Steven Wilson – The Future Bites

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  • #11355083  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

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    close-to-the-edge

    albertoWer meint, das Album würde vor sich hin plätschern, hat es eben nicht oft genug gehört.

    Das wirkt auf mich komplett anders. Es gibt eine Reihe von Songs, die beim ersten Durchgang noch ganz interessant klingen, sich beim dritten Mal aber bereits völlig abgenutzt haben. Wenn man mich z.b. zwingt, „Personal Shopper“ noch einmal zu hören, dann kriege ich die Krise. Die Nummer nervt einfach ganz schrecklich.

     
    Für mich zählt dabei Personal Shopper noch zu den Höhepunkten. Idee, Konzept, Umsetzung, das mag alles schlüssig sein, stelle ich gar nicht infrage. Ich bleibe aber dabei: mir fehlt es einfach an guten Songs auf dem Album. Eine wässrige Suppe wird auch nicht wohlschmeckender, wenn ich sie immer und immer wieder esse, in der Hoffnung sie würde von alleine würziger werden.

    --

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    #11355481  | PERMALINK

    alberto

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    pheebee

    close-to-the-edge

    albertoWer meint, das Album würde vor sich hin plätschern, hat es eben nicht oft genug gehört.

    Das wirkt auf mich komplett anders. Es gibt eine Reihe von Songs, die beim ersten Durchgang noch ganz interessant klingen, sich beim dritten Mal aber bereits völlig abgenutzt haben. Wenn man mich z.b. zwingt, „Personal Shopper“ noch einmal zu hören, dann kriege ich die Krise. Die Nummer nervt einfach ganz schrecklich.

    Für mich zählt dabei Personal Shopper noch zu den Höhepunkten. Idee, Konzept, Umsetzung, das mag alles schlüssig sein, stelle ich gar nicht infrage. Ich bleibe aber dabei: mir fehlt es einfach an guten Songs auf dem Album. Eine wässrige Suppe wird auch nicht wohlschmeckender, wenn ich sie immer und immer wieder esse, in der Hoffnung sie würde von alleine würziger werden.

    Ich bin bei einem Konzeptalbum nicht auf der Suche nach guten Einzeltracks, sondern möchte (ganz 70er, als das Konzeptalbum ja auch Hochkonjunktur hatte), dass es mich weiterbringt. Bei TTB habe ich zuerst auch nur die guten Tracks im Blick gehabt. Dann habe ich es ein paar Wochen liegen gelassen, nochmal gehört und festgestellt, dass ich die Stücke schon bestens kenne und mir jetzt aber zusätzliche Dinge aufgefallen sind. Dazu gehört, dass SW verschiedene Probleme der Zeit abarbeitet und so insgesamt ein Stimmungsbild der Gegenwart entwirft. Mit dem Vorurteil, dass das wieder so ist, bin ich jetzt an TFB rangegangen und finde wieder eine Sammlung von zeitkritischen Texten, verbunden mit einer Musik, die – was bei TTB noch nicht so war – eine Stimmung erzeugt, die der gegenwärtigen gesellschaftlichen Stimmung (schon vor Corona) recht nahe kommt. Deswegen hätte TFB auch nicht viel länger sein dürfen, weil es sonst zu viel geworden wäre. Die meiner Ansicht nach hier künstlerisch umgesetzte Botschaft, dass wir in einer Zeit der oberflächlichen Unruhe leben, ist auch so angekommen.

    Natürlich hätte ein SW diese Botschaft auch mit den Mitteln des Progressive Rock rüberbringen können, aber auch dann hätte die Musik auf TFB eine solche Stimmung erzeugt.

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    #11355537  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

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    Das Ultra Teil ist übrigens inzwischen verkauft.

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    #11355593  | PERMALINK

    pink-nice3
    Ex-Klär-Kanal-Pumpen und Elektrowärter

    Registriert seit: 24.06.2016

    Beiträge: 7,122

    close-to-the-edgeDas Ultra Teil ist übrigens inzwischen verkauft.

