Re: US-Country-Music der 90er Jahre

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ricochet

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George Strait trägt in den USA ja nicht umsonst den Beinamen „King of Country“ oder „Mr. Country Himself“, immerhin ist seine Karriere eine der beständigsten und seine Musik liegt trotz modernster Produktionsbedingungen nah an den Wurzeln der Country-Musik. Auch ich verfolgte während der 90er Jahre regelmäßig die Chart-Shows, allerdings nicht den ACC sondern den Crook & Chase Countdown, der damals noch „Nashville Record Review“ hieß. Ich habe die meisten Sendungen auf Band, dazu kommen noch zahllose weitere Mitschnitte, die ich wohl demnächst digitalisieren werde. Um euch fürs restliche Wochenende noch ein paar Musikempfehlungen mit auf den Weg zu geben, kommt hier gleich der nächste Star.

Einer der Interpreten, die New Country während der 90er-Jahren zu neuen Ufern und sensationellen kommerziellen Erfogen führte, war John Michael Montgomery. Binnen wenigen Jahren wurde Country in den USA und Kanada zum unangefochtenen Marktführer unter den Radioformaten und in Summe betrachtet zum mit Abstand wirtschaftlich erfolgreichsten Musikgenre Nordamerikas – und daran hat sich bis heute nichts geändert.

John Michael Montgomery gehörte zu den Interpreten, die traditionelle Musikströmungen mit rockigen Elementen zu einer knackigen Mixtur verrührten, die die Plattenverkäufe in die Höhe schnellen ließen. Seine Balladen verströmen eine geradezu anheimelnde Romantik, die mit moderner Produktionstechnik zur Etablierung eines Sounds führte, der bis in die Gegenwart prägend ist und auch stark auf die amerikanische Popmusik abfärbte. Andererseits etablierten sich seine schnellen, tanzbaren Nummern landauf, landab in den Diskotheken. JMM erlebte einen kometenhaften Aufstieg, der in in seinen Anfängen mit dem von Garth Brooks vergleichbar ist.

Der 1965 in Danville/Kentucky geborene Sänger sammelte erste musikalische Erfahrungen in der Familienband seines Vaters, eines professionellen Gitarristen. Der Gruppierung gehörten auch seine Mutter und sein Bruder Eddie an, der sich lange nach dem Durchbruch John Michaels mit Troy Gentry zum erfolgreichen Country-Rock-Duo Montgomery Gentry zusammenfand. Nach der Scheidung der Eltern übernahm John Michael die Lead-Vocals.

Zu High-School-Zeiten trat John Michael im Umkreis von Lexington als Musik-Allrounder auf und beeindruckte die Agenten von Atlantic Records (Warner) so sehr, dass sie ihm ohne Zögern einen Plattenvertrag andienten. 1992 erschien sein Erstlingswerk Life’s a Dance, das binnen kürzester Zeit Platz 4 der Country-Album-Charts belegte. Der große Paukenschlag gelang ihm 1994 mit seinem Album Kickin‘ It Up, das mühelos die Spitze der Country- und der Pop-Charts erklomm. Ihm wurde auch die weltweit bekannte Single „I Swear“ entnommen, die die R&B-Band „All 4 One“ coverte und somit in Europa bekannt machte. Mittlerweile haben viele europäische Stationen auch das etwas ausdrucksstärkere Original in ihrem Plattenschrank stehen.

Sein drittes Album John Michael Montgomery erreichte wie sein Vorgänger 4-fach-Platin-Status und brachte eine Reihe origineller Chartbreaker hervor. Ende 1995 musste sich JMM einer kritischen Stimmbandoperation unterziehen, die er aber weitgehend unbeschadet überstand. Danach entstanden weitere sieben Alben, die sich alles in allem gut verkauften und mehrfach vordere Hitparadenpositionen belegten. Trotz allem konnte John Michael die hohen Verkaufszahlen seiner früheren Jahre nicht halten; mittlerweile gab es zahlreiche Bands und Interpreten, die in die Fußstapfen der Pioniere getreten waren.

[U]I Swear (1994)

[U]Be My Baby Tonight (1994)

[U]I Love the Way You Love Me (1993)

[U]Friday at Five (1994)

[U]No Man’s Land
(1995)

[U]Sold (The Grundy County Auction Incident) (1995)

[U]Full-Time Love
(1994)

[U]It’s What I Am (1995)

[U]Holdin‘ On to Something (1995)

[U]I Miss You a Little (1997)

[U]Cowboy Love (1996)

[U]I Can Love You Like That (1995)

[U]The Little Girl (2000)

[U]Life’s A Dance (1992)

[U]Hello L-O-V-E (1999)

[U]Every Time I Fall (1992)

[U]Oh How She Shines (1994)

[U]With My Shirt On (2008)

[U]Dream On Texas Ladies (Soundtrack von „Maverick“, 1994)

[U]If You’ve Got Love (1994)

[U]Long As I Live (1996)

[U]Friends (1997)

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