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AutorBeiträge
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grünschnabelNein, das meinte ich nicht. Ich erinnere mich an ein Loblied deinerseits auf einen Live-Auftritt vom Song-Contest, bei welchem Lena einen auf coole Verführerin macht – und da fand ich die Ästhetik der Performance abgeschmackt und nicht authentisch. Diese „Natürlichkeit“ Lenas auf dem „Stardust“-Cover steht ihr viel besser.
OK, verstehe. Nun zieht der direkte Vergleich der Ästhetik eines Albumcovers mit der eines TV-Auftritts m.E. ein wenig das rechte Bein nach, aber ich kann trotzdem nachvollziehen, was Du meinst. Allerdings sollte die ESC-Performance 2011 erst recht nicht „authentisch“ sein, sondern das genaue Gegenteil davon: eben eine vollkommen durchkomponierte Aufführung. Und abgeschmackt finde ich die nach wie vor überhaupt nicht. Da ich Dir aber darin zustimme, dass das Stardust-Cover Lena ganz ausgezeichnet zu Gesicht steht, will ich die von Dir vorgenommene Zuschreibung einer Vorrangstellung gegenüber dem ESC-Auftritt durchaus nicht zurückweisen.
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Highlights von Rolling-Stone.deRanking: Die besten Alben von Aztec Camera und Roddy Frame
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WerbungHal CrovesOK, verstehe. Nun zieht der direkte Vergleich der Ästhetik eines Plattencovers mit der eines TV-Auftritts m.E. ein wenig das rechte Bein nach, aber ich kann durchaus nachvollziehen, was Du meinst. Allerdings sollte die ESC-Performance 2011 erst recht nicht „authentisch“ sein, sondern das genaue Gegenteil davon: eben eine vollkommen durchkomponierte Aufführung. Und abgeschmackt finde ich die nach wie vor überhaupt nicht. Da ich Dir aber darin zustimme, dass das Stardust-Cover Lena ganz ausgezeichnet zu Gesicht steht, will ich die von Dir vorgenommene Zuschreibung einer Vorrangstellung gegenüber dem ESC-Auftritt durchaus nicht zurückweisen.
Absolut nachvollziehbare und sympathische Antwort. Die ESC-Performance (ich weiß nicht mehr, ob es da um die nationale oder internationale Ebene ging) war natürlich auf massentaugliche Stilisierung hin abgerichtet.
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grünschnabelAbsolut nachvollziehbare und sympathische Antwort.
Vielen Dank.
grünschnabel(ich weiß nicht mehr, ob es da um die nationale oder internationale Ebene ging)
Nationale Ebene:
Internationale Ebene:
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal CrovesInternationale Ebene:
Das ist’s. Ich will nicht sagen, dass die Rolle „zu groß“ für sie ist. Aber sie ist meinem Empfinden nach falsch, deutlich nicht authentisch, dem Anlass geschuldet gewollt.
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grünschnabelDas ist’s. Ich will nicht sagen, dass die Rolle „zu groß“ für sie ist. Aber sie ist meinem Empfinden nach falsch, deutlich nicht authentisch, dem Anlass geschuldet gewollt.
Wie gesagt, ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Allerdings ist diese Rolle nicht nur dem Anlass geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass Lena als Newcomerin mit unspezifischen künstlerischen Ambitionen zunächst neugierig auf fast alles war und nach eigener Aussage erst einmal alles mögliche ausprobieren wollte. Im nationalen Vorausscheid war immerhin sie es, die schon im Vorfeld persönlich diesen Song favorisierte und letztlich durchsetzte, als er noch in der internen Song-Vorauswahl für Album und TV-Show eher auf dem Abstellgleis stand. Das entscheidende Argument, mit dem sie ihn durchsetzte, war übrigens ihr Verweis auf die Möglichkeiten, ihn spektakulär auf der Bühne zu performen; insofern halte ich es für vorstellbar, dass einiges an dem, was da zu sehen ist, auf ihre Initiative zurückgeht. Bei Dir wird das eher ein Stirnrunzeln hervorrufen, bei mir dagegen erhobene Augenbrauen.
(Und wer will es einer Neunzehnjährigen, die ein Jahr lang als „Mädchen von nebenan“ gefeiert wurde, denn verdenken, wenn sie bei einer solchen Gelegenheit Spaß daran hat, sich mal als „coole Verführerin“ zu inszenieren?)
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal CrovesWie gesagt, ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Allerdings ist diese Rolle nicht nur dem Anlass geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass Lena als Newcomerin mit unspezifischen künstlerischen Ambitionen zunächst neugierig auf fast alles war und nach eigener Aussage erst einmal alles mögliche ausprobieren wollte. Im nationalen Vorausscheid war immerhin sie es, die schon im Vorfeld persönlich diesen Song favorisierte und letztlich durchsetzte, als er noch in der internen Song-Vorauswahl für Album und TV-Show eher auf dem Abstellgleis stand. Das entscheidende Argument, mit dem sie ihn durchsetzte, war übrigens ihr Verweis auf die Möglichkeiten, ihn spektakulär auf der Bühne zu performen; insofern halte ich es für vorstellbar, dass einiges an dem, was da zu sehen ist, auf ihre Initiative zurückgeht. Bei Dir wird das eher ein Stirnrunzeln hervorrufen, bei mir dagegen erhobene Augenbrauen.
Stirnrunzeln deshalb, weil ich diese Rolle in Verbindung mit so einem jungen Newcomer-„Mädchen“ bedauerlich finde. Das würde ich Lena M.-L. aber niemals zum Vorwurf machen. Dass sie einen eigenen Kopf bewahrt in diesem ganzen Zirkus, ist sehr von Vorteil und spricht für sie.