     

    Und die normale Deluxe auch.?…wollte gerade bestellen.

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    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ +27233
    #11355615  | PERMALINK

    doc-f
    Manichäer

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    pheebee Für mich zählt dabei Personal Shopper noch zu den Höhepunkten. Idee, Konzept, Umsetzung, das mag alles schlüssig sein, stelle ich gar nicht infrage. Ich bleibe aber dabei: mir fehlt es einfach an guten Songs auf dem Album. Eine wässrige Suppe wird auch nicht wohlschmeckender, wenn ich sie immer und immer wieder esse, in der Hoffnung sie würde von alleine würziger werden.

    Genauso höre ich das auch. :good:

    Leider.

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    #11355717  | PERMALINK

    close-to-the-edge

    Registriert seit: 27.11.2006

    Beiträge: 28,028

    pink-nice3

    close-to-the-edgeDas Ultra Teil ist übrigens inzwischen verkauft.

    Und die normale Deluxe auch.?…wollte gerade bestellen.

    Die gibt es noch.

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    #11355961  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    @wolfgang: So unterschiedlich sind die Meinungen. Mein größtes Problem ist, dass ich nicht das bekomme, wonach mein Herz verlangt bei Musik von Wilson. Aber ich arbeite mich rein und es wird sicher nicht bei meinen Favoriten landen.

    Mir gefallen gerade die Tracks, die Du nicht magst. follower, man of the people sind bei mir vorne.

    12 things i forgot finde ich ganz fürchterlich. Klingt nach Blackfield und ist so eklig glatt poliert, mit dem Scheissschlagzeugsound, uaaaah! Dann der Gesang…was für den ZDF-Fernsehgarten oder das Frühstücksfernsehen.

    king ghost mag ich vom Sound her sehr. Geiler Groov, aber der Falsettgesang ist abartig. Die Aufzählung hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ok.

    follower klingt endlich mal nach richtigem Schlagzeug, treibt alles gut nach vorne, ok der Falsett ist nicht nötig. Seine normale Singstimme gefällt mir deutlich besser.

    count of unease gibt mir ein wenig Porcupine Tree-Feeling. Düster und schwer. Die Sachen mochte ich schon immer und es passt, dass er z.B. half-light in den FTB-Sessions ausgepackt hat. (und voyage 34 :yahoo: )

    self + unself müssen noch was Zeit haben. Guter Sound auf jeden Fall, aber wieder dieser Falsettgesang zwischendurch…das kann er einfach nicht für mich.

    eminent sleaze ist für mich einfach kacke.

    personal shopper Sein Gesang…siehe oben…aber die Frauenstimmen reissen viel wieder raus.

    Insgesamt habe ich meine sehr ablehnende Haltung etwas abgelegt und das Album hat viel gewonnen. Wäre es nicht Wilson, ich hätte mir die Mühe wohl nicht gemacht. So werde ich sie weiter hören, wahrscheinlich dann verschwinden und kurz vor dem Konzert wieder rausgeholt.

    --

    #11356097  | PERMALINK

    Anonym
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    Das ist wirklich interessant zu lesen, vielen Dank an @omalley für Deine Eindrücke. Die Platte polarisiert anscheinend ungemein, doch das war nach den Vorabtracks auch zu erwarten.

    Was mich doch etwas überrascht, ist dass der Gesang von Wilson kritisiert wird. Meiner Meinung hat er die beste Gesangsleistung seiner Karriere hingelegt. Derart nuanciert und abwechslungsreich klang er selten. Auch die Wahl der Effekte und wie diese eingesetzt sind ist außergewöhnlich. Bei meinem Lieblingssong “Man of the People” gibt es eine Stelle, da kommt ein kurzer Falsett-Teil, bei dem ein Auto-Tune zum Einsatz kommt und sich die Stimme langsam zu einem Synthesizersolo wandelt.

