Sun Ra

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  • #5166039  | PERMALINK

    vorgarten

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    gerade bei szwed gefunden:

    monk came a number of times (to the slugs‘ monday night arkestra gigs), sometimes in the company of the baroness nica, who continued to be a doubter. (once the baroness took sonny to monk’s house and played one of the saturn records for monk and his wife nellie: „that’s too far out,“ nellie exclaimed. „yeah,“ monk said, „but it swings.“

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    #5166041  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenda ich weiter oben schon susan sontag zitiert habe – für sie liegt (1964) ja eine große schönheit in „a seriousness that fails“ (ohne sich darüber lustig zu machen). ;-)

    Seien wir realistisch: Versuchen wir das Unmögliche! (Che Guevara)

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #5166043  | PERMALINK

    friedrich

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    Aus dem Ich höre gerade …Jazz-Thread rüberkopiert:

    Auf dem langen Wege zur Vervollständigung meiner Sammlung von Sun Ra must haves habe ich endlich

    Sun Ra And His Arkestra – Jazz In Silhouette (1958)

    erworben. Ich kannte die Platte zwar schon und drei Stücke (Enlightenment, Saturn und Velvet) sind auch auf der gar nicht so üblen Greatest Hits enthalten. Aber aus einer materialistischen Sentimentalität heraus will ich das Album doch als ganzes in den Händen halten.

    Verhältnismäßig früher Sun Ra, teils durchaus konventionell mit starken Swing Einfluss, aber irgendwie gewinnt man hier den Eindruck, dass die Musik anfängt auseinanderzudriften, sich zu öffnen und die einzelnen Stimmen umeinander herumzuschweben beginnen und so eine lange exotische Exkursion wie Ancient Ethiopia zeigt, in welche Richtung die Reise des Arkestras gehen wird.

    Das Cover ist natürlicher der Hammer! Im Booklet wird das so erklärt: „In tomorrow’s world, men will need no artificial instruments such as jets or space ships. In the world of tomorrow, the new man will „think“ the place he wants to go, then his mind will take him there.“ Ob die abgebildeten unbekleideten Frauen jetzt die Denkenden oder die Gedachten sind, bleibt offen … Das sage ich nur „Rocket Number 9 take off for the planet Venus!“ ;-)

    Edit: Es ist ja gerade gelungen, die Existenz von Gravitationswellen nachzuweisen. Aber was ist das dagegen, dass Sun Ra nachgewiesen hat, dass man die Gravitation mit Musik aufheben kann? ;-)

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #5166045  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    Friedrich

    Das Cover ist natürlicher der Hammer! Im Booklet wird das so erklärt: „In tomorrow’s world, men will need no artificial instruments such as jets or space ships. In the world of tomorrow, the new man will „think“ the place he wants to go, then his mind will take him there.“ Ob die abgebildeten unbekleideten Frauen jetzt die Denkenden oder die Gedachten sind, bleibt offen … Das sage ich nur „Rocket Number 9 take off for the planet Venus!“ ;-)

    ob ich in einer zukünftigen welt leben will, die so aussieht, weiß ich nicht. aber das ursprüngliche cover sah ja auch so aus:

    höchstwahrscheinlich von ra selbst gemalt, zuhause dann mit eingefärbten platten stück für stück bedruckt. die nymphen kamen dann, für die nachpressung von immerhin 300 stück, zwei jahre später. irgendein herr „evans“ war der künstler.

    die musik ist sicherlich ein höhepunkt der chicagoer zeit, am stück in einem studio aufgenommen (mit noch viel mehr material), dem tollen hobart dotson an der trompete, knapp einen monat, bevor KIND OF BLUE aufgenommen wurde (und coltrane hatte gerade zu diesem zeitpunkt arkestra-kontakt). „ancient aethiopia“ ist für mich auch der höhepunkt, eine reise mit vielen klangfarben, wo das dichte arrangement sich plötzlich lockert, aber dennoch auf dem punkt bleibt.

    aber, wie schon oft hier reflektiert – all diese referenzen kann man erst im nachhinein anstellen, 1959 hat niemand von diesem album und seiner zeitlosen qualität notiz genommen, auch 1961 nicht mit 300 zusätzlichen exemplaren. trotz nymphen.

    --

    #5166047  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

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    Ganz kurze Rückmeldung hier. Zum Zeitpunkt der ersten Besprechungen habe ich meine etwas unvollständige 50er Sun Ra-Sammlung vervollständigt, insofern hatte dein Thread ganz außerordentlichen Erfolg bei mir.

