US-Country-Music der 90er Jahre

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  • #33197  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

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    Hallo zusammen! In diesem Forum war ja schon des öfteren von Country-Musik die Rede und um einige Neulinge an diese Musikrichtung heranzuführen möchte ich in unregelmäßigen Abständen Interpreten der 1990er-Jahre portraitieren. Wie viele wissen, gibt es im Bereich der Country Music viele Stilrichtungen und Subgenres, vom Country-Pop über den Southern Rock bis hin zu Americana, Western Swing oder Honky Tonk. Beginnen möchte ich mit einem der Neo-Traditionalisten, der in den vergangenen Jahrzehnten mehr als 60 Millionen Platten verkaufte: George Strait. Viele seiner Platten wurden mit Platin und Mehrfachplatin ausgezeichnet und selbst heute schiebt er sich noch regelmäßig an die Spitze der US-Album-Charts.

    George Strait (*1952) wuchs in Pearsall im südtexanischen Frio County auf, einer Gegend, in der einerseits die texanischen Musiktraditionen des Western Swing gepflegt wurden, in der aber auch die mexikanischen Musikgebräuche der vielen spanischsprachigen Siedler beheimatet sind, deren Vermischungsformen mit angloamerikanischer Musik gemeinhin mit dem Begriff Tex-Mex umschrieben werden. Sein Vater arbeitete als High-School-Lehrer, bewirtschaftete aber nebenher eine Ranch, die sich seit beinahe hundert Jahren in Familienbesitz befindet. Als George ein Teenager war, verließ seine Mutter mit der Tochter die Familie und ließ ihn mitsamt seinem Bruder bei Vater und Großeltern zurück.

    Schon früh interessierte sich Strait für Rockmusik und engagierte sich in einer jungen Amateurband. Nach dem Abschluss der High-School nahm er ein Studium am College auf, brannte aber kurz darauf mit seiner Jugendliebe Norma durch. 1971 ließ er sich von der Armee anwerben und gelangte zwei Jahre später auf einen Stützpunkt auf Hawaii. Trotz seiner texanischen Wurzeln entbrannte erst in der Südsee seine Liebe zur Country Music. Er engagierte sich in einer Militärband, die unter dem Namen „Santee“ auch öffentliche Konzerte gab. 1975 schied Strait aus dem Militärdienst aus und kehrte in seine Heimat zurück, wo er an der „Southwest Texas State University“ von San Marcos ein landwirtschaftliches Studium zu Ende führte. Noch während seiner Studienzeit gründete er eine eigene Band namens „Ace in the Hole“.

    Die neue Formation heuerte bei einem Independent Label in Dallas an, wurde vom Radio aber konsequent ignoriert. Auch einige halbherzige Versuche in Nashville sesshaft zu werden waren zum Scheitern verurteilt. Erst als Strait den Club-Besitzer Erv Woolsey kennen lernte, wendete sich das Blatt. Woolsey hatte noch gute Kontakte zu seinem ehemaligen Arbeitgeber MCA Records, und als eine Handvoll Plattenmanager in Texas vorstellig wurden, fanden sie Gefallen an Strait. 1980 hatte dieser seinen ersten Plattenvertrag in der Tasche und bereits im Frühjahr 1981 knackte er mit seiner ersten Single Unwound die Top 10. Von da an reihte sich ein Erfolg an den anderen: Seine erste Nummer Eins Fool Hearted Memory folgte 1982 und bis zu Beginn der 90er-Jahre schrieb er mit rund 30 No-1-Hits Musikgeschichte.

    Den Sprung in die 90er-Jahre meisterte der damals bereits zum Superstar arrivierte Künstler ebenso behende wie seinen grandiosen Karriereauftakt in den 80ern. Viele seiner Alben wurden mit Platin veredelt und als gegen 1992 für die meisten Stars der 80er-Jahre der Niedergang einsetzte und mit Garth Brooks eine neue Ära begann, eilte Strait zu neuen Erfolgen. Sein Stil wurde etwas glatter und schmissiger, aber im Grunde genommen blieb er sich bis heute treu.