    Ich kann das Album natürlich nicht mit seinem PT output vergleichen und möchte es auch nicht. Es ist völlig eigenständig im Steven Wilson Kosmos und dennoch ist es für mich typisch Wilson. Ich wüsste auch keine anderen Künstler, mit denen das Album vergleichbar wäre. Jedenfalls hilft ein Faible für Ambient-Sounds oder Synthesizer Sounds wie aus einem Sci-Fi Film. Schräge Sachen sind auch dabei wie Gitarrenparts a la Fripp Solo. Und tanzbares.

    “To the bone” fand ich enttäuschend, als Album gesehen. Es ist keine echte Einheit. “The Future Bites” hat bei mir ins Schwarze getroffen. Ich mag kompakte Alben mit einer Spieldauer unter 50 Minuten sehr. Außerdem mag ich die luftige Produktion. Ich finde die Produktion herausragend, der Sound ist mit das beste, was ich die letzten 10-15 Jahre, was neue Platten anbelangt, gehört habe. Und ich besitze bisher nur den “download” als Apple Lossless Audio Code. Insgesamt mag ich solch transparente Produktionen.

    Und wenn ich einen Vergleich zu Porcupine Tree nenne, dann ist es “Lightbulb Sun”, aufgrund der Produktion.

    Was mir noch positiv auffällt, ist der Detailreichtum der Songs. Trotz des kompakten Charakters gibt es sehr viele Nuancen zu entdecken.

    Na ja, und die Songs/Kompositionen auf “TFB” gefallen mir, ehrlich gesagt, hervorragend. Man sollte vielleicht den kompletten Wilson Katalog im eigenen Kopf ausschalten, wenn man das Album hört.

    Doch ich denke, die polarisierenden Meinungen werden bleiben.

    P.S. Was mich freut, ist, dass die internationale Presse doch sehr wohl gesonnen ist. 8 von 10 liest man häufiger.

    --

    #11356245  | PERMALINK

    krautathaus

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    close-to-the-edgeDas Ultra Teil ist übrigens inzwischen verkauft.

    Der stolze Besitzer hat auch sein eigenes Entpackungsvideo veröffentlicht:

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #11356413  | PERMALINK

    doc-f
    Manichäer

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    Beiträge: 4,468

    Habe ich was überlesen, oder hat sich wirklich noch keiner zum Cover geäußert? Das finde ich auch ziemlich misslungen  :scratch:

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    #11356425  | PERMALINK

    wolfgang

    Registriert seit: 19.07.2007

    Beiträge: 24,797

    Ich finde das Cover auch scheußlich.

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    Savage bed foot-warmer of purest feline ancestry
    #11356843  | PERMALINK

    close-to-the-edge

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    wolfgangIch finde das Cover auch scheußlich.

    Das soll jetzt keine Polemik sein, aber es passt hervorragend zur Platte. Es drückt die scheinbare Schlichtheit aus. Kurzes Album, einfach strukturierte Songs, wenig Musiker, minimalistisches Artwork. Insofern ist das Gesamtkonzept absolut stimmig.

    Allerdings mangelt es an Glaubwürdigkeit.

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    #11357259  | PERMALINK

    Anonym
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    Beiträge: 0

    close-to-the-edge

    wolfgangIch finde das Cover auch scheußlich.

    Das soll jetzt keine Polemik sein, aber es passt hervorragend zur Platte. Es drückt die scheinbare Schlichtheit aus. Kurzes Album, einfach strukturierte Songs, wenig Musiker, minimalistisches Artwork. Insofern ist das Gesamtkonzept absolut stimmig. Allerdings mangelt es an Glaubwürdigkeit.

    Seh ich auch so und mir fehlt es noch an etwas sympathischem. Wilson macht auf edlen Anzugträger mit cooler Mimik und peinlichen Gesten. Er wirkt in seinen Videos auf mich so aufgesetzt und gezwungen, dass es mich eher peinlich berührt.

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    #11357833  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Und, seine übertriebene Vermarktung gerade geht mir auf die Nüsse. Täglich mehrmals irgendwelche Werbung, Reviews oder Videos von ihm….das ist mir grad etwas viel. Als wenn er mit allen Mitteln den Olymp des Pop erobern möchte.