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grünschnabelStirnrunzeln deshalb, weil ich diese Rolle in Verbindung mit so einem jungen Newcomer-„Mädchen“ bedauerlich finde. Das würde ich Lena M.-L. aber niemals zum Vorwurf machen.
Ich habe meinem letzten Post noch einen Nachtrag hinzugefügt, den Du wohl nicht mehr berücksichtigen konntest; ich denke, der bringt den Unterschied meiner Auffassung zu der Deinigen hinreichend zum Ausdruck, womit ich es diesbezüglich auch bewenden lasse.
grünschnabelDass sie einen eigenen Kopf bewahrt in diesem ganzen Zirkus, ist sehr von Vorteil und spricht für sie.
Absolut!
Jetzt muss ich allerdings dringend schlafen gehen. Gute Nacht!
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal CrovesIch habe meinem letzten Post noch einen Nachtrag hinzugefügt, den Du wohl nicht mehr berücksichtigen konntest; (…) Jetzt muss ich allerdings dringend schlafen gehen. Gute Nacht!
Ja, habe ich nicht mehr gesehen, passt allerdings zu dem, was ich über die „Verantwortlichkeit“ denke. Gut’s Nächtle…
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Comus – First Utterance (1971)
Comus, jene britische Folk-Band Anfang der 1970er Jahre, die auf ihrem erstem Streich „First Utterance“ mit expliziten, vermystifizierten Lyrics über Gewalt einen Gegenpol zur ja ebenfalls mythisch überhöhten Hippie-Glückseligkeit fand. Verpackt in reine Akustik (nur der Bass ist elektrisch), die über weite Strecken dramatisch und aggressiv daherkommt. Und selbst wenn sie mal nicht aggressiv daherkommt, auch mal süßlich und beschwingt die Flöte spielt, weiß man doch zu jeder Sekunde, es wird nicht gut enden. Großen Anteil an dem Psycho-Spin von „First Utterance“ hat neben den Texten auch die kratzige, leicht überschnappende Stimme von Roger Wooton.
Verkaufte sich 1971 null, kam aber im Zuge der Renaissance von Free-Folk/-Rock/New Weird America Anfang der Nullerjahre wieder ins Bewusstsein. Zu dem Zeitpunkt verstand man dann auch die ausfransenden, improvisierenden Songkonstrukte besser zu würdigen, die ihnen 1971 noch vorgehalten wurden. Blendendes Werk. Original-Doppel-LP kostet wahrscheinlich eine Doppelhaushälfte. Selbst das Vinyl-Reissue (Mitte der 90er?) erzielt hohe Preise. Ich empfehle die Do-CD „Song To Comus – The Complete Collection“ auf Castle-Music fürn Appel und’n Ei. Mit allem, was Comus damals aufgenommen hatten: Ein paar zusätzliche Tracks zu Zeiten von und kurz nach „First Utterance“ und ebenso der schwache Nachfolger von 1974.Chiwoniso – Rebel Woman
Das 2. und letzte Album der Singer-/Songwriterin aus Simbabwe aus dem Jahr 2008. Am 24.07. dieses Jahres hat sie ihre Augen für immer geschlossen. R.I.P.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Melanie – Candles in the Rain (1970)
Schöne Platte mit dem Ober-Kracher „Leftover Wine“. Und die Augen sind geschlossen.
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BonjourUnd die Augen sind geschlossen.
Geprüft und bestätigt.
gez. wahr
(Thread-Bevollmächtigter)Antonio Carlos Jobim – Stone Flower (1970)
Fast schon beängstigend makelloses Album von Jobim, durch das man erstmal glaubt, hindurchgleiten zu können, als wäre alles ganz leicht.
wahrAntonio Carlos Jobim – Stone Flower (1970)
Fast schon beängstigend makelloses Album von Jobim, durch das man erstmal glaubt, hindurchgleiten zu können, als wäre alles ganz leicht.
Das liest sich wirklich reizvoll. Ich habe bislang erst wenig Erfahrungen mit Bossa Nova gemacht und besitze auch nur wenige Platten. Macht Jobim sehr stilreine Musik (etwa wie Baden Powell) oder eher poppig angehauchte (wie Sergio Mendes)?
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=Hal CrovesDas liest sich wirklich reizvoll. Ich habe bislang erst wenig Erfahrungen mit Bossa Nova gemacht und besitze auch nur wenige Platten. Macht Jobim sehr stilreine Musik (etwa wie Baden Powell) oder eher poppig angehauchte (wie Sergio Mendes)?
Stilrein – ich weiß nicht. Der große Minimalist ist Jobim nicht, daher würde ich eher Joao Gilbertos Bossa Nova als „stilrein“ bezeichnen, weil eben oftmals ultrareduziert. Und Gilberto hat Bossa Nova quasi erfunden.
Jobim arbeitet dagegen oft mit recht aufwendigen Arrangements, die sich aber auf Stone Flower relativ in Grenzen halten. Vieles klingt nur leicht, ist aber durchaus schwierig aufgebaut und will nicht nur das Kaffekränzchen untermalen (das hat er dann wieder vom Bossa Nova, dessen leise Unaufgeregtheit ja gerade zum Hinhören auffordert und nicht zum drüber weg Hören). Einflüsse der klassischen Musik, der melodieorientierten Pop- und Jazz-Musik wie auch traditionelle Spielarten Brasiliens vermischt er zusätzlich. Jobim ist seine eigene Liga. -
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