    Seit Mitte der 90er-Jahre führt er in schöner Regelmäßigkeit die US-Pop-Album-Charts an, wirkte in fünf Spielfilmen mit und brachte eine der fünf erfolgreichsten Kompilationen der Musikgeschichte auf den Markt. Alben wie Blue Clear Sky (1996) und Carrying Your Love with Me (1997) bewegten sich ganz im Mainstream der Gesellschaft und setzten neue Akzente im Sound-Engineering. Seit 1982 ist Strait nun dick im Geschäft und noch immer lassen sich keine Ermüdungserscheinungen feststellen. Jedes Album wird ein Verkaufserfolg, jedes Konzert ein Kassenschlager.

    Im folgenden habe ich einige Hits der 90er-Jahre zusammengestellt, wegen der dekadenübergreifenden Karriere Straits sind aber auch ein paar 80er- und 2000er-Titel dabei. Auch interessant festzustellen, wie sich sein „Charming Sound“ im Laufe der Zeit verändert hat – deshalb die chronologische Aufstellung der Hörbeispiele (jeweils unterstrichen).


    Fool Hearted Memory
    (1982)

    Ocean Front Property (1987)

    All My Ex’s Live in Texas (1987)

    I Cross My Heart (1992)

    Heartland (1993)

    Easy Come, Easy Go (1993)

    Lovebug (1994)

    The Big One (1994)

    Adalida (1995)

    Check Yes or No (1995)

    Blue Clear Sky (1996)

    One Night at a Time
    (1997)

    Carrying Your Love with Me
    (1997)

    I Just Want to Dance with You (1997)

    We Really Shouldn’t Be Doing This (1998)

    Write This Down
    (1999)

    The Best Day (2000)

    Go On (2001)

    Living and Living Well (2002)

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #7254263  | PERMALINK

    k-a-lauer

    Registriert seit: 05.10.2005

    Beiträge: 1,023

    Schön. :-)

    Ich bin gespannt wie und mit wem es weitergeht (Randy Travis? Skip Ewing, Dan Seals? – der wie ich erst jetzt erfahren habe am 25.03. dieses Jahres gestorben ist).

    Ich habe ab Ende der 80er einige Jahre regelmäßig Samstag- oder Sonntagnachmittags den ACC auf AFN gehört und am Anfang auch mitgeschnitten. Zum kaufen fehlte mir aber damals das nötige Kleingeld. Außerdem war auf dem deutschen Markt davon so gut wie nichts zu kriegen. So hält sich der Anteil in meiner Sammlung ehrlich gesagt sehr in Grenzen.

    --

    Vinyl ist, wenn man trotzdem lacht.
    #7254265  | PERMALINK

    tolomoquinkolom

    Registriert seit: 07.08.2008

    Beiträge: 8,651

    Sehr schöne Thread-Idee. :-)

    --

    #7254267  | PERMALINK

    titanic-deckchair

    Registriert seit: 27.06.2009

    Beiträge: 4,100

    Hi Ric,

    hatte das Vergnügen, gerade in USA (Tucson) zu sein, als George 40 Jahre alt wurde – da lief dann an dessen Geburtstag 24 Stunden George Strait..meiner Tochter gefiel da so gut, daß sie mich quasi „gezwungen“ hat, alles von George so nach und nach zu kaufen – es stehen jetzt bei mir so etwa 50 CD.s von ihm bei mir. und meine Tochter ist schon lange ausgezogen..::roll:

    Na ja, nichtsdestoweniger, Strait ist zwar immer noch ein TopAct in den USA, aber mein Country Schwerpunkt hat sich doch zwischenzeitlich verlagert, ich höre, wenn Country, dann eher Dwight Yoakam oder Brad Paisley, oder alte Sachen a la George Jones, Charlie Rich, Merl Haggard, Hank Snow etc etc..