    Seltsam fand ich sein Video zwischen den TFB-Sessions mit seiner Frau und Kindern im Schlafanzug. Bei sowas bin ich vielleicht üerdurchschnittlich empfindlich, aber ich stelle meine Kinder nie ins Netz. Schon gar nicht im Schlafanzug spielend. Das Netz vergisst nie und weiß ich, welcher pädophile Sack sich an den Bildern ergötzt. Da habe ich für mich ein ganz anderes Empfinden….immer schon gehabt. Bei jedem Kollegen, der seine privaten Urlaubsbilder postet mit seiner Familie in Badeklamotte. Das wäre mir zu privat, um es mit so vielen anderen Menschen zu teilen. So habe ich Wilson auch immer eingeschätzt und er wirft grad alles über den Haufen.

    Nicht seine künstlerische Introvertiertheit, seine Leidenschaft, seine Lust an den Musikstilen. Aber sein Auftritt nach außen nimmt mich nicht mehr mit.

    Ich weiß noch, wie ich im Bürgerhaus Stollwerck am Nachbartisch gesessen habe mit tomtom, als er sich mit irgendwelchen Engländern über die Geschichte der Rockmusik, des Prog und dergleichen unterhalten hat. Da haben wir schweigend gesessen mit Riesenohren und er ist scheinbar auch von kaum einem erkannt worden, obwohl er im Cafe der Halle vor einem PT-Konzert gesessen ist. Ist bestimmt auch schon

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    #11359143  | PERMALINK

    Anonym
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    Was hier noch nicht zur Sprache kam, ist die Tatsache, dass das Album zwei Hauptthemen beinhaltet:

    Eines ist die Identität des Selbst durch das Prisma von “Social Media”. Hier sind es u.a. die ersten beiden Songs, die dieses Thema transportieren. In “Unself” singt Wilson: “The Self can only love the Self”. Dies im Hinblick auf die Jagd oder auch Sucht nach Anerkennung und “Likes” innerhalb diverser Plattformen.

    Wilson zeichnet in einigen Songs ein düsteres Bild der Gegenwart und über die Zukunft. In einer relativ kurzen Zeitspanne hat sich die Evolution der Menschheit radikal gewandelt. Der Mensch wird zunehmend “self obsessed”. Eine Textzeile trifft es sehr gut (aus “Self”): “Self sees a billion stars but still can only self regard”.

    Wohin führte das Streben der Menschheit nach den Sternen, nach fernen Planeten oder Universen? Dazu, dass die Menschheit nun fast allesamt in winzige Bildschirme starrt. Das ist ein bisschen so wie den unzähligen Sci-Fi Klassikern, dass das Ender der Menschheit durch Technologien verursacht wird, die der Mensch selbst entwickelt hat.

    Ein zweites Thema ist der schon angesprochene Konsum:

    Die Menschen mit der größten Macht sind nicht Politiker. Es sind solche, die Algorithmen kreieren, die uns dazu treiben bzw. überzeugen wollen, Güter zu kaufen, Dingen glauben zu schenken, Menschen zu hassen, bestimmte Menschen zu wählen oder auswählen, welche Musik man hören soll.

    Hier sieht Wilson natürlich selbst, dass dies ein zweischneidiges Schwert ist, da er selbst von Konsumenten abhängig ist. Und er sieht, besonders in Zeiten eines Lockdowns, Vorteile von “Social Media”, wenn es um die Vermarktung geht, wenn alle anderen Aktionen, wie z.B. TV Auftritte oder Autogrammstunden in Record Stores, wegfallen. Selbst der Video Markt ist heutzutage vorwiegend online.

    Doch das Problem, dass Wilson hauptsächlich kritisiert, ist, dass der Umfang der angebotenen Inhalte durch Streaming oder YouTube überproportional ansteigt. Es gab noch nie soviel musikalischen Inhalt (weltweit), bei gleichzeitig kleiner werdenden “attention spans” von Seiten der Konsumenten.

     

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