn kommen auf dem Album zum Einsatz. Der Drummer hat auch schon für Kenny Wheeler und Elvis Costello getrommelt.
brandstand3000#8
sehr gut aufgefangen in diesem schmutzigen Schnipsel. geil. könnte länger gehen.Die Dose der Erkenntnis wird vorerst nicht geöffnet.
brandstand3000#9
toller Übergang mit soundFX zu diesem nervigen videospiel-rock’n’roll/stumpf r’n’b. wie das im refrain dann ekstatisch abhebt ist wirklich toll. bin sehr gespannt, wer das ist.Soviel darf ich verraten: Einer der Beteiligten ist im BFT mehrmals vertreten.
brandstand3000#10
hm. interessant. wieder ein schöner bass-lauf zu beginn. eigentlich gefällt mir alles bis auf den Gesang. der macht es etwas welt-musikig. muss nichts heißen, aber sein geklage sagt mir nix, bzw. gesang ohne worte mag ich selten. mit dem e-piano klingt es dann mal nach bitches brew und hat immer wieder stellen, die ich mag. aber der weg ist doch sehr weit…Musik kommt aus Südafrika herübergeweht. Mit mythischem Wind natürlich.
brandstand3000#11
schöner atmosphärischer einstieg. und wenn zuerst Klarinette und trompete die immer gleiche Figur aufeinander türmen, gefällt mir das. ihr gezanke die nächsten 3 Minuten strengt mich sehr an. wenn sie den Anfang wieder aufnehmen um kurz in den irren swing zu kommen, bin ich wieder ok. danach wieder draußen. das finde ich nicht kommunikativ, nur mikro-abwechselnd.Ich finde, dass Klarinette und Trompete im Gegenteil ständig miteinander kommunizieren, so sehr, dass ich mir manchmal wünsche, sie sollten doch mal mehr durcheinanderpurzeln. Der Humor, der in dem Track steckt, ist manchmal etwas plakativ – was ich an anderer Stelle als doolittle-esk bezeichnet habe – aber dann nimmt mich die wilde Freundlichkeit doch wieder ziemlich ein.
brandstand3000#12
hm. kriegt mich nicht so sehr. hat natürlich atmo, hypnotisch und so… aber auch n bisschen monoton und langweilig. der schale charme der dilletanz. (das geht zu weit.)Das geht wirklich zu weit. :)
brandstand3000#13
harter schnitt! kommt mir bekannt vor. ist das jetzt tatsächlich was aktuelles aus Chicago? klingt für mich nach einer aktualisierten version von #3. der synthie, der sich ganz langsam rausschält ist super. (bin schon etwas schlapp, darum nichts zu den anderen Elementen.)Liegst schon richtig, mit der Ortsangabe, also zur Hälfte ungefähr.
brandstand3000#14
toller Übergang zu echter weltmusik. inshallah. hat was. so random elektronisch.Auch hier halte ich mich weiter zurück.
brandstand3000#15
fängt toll an.das eckige Klavier im fließenden Thema der Band. dann das free Klavier ist nichts für mich. macht mich fertig. bei 6:00 dachte ich, es käme noch was für mich. aber nur angetäuscht. die hohen register übernimmt ab jetzt die quietsch-geige. muss ja nicht alles für mich sein :)
alles etwas oberflächlich, sorry. aber geht ja auch um subjektive eindrücke. sehr gut aufgebauter mix! bereichernde Unterhaltung!Danke, freut mich, dass du den Mix als Bereicherung empfunden hast. Beim letzten Stück merkt man besonders im letzten Drittel, wie da ein unheimlicher Austausch stattfindet, ohne dass da einfach nur eine durchgehende Struktur durchgezogen wird. Ich entdecke eigentlich immer neues bei jedem Hören.
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Schlagwörter: Blindfold Test
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