    Trotz dem Nischendasein macht Country Music rund 50% meines Hörens aus, will da nix missen, auch wenn textlich George Strait nicht gerade das Nonplusultra darstellt, im Vergleich zu den Sachen von Paisley zB.

    In Erinnerung an gute alte Arizona-Zeiten, läuft deshalb jetzt:

    „Ocean Front Property“

    --

    "Fuck the Liberty Bell, shove it up Ben Franklin's ass"
    #7254269  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    George Strait trägt in den USA ja nicht umsonst den Beinamen „King of Country“ oder „Mr. Country Himself“, immerhin ist seine Karriere eine der beständigsten und seine Musik liegt trotz modernster Produktionsbedingungen nah an den Wurzeln der Country-Musik. Auch ich verfolgte während der 90er Jahre regelmäßig die Chart-Shows, allerdings nicht den ACC sondern den Crook & Chase Countdown, der damals noch „Nashville Record Review“ hieß. Ich habe die meisten Sendungen auf Band, dazu kommen noch zahllose weitere Mitschnitte, die ich wohl demnächst digitalisieren werde. Um euch fürs restliche Wochenende noch ein paar Musikempfehlungen mit auf den Weg zu geben, kommt hier gleich der nächste Star.

    Einer der Interpreten, die New Country während der 90er-Jahren zu neuen Ufern und sensationellen kommerziellen Erfogen führte, war John Michael Montgomery. Binnen wenigen Jahren wurde Country in den USA und Kanada zum unangefochtenen Marktführer unter den Radioformaten und in Summe betrachtet zum mit Abstand wirtschaftlich erfolgreichsten Musikgenre Nordamerikas – und daran hat sich bis heute nichts geändert.

    John Michael Montgomery gehörte zu den Interpreten, die traditionelle Musikströmungen mit rockigen Elementen zu einer knackigen Mixtur verrührten, die die Plattenverkäufe in die Höhe schnellen ließen. Seine Balladen verströmen eine geradezu anheimelnde Romantik, die mit moderner Produktionstechnik zur Etablierung eines Sounds führte, der bis in die Gegenwart prägend ist und auch stark auf die amerikanische Popmusik abfärbte. Andererseits etablierten sich seine schnellen, tanzbaren Nummern landauf, landab in den Diskotheken. JMM erlebte einen kometenhaften Aufstieg, der in in seinen Anfängen mit dem von Garth Brooks vergleichbar ist.

    Der 1965 in Danville/Kentucky geborene Sänger sammelte erste musikalische Erfahrungen in der Familienband seines Vaters, eines professionellen Gitarristen. Der Gruppierung gehörten auch seine Mutter und sein Bruder Eddie an, der sich lange nach dem Durchbruch John Michaels mit Troy Gentry zum erfolgreichen Country-Rock-Duo Montgomery Gentry zusammenfand. Nach der Scheidung der Eltern übernahm John Michael die Lead-Vocals.

    Zu High-School-Zeiten trat John Michael im Umkreis von Lexington als Musik-Allrounder auf und beeindruckte die Agenten von Atlantic Records (Warner) so sehr, dass sie ihm ohne Zögern einen Plattenvertrag andienten. 1992 erschien sein Erstlingswerk Life’s a Dance, das binnen kürzester Zeit Platz 4 der Country-Album-Charts belegte. Der große Paukenschlag gelang ihm 1994 mit seinem Album Kickin‘ It Up, das mühelos die Spitze der Country- und der Pop-Charts erklomm. Ihm wurde auch die weltweit bekannte Single „I Swear“ entnommen, die die R&B-Band „All 4 One“ coverte und somit in Europa bekannt machte. Mittlerweile haben viele europäische Stationen auch das etwas ausdrucksstärkere Original in ihrem Plattenschrank stehen.