    Jetzt bin ich augenblicklich nicht so wirklich in der Lage ausführlich auf deine Posts einzugehen – vielleicht sollte ich dazu zwingen. Aber vergeblich ist deine Mühe nicht. Darauf kann man ja immer wieder zurückkommen.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #5166049  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenob ich in einer zukünftigen welt leben will, die so aussieht, weiß ich nicht. aber das ursprüngliche cover sah ja auch so aus:

    höchstwahrscheinlich von ra selbst gemalt, zuhause dann mit eingefärbten platten stück für stück bedruckt.

    In meinen Augen eindeutig das viel bessere Cover. Hat auch einen schöne 50er Jahre-Charme irgendwo zwischen Ellsworth Kelly und Franz Kline. Schade eigentlich, dass man das ausgetauscht hat. Wenn ich Musik höre, sehe ich ja oft auch das entsprechende Cover vor meinem geistigen Auge und die Verbindung von Musik und Bild ist für mich sehr reizvoll.

    vorgartendie musik ist sicherlich ein höhepunkt der chicagoer zeit, am stück in einem studio aufgenommen (mit noch viel mehr material), dem tollen hobart dotson an der trompete, knapp einen monat, bevor KIND OF BLUE aufgenommen wurde (und coltrane hatte gerade zu diesem zeitpunkt arkestra-kontakt). „ancient aethiopia“ ist für mich auch der höhepunkt, eine reise mit vielen klangfarben, wo das dichte arrangement sich plötzlich lockert, aber dennoch auf dem punkt bleibt.

    aber, wie schon oft hier reflektiert – all diese referenzen kann man erst im nachhinein anstellen, 1959 hat niemand von diesem album und seiner zeitlosen qualität notiz genommen, auch 1961 nicht mit 300 zusätzlichen exemplaren. trotz nymphen.

    Mmmmh … ja, vielleicht war Jazz In Silhouette 1959/61 einfach einerseits zu zeitlos, zu wenig spektakulär und Sun Ra andererseits zu wenig bekannt, ohne potentes Label im Hintergrund und als Künstler zu far out. Im Nachhinein erscheint JiS wie sowas wie ein Grundpfeiler seiner späteren Musik. Das solide Swing-Fundament ist da deutlich zu hören, auf dieser Grundlage ging es in luftige Höhen.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #5166051  | PERMALINK

    vorgarten

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    Friedrich
    Mmmmh … ja, vielleicht war Jazz In Silhouette 1959/61 einfach einerseits zu zeitlos, zu wenig spektakulär und Sun Ra andererseits zu wenig bekannt, ohne potentes Label im Hintergrund und als Künstler zu far out. Im Nachhinein erscheint JiS wie sowas wie ein Grundpfeiler seiner späteren Musik. Das solide Swing-Fundament ist da deutlich zu hören, auf dieser Grundlage ging es in luftige Höhen.

    ja, der swing löst sich in der new yorker zeit schon ziemlich auf, aber es kommt auch was dazu. in der chicagoer zeit gab es in der musik wenig raum für soli oder überhaupt individuelle ausflüge – hin und wieder kann man einzelne instrumententöne bewundern, von dotson z.b. oder cochran, von patrick, gilmore und boykins sowieso, aber wie gut die tatsächlich sind, hört man erst später. und in den späten aufnahmen aus philadelphia fügt sich das zusammen, glaube ich – und da kommt auch die show-geste wieder, obwohl, die fehlt eigentlich auch nicht in den aggressionsschüben mitte der 60er (wo ich gerade bin), zumindest live.

    --

    #5166053  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    Sun Ra – Sound Of Joy (1956)

    Hatten wir dieses Album hier schon? Noch vor Jazz In Sillhouette aufgenommen, auch noch deutlich im traditionellen Jazz zwischen Swing und Bop verhaftet, aber auch schon mit einem kräftigen exotischen Einschlag und das nicht nur in so einem Stück wie Overtones Of China, das mit einem Schlag auf den Gong anfängt. Sun Ra spielt nicht nur ein kantiges Klavier sondern auch Wurlitzer E-Piano, Pat Patrick fällt am Bariton und der Drummer mit seinen Pauken auf. Mit Saturn enthält Sound Of Joy auch einen von Sun Ras signature tunes. Klingt schon sehr charakteristisch nach Sun Ra. Großartige Platte, die Jazz In Silhouette in nichts nachsteht. Und das Cover ist natürlich fantastisch!

    Besetzung: Sun Ra – Piano, Wurlitzer electric piano; Art Hoyle – Trumpet; Dave Young – Trumpet; John Avant – Trombone; Pat Patrick – Alto sax, baritone sax; John Gilmore – Tenor sax; Charles Davis – Baritone sax; Victor Sproles – Bass; William Cochran – Drums; Jim Herndon – Tympani, timbales.