    Sein drittes Album John Michael Montgomery erreichte wie sein Vorgänger 4-fach-Platin-Status und brachte eine Reihe origineller Chartbreaker hervor. Ende 1995 musste sich JMM einer kritischen Stimmbandoperation unterziehen, die er aber weitgehend unbeschadet überstand. Danach entstanden weitere sieben Alben, die sich alles in allem gut verkauften und mehrfach vordere Hitparadenpositionen belegten. Trotz allem konnte John Michael die hohen Verkaufszahlen seiner früheren Jahre nicht halten; mittlerweile gab es zahlreiche Bands und Interpreten, die in die Fußstapfen der Pioniere getreten waren.

    [U]I Swear (1994)

    [U]Be My Baby Tonight (1994)

    [U]I Love the Way You Love Me (1993)

    [U]Friday at Five (1994)

    [U]No Man’s Land
    (1995)

    [U]Sold (The Grundy County Auction Incident) (1995)

    [U]Full-Time Love
    (1994)

    [U]It’s What I Am (1995)

    [U]Holdin‘ On to Something (1995)

    [U]I Miss You a Little (1997)

    [U]Cowboy Love (1996)

    [U]I Can Love You Like That (1995)

    [U]The Little Girl (2000)

    [U]Life’s A Dance (1992)

    [U]Hello L-O-V-E (1999)

    [U]Every Time I Fall (1992)

    [U]Oh How She Shines (1994)

    [U]With My Shirt On (2008)

    [U]Dream On Texas Ladies (Soundtrack von „Maverick“, 1994)

    [U]If You’ve Got Love (1994)

    [U]Long As I Live (1996)

    [U]Friends (1997)

    --

    #7254271  | PERMALINK

    moontear

    Registriert seit: 20.12.2002

    Beiträge: 14,237

    Sehr schöne Threadidee ricochet. JM Montgomery ist mir vom Namen her durch „I swear“ schon ein Begriff. Das Cover von All-4-One war ja damals 1994 der Hit des Sommers. Kaum zu glauben, daß das schon 15 Jahre her ist.

    Klasse finde ich die angehängten Hörbeispiele. George Strait ist mir zwar etwas zu glatt (habe mir allerdings noch nicht alles angehört) aber ich bin trotzdem gespannt, wen Du hier die nächste Zeit noch präsentieren wirst.

    --

    If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]
    #7254273  | PERMALINK

    paschik

    Registriert seit: 02.02.2009

    Beiträge: 5,765

    Das ist ein Thread nach meinem Geschmack. Auch wenn meine Country Zeit hauptsächlich in den späten 70er bis 80er Jahren lag (auch der samstägliche ACC was schon fast ein muss) und ich heute nur noch ganz selten mal Country höre, gerne mal in meinen alten Rodney Crowell CD’s rumstöbere und moderner Country für mich z.Z. eigendlich nur aus Rascal Flats besteht (ich weiß, viele nennen das nicht mal Country) hab‘ ich mich beim reinhören in einige Titel richtig gut gefühlt. Und das ist ein großer Teil dessen, was Musik für mich ausmacht.
    Bin gespannt, was hier sonst noch so kommt.

    --

    a rose is a rose is a rose Dienstag, 30.05.2017 21:00 bis 22:00 Uhr auf RadioStoneFM
    #7254275  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    Ab Mitte der 90er Jahre sorgte ein Gesangsduo für Furore, das es im Laufe seiner Karriere zwischen 1984 und 1990 auf 14 No-1-Hits und zahlreiche Top-10-Hits brachte, 7 mal in Folge mit dem Titel Top Vocal Duo of the Year ausgezeichnet wurde und Platin-Alben in Serie veröffentlichte: The Judds. Das Gespann aus Mutter Naomi und Tochter Wynonna Judd rollte die Szene gehörig auf und setzte mit einer bemerkenswerten Mischung aus Country, Rock und Blues neue Akzente in einer weitgehend auf Schmuse-Pop getrimmten Countrylandschaft.

    Wynonna Judd
    wurde am 30. Mai 1964 in Ashland, Kentucky geboren. Ihr Vater machte sich kurz nach der Geburt aus dem Staub und um der Tochter die Geborgenheit einer Familie zu geben, heiratete die erst 18-Jährige Highschool-Absolventin Naomi einen flüchtigen Bekannten namens Michael Ciminella. Wynonna, die eigentlich auf den Namen Christina getauft wurde, nahm daraufhin dessen Nachnamen an. 1968 übersiedelte die kleine Familie nach Los Angeles, wo Naomi Tochter zwei, die heutige Filmschauspielerin Ashley Judd, zur Welt brachte, bevor ihre auf schwachen Beinen stehende Ehe 1972 endgültig zerbrach. Während sich Naomi notdürftig mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten konnte, musste sie für den Unterhalt ihrer Töchter Sozialhilfe in Anspruch nehmen. 1976 kehrten die drei ins heimatliche Kentucky zurück und verlebten in den Bergen eine entbehrungsreiche Zeit ohne Fernsehen und Telefon.

    Schon damals sangen und musizierten die beiden leidenschaftlich gern und entwickelten im Laufe der Jahre einen unverkennbaren Gitarrensound gepaart mit bluesigen Vocals. Ermuntert von ihrer Umgebung brachen die Judds ihre Zelte in Kentucky ab und suchten ihr Glück in der Musikmetropole Nashville. Gerdezu über Nacht ergatterten sie einen Plattenvertrag mit dem Label RCA und die beeindruckende Karriere nahm ihren Anfang. Erst als Naomi 1990 an Hepatitis C erkrankte, brach das Duo auseinander.

    Wynonna war zunächst unschlüssig, ob sie angesichts des Gesundheitszustand ihrer Mutter schnell ins Musikgeschäft zurückkehren sollte. Als dieser sich als stabil herausstellte, unterzeichnete sie schließlich einen Plattenvertrag mit MCA Records. Ihr erstes Solo-Album Wynonna erschien 1992 und entpuppte sich als echter Dauerbrenner. Die Scheibe erklomm Position 1 der Country-Charts, Position 4 der Pop-Charts, wurde mit 5-fach-Platin ausgezeichnet und produzierte drei No-1-Hits in Folge. Sein Nachfolger Tell Me Why, der 1993 veröffentlicht wurde, erreichte abermals Platin-Status, die Spitze der County-Charts und Position 5 der Pop-Charts. Dann wurde ihre Karriere kurzfristig durch eine Schwangerschaft unterbrochen; sie heiratete den Kindsvater Arch Kelly, einen ortsansässigen Geschäftsmann und brachte ihr drittes und bisher nachdenklichstes Album Revelations auf den Markt, das abermals mit Platin versehen wurde.

    Im Jahr 1997 erschien The Other Side, eine Blues-Rock-Collection, die durchaus in die späten 90er-Jahre passte. Im darauffolgenden Jahr kündigte sich erneut Nachwuchs an, dennoch zerbrach ihre Ehe nach nur zwei Jahren. Um die Jahrtausendwende entschlossen sich Naomi und Wynonna zu einer Comeback-Tournee, als deren Auftakt ein heißumjubeltes Konzert am Neujahrsabend 2000 gelten kann. Wynonnas kurz drauf bei Mercury veröffentlichtem Album New Day Dawning lag eine Bonus-Disc mit vier neuen Judd-Songs bei. 2003 gelang Wynonna mit What the World Needs Now Is Love ein erneut der Sprung in die oberen Ränge der Pop-Charts (# 8) und 2009 folgte ein eklektisches Cover-Album mit dem Titel Sing: Chapter 1


    [U]My Strongest Weakness
    (1992)

    [U]Tell Me Why (1993)

    [U]Rock Bottom (1994)

    [U]Girls with Guitars (1994)

    [U]Only Love (1993)