    Overtones Of China

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #5166055  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Weil wir heute gerade anderorts über die beiden Herren gesprochen haben :

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #5166057  | PERMALINK

    vorgarten

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    Friedrich

    Sun Ra – Sound Of Joy (1956)

    Hatten wir dieses Album hier schon?

    nicht direkt. das ist von der zweiten transition-session (1.12.1956), auf dem JAZZ BY SUN RA VOL.2 entstehen sollte, aber das label ging leider vorher pleite. das material landete auf insgesamt 3 lps, zwei auf saturn und dieses eben 1968 erst auf delmark. es könnte aber auch sein, dass du die cd von 1994 hast (auch delmark, gleiches cover), die alle tracks dieser session vereint. es ist die besetzung mit art hoyle (tp), charles davis als zweitem baritonsaxophonisten und jim herndon an der kesselpauke; marshall allen und ronnie boykins waren noch nicht dabei.

    --

    #5166059  | PERMALINK

    vorgarten

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    soulpopeWeil wir heute gerade anderorts über die beiden Herren gesprochen haben :

    sehr schön. von wann ist das?

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    #5166061  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    vorgartensehr schön. von wann ist das?

    leider keine Quelle bzw Angaben, stolperte darüber unlängst im Netz ….

    http://www.jazzarium.pl/przeczytaj/artyku%C5%82y/john-gilmore-saksofonista-kt%C3%B3ry-pozosta%C5%82-wierny-sun-ra

    Ist ein polnischer Blog und soweit ich mit meinen Slawischkenntnissen durchdringen kann heisst die Headline „John Gilmore – saksofonista, który pozostał wierny Sun Ra“ aka John Gilmore – ein Saxophonspieler welcher Sun Ra die Treue hielt ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #5166063  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

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    vorgartennicht direkt. das ist von der zweiten transition-session (1.12.1956), auf dem JAZZ BY SUN RA VOL.2 entstehen sollte, aber das label ging leider vorher pleite. das material landete auf insgesamt 3 lps, zwei auf saturn und dieses eben 1968 erst auf delmark. es könnte aber auch sein, dass du die cd von 1994 hast (auch delmark, gleiches cover), die alle tracks dieser session vereint. es ist die besetzung mit art hoyle (tp), charles davis als zweitem baritonsaxophonisten und jim herndon an der kesselpauke; marshall allen und ronnie boykins waren noch nicht dabei.

    Es ist diese bzw. diese Ausgabe, die ich zugegeben nur in Form von bits und bytes höre. Die beiden Bonus Vocal Tracks mit einem Clyde Williams sind etwas unpassend. CW wird dann ja auch nicht mal in den credits erwähnt. Aber sonst ist die Platte toll!

    „El is a Sound of Joy“ – (4.04)
    „Overtones of China“ – (3.25)
    „Two Tones“ – (3.41)
    „Paradise“ – (4.30)
    „Planet Earth“ – (4.24)
    „Ankh“ – (6.31)
    „Saturn“ – (4.01)
    „Reflections in Blue“ – (6.21)
    „El Viktor“ – (2.33)

    CD-Bonus Tracks:
    „As You Once Were“
    „Dreams Come True“

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #5166065  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    FriedrichEs ist diese bzw. diese Ausgabe, die ich zugegeben nur in Form von bits und bytes höre. Die beiden Bonus Vocal Tracks mit einem Clyde Williams sind etwas unpassend. CW wird dann ja auch nicht mal in den credits erwähnt. Aber sonst ist die Platte toll!

    „El is a Sound of Joy“ – (4.04)
    „Overtones of China“ – (3.25)
    „Two Tones“ – (3.41)
    „Paradise“ – (4.30)
    „Planet Earth“ – (4.24)
    „Ankh“ – (6.31)
    „Saturn“ – (4.01)
    „Reflections in Blue“ – (6.21)
    „El Viktor“ – (2.33)

    CD-Bonus Tracks:
    „As You Once Were“
    „Dreams Come True“

    ah, verstehe, das ist quasi das gesamte material der session, das hinterher auf drei alben landete – blöderweise aber eben mit einer ausnahme, dem stück „eve“. die beiden gesangsnummern wurden tatsächlich auch auf dieser session aufgenommen, auch wenn sie stilistisch rausfallen – aber ra hat ja immer gerne mit sängern gearbeitet (ricky murray hat ja später sogar den umzug des arkestras von chicago nach new york mitgemacht, spielte dann aber recht schnell keine rolle mehr).

    die musik von SOUND OF JOY höre ich gerade auch mal wieder (ich habe die chicago-periode quasi vollständig nach sessions geordnet auf eigenen samplern), die ist wirklich sehr schön. die bedien baritonsaxofonisten sorgen für ein interessantes klangbild, ra selbst ist ziemlich gut drauf und art hoyle als trompeter war ja sowieso ein glücksgriff.

    --

    #5166067  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Wo kriegt man denn „Eve“?

    --

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