    [U]No One Else on Earth (1992)

    [U]Heaven Help My Heart (1996)

    [U]I Saw the Light (1992)

    [U]Woman to Woman (1998)

    [U]Is It Over Yet (1993)

    [U]Troubled Heart and a Troubled Mind (1997)

    [U]Freedom (1998)

    [U]She Is His Only Need (1992)

    [U]Let’s Make a Baby King (1993)

    [U]Burning Love (2003)

    [U]That was Yesterday (1993)

    [U]Love by Grace (1996)

    [U]Come Some Rainy Day (1997)

    [U]Heaven Help Me (2003)

    [U]When Love Starts Talkin‘ (1997)

    [U]Love Can Build a Bridge
    (einer der letzten großen gemeinsamen Erfolge der Judds aus dem Jahre 1990)

    --

    #7254277  | PERMALINK

    paschik

    Registriert seit: 02.02.2009

    Beiträge: 5,765

    Und Live waren die Judds sogar garnicht mal schlecht. Anfang der 90er oder Ende der 80er waren sie sogar auf einer kleinen Deutschlandtour.

    --

    a rose is a rose is a rose Dienstag, 30.05.2017 21:00 bis 22:00 Uhr auf RadioStoneFM
    #7254279  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    Wenn Ihr wollt, kann ich in einem zweiten Thread über die 80er-Jahre die Highlights der Judds posten, und so manch anderen Klassiker natürlich auch…

    Ein paar Sachen habe ich ja schon vorbereitet.

    --

    #7254281  | PERMALINK

    willie

    Registriert seit: 10.10.2006

    Beiträge: 541

    Klasse Sache, ricohet, für die du dir hier die Mühe machst !!

    --

    #7254283  | PERMALINK

    paschik

    Registriert seit: 02.02.2009

    Beiträge: 5,765

    ricochetWenn Ihr wollt, kann ich in einem zweiten Thread über die 80er-Jahre die Highlights der Judds posten, und so manch anderen Klassiker natürlich auch…

    Ein paar Sachen habe ich ja schon vorbereitet.

    Fände ich eine schöne Idee. Schon dieser Thread spülte bei mir so manche Erinnerung (und LP bzw. CD) wieder an die Oberfläche.

    --

    a rose is a rose is a rose Dienstag, 30.05.2017 21:00 bis 22:00 Uhr auf RadioStoneFM
    #7254285  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    Das Erfolgsduo Brooks & Dunn verkaufte laut RIAA-Schätzungen allein in den USA knapp 30 Millionen Platten. Kix Brooks aus Louisiana und Ronnie Dunn aus Texas hatten beide schon eine Solo-Karriere hinter sich, als sie sich 1988 zu einem nahezu unschlagbaren Gespann zusammenfanden und mit ihrem satten, tanzbaren Sound auf große Resonanz stießen.

    Während sich Ronnie mit seiner gigantischen Stimme hervortat, war Kix von Anfang an der wirbelnde Show-Man. Die beiden konnten sich bis heute auf den vordersten Plätzen der Charts halten und veröffentlichten 10 reguläre und 2 Greates-Hits-Alben, ganze 20 Mal belegten sie die Nr.1 der Hot Country Single Charts. Kix Brooks moderiert seit 2006 die syndizierte Radio-Chart-Show American Country Countdown, Bob Kingsley ging statt dessen mit einer stärker personalisierten Radio-Hitparade auf Sendung.

    Wer die US-Album-Charts (Billboard 200) regelmäßig verfolgt, der weiß, dass so gut wie jedes neue Album des Megaduos auch die Spitze der Pop-Charts erklimmt. Nach nahezu 20 erfolgreichen Jahren und einer großen Abschiedstournee wollen Ronnie und Kix ab 2010 getrennte Wege gehen. Die Bilanz ihres Zusammenwirkens kann sich sehen lassen: 50 Chartnotierungen, 20 No-1-Hits und 10 mit Platinum oder Mehrfachplatin ausgezeichnete Alben pflastern ihren Weg.

    Einer ihrer größten Erfolge war der Line-Dance-Knüller [U]Boot Scootin‘ Boogie, der in amerikanischen Discos mit verschiedenesten Remixes noch heute Konjunktur hat.

    [U]Neon Moon, ein Ohrwurm aus dem Jahre 1992, festigte den Ruhm des Duos.

    Ihr rhytmisch-beschwingter Hit [U]My Maria führte 1996 die Charts an.

    Mit [U]She’s Not the Cheatin‘ Kind (1994) zielte eher auf den Mainstream, während der rockige Appeal von [U]Hard Workin‘ Man (1993) den Dancefloor im Blick hatte.

    [U]My Heart is Lost to You ist ein impulsiver Titel mit Latino-Flair.

    Der schmissige Honky-Tonker [U]Whiskey Under the Bridge von 1995 mischt jede Party auf.

    Und hier noch den [U]Folsom Prison Blues von Johnny Cash in einer rockigen Version. Wie man hört war auch Johnny Cash an der Aufnahme beteiligt…

    …es folgen ein paar weitere kurzweiligen Stücke:

    [U]Little Miss Honky Tonk (1995)

    [U]Brand New Man (1991)

    [U]Mama Don’t Get Dressed Up for Nothing (1996)

    [U]Mexican Minutes (1993)

    [U]Lost and Found
    (1992)

    Bei Balladen kommen ja bekanntlich die wahren gesanglichen Qualitäten eines Interpreten zum Ausdruck:

    [U]Husbands & Wives (1998)

    [U]She Used to Be Mine (1993)

    Dann hätte ich da noch da noch zwei Titel aus ihrem 1993er-Album Hard Workin‘ Man:

    [U]That Ain’t No Way to Go

    [U]Texas Women

    Des weiteren noch ein bemerkenswertes Duett von Ronnie Dunn und Superstar Reba McEntire:

    [U]If You See Him (1998)

    und zu allerletzt dieser nette Swing

    [U]If That’s the Way You Want It (1994)

    --

    #7254287  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    Die Gibson Miller Band (Gibson/Miller Band) sorgte Mitte der 90er Jahre für Aufsehen. Ihr unverwechselbarer, metallisch-melodischer Sound verband sich in harmonischer Weise mit den unterschiedlichsten Arrangements und klang bei Uptempo-Hits ebenso überzeugend wie bei Balladen. Die beiden Frontmänner der sechsköpfigen Band, Dave Gibson und Blue Miller, sind professionelle Gitarristen.

    Dave Gibson stammt ursprünglich aus Arkansas und wurde durch Musiklegenden wie Hank Williams, Eddy Arnold oder Elvis Presley geprägt. Er arbeitete mit dem im Americana-Genre beheimateten Sänger/Songwriter John Prine zusammen und mauserte sich allmählich selbst zum angesehenen Songwriter.

    (Billy) Blue Miller kommt eigentlich aus Detroit. Er spielte in der Silver Bullet Band Bob Segers und tourte mit Isaac Hayes, außerdem sang er Jingles und ergatterte einen Emmy für eine ABC-Fernsehdokumentation. Schließlich ließ er sich in Nashville nieder, wo er auf Veranlassung durch das Management von Epic Records gemeinsam mit Dave Gibson eine Band aus anerkannten Studiomusikern formte. Ab 1992 hievte die Gruppe einige erfolgreiche Singles in die Charts, die vielerorts Kult wurden.


    [U]Big Heart
    (1992)

    [U]High Rollin‘ (1992)

    [U]Texas Tattoo (1993)

    [U]Small Price
    (1993)

    [U]Sudden Stop (1994)

    --

    #7254289  | PERMALINK

    ricochet

    Registriert seit: 04.09.2009

    Beiträge: 149

    Eine Band, deren stilistische Bandbreite vom Rock & Roll bis hin zu karibisch-mexikanischen Rhytmen reicht, sind die Mavericks. Sie gruppierte sich um Lead-Singer Raul Malo (*1965) und Bassist Robert Reynolds (*1962), der mehrere Jahre mit Trisha Yearwood verheiratet war. Die beiden Musiker kannten sich noch aus Schulzeiten und teilten weitgehend dieselben musikalischen Neigungen. Unter Einbeziehung von Reynolds bestem Freund Paul Deakin (*1959), einem gefragten Drummer und Session-Musiker, entstand so eine der progressivsten, experimentierfreudigsten und kommerziell erfolgreichsten Musikformationen der 90er-Jahre. Die Band, die musikalisch zwischen authentischem Retro-Sound und innovativem Latino-Rock oszillierte, war im Sonnenstaat Florida beheimatet. Zwei ihrer Gründungsmitglieder, Malo und Deakin, stammen aus Miami.

    Zunächst bespielten die drei Vollblutmusiker Rock-Clubs und Dance-Halls, nach Erscheinen ihres ersten und bahnbrechenden Albums mehrte sich ihr Ruhm und sie erlangten lokale Bekanntheit weit über Florida hinaus. Sogar in Nashville war man auf das vielversprechende Debüt der jungen Band aufmerksam geworden. Bei einem Großauftritt in der Musikmetropole war fast das gesamte Establishment zugegen und so konnten sich die drei Nachwuchskünstler ihr Wunschlabel gerdezu aussuchen, wobei die Wahl letztlich auf MCA fiel. Noch bevor die Aufnahmetätigkeit für ihr zweites Album begann, holten sie sich den Gitarristen David Lee Holt an Bord. 1992 erschien From Hell to Paradise, ihr erstes Major-Release, das ganz überwiegend aus Eigenkompositionen Raul Malos bestand.

    Der Paukenschlag folgte 1994 mit dem Album What a Crying Shame, das von Don Cook produziert wurde und Doppelplatinstatus erreichte. Kurz nach der Fertigstellung ihres neuesten Werks wurde Paul Deakin durch Nick Kane ersetzt. Auch die 1995 erschienene Platte Music for All Occasions fand begeisterte Aufnahme bei den Kritikern und großen Zuspruch beim Käufer. 1996 folgte Trampoline, ihr bislang ambitioniertestes Album. Die Musik dieser couragierten Kollektion war offen für die verschiedensten lateinamerikanischen Einflüsse; die Single Dance The Night Away schaffte über Großbritannien sogar den Sprung nach Deutschland. 2001 nahm Malo ein Album mit der Gruppe Los Super Seven in Angriff, erst 2003 kam es zur Wiedervereinigung, wobei Eddie Perez an die Stelle Nick Kanes trat. Heute gelten die Mavericks als Kultband ersten Ranges, ihre zu Klassikern gewordenen Hits sind in Amerika allgegenwärtig.

    [U]What a Crying Shame (1994)

    [U]Oh What a Thrill (1994)

    [U]There Goes My Heart (1994)

    [U]Neon Blue (1994)

    [U]I Should Have Been True (1995)

    [U]Something Stupid
    (Raul Malo & Trisha Yearwood, 1995)

    [U]All That Heaven Will Allow
    (1995)

    [U]Blue Moon (1995)

    [U]Here Comes the Rain (1995)

    [U]All You Ever Do Is Bring Me Down (feat. Flaco Jiménez, 1996)

    [U]Missing You (1996)

    [U]I Don’t Care If You Love Me Anymore (1996)

    [U]Someone Should Tell Her (1998)

    [U]To Be With You (1998)

    [U]Dance the Night Away (1998)

    [U]Think of Me (When You’re Lonely) (1999)

    [U]Foolish Heart (1996)

    [U]Mr. Jones (1992)

    [U]Children (1992)

    [U]Hey Good Lookin‘ (1992)

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